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  1. #11
    Für das Jahresfazit habe ich mir selbstverständlich nichts großes überlegt, daher einfach eine Rangliste der gezockten Games und ein Abschlussfazit:


    Ein mittelmäßiger Dark Souls Klon, der bewusst einige der (exzellenten) Designentscheidungen dieser Spiele ersetzt durch big ol' anime tiddies. Die Character Creation ist der beste Aspekt des Spiels, was man ja an meinen Bildern auch zweifelsfrei sehen konnte.
    Die Charaktere, die ein großer Selling Point sind, sind absolut eindimensional (wobei, ihre Körper... *hust*). Da diese einen begleiten wäre hier viel mehr möglich gewesen. Vermutlich hat man sich an dem Minimalismus der Souls Spiele versucht, aber am Ende kam nur eine absolut flache und uninteressante Welt und Story raus. Einen weiteren Teil hiervon werde ich mir nicht geben.



    Das Spiel besticht durch schnelles Pacing im Wechsel mit den Bonding Events der Charaktere. Der Cast ist größtenteils unspektakulär, aber hat genug (tropige) Tiefe, dass er mich unterhalten konnte. Weil das Spiel so schnell gepaced ist drücke ich auch ein Auge zu dabei, dass es eigentlich nur eine Anreihung an Deus Ex Machinas ist. Die Welt ist leider ebenfalls sehr flach und man merkt, dass das Spiel nicht das höchste Budget hatte. Das Kampfsystem rockt dafür gut und geht leicht von der Hand. Hat mir bis zum Ende Spaß gemacht, Sachen durch die Luft zu schleudern. Hier würde ich durchaus überlegen, bei ner Fortsetzung noch mal zuzugreifen.



    Ein eher mittelmäßiges Tales Game, aber ein ziemlich solides J-RPG. Kampfsystem hat eine gewisse Tiefe und jeder Charakter ist spaßig zu spielen. Viele Elemente wurden gestreamlined. Welt sieht gut aus, ist recht uninteressant und oberflächlich. Oh, ein gemeinsamer Kritikpunkt von allen von Bamcos Spielen?
    Charaktere sind insgesamt ganz gut, wer eine Liebesgeschichte haben will, der wird sie hier kriegen. Story ist eher meh, wird mit zu viel Gelaber erzählt und weist dafür zu viele Lücken und schlechtes Pacing gegen Ende auf.



    Richtig schnelles Kampfsystem, Trash Mobs die gefährlich werden können und Bosse, die zwar noch nicht so gut sind wie in Oath in Felghana, trotzdem größtenteils spannende Duelle liefern. Balancing ist loser als in den beiden Folgetiteln. Die Inselkette hat mir als Setting gut gefallen und der Minimalismus des Storytellings und der subtile Charakteraufbau der NPCs ist mein Ding. Dabei bleibt der Antagonist aber etwas zu blass. Es hat einen größeren Fokus auf Erkundung als die Folgetitel. Ich mag jedes der klassischen Ys Spiele auf eine eigene Art.



    Total unterhaltsames Game von den Zero Escape Machern. Sehr sympathische Charaktere in einem Murder Mystery, welches sich gegen Ende sogar ziemlich sinnig aufgelöst anfühlt (vor allem gemessen an einigen seiner anderen Stories). Das Spiel ist bis an den Rand gefüllt mit Wortspielen, Cringe und schlüpfrigem Humor. Es trifft nicht immer, aber bei mir zumindest sehr oft. Vor allem habe ich es lieber, dass ein Game so ehrlich ist, als dass es probiert überall kleine sexuelle Elemente einzubauen in der Hoffnung, dass es unterm Radar vieler durchfliegt. Mizuki ist auch eine top Tsundere und Invincible Rainbow Arrow ist einer meiner Gaming Songs des Jahres. Freu mich definitiv auf den nächsten Teil hiervon.


