Ja, jetzt hast du dermaßen viel von Bloodborne geschwärmt, da schaue ich heute mal bei Gamestop rein, ob die das noch haben.
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Hehe, sehr schön. Das Spiel lohnt sich mehrmals zu zocken
@StarOceanFan: Yep, Bloodborne ist großartig. Und natürlich wird der DLC angegangen
Bloodborne - Yharnam Tour Guide 2
Wir hatten vor den Toren der Hemwick Charnel Lane aufgehört. Hierbei handelt es sich um eines der vielen optionalen Gebiete in Bloodborne - bereits das zweite, welches wir betreten. Denn auch Old Yharnam ist rein optional, obwohl man sogar von Charakteren und Notizen darauf hingewiesen wird. Generell gibt es bei Bloodborne unheimlich viel, was man verpassen kann. Grob überschlagen sind fast die Hälfte der Gebiete im Spiel optional, was einerseits beeindruckend ist, andererseits für Leute, die sie nicht finden, für ein kurzes Spielerlebnis sorgt. Selbst der erste besiegte Boss, das Cleric Beast, muss nicht bekämpft werden! Es kann einem leicht passieren, das man zuerst Father Gascoigne gegenübertritt, welcher die viel größere Herausforderung ist.
Zurück zu der Charnel Lane. Ein Charnel House (Gebeinshaus) ist übrigens ein Gebäude, in dem (menschliche) Knochen gelagert werden. Vermutlich war Hemwick die Resterampe von Yharnam, denn bei so einer Jagd fallen schon mal viele Leichen an. Wenn man nicht alles abbrennt, wie in Old Yharnam. Die Atmosphäre in diesem Ort ist dicht und das Gefühl eines dieser abgeschiedenen Dörfer, in denen seltsame Hexenrituale stattfinden, wird exzellent eingefangen. Überall liegen Knochen verstreut und der Fokus liegt hier nicht auf Blut und Bestien, sondern Hexen und Gebeine - quasi ein anderes Subgenre von Horror. Beim Betreten sehen wir bereits verrückte Hexen mit Fackeln tanzen. Auch hier werden wir wohl nicht freundlich empfangen. In einem Haus treffen wir eine Frau, welche wie die Anwohner Yharnams vollkommen irre zu sein scheint. Aber immerhin hat sie daran gedacht, ihre Räucherstäbchen vor die Tür zu stellen - man will ja die anderen Bescheuerten vom eigenen Haus fernhalten!
Vorsichtig bewegen wir uns durch die verfallenen Straßen von Hemwick und beobachten, dass vielen Leichen, sogar von Tieren, die Augen entfernt wurden. Diese Hexen hier scheinen interessante Hobbies zu haben. Zwischendurch wehren wir noch den ein oder anderen Hinterhalt ab – neben Heugabeln haben sie hier auch glühende Eisen im Angebot. An einem großen See finden wir eine seltsame Rune, die wir vorher noch nie gesehen haben. Zusätzlich finden wir auch den ein oder anderen Bloodgem, beides Gegenstände, welche unseren Charakter stärker machen.
Die Runen sind die von der Runenschmiedin Caryll (aus Byrgenwerth) niedergeschriebene Worte der Großen Alten. Sie sind einer der ersten Hinweise auf den lovecraftschen Touch, der in diesem Spiel steckt. Gameplaytechnisch fungieren sie als Ringe aus den Souls Spielen. Man kann drei davon anrüsten und sie bringen Statboni wie +5% HP oder mehr Giftresistenz. Bloodgems kann man in seine Waffen einsetzen, um diese zu stärken. Kann man sich wie Materia vorstellen und sie bringen Boni wie +10% physischen Schaden, oder +2 Giftschaden. Das System ist relativ simpel und straigthforward.
Ein besonders schöner Gegenstand, vor allem für einen Bloodtinge Build, ist die Bone Marrow Ash. Diese wird in Hemwick aus Knochen hergestellt – vermutlich für die Healing Church. Sie erhöht den Schaden des nächsten Schusses einer Feuerwaffe enorm. Damit kann man es unheimlich knallen lassen. Müsste auch mit nem Strength Build, der sich auf die Kanone spezialisiert, Spaß machen. Der Flammenwerfer wird hiervon auch geboosted.
