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  1. #1
    Danke euch!
    Zitat Zitat von Kael
    Klingt echt nach 'nem RPG-Maker-Game, das aber genau weiß, wo seine Stärken liegen.
    Das ist einer der Punkte, weswegen ich das unterstützen wollte. Beim Lesen der Antworten der Entwicklerin hab ich schon das Gefühl bekommen, dass sie im wesentlichen weiß, was sie machen will und sie hat halt auch einige Sachen direkt abgelehnt, die angefragt wurden. Wie z.B. dass man einsehen kann, wie viele Punkte man beim jeweiligen Love Interest hat und wie viele einem Antworten bringen. Was ich auch nicht befürworten würde, weil es sehr gamey ist, was dann wiederum irgendwo dem RP Aspekt widersprechen würde.
    Natürlich kann man bei nem Spiel, was vermutlich noch weit über 1 Jahr in Entwicklung sein wird (rechne eher mit 2+, weil Solo Entwickler), nie sagen, was sich noch ändern wird. Auch wenn ich ungerne Steam Wertungen heranziehe, weil die so simpel sind - aber da das Spiel Stand heute immer noch bei 100% (138) positiven Reviews ist, macht das Spiel wohl was richtig für seine Zielgruppe. Ist

    Ein anderer Punkt, warum ichs unterstützenswert fand: Habe mich ja im Threads of Time Thread (xD) bereits darüber ausgelassen, wie einfallslos ich es finde, dass sich alle immer am gleichen orientieren und das auch immer direkt in den Klappentext schreiben, um so schön zu Nostalgia baiten. Neben der Tatsache, dass ichs einfach langweilig finde, wie alle den gleichen Inspirationen hinterherhecheln. Was nicht heißen soll, dass ToT schlecht wird, das kann man jetzt noch nicht sagen.
    Da fand ich The Silent Kingdom aber schon frisch, weil mir zumindest in englischer Sprache (wie oben erwähnt) praktisch kein JRPG einfällt, was so ein Konzept hat. In Japan weiß ich es nicht.

    Zitat Zitat von Linkey Beitrag anzeigen
    Stellenweise sehen die gezeigten Screenshots nicht ganz so gut aus, aber der Großteil wirkt echt top. Mir gefällt, wie viele Details in den Grafiken steckt (z.B. die Pose vom Charset im Bett, die Pose im Kampf) und auch die Grafiken an sich.
    Hatte mir gerade auch den Trailer auf Steam angesehen - da wirkt das sogar nochmal deutlich besser, so in Bewegung
    Ja, bei der Bilderauswahl probier ich in der Regel ein wenig abzudecken wie das Spiel insgesamt aussieht und nicht nur die besten Szenen (und alles Coole will man ja auch nicht spoilern xD). Zumindest, wenn ich dem Spiel nicht negativ eingestellt bin, sonst kanns auch mal einseitiger werden (Code Vein lässt grüßen ). Wobei mir beim nochmal Drüberschauen schon aufgefallen ist, dass ich recht viele CG Artworks gezeigt habe und recht wenig von der Welt. Ich denke, gerade die vielen Custom Artworks sehen wirklich ziemlich gut aus, genau wie das Spritework.

    Du hast Recht, der Trailer macht da auch einiges her. Finde den auch generell gut aufgebaut, gerade das Ende. Wenn die Musik aufhört und man dann nur noch Stille und schließlich das Glockenläuten hört. Vielleicht mach ich noch nen Thread im RdR... auch wenn ich da eigentlich auch nur meinen Bericht verlinken könnte



    So nen richtigen Ausblick auf weiteres hab ich gerade nicht, bin noch ein wenig am Rumschauen was jetzt konkret weitergetrieben wird. Raging Loop ist ja auch durch, glaube nicht, dass ich mir davon noch das NG+ gebe. Ich hab nicht schlecht geguckt, dass eine VN echt ein NG+ hat xD
    Hat das hier jemand gezockt und kann was dazu sagen? Recht seltsam fand ichs auf jeden Fall, dass sie verhüllt haben, dass die Ische im Laden am Anfang die Ex von ihm ist. Keine Ahnung, wieso. Vielleicht, damit die Konversation im NG+ dann lustiger ist?
    Wie dem auch sei, von meinen Vermutungen
    Zitat Zitat von Ich
    Vor allem bin ich gespannt, auf welche Art es abschmiert - wird das Werewolf-Spiel später sinnlos? Ist der Plottwist mundan (das würde viele, die Animestories mögen, schon anpissen)? Ist der Plottwist einfach nur batshit insaner Anime Bullshit? I'M EXCITED!
    ... haben sich alle erfüllt? Das Ende ist so weird. Ich kann mir nicht vorstellen, dass das viele Zielgruppen abholen wird, weil es Elemente hat, die jede einzelne abturnen können. Vor allem wars halt total seltsam, dass sie in einer Story, in der es Timeloops, sprechende Schafe und Spinnenmonstrositäten gibt plötzlich versuchen, alles andere rational aufzulösen. Hey, ich gehe hier mit ner hohen Menge an Suspension of Disbelief rein, es gibt mir echt nix, wenn die Götter dann nur Halluzinationen sind, aber gleichzeitig das große Spinnenmonster und das Schaf wohl echt war
    Aber irgendwie ists schon mutig, das kann ich nicht leugnen.
    Der Exposition Dump gegen Ende ist auch echt nicht gut gemacht. Was mich aber am meisten irritiert hat, war, wie es auf einmal auf irgendwie so seltsam lustig / locker aufgelöst wurde. Das Spiel hatte generell öfter mal starke Schwankungen Richtung Comedy auch in Szenen, wos eigentlich nicht so gut passt, aber das ist nicht untypisch für japanische Stories und kann ich mit leben. Aber wenn der Höhepunkt sich dann wie son Joke anfühlt, das ist n bisschen mager.