    Ziemlich sympathisches Action Adventure. Der Anfang ist etwas zäh, aber spätestens ab Mercator merkt man, wie viel Liebe hier reingesteckt wurde. In den Dungeons wechseln sich Kämpfe, Rätsel und (tighte) Sprungpassagen ab, so dass es nie langweilig wird. Das Spiel ist auch recht knackig und man muss wirklich aufpassen, sonst gehen einem die Ekes aus. Besonders gefallen haben mir die sassy Fee Friday, Duke Mercator, die Prinzessin, und der generelle 90er Anime Humor. Landstalker ist eingebunden in eine größere Welt, die man aber leider nie zu Gesicht bekommen wird (das ist wirklich ein Spiel, was nach ner Fortsetzung geschrien hat).
    Das Spiel hat ein paar Schwachstellen (Bosse, Musik, optische Täuschungen bei Sprungpassagen), aber ich kann zweifelsfrei sagen: Hätte ich es damals gespielt, wäre es eines meiner absoluten Lieblingsgames geworden.


    Wunderbar emotionales und schockierendes RPG über Depression, Isolation und Realitätsflucht. Die Charaktere sind alle sympathisch, sehr viele Elemente der Traumwelt fußen in der Realität und der Vorstellungskraft des Protagonisten und die dunklen Schatten sind permanent präsent. Das Kampfsystem ist in Ordnung. Schön ist die Gegnervielfalt und wie das Emotionssystem in einigen Kämpfen genutzt wird. Der OST vom Spiel ist nicht nur gigantisch, sondern auch richtig, richtig stark, mit vielen tollen Boss Battle Themes, aber auch ruhigen, verstörenden und tragischen Stücken.
    Selbst in Elementen, die bei grober Betrachtung blödsinnig erscheinen (Sweetheart und Captain Spaceboy) kann man noch bei aufmerksamen Spielen Tiefe finden. Und das ist meine liebste Art von Spiel: Wenn man innerhalb der Welt noch viele kleine Elemente findet, die man nutzen kann, um eigene Interpretationen zu haben. Denn Spiele sind keine starren Medien wie Filme oder Bücher, sondern können durch die Art, wie man mit ihnen interagiert, eigene Storytelling Elemente mitbringen.


    Und das war die perfekte Überleitung zu Platz 1. Zanki Zero verkörpert die Verzahnung von Gameplay, Charakteren und Story. Es ist ein absolut absurdes Konzept, eine größtenteils noch absurdere Story voller bekloppter Twists. Es ist dermaßen gamey, aber auch unglaublich immersiv. Es ist ernst, aber auch humorvoll und charmant. Jedes Element für sich ist suboptimal, aber das Zusammenspiel erzeugt ein durchdachtes Gesamtsystem, bei dem man eine starke Charakterbindung aufbaut, die weit über ihre Gespräche in Cutscenes oder ihre Gameplaywirkung alleine hinausgeht. In den Dungeons gibt es überall kleine Dinge zu entdecken, und es wird eine Horroratmosphäre mit wenigen Mitteln aufgebaut – so sehr, dass der Druck in einem Level bei mir so hoch war, dass ich das Spiel tatsächlich eine zeitlang pausieren musste. Es ist auch ein Spiel, was man auf den niedrigen Schwierigkeiten einfach nicht erlebt, wie es angedacht war, weil man eben nicht immer alle Elemente von einem Spiel einzeln betrachten kann. Auch jetzt, fast ein Jahr später, kann ich viele der Dungeons noch grob im Kopf durchgehen, das ist also einiges hängengeblieben.
    Gleichzeitig würde ich das Spiel den wenigsten empfehlen. Es hat viele Elemente, die Spieler anpissen werden (ein paar Bugs, Inventar- und Zeitmanagement, ne Portion Jank) und man muss so einige Hürden überwinden. Wenn man dranbleibt, dann erwartet einen hier ein wirklich außergewöhnliches Spielerlebnis, weit ab der generischen und sicheren J-RPG Welten, die vor allem Bamcos "comfort food" bietet. Ob ihr das so gut finden werdet, wie ich? Zumindest die Allgemeinheit sagt klar: "NEIN!"


