System: PC (Steam)
Genre: J-RPG
Entwickler: Quick nail Aristocrat
Releasejahr: 2023
Spielzeit: 51 Stunden
Schwierigkeit: Normal
Beendet: 06.06.2025
Lurked man lange genug im JRPG Subreddit (und trollt ab und zu Leute dafür, dass sie Code Vein oder Final Fantasy XVI mögen), dann wird man unweigerlich irgendwann mit einem Exotenthread von jemandem konfrontiert werden, der Demons Roots als eines der besten JRPGs aller Zeiten bezeichnet. Im gleichen Thread wird man dann eine Gruppe von Leuten finden, die da uneingeschränkt zustimmen. Aber es wird auch einige Kommentare geben, die sich darüber lustig machen, dass mal wieder jemand das "Loli Porn Game" in den Himmel lobt.
Da ist die einzige Lösung natürlich, sich selbst ein Bild zu machen, was es mit diesem ominösen "top tier J-RPG" auf sich hat (denkt sich niemand außer mir). Vielleicht habt ihr aber nen Trend dieses Jahr bemerkt, dass ich einfach in Sales irgendwas mitnehme ohne so richtig zu wissen, auf was ich mich einlasse
Das Spiel eröffnet mit einer kurzen Erzählung darüber, was für unglaubliche Memmen Dämonen doch seien. Sollte man mal auf einen treffen, so muss man den einfach mit Kacke bewerfen und der wird sich verkriechen. Tatsächlich sind Dämonen mehr sowas wie Legenden in dieser Welt, denn seit ihrer Niederlage vor 1000 Jahren hat kein Mensch mehr einen gesehen. Und so feiert das Königreich Bohelos sein jährliches Gründungsfest, bei dem sich Schauspieler als Dämonen verkleiden und sich von Kindern verkloppen lassen.
![]()
![]()
![]()
Bis der Boden plötzlich bebt und sich ein Tor zur Unterwelt aufmacht, aus dem Dämonen strömen. Erstaunlicherweise sind es aber überraschend wenige. Denn wie man aus der Perspektive der Dämonen erfährt, geht es ihnen im Dark Realm, in das sie sich zurückgezogen haben, zunehmend schlechter. Sie haben kaum Nahrung, ihre Zahl schwindet immer weiter und ihr Reich steht kurz vor dem Zusammenbruch.
Noch bevor wir den Namen unserer dämonenhaften Protagonistin kennen sehen wir ihren Slip (Prioritäten!). Sie verkündet das Ziel der Dämonenarmee: Weltherrschaft!
Sie heißt übrigens Deathpolca (oh my).
Demons Roots hat einen effektiven Anfang![]()
![]()
Der Prolog vom Spiel ist ziemlich effektiv als Setup und setzt den allgemeinen Ton: Ein Mix aus ernsten Themen und absurden Szenarien. Auch merkt man, wie hier altbekannte Tropes genutzt, aber auch gedreht werden. Wenn man den Anfang mag, dann wird man vermutlich mit dem Spiel auch was anfangen können. Wobei der H-Content hier noch nicht vertreten ist, was manchen vielleicht aufstoßen kann.
Es ist schon recht clever, zuerst mit den Menschen anzufangen, um aufzuzeigen, wie lächerlich sie Dämonen finden und sie trotzdem immer noch hassen. Der Schwenk zu den Dämonen zeigt dann, dass dies gar nicht so weit hergeholt ist: Die Situation im Dark Realm ist düster und der Großangriff aus Verzweiflung entstanden. Das spiegelt sich auch in der Schlacht wider: Obwohl die Dämonenanführer imposant sind, so sind die Dämonen selber erstaunlich schwach und sterben in Scharen. In gewisser Weise sind sie lächerlich.
Das wird auch von Deathpolcas anfänglichen Begleitern gezeigt. Ein uralter Cerberus, der kaum noch gehen kann und ein Gargoyle, der Angst vorm Kämpfen hat.