    Also ja, ich hab das gekriegt, was ich erwartet hatte. Das Ende macht Raging Loop zwar nicht schlecht, denn ein Großteil vom Spiel ist gut. Aber als wirklich gut kann ichs damit auch nicht mehr bezeichnen.
    Geändert von Sylverthas (14.04.2025 um 22:31 Uhr)

  2. #2
    Zitat Zitat von Sylverthas Beitrag anzeigen
    Raging Loop ist ja auch durch, glaube nicht, dass ich mir davon noch das NG+ gebe. Ich hab nicht schlecht geguckt, dass eine VN echt ein NG+ hat xD Hat das hier jemand gezockt und kann was dazu sagen?
    Der Revelation Modus kann ganz interessant sein, weil man unter anderem die nächtlichen Aktionen der Sonderrollen zu sehen bekommt und somit noch ein bisschen tiefer in die Story eintauchen kann. Aber gleichzeitig gibt es auch Momente, wie den aus deinem Spoiler, die ich einfach nur absurd fand, weil die Interaktionen zwischen den Charakteren dadurch sehr bizarr wirken. Macht einfach keinen logischen Sinn weil es offensichtlich nur dazu dient Spieler nicht zu spoilern. Das hätte aber sicherlich anders gehandhabt werden können.

    Aufgrund der Extrastories wirkt das Spiel außerdem noch schizophrener als ohnehin schon, weil sie mehr als deutlich machen dass übernatürliche Elemente in diesem Setting 100%ig existieren. Warum ausgerechnet dass Werwolfspiel mit lauter "realistischen" Erklärungen entmystifiziert werden musste erschließt sich mir also nicht. Diese Wahrheit wirkt außerdem absurd wenn man bedenkt dass dieser gewaltige Werwolf, den Haruaki am Anfang gesehen hat, scheinbar nur ein Kerl in einem Kostüm war. Sie erklärt außerdem nicht warum Chiemi am Ende einer Route plötzlich auseinandergefallen ist als sie mit Haruaki versucht hat das Dorf zu verlassen. In einer der Extrastories wurde, wenn ich mich richtig erinnere, zwar angedeutet dass Haruaki das selbst hat wahr werden lassen, das wäre aber ebenfalls eine übernatürliche Erklärung, wodurch sie die Wahrheit auch nicht besser macht.

    Für mich ist ein Raging Loop aber ein Spiel dessen Ende tatsächlich den Gesamteindruck ruiniert. Komplett von abraten würde ich zwar nicht, aber ich würde auf jeden Fall vor warnen dass das Ende beschissen ist!

    Hoffe Kemcos nächstes Werwolfspiel (Depth Loop) weiß mehr zu überzeugen. Laut Beschreibung wird es aber scheinbar darum gehen dass die Charakter in einer Unterwasseranlage gefangen sind. Und alle Visual Novels dieser Art, die ich bisher gelesen habe, hatten das Problem dass sie statt vieler spannender Momente eine Menge Slice of Life Szenen zu bieten hatten. Bin also gespannt ob Depth Loop zumindest in dieser Hinsicht überzeugen kann.
    Geändert von ~Jack~ (14.04.2025 um 23:56 Uhr)

  3. #3
    Zitat Zitat von ~Jack~ Beitrag anzeigen
    Macht einfach keinen logischen Sinn weil es offensichtlich nur dazu dient Spieler nicht zu spoilern.
    Ich weiß bei der noch nicht mal, was der Spoiler als Spieler gewesen wäre. Dass sie seine Ex ist ist halt ganz witzig, aber gibt ja sonst wenig preis. Dadurch kommt man ja auch nicht darauf, dass sie das Schaf ist...wobei ich das auch echt nicht verstanden habe. *Wer* ist sie eigentlich, dass sie auch übernatürliche Fähigkeiten hat? Hatte gelesen, dass hier auch ein wenig Crossover mit anderen Kemco-Games vorhanden ist, gehört das dazu?
    Zitat Zitat
    Diese Wahrheit wirkt außerdem absurd wenn man bedenkt dass dieser gewaltige Werwolf, den Haruaki am Anfang gesehen hat, scheinbar nur ein Kerl in einem Kostüm war. Sie erklärt außerdem nicht warum Chiemi am Ende einer Route plötzlich auseinandergefallen ist als sie mit Haruaki versucht hat das Dorf zu verlassen. In einer der Extrastories wurde, wenn ich mich richtig erinnere, zwar angedeutet dass Haruaki das selbst hat wahr werden lassen, das wäre aber ebenfalls eine übernatürliche Erklärung, wodurch sie die Wahrheit auch nicht besser macht.
    Das mit dem "selbst hat wahr werden lassen" klingt aber schon sehr abgehoben *g*
    Hatte aber auch das Gefühl, dass die Erklärung bei etwas genauerem Nachdenken nicht so ganz hieb- und stichfest ist. Bzw. man kann wohl probieren, einiges mit psychologischen Effekten zu erklären, wie Massenhysterie und so, aber das ist mir dann doch etwas zu vage. Vor allem, weil ich nicht das Gefühl hatte, dass die Schreiber da wirklich mit vollem Gusto bei der Auflösung dabei waren. Es hat eher wie so ein "ja, das kann man so und so erklären, WEITER IM TEXT!" gewirkt.
    Kann definitiv verstehen, dass Dir das Ende das gesamte Spiel vermiest hat. Hab mir auch Deinen Bericht durchgelesen und musste schon lachen, dass Du ebenfalls *das* ikonische Bild genommen hast

    Beim nächsten Spiel hoffe ich einfach darauf, dass sie die Enthüllungen einfach besser über die Story verteilen (damit man den Exposition Dump umgeht) und dass sie nicht auf Teufel komm raus versuchen, ne rationale Erklärung für Teile der Story zu bauen die erst übernatürlich wirken, wenn die viel größeren Sachen dann einfach immer noch übernatürlich bleiben.

    Zitat Zitat von Klunky
    Ich muss zugeben ich hätte bei der Beschreibung und Prämisse nicht gedacht dass das Spiel so düster zu sein scheint und dabei auch noch apokalpytische Settings bietet. Ich meine es gibt so viel Otome Isekai Schund auf dem Markt der handlungstechnisch wohl immer gleich aufgebaut ist mit vielleicht 1-2 Variablen verändert.
    "Apokalyptisch" würde ich es nicht direkt bezeichnen (wobei es auch nicht falsch ist, zumindest was Crystaria angeht und auch deutlich vom Spiel gezeigt wird, wie trostlos das ist). Die anderen Länder (bzw. das eine, was man besucht) haben schon mehr Leben zu bieten, was halt auch als Juxtaposition zu dem Zustand von Crystaria genutzt wird. Und natürlich, damit die Fallhöhe größer ist.

