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Auserwählter
Grundgute Güte das war ein Brecher vor dem Herrn und ein vermutlich größerer Exzerpt als es es das Spiel jemals verdient hat. *gg*
Das waren einige sehr spannende Eindrücke wo ich mich habe hemmungslos spoilern lassen, denn schon recht früh stand für mich fest, dass es kein Spiel ist was ich so schnell anfassen würde. Sei es jetzt vom Gameplay was zwar schnell und dynamisch ist, aber eben durch typische Generalisierungen die man aus dem Genre gewohnt ist sich sehr larifari spielt und gerade im Detail später beim Balancing schwächelt oder die doch sehr überhetzte Geschichte die zwar mit einigen interessanten Quirks daher kommt aber in der Ausführung so unglaublich gezwungen daher kommt dass ich mich direkt an ein paar Animes erinnert fühle die ich nach den ersten Folgen abgebrochen habe.
Gerade dass der Hauptcharakter so plain ist aber auch der female lead sich diesem ausgelutschten "defrosting the ice queen" narrativ bedient, uuhh, ich mag es ja nicht wenn man von Anfang an sagen kann wohin die Reise hin geht und ich glaube ein Ending Bild reicht aus um mich mit dieser Einstellung zu festigen. Glaube mich stört es auch etwas wie offensichtlich jeder seinen eigenen Love-Interest hat und auch die Pärchen schon auf dem ersten Blick ersichtlich sind. Andererseits ist Romantik etwas, was in Tales Of schon immer sehr stiefmütterlich behandelt wurde, ich denke dennoch dass ich hier mit einer wenigen Musterbehafteten Truppe, die dann meintwegen auch diverser aufgestellt ist, mehr Spaß hätte. (immerhin sind 6 Figuren für ein Tales Of wohl recht wenig und da ist es immerhin schön dass man sich beschränkt hat so dass sich vom Gameplay alle unterschiedlich, aber dadurch auch gleichwertig anfühlen)
Wenn ich da an die Motivation des Discount Sephiroths denke fühle ich mich unweigerlich an eine gewisse Nase aus Persona 5 erinnert, generell scheint hier ja viel Persona 5 Storytelling Einzug gehalten zu haben, wenn alles immer wiederholt wird, ist das vielleicht ein neuer Trend huh?
Also dieses "ich wäre genau so geworden, wäre ich so einsam", kann ich mittlerweile echt nicht mehr hören, ich will mal Figuren die auch jemanden hassen können, statt ständig die good-two-shoes Schiene zu fahren. ich finde die Implikationen irgendwie nicht gut dass man alles vergeben und vergessen kann, wenn man versucht sich in die Schuhe des Antagonisten zu versetzen, was bei solch abwegigen schrillen Gestalten gar nicht möglich ist. (und in solchen Spielen meist auch nicht gut rüber gebracht wird)
Das ToA trotzdem so hart den Metacritic Schnitt rockt, liegt hoffentlich daran dass man nicht mehr so viel JRPG's mit höheren Budget erhält, tatsächlich befürchte aber einfach dass der Standard mittlerweile sehr niedrig ist und die graphische Repräsentation (die aber auch nur für das Genre beachtlich ist) schnell über vieles hinwegtäuscht. Ich kann mir irgendwie nicht vorstellen dass die meisten Review-Magazine das durchspielen. Seit ich den SpeckObst Talk über seine Erfahrungen als freier Spiele-Redakteur gehört habe bin ich da nur noch zuversichterlicher (wo er ganz ungeniert zugibt dass die meisten Spiele nicht mal wirklich lange gespielt werden, wenn es nicht Blockbuster sind, die man gut am Stück durchrotzen kann)
Ich denke mal durch die größeren Veränderungen im Kampfsystem ist es schon ein Schritt in eine dynamischere, langfristig unterhaltsamere Richtung. Gleichzeitig gilt aber auch bei Arise für mich das gleiche Problem was ich mit vielen modernen JRPG's habe, die ihren Spielablauf so dermaßen streamlinen das es nur noch wenig Momente gibt die man wirklich für sich entdecken und wo man sich wundern kann, das war ja schon in den jüngeren Auskopplungen der Fall und hat sich leider wohl auch mit Arise nicht geändert, was ich immer noch sehr schade finde, weil Tales of früher mal sehr gut darin war.
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