Innerhalb der ersten Spielstunde bekommt man nicht nur ein klares Bild von dem Zustand der Dämonen, inklusive deren Führungsriege. Man erkennt, wieso sie früher gefürchtet waren - denn einige von ihnen würden den Menschen sehr grausame Sachen antun, wenn man sie nicht in die Schranken weist. Es wird auch bereits Foreshadowing auf die Rolle des Imperiums, was den gesamten Kontinent im Würgegriff hält sowie die Sklavensituation gemacht. Und obwohl vieles düster ist, bleibt der Ton nie zu schwer – etwa wenn Todeira enthüllt, dass er so sehr mit seinem Pferd verschmolzen ist, dass er stirbt, sobald er runterfällt. Was natürlich ein Geheimnis zwischen ihm und Deathpolca bleibt.
Demons Roots hat tropige aber spaßige Charaktere mit grenzwertigen Klamotten![]()
![]()
![]()
![]()
![]()
Ich will absolut nicht leugnen, dass Deathpolcas Shit-Eating-Grin eine Sache war, die mein Interesse geweckt hat. Sie wirkt arrogant, hinterlistig, selbstsicher und edgy. Aber bereits im Prolog merkt man, dass sie sehr empathisch ist und sich um das Wohl der Dämonen (und auch der Menschen) sorgt. Ein Beispiel dafür ist ihr verzweifelter Gesichtsausdruck, als sie bemerkt, wie viele Dämonen beim Angriff ihr Leben lassen, oder als sie Menschenkindern den Weg zur Sicherheit weist. Sie ist es auch, die die Dämonen davon abbringt, ihre alten Wege erneut zu gehen, welche ihnen den Hass der Menschen beschert haben.
Sie ist bereit, drastische Maßnahmen zu ergreifen (immerhin erobert sie Länder und tötet viele Soldaten), aber nicht um jeden Preis. Wobei man auch nicht wirklich die Guten spielt, immerhin nutzt man Gehirnwäsche um die Länder unter Kontrolle zu halten. Vermutlich triffts Grauzone ganz gut, mit Wachstum. Insgesamt würde ich sagen, dass sie nicht unähnlich zu Velvet aus Tales of Berseria ist, aber deutlich ausgewogener und nicht so geradlinig.
Kann man ein H-Spiel eigentlich dafür kritisieren, dass es Fanservice hat? Manche Outfits gehen echt gar nicht (Ange, Naje, alter xD). Natürlich hat Ange auch dieses Outfit das gesamte Spiel. OK, fast, an einem Ort zieht sie sich um. Es ist schon beeindruckend, dass ein Bunnygirl Outfit ihr würdevollstes Kleidungsstück ist ^^°
Dass der Cast fast nur aus weiblichen Charakteren besteht ist bei diesem Spiel vermutlich selbsterklärend - wobei es immerhin noch einen alten Mann gibt und einen Jungen, der sich als Frau verkleidet. Fortschritt oder so? *g*
Bis auf die Kleidung gab es eigentlich keinen Charakter, den ich nicht mochte. Ange ist naiv und son bisschen der Butt of the joke (wie sie so ne Schnute zieht, wenn man sich über sie lustig macht xD), aber hat ein wirklich gutes Herz. Diana ist die halbe Zeit besoffen, aber wenn sie nüchtern ist, dann ne ziemlich toughe no-nonsense Persona. Sie hat auch neben Polca mit die beste Backstory mit ihrem Ziehvater. Bei Naje hatte ich Angst, dass sie aus ihm ne Lachnummer machen, weil er sich als Frau verkleidet - aber er rockt das eigentlich ganz schön. Jedes Mal, wenn sich jemand über ihn lustig macht, kann er kontern und hat öfter gute Pläne und ist sehr entschlossen.
Generell sind die Charaktere solide geschrieben – vor allem im Banter untereinander zeigt sich viel Charme. Sarasa ist bissig und zynisch, ihre Wortgefechte mit der (ziemlich verpeilten) Kalinka sind nicht nur witzig, sondern überraschend herzlich. Ah ja, Sarasa - die zweite, noch loligere Loli des Spiels *g*
Die Beziehung von Naje und Diana hat mir auch gefallen, sowie Polca und Lily. Gerade letztere bekommt auch ziemlich viel Screentime.