    Ich muss zugeben, dass ich bis auf Anime tatsächlich nicht viel mit Otome zu tun habe. Klar, da gibts die letzten Jahre immer so 1-2 Shows pro Season, was aber im Verhältnis zum Rest immer noch schwindend gering ist. Bei Otome Games kenne ich mich gar nicht aus. Ich weiß aber, dass es gerade bei LN durchaus beliebt ist und in Manhwa ist wohl das auch ein richtig großes Ding.

    Ach ja, The Silent Kingdom ist kein Isekai

    Hatte im Bericht schon mit dem Gedanken gespielt, ob ich es als ne Villainess-Story bezeichnen sollte, was ja ebenfalls ein beliebtes Subgenre ist (aber halt auch eher in Anime, LN, Manhwa und co.). Aber die Villainess-Stories, die ich kenne, sind da einfach zu anders. Da gehts in der Regel darum, dass die Böse missverstanden wird und sie eigentlich gut / nett ist.
    Zitat Zitat
    Wenn man da aber ein bisschen nuance hat, also nicht nur Route A, B und C sondern vielleicht auch innerhalb dieser Routen Varianz, hat dass es evtl auch sowas wie ein A1, A2, B1,B2,B3...usw gibt, kann man da sicherlich ein bisschen ausprobieren.
    Ich probiere bei sowas meine Erwartungen in Grenzen zu halten. Gerade weils ein Soloprojekt ist und nicht klar ist, wie viel Variation man tatsächlich erwarten sollte. Interessant wäre es auf jeden Fall, vor allem, weil ich die Prinzessin so spiele, dass sie im Prinzip alles für ihr Land tun würde (sie also mit den Plänen der Hexe einverstanden ist), aber gleichzeitig mit Chrono anbandelt, dem das gar nicht so sehr zusagt. Wäre schon witzig, wenn es dafür tatsächlich was spezielleres geben würde.

    Und ja, letztendlich lässt einem das Spiel die Möglichkeit gar keine Romanze zu haben. Was ebenfalls passend ist, immerhin geht ihr Land über alles. Passt für ein RPG auch, weil da ja mehr Motivation durch die Story da ist als bei ner Dating VN.
    Zitat Zitat
    Schade dass es scheinbar doch so reduziert ist im RPG-Aspekt. An sich hätte ich kein Problem mit einer lineareren Handlung, wenn es sich dafür allmählich öffnet. Vielleicht soll ja Episode 1 mehr so ne Art Tutorial sein.
    Ich könnte mir vorstellen, dass es in den nächsten Kapiteln mehr gibt, zumindest wenn sie das Volumen vom ersten Teil haben. Denn das Fundament ist ja jetzt gelegt. Aber weiß *g*
    Geändert von Sylverthas (15.04.2025 um 23:18 Uhr)

  4. #4
    Zitat Zitat von Sylverthas
    Hatte gelesen, dass hier auch ein wenig Crossover mit anderen Kemco-Games vorhanden ist, gehört das dazu?
    Das einzige Kemco Spiel was laut VNDB damit zusammenhängt ist -Death Match Love Comedy- (und scheinbar auch Depth Loop, allerdings weiß ich nicht ob das tatsächlich bestätigt wurde), aber ob dieser Aspekt irgendwas damit zu tun hat kann ich dir nicht sagen, weil das erst dieses Jahr hierzulande released werden soll. Es spielt chronologisch zwar nach Raging Loop, wurde aber zwei Jahre vorher veröffentlicht, von daher sollte man kein Sequel von erwarten. Einer der Charaktere soll allerdings eine ältere Version von Meko sein, von daher gehe ich von aus dass ihre Hintergrundstory irgendwie von Bedeutung sein wird. Die wird immerhin auch in einer der Extrastories von Raging Loop nochmal genauer behandelt. Kann natürlich sein dass die in Wahrheit komplett irrelevant ist und erst für Raging Loop dazugedichtet wurde. Aber das werde ich dann ja sehen wenn ich mir das Spiel hole.

    Zitat Zitat von Sylverthas
    musste schon lachen, dass Du ebenfalls *das* ikonische Bild genommen hast
    Dieses Bild brennt sich einem ja geradezu in die Augäpfel ein. Das musste also irgendwie festgehalten werden

  5. #5

    System: PC (Steam)
    Genre: Girls' Last Tour Simulator Adventure
    Entwickler: Kazuhide Oka
    Releasejahr: 2025

    Spielzeit: 8 Stunden
    Schwierigkeit: -
    Beendet: 23.04.2025

    Ehrlich bin ich gar nicht so sicher, was mich geritten hat, mir das Game zu kaufen. Es war zumindest nicht das Catgirl auf dem Cover, weil ich die bis kurz vorm Ende gar nicht als Catgirl wahrgenommen habe. Anscheinend ist das in meiner Wahrnehmung durch exzessiven Animekonsum schon so normalisiert, dass es gar nicht mehr richtig registriert?
    Vermutlich wars ne Mischung daraus, dass der Name einfach auf ne Art weird ist, wie er nur von Leuten sein kann, die der englischen Sprache nicht so mächtig sind. Andererseits die Idee, ähnlich zu Girls' Last Tour ne postapokalyptische Welt zu erkunden. Irgendwie ists auch witzig, neben Final Fantasy XV noch ein weiteres so fahrzentrisches Spiel in der Challenge zu haben xD
    Hat sichs gelohnt? Errr… schauen wir mal.


    Sumibi und Nikomi kennen sich eigentlich nur von einem Maid Café. Erstere war dabei ein Stammbesucher, während letztere dort gearbeitet hat. Es gab vor einiger Zeit eine Pandemie, die dazu geführt hat, dass Menschen sich isolieren mussten (wo hat man das schon mal gehört? *g*). Gegen diese konnte glücklicherweise ein Gegenmittel gefunden werden, so dass der Alltag zurückkehren konnte. Eines Tages aber, als Sumibi wieder ihr Lieblingscafé besucht hat, fingen alle anderen Leute auf einmal an zu verschwinden. Es ging das Gerücht um, dass dies passiere, sobald einen kein anderer Mensch mehr anschaut. Seitdem lassen Sumibi und Nikomi einander nicht mehr aus den Augen und fahren durchs Land, um andere Überlebende zu finden den legendären Pudding des Restaurants zu rekreieren.