In jedem Fall begeben wir uns nun in das große Gebäude im hinteren Teil des Dorfes, das Gebeinshaus, wo uns die Witch of Hemwick erwartet. Genauer sind es zwei Hexen, welche beide unsichtbar sind. Am Anfang ist nur eine Energieleiste zu sehen, weil die andere eine Überraschung sein soll – man kann diese auch jetzt schon angreifen. Insgesamt ein recht einfacher Kampf. Sie beschwören schwarze Viecher zu ihrer Verteidigung, aber wenn man immer Runden im Kreis jogged können die nicht mithalten. Man muss nur immer wieder die Hexen suchen. Die zweite Hexe, deren Energie nicht eingeblendet wird, erinnert leicht and den Kampf gegen die Gargoyles oder Maneater aus Dark oder Demon's Souls. Aber die Hexen sind ein viel einfacherer Kampf, so dass sie kaum so eine Panik auslösen werden. Am besten ist aber das Design der Hexen (welches auf den Bildern durch meine exzellenten Fotokünste in keinster Weise eingefangen wurde - weswegen ich ein Artwork zeige). Es sieht so aus, als hätten sie sich lauter Augen an ihre Kleider genäht. Augen werden ohnehin noch ein Thema sein, welche uns durch Bloodborne begleiten.
In einem Raum hinter den Hexen finden wir eine männliche Leiche an einen Stuhl gefesselt, der natürlich die Augen ausgestochen wurden. Sie hat das Rune Workshop Tool bei sich, womit man nun die Runen in seinen Geist schreiben kann, welche die Worte der Großen Alten enthalten. Warum das Tool gerade hier liegt, da bin ich nicht sicher. Vielleicht einfach Game Balancing. Das ist eines der Probleme mit FromSoft Games: weil es wenig konkretes gibt, und man sich viel selber zusammenpuzzlen muss, kann man sich nie sicher sein, wie viel Beachtung man verschiedenen Elementen schenken soll. Ich glaube, dass viele Elemente bewusst platziert werden, aber man kann bei so einer großen Entwicklung halt nicht alles überwachen. Es gibt Leute, die sogar einzelne Worte analysieren - was ich für unheimlich kritisch halte, außer, man benutzt das japanische Skript. Denn die anderen werden sicherlich neue Nuancen hinzufügen, welche im Original nicht enthalten waren und somit zu anderen Interpretationen führen.
Und obwohl das Gebiet optional ist, kann man nur damit die Runen verwenden. Also quasi ein Souls Spiel ohne Ringe. Zugegeben, Hemwick Charnel Lane ist leicht aufzufinden, aber die Entscheidung, sowas wichtiges in ein optionales Gebiet zu legen, ist typisch FromSoft.
Wir kehren nun noch einmal nach Old Yharnam zurück. Als kleine Nebenbemerkung: wir wissen, das Old Yharnam vor längerer Zeit niedergebrannt wurde, aber anscheinend brennt der Stadtteil immer noch? Prinzipiell habe ich starke Probleme, die zeitlichen Abstände in Bloodborne zuzuordnen. Wenn man in diese Gegend kommt, könnte man meinen, die Säuberung wäre kürzlich gewesen. Vielleicht gibts einen guten Grund, vielleicht ists nur wegen des Styles oder wegen der engen Verbindung von Bloodborne zu Träumen (zu der wir später noch kommen).
Dort befindet sich die Church of the Holy Chalice, welche wir noch einmal aufsuchen werden. Und in dieser ist der nächste Boss, das Bloodstarved Beast – von dem es mal wieder keine ordentlichen Bilder gibt. Denn der Kampf ist intensiv, weil das Monster enorm schnell angreift. In der späteren Phase wird es sogar noch aggressiver und versprüht auch noch Gift. Im Raum findet man glücklicherweise auch ein paar Tabletten Gegengift, welche man sich in der Hitze des Gefechts aber sicher nicht anrüsten kann. Um das Gefecht noch etwas anzuheizen entfachen wir unsere Waffe mit Fire Paper - denn Bestien fürchten das Feuer. Bloodstarved Beast ist meiner Meinung nach ebenfalls ein etwas schwerer Kampf, weil das Ding so schnell ist und Gift einem wirklich zusetzen kann. Nach ein paar Versuchen liegt das Vieh. Aber dafür hab ich meine Wut danach an den Werwölfen in Old Yharnam ausgelassen! Noch mal kriegen die mich nicht (doch, tun sie...). Als Belohnung findet man vor dem Altar einen Holy Chalice, welchen man für die Chalice Dungeons verwenden kann. Darauf kommen wir später zu sprechen, obwohl ich ein paar bereits gespielt habe.