Demons Roots wirkt schon etwas durcheinandergewürfelt![]()
![]()
Das Pacing ist eher okayish. Viel vom Spiel ist man mit der Welteroberung beschäftigt, wo es in jedem Akt um ein anderes Königreich geht und wie dieses nun die Sklaven behandelt (Hint: es ist nie gut *g*). Dabei wird in praktisch jedem Akt ein neuer Charakter mit Backstory eingeführt. Wenn man Fan davon ist, dass sich nach und nach das Land in der eigenen Farbe färbt, kommt man hier definitiv auf die Kosten *g*
Nach dem Auftakt kommt der Plot erst ab der Hälfte wieder richtig in Fahrt, bleibt danach aber dann relativ konstant in Bewegung und da passiert auch ordentlich was. Gerade eine Szene im Mittelteil, bei der die Dämonen ausrasten, ist stark inszeniert und hat auch einen emotionalen Payoff.
Wobei das Spiel auch eine Menge Ereignisse hat, die wenig erklärt werden - da hängts dann einfach davon ab, wie sehr man sowas einfach akzeptieren kann. Auf einmal erfährt man, dass das hier auch eine Isekai-Welt ist, in der Leute aus unserer Welt landen und ihre Technologie mitbringen. Es gibt ein Buch, was aus irgendwelchen unerfindlichen Gründen die Zukunft vorhersagen kann und sich stetig wandelt. Es wird plötzlich eine neue Droge eingeführt, die Chaos stiftet. Ohne großen Aufbau wird einer als Strippenzieher entlarvt, mit dem man vorher nur wenig Kontakt hatte, so dass es kaum wirkt. Zeitreise wird auf einmal möglich. Szenarien werden genauso schnell nach ihrem Abschluss vergessen wie sie geschehen sind.
Man merkt durchaus, dass der Autor hier Sachen machen wollte, die er cool fand, aber es an ordentlichem Aufbau mangelt. Ein paar Teile davon könnten vielleicht auch in dem Sequel (was aber vor Demons Roots rauskam) Kings Exit erklärt werden, aber dazu kann ich nichts sagen. Aber durch die Durchmischung verschiedenster Themen geraten andere, die IMO interessanter waren, in den Hintergrund.
Die Dämonen, die bis zum Mittelteil sehr relevant sind, haben später kaum noch Screentime, während man sich stärker mit dem Plot des Imperiums beschäftigt (IMO der weniger interessante Teil der Geschichte). Gerade auf die Zeit der Dämonenherrschaft von vor 1000 Jahren hätte IMO deutlich mehr eingegangen werden können.
Der Imperator selber wirkt bis zum Ende eher blass und wenig verknüpft mit der restlichen Handlung. Er hat wenige Auftritte und wirklich was über ihn erfährt man erst sehr spät. Seine Hintergründe haben mich auch nicht vom Hocker gehauen - genau so wenig wie der Ursprung der White Phantoms. Die Auflösung ist aber nicht unlogisch und passt ins Konzept vom Spiel.
Dabei zeigt das Spiel gerade gegen Ende (genau wie am Anfang), dass es durchaus gut erzählen kann. Ich hatte Wut auf die Aktionen vom Antagonisten, was bei mir selten passiert. Hier nutzt das Spiel IMO etwas, was man in der Intensität nur in H-Games machen kann: Er bricht Polca und will sie zu seiner Gebährmaschine machen. Sowas explizit Grässliches ist in ner anderen Plot-Form praktisch nicht möglich. Genauso nutzt das Spiel es auch bei der Geschichte der Eternal Dolls aus, die schon wirklich krasser Scheiß ist (und auch nen starken Payoff hat).
Was das Ende aber dann wirklich stark macht: Es kam für mich extrem unerwartet, aber nicht unlogisch. Es ist thematisch passend und spielt mit den Erwartungen.
In dem Sinne ist das Ende der Moment, wo die Aktionen der Dämonen hinterfragt werden. Besser spät als nie und sorgt für ein schlüssiges Gesamtbild.
Demons Roots hat eine Sklavensituation![]()
![]()
Selbstbestimmung und Freiheit ist ein großes Thema von dem Spiel. So, wie die Dämonen eine Heimat haben wollen, in der sie selber ihr Leben gestalten können, so ist ein Großteil vom Land versklavt. Das Imperium hält es für effeltiv, wenn mehr als die Hälfte der Bevölkerung aus Sklaven bestehen. Beispielhaft hierfür sind die Bewohner Planas, wo die Sklaven zur Belustigung des Volkes im Kolosseum kämpfen müssen oder Rooklook, wo sie eine permanente Barriere aufrecht erhalten sollen, welche alle Angriffe ablenkt - auf Kosten ihres eigenen Lebens, weil diese sehr kräftezehrend ist.