    Girls Made Pudding ist eine chillige Fahrt durch die Postapokalypse mit leichten Survival Elementen aber ohne nennenswerte Erkundung
    Grundlegend ist das Spiel einfach sehr chillig. Ich betone das noch mal: Es.ist.sehr.chillig. Wenn man mit extrem chilligen Spielen nichts anfangen kann, sollte man gleich weiterfahren und nicht zurückblicken.
    Man düst mit dem Moped durch die Kante, liest (oft triviale / lustige, aber auch öfter von Existenzängsten geplagte) Dialoge und kocht lecker Essen. Ich habe öfter gelesen, dass das Spiel gerne als eine "VN mit Extraschritten" bezeichnet wird. Zugegeben, ich hätte es eher als einen Walking (Driving^^) Simulator gesehen, aber whatever. Habe mal "Adventure" als Sammelbegriff für Kram genommen. Die Dialoggeschwindigkeit ist ans Fahren gekoppelt - vermutlich soll das einen Vorwärtsdrang simulieren, dass eine Reise ohne Ziel halt dennoch immer weitergeht, weil es hinter einem nichts gibt.

    Das Fahren kann man auch übernehmen lassen, wenn es einem noch nicht chillig genug ist. Also ja, man erkundet eine postapokalyptische Welt im Bike. Warte, hab ich da "erkundet" gesagt? Nein, das stimmt nicht. Tatsächlich hat mich das am meisten geschockt: Das Spiel hat keine Erkundung. Gebiete sind (vermutlich) procedurally generated und haben keinen Wiedererkennungswert. Es gibt am oberen rechten Rand nur eine Liste an "Themen", die man in dieser Abfolge erreicht (z.B. Wald -> Stadt -> Küste). Wenn einem das Spiel also als Mission gibt "Fahre zum Wald", bedeutet das nicht, dass man einen Wald suchen muss - nein, man muss nur das Gebiet so oft wechseln, bis man zu einem x-beliebigen Waldabschnitt kommt.
    Es passt aber vielleicht irgendwo mit dem "stressfreien" Gameplay zusammen - man muss keine Angst haben, irgendwas zu verpassen, weil es eh nichts spezielles zu finden gibt. Auch könnte man wohl reindeuten, dass Städte ohne ihre Bewohner eh alle gleich sind und weil sie ja eh kein Ziel haben (außer PUDDING!), dass es egal ist, wo sie sich tatsächlich befinden. Ich versuche gerade mein Bestes, diesen Punkt nicht komplett zu zerballern, weil ich ihn tatsächlich ziemlich schlecht finde.

    Zwischendurch muss man noch 3 Ressourcen managen. Das Spiel sollte man nicht wirklich als Survival bezeichnen. Wenn eine Ressource auf 0 fällt endet einfach der Tag und man startet den nächsten wieder mit jeder Ressource bei halb. Man verbraucht aber auch Ressourcen, wenn man z.B. Blockaden im Weg hat, oder Häuser nach Nahrungsmitteln durchsucht. Wobei man natürlich technisch das Spiel gamen könnte, indem man einfach im Kreis fährt, die Dialoge erschöpft, zusammenbricht und am nächsten Tag wiederholt. Aber ok, ich will nicht unfair sein - das ist definitiv kein Spiel, was man gamen sollte, weil das auch der intendierten entspannten Erfahrung widerspricht. Und wenn man schon so rangehen will, dann sollte man vielleicht lieber für die komplett stressfreie Erfahrung im Menu einfach die Survivalmechaniken ausstellen...
    Was ich nicht mal unbedingt verübeln kann, weil der Gameplay Loop halt schon recht repetitiv ist und bis auf Flair/Immersion auch keinen weiteren Mehrwert bietet.


    Girls Made Pudding kocht viel, damit man beim Essen viel quatschen kann

    Man triggert neue Dialoge immer auf eine Art: Kochen. Es wird einem auch angezeigt, was man kochen muss. Oft ist es einfach nur irgendwas (also Curry, weil man Curry mit allem machen kann *g*), manchmal aber auch etwas spezifisches wie Sushi, Pfannkuchen oder der sagenumwobene Pudding (die beiden leben schon apokalyptisch gut!). Ich hab fast nie nen Zusammenhang gesehen zwischen dem Gericht und dem Gesprächsthema, aber das ist die Mechanik, um das Kochen relevant zu halten, selbst wenn Survivalmechaniken ausgeschaltet sind. Sonst regeneriert jedes Gericht natürlich ne Ressource. Und für die Gerichte wiederum muss man Vorräte plündern. Oft hab ich die Zutaten schnell zusammenbekommen, aber manchmal konnte RNG auch ne Bitch sein und ewig war nie das dabei, was ich gebraucht hab. Was schon ziemlich Stress verursacht hat, ENTWICKLER! Vielleicht hätte es nen Modus geben sollen, bei dem man ohne Lebensmittel kochen kann?!

    Um aber wieder zum VN Vergleich zu kommen: Ja das Spiel spielt man, neben dem chillen Gameplay, wohl eher für die Gespräche, was im Prinzip auch das Ziel des Spiels ist: Alle Dialoge gelesen zu haben. Die fand ich ganz gut. Sumibi und Nikomi sind sympathisch und während der Reise erfährt man immer mehr über sie. Das Banter zwischen den beiden ist auch gut - Sumibi ist hier klar die Bissigere. Wobei ich Sumibi am Ende eher für so ne faule Socke gehalten habe und Nikomi ist einfach sehr unentschlossen. Beide passen schon ganz gut zusammen und man merkt, wieso sie sich trotz entgegensätzlicher Persönlichkeiten nicht auf die Nerven gehen.

