Danke fürs Lesen! Und wenn Du etwa als "Brecher" bezeichnest, dann hat es wirklich was zu bedeuten
Da ich immer viel über Story / Charaktere schreibe wollte ich mal schauen, ob mir auch so viele Gedanken zum Gameplay kommen.
Was das Spoilern angeht: Ich will nicht leugnen, dass ich es vielleicht einseitig dargestellt habe. Ich versuche immer, möglichst viele Informationen zu präsentieren, aber ein Bias ist natürlich drin und obwohl die Texte so lang sind, gibt es trotzdem einige Sachen, die es letztendlich nicht reinschaffen. Und oh boy, das Ending von Arise ist eine derartige Katastrophe, dass der Rant darüber absolut nötig war, ums aus dem System zu kriegen. Wenn man es mag, kann ich mir das nur aus dem Gesichtspunkt vorstellen, dass man es wirklich auf die Charaktere reduziert und alles drumrum ausblendet.
Habe jetzt erstmal nichts gegen das Trope. In Arise ist das Problem, dass ich denke, dass Shionnes "Kernpersönlichkeit" nicht besonders interessant ist, und das Abtauen von ihr ihr einziger relevanter Charakterpunkt ist. Sie verbringt zu viel Zeit der Handlung damit, desinteressiert im Hintegrund rumzustehen, als dass man über ihre wirkliche Persönlichkeit viel erfährt. Meine Perspektive bei Games mit viel Dialogen (die nicht bewusst psychologisch / philosophisch sind, siehe Xenogears /-saga) ist, dass ich weniger bereit bin zwischen den Zeilen zu lesen als bei Spielen, die wenig Dialoge haben. Wenn ihr schon viel schwafelt, dann hoffe ich doch aber auch, dass die Schreiber die wichtigsten Dinge darin unterbringen^^Zitat
Übrigens hat Scarlet Nexus ja mit Kasane ebenfalls einen Charakter, der das ice queen trope erfüllt. Aber selbst am Ende, wo sie deutlich zugänglicher ist, ist sie immer noch eher unterkühlt und rational. Wie gesagt, bei Shionne bekommt man das Gefühl, dass sie ohne die Dornen ein komplett anderer Mensch wäre und von dem bekommt man zu wenig zu sehen. Bei Kasane denke ich mir, dass sie tatsächlich eher kühl und rational ist, aber ihre Weltfremdheit und das Klammern an ihre Schwester durch ihre Umstände hervorgerufen wurden.
Ich hoffe wirklich nicht, dass es so ist. Die Trails Reihe hat ja etabliert, dass sehr lange Geschichten mit ewig vielen Dialogen "in Ordnung sind". Aber zumindest TitS1 fand ich noch gut geschrieben (auch wenn sich da ebenfalls einige Gespräche zu oft wiederholt haben). Persona 5 war wirklich schlimm, wenn die Phantom Thieves mal wieder in einer Fußgängerzone darüber gesprochen haben, dass sie ja Phantom Thief-Sachen machen müssen, aber es bloß keiner mitkriegen darf, dass sie Phantom Thiefs sind. Und jetzt hat man Arise, was sich in seinen Skits und Cutscenes permanent wiederholt (und ja, ich sehe die Ironie darin, dass ich mich in meinen Beiträgen ebenfalls über diesen Punkt permanent wiederholt habeZitat
).
Ja, der SpeckObst Talk darüber war interessant. Und weil Arises Story so hochgelobt wurde, kann ich mir hier ebenfalls nicht vorstellen, dass viele Magazine es durchgespielt haben. Denn spätestens ab 2/3 vom Spiel ändert es sein Pacing absolut und selbst wenn man alles andere mochte, ist es zumindest eine Erwähnung wert, dass das Spiel nicht gut strukturiert ist. Es ist nicht Vesperia schlecht, also dass sich der letzte Akt fast losgelöst vom Rest anfühlt, aber schon ziemlich schlecht.Zitat
Übrigens für alle, die meine (grobe, gerade benachbarte Titel können schon mal gerne ihren Rang wechseln^^) Tales-Rangliste interessiert:
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Ausblick: So, womit geht es dann demnächst hier weiter? Zumindest potenziell, ihr wisst ja, dass ich eher wankelmütig bin, was Pläne angeht. Da das meine erste tatsächlich geschaffte Challenge ist (in 4 Jahre und nach Reduktion auf 8 Berichte xDDDD) muss diesmal ein ordentlicher Abschlussbericht her, inklusive dem besten Game aus der Liste (was zweifelsohne sicherlich Code Vein sein wird*g*).
Dann habe ich noch Altlasten dieses Jahres. Besonders ist immer noch kein Tales of Zestiria Bericht da. Ys: Celceta ist ebenfalls noch offen, aber ich kann mich auch gerade nicht überwinden, die letzten paar Dungeons durchzuspielen. Bei dem Game habe ich aber auch den Fehler gemacht, es auf Hard zu stellen, was in diesem Fall viel zu einfach zu sein scheint - womit das Spiel nur ein stupider Button Masher ist und eigentlich gar nichts mehr von dem exzellenten Gefühl der anderen Teile hat. Vermutlich wird es noch etwas zu Tales of Symphonia und/oder Tales of the Abyss geben, weil ich mich überzeugen wollte, ob diese Einträge tatsächlich so gut sind, wie in meinen Erinnerungen. Und wer weiß, vielleicht geht Rusks Wunsch im Verlauf des Jahres ja in Erfüllung und ich produziere nen Text Volume Overkill zu einem W-RPG?
Zusätzlich (ja, da fragt man sich, wieso ich meine Pläne so selten einhalte, wenn so viel parallel läuft *g*) habe ich mal Star Ocean 4 angefangen. Und, was soll ich sagen? Der Cast von diesem Spiel ist sicherlich einer der schlimmsten, den ich je in einem J-RPG erlebt habe (und damit meine ich alle 4 bisher - wobei Lymle natürlich den Vogel abschießt). Aber das ganz besondere von dem Spiel: Eigentlich ists egal, ob man es mit englischer Dub oder japanischer spielt, die Charaktere sind immer zum Fremdschämen! Bei der Ankündigung zu SO6 konnte ich mir auch nur denken, dass es ja schön ist, dass sie an der Serientradition festhalten, dass alle Charaktermodelle potthässlich sein müssen. Und wenn man mit dem modernen UI spielt, dann darf man diese Augenweiden auch in den Menüs bestaunen, statt die doch ziemlich ordentlich gezeichneten Anime Portraits. Scheiß auf Kampfsystem, Dungeons und Welt - der wahre Unterschied zwischen Tales und Star Ocean ist, dass Tales schöne Charaktermodelle hat, während Star Ocean sie so hässlich macht wie es ihnen möglich ist![]()