mascot
pointer pointer pointer pointer

Ergebnis 1 bis 20 von 475

Hybrid-Darstellung

Vorheriger Beitrag Vorheriger Beitrag   Nächster Beitrag Nächster Beitrag
  1. #1
    Zitat Zitat von Klunky Beitrag anzeigen
    Der Höhepunkt deiner Spielevita. xD
    Das wird so ein glorreicher Jahresrückblick, wenn ich mir anschaue, was ich in letzter Zeit so gezockt hab
    Zitat Zitat
    Ich hatte mal irgendwann überlegt nur wegen des Soundtracks mal reinzuschauen, aber was ich über das Spiel so sehen und hören konnte war schon hart gegen meine Gewohnheit. Zumal man sich auch den Soundtrack ein bisschen bewahren will, ich habe schon beim ersten Boss gemerkt dass die Szenerie nicht den Soundtrack einfangen kann (wie könnte es das jemals. xd) daher will ich lieber den Headcannon in meinem Kopf zu den Liedern haben, da die Fantasie diesbezüglich ungeschlagen ist.
    Das kann ich auf ne gewisse Weise verstehen. Ich fands jetzt schon gut, zu den Tracks auch "Gesichter zu haben". Ich würde sogar sagen, die Musik holt aus dem Geschehen viel mehr raus, als eigentlich drin ist. Gerade die Schule und die zugehören "I..." Tracks fand ich aber wirklich perfekt passend. Gibt dem Spiel sowas ganz Außergewöhnliches. Obwohl es definitiv nicht gut ist, hat es aber trotzdem was, was es erinnerungswürdig macht.
    Aber ja, wenn man sich lieber komplett seine eigenen Szenarien ausmalt, zu dem die Tracks spielen - fair. Vor allem, weil sie, wie ich finde, halt wirklich sehr fantasieanregend sind.
    Zitat Zitat
    Aber ja beim Soundtrack würde ich jeder Zeit zuschlagen, man könnte sagen das Spiel ist nur ne Dreingabe zu einem nahezu perfekten Score. (Wenn man auf elektronische Einflüsse und zig überlappende Spuren steht)
    Das ist ne gute Sichtweise. Bei Teil 2 scheints ja eher andersrum zu sein. Bin auf jeden Fall gespannt, wenn der dann irgendwann mal drankommt.

  2. #2

    System: PC (Steam)
    Genre: Adventure
    Entwickler: KANAWO
    Releasejahr: 2016-2023 (Season - Final Season Part 2)

    Spielzeit: 38
    Schwierigkeit: -
    Beendet: 18.06.2025

    Bei dem Game bin ich nicht mal mehr sicher, wieso das in meinem Einkaufswagen gelandet ist. So weit ists schon gekommen, ich kaufe einfach bei Steam irgendwelchen Kram
    Es war definitiv in einem der letzten Sales im Angebot. Vermutlich hab ich das Opening gesehen, die kickass Musik gehört und mir gedacht "ach, für nen niedrigen Preis kannste mal". Als Vorwort: Wenn man die komplette Story will, sollte man auch alle Seasons kaufen, nicht nur das 1-7 die im Standardpaket enthalten sind.
    (ignoriert bitte, dass das erste Set an Screenshots cropped ist, weil ich da bei dem Programm was falsches eingestellt hab >_>)





    Noel Cerquetti ist ein aufgehendes Stern am Klavierhimmel. Umso erschütterter ist sie, als sie erfährt, dass man nicht sie sondern ihre weniger begabte Freundin Jillian für das große Jubiläumskonzert der Stadt Lhaplus auserkoren hat. Wutentbrannt stürmt sie aus dem Saal. Wenig später sucht der Bürgermeister von Lhaplus - Burrows - sie auf und impliziert, dass es bei der Wahl vielleicht nicht mit rechten Dingen zuging. Sie solle alleine nachts zu einem verlassenen Bürogebäude kommen.

    Da Noel äußerst von sich überzeugt ist, glaubt sie ihm sofort und willigt sogar ein, einen Deal mit einem Teufel einzugehen, um die Person zu töten, die angeblich verantwortlich für die Entscheidung war. Der beschworene Teufel, Caron, kann zunächst nicht glauben, aus was für einem lächerlichen Grund sie jemanden töten möchte - tut es aber und nimmt als Gegenleistung Noels Arme und Beine. Doch nicht nur Noel wurde an diesem Abend (aus eigener Dummheit) hintergangen, sondern Caron auch. Weil er selber also mit Russel eine Rechnung zu begleichen hat und Noel einen weiteren Vertrag mit ihm eingeht, entschließt er sich ihr auf ihrem Rachefeldzug zu helfen.