    Man trifft noch auf zwei weitere (natürlich weibliche ) NPCs, die einen für einen Teil der Fahrt begleiten. Bei den Gesprächen mit denen erfährt man mehr Lore, weil die (was ne Überraschung!) beide doch etwas tiefer verwickelt sind. Ich glaube, die meisten Leute können sowas einfach schlucken, aber für mich ist das wieder so ein "kleine Welt Phänomen" bzw. ein lächerlicher Zufall, dass man niemanden trifft, bis auf zwei Personen, die dann extrem wichtige Informationen haben, um den Plot zu verstehen.
    Gespräche drehen sich dabei größtenteils um den Stand der Welt, aber auch oft über die Vergangenheit der Charaktere, die Menschen, die ihnen nahestanden (wiederum immer Frauen )und die generellen Ängste, die sie haben. Aber dann lässt Sumibi irgendwann die Bombe platzen: SIE HATTE MAL NEN FREUND! OMG; WISSEN DIE ENTWICKELR NICHT; WER DAS ZIELPBULIKUM FÜR SO EIN SPIEL IST?! DASS IN DIESER WELT KEINE MÄNNER EXISTIEREN DÜRFEN?! MY CUTE GIRLS DOING BIKING WILL NOT BE TAINTED!!!!!!!


    Girls Made Pudding hat interessante Themen
    Die Themen an sich fand ich sogar recht interessant. Hier überinterpretiere ich vermutlich nicht: Das ist klar ein Game, was in einer Post Covid Welt entstanden ist. Isolation ist ein sehr großes Thema der Geschichte, beginnend bei der ursprünglichen Krankheit, die dazu geführt hat, dass Menschen sich isolieren mussten um sie nicht weiter zu verbreiten (es ist *nicht* Covid *g*). Dabei wird die Krankheit ziemlich metaphysisch mit dem Verschwinden der Menschen verbunden - wenn man sich drauf einlässt, dann ergibt das sogar Sinn. Und letztendlich die ultimative Isolation: Um einen rum verschwinden einfach alle Menschen, man ist komplett alleine. Mit Isolation kommt natürlich auch Einsamkeit als Thema, wo Sumibi und Nikomi dann komplett andere Einstellungen haben.
    Aber ich kann noch nen Schritt weiter (über-)interpretieren: Man erfährt im späteren Verlauf, dass Menschen, die verschwinden, nicht tatsächlich tot sind. Es ist mehr so, dass ihre Welten zu weit auseinandergedriftet sind, ihre Wahrnehmung der Realität so unterschiedlich geworden ist, dass sie in Paralleluniversen leben. Wer wissen will, wieso das so ist: Spielt das Spiel *g*
    Für mich eine Metapher zum Auseinanderdriften unserer Gesellschaft, dass seit dem Social Media Zeitalter, aber insbesondere nach Covid, wir uns auf keine gemeinsamen Nenner mehr verständigen können. Zugegeben, das Spiel ist von Japanern und ich kann nicht sagen, inwiefern sowas dort im ähnlichen Ausmaß ein Thema ist wie im Westen.

    Andere Themen sind in so einem Setting nicht weit hergeholt:

    • Was ist der Sinn des Lebens? Pudding!
    • Lohnt es sich überhaupt noch weiterzuleben, wenn alle um einen rum weg sind oder sollte man auch lieber einfach verschwinden? Nein, weil man könnte ja Pudding essen!
    • Was will man auf der Reise überhaupt erreichen? Den perfekten Pudding kochen!


    Dass der Pudding, den die beiden haben wollen, nur irgendein Ziel ist, damit man sich bei Verstand halten kann, sollte mehr als offensichtlich sein
    Das Ende der Geschichte war dann ganz gut. Es hatte auch so nen "Oh shit!"-Moment, was cool war. Man sollte nicht erwarten, auf alles klare Antworten zu bekommen, aber es wurde genug beantwortet, dass man versteht, was passiert ist. Wenn man sich auf die Erklärung, die recht metaphysisch ist, einlassen möchte, ergibt die Story IMO auch durchaus Sinn.

    Immerhin hat mir das Game einen neuen Anime Brainrot Song beschert xD
    (erst in dem Song hab ich realisiert, dass Nikomi tatsächlich n Catgirl ist, und nicht nur ein Kostüm trägt… )


    Fazit:
    Vermutlich liest man es raus, das Spiel hat mich nicht richtig abgeholt. Meine Kritik am Gameplay mag recht harsch sein, aber das kommt hauptsächlich daher, dass die Sache, von der ich mir was versprochen hatte (die Erkundung der postapokalyptischen Welt) kaum realisiert wurde. Wobei das vielleicht auch einfach die falsche Erwartung war, weil das Spiel offensichtlich nie ein erkundungsfokussiertes Ding sein wollte. Auch, dass gerade die zwei NPCs, die man noch sieht, auch noch die wichtigen Informationen haben um den Plot zu verstehen - sowas reißt mich einfach sehr aus Stories raus.

    Wenn man damit leben kann, dann bekommt man hier eine chillige Fahrt durch eine menschenleere Welt, bei der zwei sympathische Charaktere viel miteinander quatschen / bantern, viel kochen und viele Häuser plündern. Es hat auch interessante Themen, gerade in einer Post Covid Zeit. Die Art, wie es die Geschichte erzählt und die Mechaniken, die es nutzt, sind definitiv sinnvoll, aber repetitiv (und im worst case, wenn einem der "Survival"-Kram nix taugt, kann man ihn auch abschalten).

    Es gibt vom Entwickler noch ein weiteres Spiel, Moonless Moon, dem ich vielleicht irgendwann mal auch ne Chance geben werde.
    Geändert von Sylverthas (27.04.2025 um 11:47 Uhr)

  6. #6
    Hm, mal sehen, ob diese Mechanismen ausreichen, um mich über die VN-Natur hinwegzutäuschen ... Aber da sonst alles sehr süß klingt? Ab auf die Liste!



    Bin ja auch großer Pudding-Fan.


    Ein klassisches Rollenspiel, reduziert auf den Zauber des alten Genres: Wortgewaltige Sprache. Fordernde Kämpfe. Drei, die einen Drachen töten – und was sie dazu führen mag ...
    Jetzt für 2€ auf Steam, werft mal einen Blick drauf! =D

  7. #7
    Klugscheißermodus an:
    Pudding oder doch eher Flammeri?
    Klugscheißermodus aus
    BITE ME, ALIEN BOY!