Generell wird das gesamte Imperium als ziemlich pur böse dargestellt. Ja, hier sind nicht die Dämonen edgy, sondern die Menschen. Ist jetzt nicht unklassisch (Star Wars macht ja auch nichts anderes), ist aber dennoch simpel und unnuanciert. Halt, um ein klares Feindbild zu schaffen, dessen Niederlage ein hehres Ziel ist. So bildet sich im Spielverlauf auch recht natürlich eine "Dämonen + Sklaven gegen das Imperium"-Situation.
Ich wäre aber auch ein Heuchler, würde ich das Spiel nicht ähnlich zu Final Fantasy XVI dafür kritisieren, wie die Antagonisten und damit die Sklaverei dargestellt werden. Zugegeben, Demons Roots nimmt sich selber nicht so bierernst, so dass cartoonhafte Gegenspieler weniger deplaziert wirken - aber das ändert wenig daran, dass sie absolut eindimensional sind. Interessanterweise sind sie auch (wenn ich gerade keinen vergesse) alle Männer. Ist Demons Roots also eigentlich eine Story über die Emanzipation von Frauen von dem Patriarchat? Hah, you wish!
Die Eindimensionalität der Antagonisten, die einen Großteil der Bevölkerung als Sklaven halten, wird natürlich dafür genutzt, damit die Methoden der Dämonen weniger grausam erscheinen.
Aber natürlich ist das Sklaventhema auch aus nem anderen Standpunkt relevant…
Demons Roots hat mehr als nur grenzwertigen Content![]()
![]()
Ja, ich habs lang genug aufgeschoben darüber zu spreche. Man kann die H-Szenen abschalten, wozu ich rate - denn sie untergraben zu nem Teil die Nachrichten vom Spiel. Jetzt können Leute ankommen und sagen "Ja, aber die Vergewaltigungsszenen sollen doch die Grausamkeit der Welt unterstreichen". Fair enough, aber wieso zeigt man sie dann auf eine Art, die klar dazu gedacht ist, dass man dazu goonen soll? Man kann solche Themen durchaus einbauen (und in einem H-Game wirkt das nicht mal unnatürlich), aber das Framing ist hier das Wichtige und da ist das Spiel ziemlich voyeuristisch. Es ist schon leicht heuchlerisch, eine Story über Freiheit und Selbstbestimmung zu erzählen, aber dann die Szenen, in denen den Charakteren gerade das genommen wird, nicht angemessen zu präsentieren. Zumindest kann man sagen, dass die Hentai-Logik hier nie so weit geht, dass den Charakteren es gefällt, was ihnen widerfährt.
Hab ich übrigens erwähnt, dass das Spiel zwei Lolis hat? Ja, es hat zwei Lolis. Ach so, eine davon ist ein 1000 Jahre alter Dämon? Puh, gerettet!
Man kann den H-Content des Spiels grob in 4 Arten unterteilen:
- "Story"szenen. Diese sind fast gänzlich nicht einvernehmlich oder emotional erzwungen. Kann man komplett abschalten.
- Optionaler Nacktcontent. Der wird eher als Witz abgetan und so interpretiere ich das auch. Besonders das Szenario mit den Affen ist einfach nur so absolut skurril, dass ich grinsen musste.
- Optionales DoReMi Fuckingdom (yes, you read that right!). Das hier ist das Fetisch-Fuel, was der Autor eingebaut hat, weil ers geil fand. Im Prinzip schickt Polca hier ihre Gefährten (und sich selber
) zur heiteren Prostitution, um sich Fuckcoins zu verdienen (srsly). Sie werden eher als Witze ausgespielt und der Ton ist locker. Pro "Attraktion" spielt man hier ein Szenen-Gacha, wo es normale, seltene und super rare Events gibt xD
Wenn man mit Hentai-Logik klarkommt ist das schon OK.- Optionaler "OH MY GOD PLEASE NO"-Content (Bad End Mode): Mechanisch ist der Dungeon super designed - eigentlich echt viel zu gut dafür, was er darstellt. Im Wesentlichen handelt es sich hierbei um einen Rape-Dungeon, in den man die Charaktere nach einer Niederlage (optional!) werfen lassen kann. Und ja, hier wird so ziemlich alles durchgezogen, was man sich vorstellen kann. Der Dungeon wird vom Imperium genutzt um besonders gefährliche Personen zu "züchtigen".