Wir kehren zurück zum Hunter's Dream und hören uns an, was Gehrman nun zu sagen hat. Er gibt uns den Tipp, im Cathedral Ward nach dem Healing Church Workshop zu suchen. Aus unerfindlichen Gründen hat die Vernichtung vom Bloodstarved Beast eine verschlossene Tür geöffnet, die dorthin führt. Dies ist übrigens die zweite Möglichkeit, zur großen Kathedrale zu gelangen. Die andere ist über das Hunter Chief's Emblem, welches wir letztes Mal schon erworben hatten. Wir erklimmen den großen Turm und finden oben den Healing Church Workshop, wo wir die Radiant Sword Hunter Badge finden. Einem Strength (und Arcane) Build erlaubt diese, Ludwig's Holy Blade zu kaufen. Eine Trick Weapon, welche sich von einem einhändigen Schwert in einen Zweihänder verwandeln kann und meine Waffe des Vertrauens im ersten Durchgang war. Wir finden auch eine kryptische Nachricht von dem so genannten Choir, mit der wir momentan wenig anfangen können.
Aber gut, dafür, dass Gehrman uns hierher geschickt hat, war das ja doch recht unspektakulär. Wir entscheiden uns dafür, die unteren Stockwerke des Turms zu erkunden. Dies gestaltet sich einfacher gesagt als getran, denn es führt kein direkter Weg nach unten und wir können uns an den genialen Rutsch-... ich meine, Sprungmechaniken von Bloodborne erfreuen. Es ist unglaublich, was für Butterschuhe die Charaktere in diesen Spielen haben, und die Sprungsteuerung ist sowieso Mist. Es ist das reinste Wunder, dass wir diesmal überhaupt nicht gestorben sind auf dem Weg zu der seltsamen Tür, welche sich auf halbem Weg nach unten befindet. Dies ist ein Geheimnis, was man sehr leicht verpassen kann. Was sich hinter dieser Tür befindet, ist...
der Old Hunter's Workshop. Eine alte, verfallene Version von dem, der sich auch im Hunter's Dream befindet. Der Moment, wenn man diesen das erste Mal betritt, ist unvergleichlich und mir läuft immer wieder ein Schauer den Rücken runter. Man findet dort eine leblose Version der Puppe vor. An einem Grabstein liegt ein Old Hunters Bone (einer der "Zauber" von Bloodborne). Und schließlich finden wir eines der wichtigsten Items im Spiel: eine Nabelschnur von einem infantilen Großen Alten. Auf eine gewisse Art finde ich es unheimlich spannend, dass einem so ein relevanter Ort einfach entgehen kann. FromSoft belohnt das Erkunden enorm gut, nicht nur mit Loot, sondern auch Lore.
Um die Geschichte hier ein wenig zu entschlüsseln: Gehrman (der Typ aus dem Hunter's Dream) war der erste Hunter und hat den Workshop gegründet. Diese waren eine Einheit der Healing Church zur Vernichtung von Biestern. Später (potentiell nach den Ereignissen in Old Yharnam) wurde eine neue Einheit gegründet, die Holy Blades von Ludwig aus dem Healing Church Workshop, welcher sich auf der Spitze des Turms befindet. Der alte von Gehrman wurde geschlossen und deren Jäger nennt man nun Old Hunter. Während die Old Hunter archaischere Werkzeuge zur Bekämpfung der Bestien verwenden, achten die Holy Blades mehr auf Pomp und Spektakel. Nach der Beschreibung der Nabelschnur zu urteilen wurde diese für den Kontakt mit dem Pale Moon genutzt (was das auch immer ist), welcher dann den Hunter's Dream erschaffen hat – vermutlich nach dem Wunsch von Gehrman im Abbild vom Old Hunter's Workshop. Und im Traum ist die Puppe, um welche er sich sehr gesorgt hat, sogar lebendig. Was es damit genau auf sich hat wird sich aber erst deutlich später im Spielverlauf klären.
Nach diesem Intermezzo begeben wir uns auf die unterste Etage des Turmes und überstehen glücklicherweise auch diesen wahnwitzigen Fall. Ich bin sicher hier bei früheren Durchängen öfter in den Tod gestürzt zu sein - vielleicht verwechsel ich das aber auch mit Sprungpassagen aus Souls Spielen. Und was uns unten erwartet... ein Werwolf! Aber er hat uns noch nicht gesehen, also schleichen wir uns von hinten an und ... BACKSTAB! Wenn ich mich richtig erinnere kann der ziemlich gut reinhauen, wenn man das Anschleichen verpatzt oder nicht genug Schaden macht.