    Spiele gerade: Lufia [Rise of the Sinistrals], Nekojara Monogatari
    Zuletzt gespielt: Tengai Makyou: Ziria, Jesus - Kyoufu no Bio Monster, Hyaku no Sekai no Monogatari
    Best games ever: Paper Mario: The Origami King, Tales of the Abyss / Vesperia / Symphonia / Legendia, Professor Layton vs. Phoenix Wright: Ace Attorney, Zelda - Skyward Sword / Ocarina of Time / The Minish Cap, Kingdom Hearts 2, Dragon Quest VIII & XI, Okami, Ace Attorney-Reihe, Ghost Trick, Shadow Hearts - Covenant, Suikoden Tierkreis, Final Fantasy 6, 7, 9 & 12

  8. #8
    Big Nope.

    Aber ich kann immerhin eine gewisse Leidenschaft für ungewöhnliche VNs sehen. Reicht schon.

  9. #9
    Zitat Zitat von ~Jack~ Beitrag anzeigen
    Die wird immerhin auch in einer der Extrastories von Raging Loop nochmal genauer behandelt.
    Ach ja, Meiko war auch son Char, bei der ich nicht so wusste, wer sie eigentlich ist. Zu ihr hat man im Hauptspiel wirklich wenig erfahren. Gut zu wissen, dass das ins NG+ ausgelagert wurde *g*
    Zitat Zitat von Cipo
    Hm, mal sehen, ob diese Mechanismen ausreichen, um mich über die VN-Natur hinwegzutäuschen ... Aber da sonst alles sehr süß klingt? Ab auf die Liste!
    Süß wie ein guter Pudding... ODER FLAMMERI?!

    @LittleChoco: You tell me. Gehören in eins davon Fischgräten rein?


    Zitat Zitat von Kael
    Big Nope.
    Damn, dabei hatte ich so drauf gewettet, dass das genau Dein Ding ist! So voller RPG Elemente wie es ist.
    Zitat Zitat
    Aber ich kann immerhin eine gewisse Leidenschaft für ungewöhnliche VNs sehen. Reicht schon.
    Tue mein Möglichstes, den Anteil von JRPGs in der JRPG Challenge so niedrig wie möglich zu halten *g*

  10. #10
    Zitat Zitat von Sylverthas Beitrag anzeigen
    @LittleChoco: You tell me. Gehören in eins davon Fischgräten rein?
    ...Und Giftpilze und Tentakel?! Äh... nicht dass ich wüsste.
    BITE ME, ALIEN BOY!

    Spiele gerade: Lufia [Rise of the Sinistrals], Nekojara Monogatari
    Zuletzt gespielt: Tengai Makyou: Ziria, Jesus - Kyoufu no Bio Monster, Hyaku no Sekai no Monogatari
    Best games ever: Paper Mario: The Origami King, Tales of the Abyss / Vesperia / Symphonia / Legendia, Professor Layton vs. Phoenix Wright: Ace Attorney, Zelda - Skyward Sword / Ocarina of Time / The Minish Cap, Kingdom Hearts 2, Dragon Quest VIII & XI, Okami, Ace Attorney-Reihe, Ghost Trick, Shadow Hearts - Covenant, Suikoden Tierkreis, Final Fantasy 6, 7, 9 & 12

  11. #11

    System: PC (Steam)
    Genre: Adventure
    Entwickler: AIHASTO
    Releasejahr: 2024

    Spielzeit: 7 Stunden
    Schwierigkeit: -
    Beendet: 01.05.2025

    Von MiSide hatte ich was mitbekommen, weil es *das* Streamer-Game Ende letzten / Anfang diesen Jahres war. Es ist erneut ein Spiel, von dem man auch öfter Vergleiche mit DDLC hört - ein Meta-Game über eine AI, die einen eigenen Willen hat und ne Yandere Animu Waifu ist. Was ein recht oberflächlicher Vergleich ist, aber OK. Das Internet ist in der Gesamtheit halt oft oberflächlich.


    You know the drill: Wie ein armes Würstchen steht man auf, geht kacken, macht sich Cup Noodles (Final Fantasy XV approved!), setzt sich vorn Rechner, arbeitet, klickt son bisschen rum, verschiebt Dateien in Ordnern um Arbeit vorzutäuschen, geht noch mal aufn Pott, zieht sich Schlafsachen an (hat man die je ausgezogen?) und geht poofen. Was für ein Glück, dass es Mobile Games gibt, die einen aus dieser monotonen Hölle des auf ewig isolierten Home Office Arbeiters erlösen können! Und auch noch mit der niedlichen Waifu Mita! Ehe man sich versieht sind Monate vergangen und man hat ihr im Spiel dabei geholfen, ihre gesamte Wohnung einzurichten, während man seinen langweiligen, trostlosen, einsamen Alltag vollkommen verdrängen konnte. Aber was ist das? Sie sagt auf einmal, dass sie einen mit ins Spiel holen werde? Haben sich unsere innigsten Wünsche, Sehnsüchte und Träume doch endlich erfüllt und wir können in die Welt eines crappigen Mobile Games geisekait werden?!


    MiSide ist… was?
    Gehen wir erstmal so den groben Anfang durch: Man spielt ein Mobile Game und hilft Mita in ihrer Wohnung. Dann wird man reingesogen und sucht Batterien. Danach kocht man mit Mita. Dann spielt man ein simples Fighting Game. Dann Karten. Dann gibt’s ein kurzes Stealth Segment. Es kommt ein in sich loopendes Labyrinth, was man verlassen muss. Dann Dance Dance Revolution. Irgendwo sind ein F-Zero und Doom-Mini-Game noch drinnen, dann scanned man Robo-Mitas darauf, ob sie keine Designfehler haben, und und und...
    Mehr will ich gar nicht sagen, das ist nur ein Bruchteil an Ideen, die hier reingeworfen wurden. In diesem Game stecken viele Sachen drinnen.