Die Spielstruktur ist speziell: Es ist ein Puzzledungeon, bei dem jeder Charakter von Gegnern geoneshotted wird. Man bekommt auf jeder Etage ein Wiederbelebungsitem (was man sich durch grausame Sexszenen "verdienen" muss - die aber abgeschaltet werden können, wobei man die Charaktere weiterhin in ihren Gimp-Outfits in Kämpfen sehen wird). Damit sind die Charaktere quasi die "Leben". Man muss hier durchmanövrieren, so viele Konfrontationen vermeiden, Geheimgänge finden und alle Ressourcen clever nutzen wie möglich. Beispielsweise gibt es Gegner, die immer den ersten Zug haben - dagegen wirkt nur einer der sehr seltenen Dolche. Auch tonal - was die Verzweiflung angeht, ist er sehr oppressiv dargestellt. Gerade wenn man tiefer drinnen ist hat man wirklich Angst, etwas Falsches zu tun - man kann nämlich auch während eines Runs nicht speichern. Glücklicherweise ist der Dungeon deterministisch, so dass man es wirklich wie ein großes Puzzle durchplanen kann.
Leider ist es unglaublich schwer ihn zu empfehlen, wegen der Thematik - außer, man ist abgestumpft genug.
Also ja, das Spiel hat einigen H-Content. Wobei in den negativen Steam Reviews, die ich gelesen habe, der Mangel an diesem Content als einer größten Kritikpunkte gilt. Scheint also nicht unbedingt Gooner-verifiziert zu sein, das Game
Demons Roots hat ziemliches Standard RPG Maker Gameplay![]()
![]()
![]()
Hier gibt’s nicht so viel zu sagen, weil das Kampfsystem einfach ziemlicher RPG Maker Standard ist. Das Spiel ist auch nicht besonders anspruchsvoll. Das führt zumindest dazu, dass die Kämpfe sehr flott sind.
Man hat im Kampf MP und TP, letztere füllen sich durch Attacken (oder Schaden) auf und sind für die Spezialfähigkeiten. Hier spielen sich die Charaktere alle schön abwechslungsreich, wobei es auch klar welche gibt, die einfach schlechter sind als andere. Leider fällt darunter auch Diana, einer meiner Favoriten. Sie hat als einziger Charakter Munition, was bedeutet, dass ihr die Ressourcen komplett ausgehen können. Leider machen ihre Waffen aber dafür nicht wirklich starken Schaden und auch ihre Utility ist nicht besonders stark. Utility ist in diesem Spiel schon relevant, also Party / Gegner zu buffen / debuffen. Es ist damit zumindest nicht total simpel *g*
Mein letztendliches Team war Polca (Heiler, Buffer, TP Gruppenaufladung), Lily (insane ST Damage + Gift / Blutung), Kalinka (insane ST Damage, härtester Finisher) und als letzten Slot in Bosskämpfen Ange (spaßiger Tank) oder gegen Trash Sarasa (AoE Zauber). Gerade Ange spielt sich für einen Tank schon cool, wenn man sie stark auf Ausweichen aufbaut. Was man bei den optionalen Bossen definitiv sollte, denn die können sie problemlos wegballern.
Ausrüstung im Spiel ist ganz cool. Tatsächlich bekommt man oft eher Sidegrades, Ausrüstung, die für spezielle Zwecke stärker ist, als direkte Upgrades. Damit ist der Powercreep im Spiel relativ langsam. Wäre das Spiel anspruchsvoller, würde ich das mehr hervorheben, aber weil es recht einfach ist, ist das eher ne Fußnote wert. Es macht manchmal Sinn, passende Ausrüstung anzulegen, aber oft ists einfach egal.