Wir sind nun in den hinteren Gassen des Cathedral Ward, wo wir auf einige Personen stoßen. So finden wir die Prostituierte Arianna, welche wir natürlich sofort zu der Zuflucht schicken, wo bereits die garstige Oma und der creepige Typ warten. Immerhin scheint sie freundlicher zu sein als die meisten Personen, denen wir hier begegnet sind. In einem Haus gegenüber sprechen wir mit einem Zeitgenossen, welcher uns mal gehörig den Buckel runterruschten kann – wir schicken ihn zur lieben Iosefka in die Klinik, damit diese sich mit beschäftigt. Aber hört der Typ auf uns? Natürlich nicht, sobald wir die Zuflucht betreten grinst uns der Arsch an und hält sich für ach so clever. Ja, den Worten eines Fremden darf man nicht trauen. Bah. Aaer hey, woher wusste er eigentlich von der Zuflucht bei Oedon Chapel? Zumindest Arianna ist uns dankbar und bietet uns ein Fläschchen ihres Blutes an. Dabei handelt es sich um Blut, welches von der Healing Church verboten wurde (bzw. diesem sehr ähnlich ist). Wollten sie ein Monopol auf Bluttransfusionen haben, oder was für Gründe hat das? Gameplaytechnisch ist dies ein Heilgegenstand, welcher neben der sofortigen Heilung noch eine Heilung über Zeit mir sich bringt und ziemlich effektiv ist. Hat man ihn aufgebraucht kann man sich mehr von ihr holen.
Bei den beiden gibt es zwei Sachen zu beachten: erstmal öffnen sich ihre Dialoge erst, sobald man eine gewisse Zahl an Bossen besiegt hat (glaube 3). Und der ausländerfeindliche Typ geht immer zu dem Ort, den man ihm *nicht* vorschlägt.
OK, jetzt haben wir den Besuch bei den höheren Mitgliedern der Kirche aber lange genug aufgeschoben. Eigentlich wollten wir doch zur großen Kathedrale, um mehr über Blood Healing und gegebenenfalls das Paleblood rauszufinden. Wir betreten also das Gebäude und uns fallen wieder sie seltsamen Götzen auf, die den Eingangsbereich säumen. Was wurde hier wirklich verehrt? Vorne am Altar sehen wir eine betende Frau, Vicar Amelia. Wenn man hier kurz wartet, kann man dem lauschen, was sie sagt:
Wieso hatten wir noch mal erwartet, dass wir von Mitgliedern der Healing Church sinnvolle Antworten kriegen? In dieser Stadt sind doch alle irre. Zu unserem Erschrecken wachsen ihr langsam Klauen und ihre Form verändert sich. Anscheinend ist die Seuche der Bestien auch schon hierhin vorgedrungen und wir sehen uns mit dem zweiten Cleric Beast konfrontiert, in welches sich Vicar Amelia verwandelt. Ranghohe Mitglieder der Healing Church verwandeln sich in die schlimmsten Monster. Hierbei handelt es sich wieder um einen Kampf gegen ein riesiges, wild um sich schlagendes Biest, welches viel zu groß ist. Viel interessanter als das erste ist dieser Kampf nicht. Man kann sich Feuer auf die Waffe machen um den Kampf zu beschleunigen und so bricht Amelia nach kurzer Zeit zusammen. Nach ihrem Tod verändert sich die Tageszeit in Yharnam und die Nacht bricht herein. Und irgendwie haben wir immer noch nicht mehr Informationen bekommen zu den Sachen, die uns wirklich wichtig sind.
Eine Nachricht auf dem Boden teilt uns mit, dass wir den entstellten Tierschädel auf dem Altar untersuchen sollen, welcher anscheinend verehrt wird. Wir sehen eine Vision aus Byrgenwerth, ein Gespräch zwischen Master Willem und Laurence. Es wird der Moment gezeigt, in dem sich Laurence von den Gelehrten in Byrgenwerth abspaltet, um die Healing Church zu gründen. Anscheinend hatten die beiden eine grundlegende Meinungsverschiedenheit über die Verwendung des Blutes. Bei diesem Gespräch fällt das bedeutungsschwangere Mantra von Master Willem