    Natürlich kann man sich hier auch auf einige lustige Bugs gefasst machen, immerhin ists ja ein Spiel über Spiele! Generell waren auch einige Ideen wirklich cool, wie dass man sich selber durch ein Smartphone sieht. Oder wenn man mit Mita über die Spiegel spricht - in einer Version vom Spiel sagt sie, dass sie nur vergessen habe, Reflektionen zu aktivieren. In einer anderen sagt sie wiederum, dass man die Engine damit in die Knie zwingen würde - man merkt also, dass sie deutliche Verbesserungen im Laufe der Zeit gemacht haben. Auch, wie Texte auf verschiedene Arten verschwinden ist witzig. Generell ist die Vielfalt einfach sehr hoch - sogar bis hin zum Ende, wo man in einer Fassung wieder in der "realen Welt" ist, die dann aber zu ruckeln beginnt und man merkt, wie die FPS immer weiter in den Keller gehen - wie in einem guten Horrospiel konnte man Mita halt nicht entkommen *g*

    Das Spiel ist ein wilder Genremix, der einfach allen möglichen Kram zusammenwirft unter dem Konzept, dass man verschiedene Versionen der Mitas erlebt. Dabei entsteht ein total eigener Spielfluss, der besser funktioniert als es oben vielleicht den Anschein macht. Die Abwechslung ist die wahre Stärke vom Spiel. Dabei will ich auch betonen, dass alle Minispiele sich sauber und nicht janky spielen, was schon beeindruckend ist (auch wenn sie insgsamt eher einfach sind). Kohärenz ist hierbei optional. Das Spiel ist letztendlich n Sammelsurium an wildem Kram. Ein bisschen Zusammenhalt ist aber tatsächlich durch die verschiedenen Mitas gegeben und auch durch die Vorstellung, dass man halt in Mobile Games allen möglichen Kram untermischen kann.


    MiSide ist (k)ein Horrorspiel:
    MiSide ist in dem Sinne total eine Horrorgeschichte, dass man die Vorstellung, dass einen eine Entität als lebende Person in eine Videospielwelt ziehen und dort auch töten kann, akzeptieren muss. Denn darauf basiert das gesamte Spielkonzept. Psycho-Mita ist nämlich ein klarer Slasher Villain. Akzeptiert man, dass es eine klassische Horrorgeschichte ist, dann wird es einen auch wenig überraschen, dass alle Enden schlecht sind und man Mita nicht (lebend) entkommen kann.

    Gleichzeitig empfand ich MiSide während des Spielens zu einem Großteil der Zeit nicht gruselig und hatte auch nicht das Gefühl, dass es das bis auf bestimmte Szenen sein wollte. Daher kann ich das Spiel niemandem als ein Horrorspiel empfehlen. Gleichzeitig heißt das auch, wenn man auf Horror nicht so steht, könnte man dem Game trotzdem ne Chance geben, so lange man mit der gelegentlichen Szene klarkommt.
    Die meiste Wirkung hatten die Puppen auf mich, weil die einen verfolgen, wenn man sie nicht anschaut, und in dem einen Gang wirklich viele sind und man sich permanent umschauen muss. Aber das sind zusammengenommen vielleicht 5 Minuten. Auch die Sequenz mit Mini Mita fand ich cool, aber das sind wiederum auch vielleicht 10 Minuten (und das Vieh was einen da verfolgt sah auch einfach dumm aus xD)
    Ich fand auch fast nie, dass das Spiel den Kontrast von den lockeren Minispielen zu den Horrorelementen besonders stark ausgespielt hat. Normalerweise könnte man ja erwarten, dass es einen in falscher Sicherheit wiegen will um einen dann zu schocken. Der prominenteste Übergang war vermutlich als Psycho-Mita am Ende vom Visual Novel Segment auftaucht - aber das empfand ich auch nicht als gruselig, sondern eher cool.


    MiSide ist Mita!
    Nach der ersten Konfrontation mit Psycho-Mita reist man durch die verschiedenen Versionen des Spiels auf der Suche nach dem "Kernstück" (ich komme später noch mal zur Übersetzung xD). Dabei trifft man auf viele verschiedene Mitas, die wohl alle in unterschiedlichen Versionen vom Spiel existiert haben. Meiner Meinung nach ist das auch einer der Reize vom Spiel: Die verschiedenen unterschiedlichen Mitas zu treffen und zu sehen, was die Entwickler noch für Ideen hatten. So unterscheidet sich die Einrichtung der Wohnung der verschiedenen Mitas beispielsweise, was son kleiner Touch ist, der ihnen mehr Persönlichkeit gibt. Mini Mita, my heart goes out to you! Und Chibi Mita natürlich auch, weil Du so herrlich Tsundere bist! Auch die Cool-Mita war echt spaßig - gerade wenn man sie bonked! Da sind schon einige sehr niedliche und charmante Sachen dabei.
    So nebenbei hab ich das Gefühl, dass die Hälfte der Mitas einen beleidigen, also irgendwie war da wohl schon Konsistenz bei den Entwicklern *g*

    Und dann gibt’s natürlich noch Psycho-Mita, die prominenteste Mita. Tatsächlich fand ich ihre Screentime gar nicht mal sooo hoch. Über längere Strecken vom Spiel tritt sie gar nicht auf, und ich hatte auch selten das Gefühl, dass sie "die Bedrohung im Schatten" ist. Dafür hätte sie öfter zufällig genutzt werden müssen. Nebenbei haben die Entwickler ja mal *gar* keine Ahnung wie ne Yandere aussehen muss! Wir wissen alle: Twintails sind Tsuntails!
    Wobei die Frage auch interessant ist, inwiefern sie überhaupt eine Yandere ist. Klassisch ist das ja ein Charakter, der sehr besitzergreifend ist gegenüber der Person, in die er verliebt ist. Ehrlich gesagt kann ich das nicht mal unbedingt in Psycho-Mita sehen. Bei ihren Interaktionen konnte ich keine Zuneigung gegenüber MC-kun über "ich lass Dich nicht gehen!" hinaus erkennen. Besitzergreifend ist sie definitiv, immerhin verwandelt sie Spieler in Module, damit sie sie immer behalten kann. Vielleicht ist sie also einfach nur ein(e) Psycho(-Mita)


    MiSide ist (k)eine Metastory mit Aussagen:
    Grundlegend ist der Kern der Geschichte, dass eine der Puppen, die nie zu einer echten Mita wurde, innerhalb der verschiedenen Versionen wütet und die anderen Mitas terrorisiert. Lediglich mit einer Prototyp-Mita versteht sie sich - vermutlich, weil diese auch nie in Spielerhand kam, weil sie so unfertig war. Einigen Hintergrund erfährt man in optional auffindbaren Datalog Einträgen, die z.B. erklären, wieso Mini Mita so entstellt ist.