    Fazit: Insgesamt war es eine gute Spieleauswahl. Tatsächlich ist es mir schwergefallen, besonders die mittleren 3 Kandidaten richtig einzuordnen. Bei dem Bamco Trio war mir allerdings recht schnell klar, dass die auf den letzten Plätzen sein werden - denke das konnte man auch in den Berichten rauslesen, dass meine Meinungen eher durchwachsen sind. Dass die Wahl zwischen Omori und Zanki Zero ausgeht war mir auch klar, weil mich keines der anderen Games noch nach dem Durchspielen so sehr zum Nachdenken angeregt hat. Bei Zanki Zero vor allem, wieso das Spiel überhaupt funktioniert und wie rückblickend selbst Storyelemente, die ich nicht gut fand, eigentlich im Gesamtbild sinnig sind. Bei Omori war es die allgemeine Geschichte und die vielen Implikationen. Habe auch gehadert, welches ich auf Platz 1 bringe, aber da ZZ vom Anfang des Jahres war und ich mich immer noch sehr gut an viel erinnern kann, war das für mich ein Zeichen, dass hier wohl kein recency bias vorliegt sondern es mich wirklich so getroffen hat.


    Honorable mentions:

    • Tales of Zestiria: Kommt... bestimmt noch? Es ist nicht so~ schlecht wie es in der Tales Community gerne gehandelt wird, aber auch keines der besten Spiele der Reihe.
    • Imposter Factory: Ganz nettes Prequel. Den zentralen Twist der Geschichte fand ich gut. Ich finde die Reihe hat ihren Reiz von To the Moon ein wenig abgelenkt und geht mir zu sehr auf die technischen Aspekte ein, welche ich als das uninteressanteste am Setting ansehe. Damit ist TtM für mich noch immer das beste (und emotionalste) Spiel der drei, aber wenn man die anderen mochte kann man auch hier bedenkenlos zugreifen.
    • Deltarune (Ch1+2): Wenn man Undertale mochte, dann wird einem auch das hier höchstwahrscheinlich gefallen. Da man noch nicht sagen kann, wo die Reise wirklich hingeht ist ein abschließender Eindruck schwer. Mir hats gut gefallen.



    Rang Spiel MC MC Rang MC User MC User Rang
    8 Code Vein 72 6 7.6 5
    7 Scarlet Nexus 79 4 7.5 6
    6 Tales of Arise 84 2 8.5 3
    5 Ys - The Ark of Napishtim 76 5 8.0 4
    4 AI - The Somnium Files 83 3 8.8 2
    3 Landstalker NA NA 8.5 3
    2 Omori 87 1 9.1 1
    1 Zanki Zero 72 6 5.9 7

    Metacritic Rating (MC) wurde hierbei in der Regel von der PC Version genommen, soweit verfügbar (ZZ das PS4 Rating, AI Mittelwert der anderen Ratings).
    Rangkorrelation (bei MC ohne Landstalker, sorry ) ist für MC 0.29 und für die Userscores sogar nur 0.23, was Sinn ergibt. Gerade Zanki Zero und Tales of Arise sind bei mir komplett anders eingeschätzt.
    Interessant ist, dass von offizieller Seite Zanki Zero im Prinzip den gleichen MC Score hat wie Code Vein (die PS4 Fassung hätte sogar nur 70 MC), aber dafür hat ZZ die mit Abstand höchste Differenz bei den MC zu den Userscores (72 vs. 5.9).

    Man könnte jetzt spekulieren, ob hier eine gewisse Wertungsinflation noch mit rauszurechnen ist. Auch sind natürlich die abgegeben Stimmzahlen bei den Wertungen verschieden (Landstalker hat nur 8 User Reviews). So genau wollte ich dann aber auch nicht ins Detail gehen *g*
    Vielleicht wäre auch eine bessere Datenquelle sinnvoll, aber spontan ist mir da nichts eingefallen (und die Steam Kundenwertungen halte ich für noch unzuverlässiger). Gibt es irgendeine Seite, die auch Scores von älteren Games gut tracked? Am besten von Usern, die auch wirklich Interesse daran haben, sinnvolle Wertungen abzugeben?
    Geändert von Sylverthas (30.12.2021 um 23:15 Uhr)

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