Es war schon ziemlich clever, dass der Touristenstand von Balduq mit in die Revolte involviert war. Die Nebenaufgabe kam mir irgendwie komisch vor, dass man "die Sehenswürdigkeiten für Touristen festhalten wolle". Tatsächlich will die Person einfach von Adol Informationen zur Stadt und der Struktur davon haben, damit diese besser ihren Aufstand vorbereiten können.
Generell ist damit die Struktur mit den Verbrechern, die man in einigen Kapiteln dingfest macht, cool gelöst. Es kommt dann später alles zusammen wenn der Aufstand beginnt und auch welcher der NPCs aus der Taverne darin verwickelt sind.
Die Quests von Maxim und Iris mochte ich ebenfalls, weil diese die Lore um die Königsfamilie weiter ausgebaut und zu einem entgültigen Abschluss gebracht haben. Maxim zerstört im Auftrag vom König, der das Ende seiner Regentschaft sah, das Siegel. Und Iris, die Thronfolgerin ist, schwört davon ab. Es ist etwas entgültiges - das Königsgeschlacht, was in Balduq geherrscht hat, ist nicht mehr und man ergibt sich nun komplett romnscher Herrschaft - die als etwas nicht schlechtes präsentiert wird.
Auch Titos Verbindung zur Alchemie war sehr cool. Denn es wird in der Story erwähnt, dass Alchemie in Gllia verbreitet war, was halt ne schöne Verbindung zum Hauptthema aufmacht. Generell hat das ganze Spiel ne gewisse Tightness, die man von der Reihe nicht kennt - viele Charaktere sind einfach relevanter, als mans erst vermutet. Zum Beispiel der Holy Swordsman, bei dem man sich fragt, wo der eigentlich ist - wird dann aufgeklärt, dass es die
sprechende Ratte Roo ist, der im Gefängnis war.
Der Reveal von Zola war einfach der Hammer. Als die Charaktere seinen Namen gesagt haben saß ich nur da und dachte "Wer zum Fick bist Du?!". Ich musste erst googlen, wer der Vogel eigentlich sein soll. Es ist wohl ein Typ, der vor dem Haus putzt (und anscheinend taucht er noch an anderen Stellen als NPC auf). An sich finde ich so subtiles Storytelling ja schon cool, aber das war vielleicht n bisschen *zu* subtil *g*
Credos Wutausbruch und seltsame Episode kurz vorm Ende fand ich recht lame. Die Erklärung, dass er "Berserker" ist kam mir seltsam wie irgendwas aus FATE vor, war einfach unnötig.
Die Story mochte ich insgesamt schon, vor allem ist sie erstaunlich sauber konstruiert, dafür, dass der Anfang so wirr wirkt. Das Egg of Draupnir wurde von Grimnir platziert, um die negativen Emotionen der Menschen im Grimwald zu fangen - diese materialisieren sich in Form von Lemures. Daher muss es regelmäßig gesäubert werden. Zu der Zeit der Götter wurde das von Auserwählten Demigöttern erledigt. Aber nach dem Fall der Götter Grimnir und Luki während des Hundertjährigen Krieges mussten Menschen diese Arbeit übernehmen (btw. find ichs ganz cool, wie hier die göttliche und menschliche Ebene des Krieges einfach mal kombiniert wurden). Weil natürlich immer weiteres Leid geschieht bleibt der Grimwald immer erhalten und wird stärker, wenn die Emotionen hochgehen (z.B. zum Jubiläum des Hundertjährigen Krieges).
Zola, ein treuer Anhänger von St. Rosvita und Alchemist, wollte alles in seiner Macht stehende tun, sie nach dem grässlichen Verrat des Gllischen Königs wiederzubeleben (wer die tatsächliche Geschichte kennt, weiß, dass Johanna von Orlean vom König Frankreichs, dem sie auf den Thron verholfen hatte, hintergangen und den Engländern ausgeliefert wurde). Er bot dem König an, Homunculi zu erschaffen von den Helden, welche dann auf ewig im Grimwald kämpfen würden - so wollte er mehr alchemistisches Wissen erlangen. Den kleinen Bogen zu Ys V mit der Alchemie finde ich hier ziemlich cool, auch wenn es bis auf diese Parallele leider keine konkrete Verbindung gibt. Hier muss man jetzt schlucken, dass Alchemie im Stande ist, auch aus Erinnerungen von Menschen (und Gegenständen!) etwas zu formen. So wurde nämlich zuerst St. Rosvitas Puppe, Anomena, zum Leben erweckt. Aus dieser hat er dann die Erinnerungen an St. Rosvita extrahiert und zusammen mit einer Locke Aprilis, ein Homunculus von St. Rosvita, erschaffen. Da dem Grimwald aber Einhalt geboten werden musste, musste Aprilis nun mit den Homunculi ihrer alten Gefährten kämpfen. Den Gefährten-Homunculi hat man auch irgendwann die Erinnerungen genommen, damit diese zumindest in der Kindheit noch unbeschwert sein können, bis sie dann erwachsen dem Grimwald zum Fraß vorgeworfen werden. Während Aprilis immer die Erinnerungen behalten hat (weil er ja St. Rosvita nicht verlieren wollte). Sie hat also 500 Jahre lang gekämpft, was auch erklärt, wieso sie so abgestumpft ist.