Die Dungeons vom Spiel sind alle OK. Sie sind nicht zu groß, sind nicht zu linear (fast jeder hat einen optionalen Boss oder versteckten Content) und die Gegnermengen fand ich auch in Ordnung (man kann ihnen auch oft ganz gut ausweichen). Es gibt auch ein paar mit Gimmicks, wie z.B. dass man von einem starken Monster verfolgt wird.
Das Spiel hat einiges an optionalem Content. So gibt es pro erobertem Land noch einen Ex Dungeon, der deutlich höherstufig ist und wo es Random Encounter gibt (dunno why, aber OK *g*). Wenn man diese direkt macht sind sie sogar recht herausfordernd, aber es hält einen nichts davon ab, einfach später zurückzukehren und sie problemlos zu rocken.
Fazit:
Ist Demons Roots eines der besten JRPGs ever?
Nein. Punkt.
Es ist aber ein durchaus unterhaltsames Abenteuer mit vielen absurden Szenen und mit einem spaßigen Cast an (unvorteilhaft gekleideten) Charakteren - so lange man gewisse problematischere Thematiken abkann. Sagen wir mal, wenn man auf düsteren (edgigen) Kram steht, dann wird man hier ordentlich bedient (und damit ist nicht nur der H-Content gemeint).
Deathpolca ist der Standout mit ihrem Shit Eating Grin und ihrer überraschend nuancierten und empathischen Persönlichkeit, die man bei dem edgy Auftritt nicht erwarten würde. Man merkt, dass es Herz hat und der Entwickler auch was sagen wollte über Freiheit und Selbstbestimmung, was nicht immer so ganz durchkommt. Gründe dafür sind unter anderem auch der H-Content, der es untergräbt (und sich stellenweise drangetackert anfühlt), sowie die Durchmischung von vielen Themen, so dass die Kernelemente etwas aus dem Fokus geraten.
Die Geschichte hat einen starken Start und Ende, aber im Mittelteil Längen, wenn es darum geht, alle Charaktere zu sammeln und Länder zu erobern. So richtig kommt die Handlung dann erst ab der Hälfte ins Rollen. Antagonisten sind durch die Bank eindimensionale Bad Guys, damit die Dämonen als das kleinere Übel erscheinen. Ich würde es wohl am ehesten mit Tales of Berseria vergleichen.
Das Gameplay ist ziemliche RPG Maker Standardkost und nicht besonders anspruchsvoll. Es gibt auch einiges an optionalem Content. Dazu gehört auch H-Content, der mal lustig, Fetisch Fuel oder ziemlich bedenklich sein kann. Die H-Szenen sind abstellbar (wozu ich auch raten würde, außer man will das volle Paket) der Content, den man nicht abstellen kann, ist rein optional. Hervorheben will ich auch noch den spielerisch wirklich exzellenten Bad End Dungeon, den man thematisch aber echt niemandem empfehlen kann.
Fun fact am Rande: Das Spiel wurde von einer Person über 10 Jahre entwickelt. Dafür ist es tonal dann doch erstaunlich konsistent (minus der H-Szenen). Der Entwickler hatte anscheinend schon eine recht gute Vorstellung, was das Spiel werden sollte. Es erklärt aber auch, wieso einige Elemente sich nicht so richtig einfügen, weil es eben im Kopf einer Person gebrütet hat und kein Editor da war. Wo wir von Editor sprechen: Das Spiel hat eine erstaunlich solide Lokalisation, für so ein kleines Indie Game.
Falls jemand tatsächlich Interesse an dem Spiel bekommen hat (), noch eine Info: Die ungepatchte Steam Version ist (anscheinend) unvollständig und man kann sie nicht durchspielen. Zumindest sagt das eines der Reviews, ich habs selber nicht getestet. Man kann sich kostenlos den Patch auf der Publisherseite runterladen, aber cool ist das nicht.
Ich bin zumindest nicht komplett abgeneigt, das Sequel (was aber vor diesem Spiel rauskam) Kings Exit mal auszuprobieren, sollte es ne ordentliche Übersetzung bekommen. Aber wenn das nicht der Fall sein sollte würd ich auch nicht trauern.
Gibt’s sonst noch was zu sagen? Vielleicht: Still better than Code Vein and Final Fantasy XVI
Jetzt entschuldigt mich bitte, ich muss meinen Account verbrennen.