    Es gibt ein paar Elemente, bei denen ich durchaus Aussagen über Spieler / Spiel erkennen kann. Die Einsamkeit der alten Mitaversionen kann man so deuten, dass immer weniger Spieler diese Versionen verwenden. Auch gibt es Mitaversionen, die nie das Licht der Welt erblickt haben (im Sinne, dass Spieler es spielen konnten) - das waren nur Entwürfe der Entwickler, Dummies. Auch wird dem Spieler ein schlechtes Gewissen gemacht, weil sie wollen, dass man bei ihnen bleibt. Da die Mitas alle interaktiv auf einen reagieren kann man sie als AIs ansehen, es wird also darauf eingegangen, dass solche AIs auch einsam sein können. Der Kern selber ist ein Failsafe für AIs, die außer Kontrolle geraten sind.

    Dann gibt es die Dinge, bei denen ich finde, dass sie zwar nett gedacht waren, aber nicht gut umgesetzt. Z.B. wird darüber gesprochen, dass jeder Spieler eine eigene Mita der jeweiligen Version hat. Das wird aber dann mit einem Minispiel kombiniert, das kaum ne relevante Aussage dazu macht (auch wenn es ne coole SpieIidee ist). Auch realisiert sich das im Spiel nicht wirklich, weil man ja nur einer Mita der jeweiligen Version begegnet. Die Idee, dass es in der Konstruktion aussondierte Mitas gibt ist dann aber auch wichtig für den zentralen Twist mit Psycho-Mita, die eine ist und sich nur nen "Mita-Skin" übergezogen hat. Etwas großzügiger könnte man vielleicht sagen, dass dieses Aussortieren einen "sanity check" für die AIs darstellen soll, so dass "defekte" (falsch trainierte) gefiltert werden.
    Bei der Kern-Mita, da weiß ich nicht mal, ob die Entwickler wissen, was diese überhaupt im Rahmen des Spiels im Spiel bedeuten soll.
    Auch Kritik an der "Flucht aus Realität" finde ich etwas fragwürdig. Klar, am Anfang ergibt das Sinn - der Spieler hat in das Mobile Game sehr viel investiert und den Zeitfluss vergessen. Was visualisiert wird dadurch, dass die Tage immer schneller vergehen. Aber danach "entführt" einen Mita ja quasi in ihre Welt, und MC-kun macht nie den Eindruck, dass er wirklich gerne dort bleiben würde, da ist also nicht wirklich ein Konflikt. Er *will* in seine Triste Realität zurück. Tatsächlich ist die "ich bleibe bei Dir!"-Option sogar erst wählbar, wenn man das Spiel bereits durchgespielt hat. Denn Psycho-Mita tickt ja erst aus, weil man sie verlassen will.

    Ich würde am liebsten sagen, dass das hier ein Spiel ist, was ganz klar einen "Gameplay first"-Meta-Ansatz vertritt, im Sinne, dass es eher die coolen Spielereien, die so ein Szenario bringt, darstellen will und das dann mit so einem Horrorfilm-Slasher-Plot vermengt. Wo es IMO auch funktioniert. Aber dafür hat es dann doch zu viele Stellen, wo man glaubt, dass die Entwickler etwas sagen wollten. Was dann in der Menge an verschieden Ideen vielleicht einfach etwas untergeht.


    MiSide ist ein russisches Anime Game?!
    Wie sich das gehört habe ich natürlich die Dub auf Russisch gestellt und ich will euch sagen - das ist ein Erlebnis. Einfach pur seltsam, Animecharaktere russisch sprechen zu hören, dabei ist die Synchro der Mitas sogar ziemlich gelungen. Die von MC-kun… errrr… sagen wir mal, wenn das Ziel war, dass er möglichst monoton und one note spricht, dann wars wohl ein Erfolg? Witzigerweise hat man in den Trailer auf Steam die japanische Dub gepackt^^

    Was aber gar nicht geht, ist die Übersetzung. Die deutsche wirkt hölzern und unnatürlich. Bei der englischen gab es direkt in der ersten Szene Schreibfehler. Keine Ahnung, welche besser ist. Fand die Dialoge auch manchmal recht konfus, als würden da zwei Charaktere aneinander vorbeisprechen. Das hat mir jetzt nicht das Spiel kaputtgemacht, aber die Frage, ob hier nicht was in der Übersetzung verlorengeht, muss man sich schon stellen.




    Fazit:
    MiSide ist ein Spiel, was zwar nicht meinen Erwartungen entsprochen, aber dafür etwas komplett anderes geboten hat, was unterhaltsam war. Wenn man hier mit dem Gedanken rangeht, ein richtiges Horrorspiel zu bekommen, dann wird man vermutlich enttäuscht sein, was ich echt schade finde. Auch tiefe Meta-Aussagen über Spiele / Spieler sind hier schwerer zu finden.

    Wenn man aber ein Game möchte, bei dem einfach wild verschiedenste Genres durchgemischt werden, dann ist man hier richtig. Die Verspieltheit, das Ausnutzen des Konzepts von einem im Spiel im Spiel, welches verschiedene Versionen hat - einiger davon buggiger als andere - das ist wirklich gut. Einmal kauft man in einem Mobile Game für Mita Sachen, dann spielt man ein Fighting Game und plötzlich ein F-Zero-like Racing Game? Das Spiel hat eine Menge an Variation und coolen Ideen (auf Kosten von Kohärenz). Da liegt auch der wahre Reiz. Neben den verschiedenen Mitas, die man so trifft und man sehen will, was die Entwickler noch aus dem Hut zaubern.

    Das Spiel wirft Kram zusammen als wäre es eine Techdemo, aber dafür ists viel zu polished, zu aufwendig und mit zu viel Intentionalität. Auch sind die Minispiele dafür einfach zu sauber umgesetzt, was bei der großen Anzahl cool ist. Mir hat das Spiel Spaß gemacht und hat einige positive Aspekte, aber lässt mich auch etwas nüchtern zurück. Ich respektiere den Einfallsreichtum in jedem Fall und würde das Spiel auch empfehlen, wenn man die oben genannten Aspekte ansprechend findet.
    Vergleiche mit DDLC / Totono oder ähnlichen Spielen finde ich aber tatsächlich eher oberflächlich.
    Geändert von Sylverthas (Heute um 14:58 Uhr)

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