Zolas Plan war es letztendlich, dass er dem Grimwald Einhalt gebietet - wie auch immer. Und daher hat er so eine Vermengung von ganz vielen Homunculi, die aus großen Helden der Zeit bestanden, geformt. Und glücklicherweise hat er seine Hand an Adol bekommen, denn dieser war (natürlich xD) der Schlüssel für den Erfolg. So wird erklärt, wo die Bosse aus Adols Vergangenheit (die Fanservice Extravaganza xD) herkommen - nachgebaut aus Adols Erinnerungen. Und so sieht der Endboss wie Adol gekreuzt mit nem Eldeen aus, weil dieser ja der perfekte Mensch mit einer Unmenge an Lebenserfahrung ist und… naja, Eldeens schon recht gottähnlich waren und Adol die supergut kannte. Irgendwie wirkt das schon fast ironisch, wie das aufgezogen wurde xD
Ja, sagen wir mal, das fand ich nicht besonders geil... xD
Was aber ganz cool ist: Am Ende geht’s nur um Balduq, zumindest wenn man den Texten glauben schenken darf. Kann man sich jetzt fragen, warum Grimnir extra hier den Grimwald erschaffen hat (eventuell, weil bei dem großen Gefängnis besonders viel Leid entsteht?). Damit sind die Stakes doch relativ gering im Vergleich zu vielen anderen Teilen der Reihe. Selbst, sollte damit ganz Gllia gemeint sein, wäre es immer noch eher auf dem Level von Ys Seven und nicht auf dem Von Celceta oder gar VIII.
Was ich hingegen ganz cool fand: Aprilis verliert im Laufe der Handlung ihren mechanischen Arm, weil ein neuer Klon von ihr verwendet wird. Den Arm hatte sie, weil sie länger alleine gegen die Grimwald-Monster gekämpft hat. Generell ist ihr Schicksal schrecklich - im Gegensatz zu den anderen Homunculi behält sie ihre Erinnerungen (weil Zola ja St. Rosvita erhalten möchte) und kämpft nun schon seit 500 Jahren im Grimwald.
Darauf wird glaube ich nicht eingegangen, aber ich frage mich, ob Aprilis in Adol so viele Hoffnungen gesteckt hat, weil sie von Zola erfahren hatte, dass er so ein großer Abenteurer ist. Und sie daher einfach drauf gewettet hat, dass er allem auf den Grund gehen wird. So erkläre ich mir zumindest, wieso sie Adols Homunculus so schnell zu einem Monstrum gemacht hat.
Auch ihre Beziehung zu Anomena war dann am Ende ziemlich cool und irgendwie ist es sowohl tragisch als auch schön, dass sie zwar als St. Rosvita nie zu ihr zurückgekehrt ist, aber sie dann als Aprilis wieder mit ihr zusammen sein und ihr Versprechen einlösen kann. Aber es ist definitiv tragisch, dass sie eine Puppe als ihre beste Freundin sieht, weil sie sonst niemanden hatte.
Das Ende ist mir nicht komplett klar. Es sind die Seelen von einigen mächtigen Charakteren, denen Adol begegnet ist - darunter Rea, Feena und Dana. Diese helfen ihm, das Egg of Draupnir zu vernichten, wodurch der Grimwald sein Ende findet. Wo diese herkommen ist nicht klar. Vor allem, weil ja Marguerite, für die man die Azure Petals sammelt, bereits von ihnen kurzzeitig besessen ist. Da unter den Stimmen auch tote Charaktere sind, wie man zumindest im Fandom lesen kann, muss das entweder eine Zwischenwelt sein, in der Adol irgendwie gelandet ist, wo diese Seelen existieren - oder es sind irgendwie Kopien aus Adols Erinnerungen. Letzteres würde mit dem Alchemie-Thema zusammenpassen, aber wieso sollten diese Kopien über so viel Macht verfügen, dass man damit etwas Göttliches vernichten kann?
Ich würde jetzt erstmal sagen, dass da ne Dose Bullshit in Kombination mit Fanservice drin ist *g*
Wenn man andere Leute liest, scheint es aber bei einigen zu funktionieren und es war recht emotional, dass Adol von alten Bekannten unterstützt wird.