    The Mortal Fate ist keine düstere oder edgy Geschichte
    Nach dem Anfang könnte man jetzt vermuten, dass man hier eine richtig düstere/edgige Geschichte vor sich hat. Klar, das Spiel schneidet einige ernste Themen an und legt sich gerade mit der Verstümmelung von Noel zu Beginn mächtig rein. Diese wird auch nicht einfach weggeschwiegen, tatsächlich hat sie gerade in den ersten Seasons durchaus Probleme und ist extrem auf Carons Hilfe angewiesen. Und auch wenn Burrows ziemlich krassen Shit abzieht, würde ich den Ton des Spiels nicht als dunkel einstufen. Es gibt immer mal wieder Witze, die teilweise aus absurden Situation entstehen (z.B. wenn Caron Noel mit nem Kran irgendwo hochzieht, weil sie nicht klettern kann - währenddessen motzt sie natürlich rum *g*).
    Man darf aber auch nicht vergessen, dass man hier eine Truppe an Verbrechern (weil Burrows die Staatsgewalt ist) spielt, die auch einigen Shit anstellt. Aber ja, es ist definitiv ein Fall von "man spielt zwar die Bösen, aber das Recht ist noch böser" *g*


    Gerade in der zweiten Season beschwört das Spiel aber doch eher stark die Kraft der Freundschaft und fühlt sich tonal eher wie ein Shounen Adventure an. Generell fühlt es sich an wie ein 2000er Anime, gerade was die kürzeren Story-Arcs angeht, die sich dann zu einem großen Ganzen zusammensetzen. Der Anfang von Full Metal Alchemist fällt mir da ein, was ja auche in makaberes Grundkonzept hat, ich aber nicht als düstere Show ansehen würde. Vielleicht war es sogar die Inspiration für das Spiel hier?

    Noel selber ist hierbei der herausstechende Charakter vom Spiel. Am Anfang ist sie naiv und selbstbezogen. Nach dem Verlust ihrer Gliedmaßen versinkt sie im Selbstmitleid, aber im Laufe der Handlung wird sie immer selbstständiger, mutiger und auch bereiter, sich für andere anzustrengen. Ihr Charakterwachstum ersteckt sich praktisch über alle Seasons und ich fand es ziemlich nachvollziehbar umgesetzt. Vor allem wird auch gezeigt, wie Noels Racheplan immer mehr Leute mit reinzieht und dass sie willensstark genug ist, es auch durchzuziehen. Besonders gefallen haben mir ihre Selbstzweifel in Season 8 nach der Niederlage gegen Burrows - sie hat wirklich Todesangst und weiß nicht, ob sie ihren Plan wirklich weiterverfolgen soll. Btw. dass Noels Beiname als Hexe "The Mortal Fate" ist, ist so ein charmantes kleines Element, was es als definitiv japanisches Spiel kenntlich macht^^
    Caron ist natürlich auch sehr wichtig, so als Teufel auf Noels Schulter (bzw. der, der Noel auf seinen Schultern trägt *g*). Sympathisch ist er, klar – aber für einen angeblich hochintelligenten Teufel lässt er sich erstaunlich oft von Burrows und Konsorten verarschen. Vielleicht kann man aber aber auch generell Teile des Casts schon als Idioten ansehen, wenn man sieht, bei was für Sachen sie überrascht sind

    Noel hat gutes Pacing und Hype!
    Wenn es eine Sache gibt, die mich bei dem Spiel absolut überrascht hat, war, wie sehr es mich tatsächlich hypen konnte - und das als ein billo RPG Maker Game ohne herausragende Animationen!
    Das Spiel ist in viele Seasons unterteilt (12+2 finale + 1 Bonus) und jede einzelne davon hat einen Spannungsbogen, der wirklich gut genutzt wird.

    Oft startet eine Season damit, dass man mit der Truppe den Status Quo ermittelt. Danach geht es dann auf die jeweilige "Mission". Da es Noels und Carons Ziel ist, sich an Burrows zu rächen, bestehen viele davon darin, ihm irgendwie in die Suppe zu spucken. Das kann von der Infiltration eines Gefängnisses, einem verdeckten Einsatz in einem Casino bis hin zu einem Gefecht mit Sicherheitskräften in schneebedeckten Bergen alles sein. Diese Missionen sind dann auch innerhalb einer Season mit 2-4 Stunden Spielzeit abgeschlossen. Das sorgt dafür, dass sich jeder einzelne Akt nicht zu lang anfühlt (habe oft so eine Season am Stück gespielt). Natürlich sind die einzelnen Seasons über eine Gesamtstory verbunden und jede endet auch mit nem fetten Cliffhanger.
    Und in der Regel mit der übelsten Konfrontation kurz vorm Ende, der trotz der spärlichen Präsentation mich total hypen konnte. Jede Season eskaliert ziemlich hart (und die Seasons untereinander eskalieren auch immer weiter - schon ein riesiger Unterschied, was die Stakes in Season 1 im Vergleich zu Season 12 sind xD). Gleichzeitig muss man aber auch sagen, dass einige Plottwists sich doch mehr wie Rule of Cool anfühlen - da wird drauf gesetzt, dass der Hype (von z.B. einem neuen plötzlichen Powerups) dann für genug Suspension of Disbelief sorgt, dass man da nicht hinterfragt. Wenn ihr ich kennt, wisst ihr, dass ich typischem Shounen-Storytelling nicht so wohlwollend gegenüber eingestellt bin, also könnt ihr euch denken, wie gut das bei mir funktioniert hat. Aber dennoch kann ich nicht leugnen, dass mich so einige Szenen im Game haben mitfiebern lassen. Am krassesten war hierbei vielleicht ein Blackjack Spiel, was echt kein Recht hat so fesselnd zu sein

    Ein Element vom Hypefaktor und des 2000er Anime-Charms ist definitiv der OST. Dieser greift immer wieder Leitmotive auf. Beispielsweise wird das Hauptthema The Mortal Fate in dieser Variation im Spielverlauf genutzt und beide teilen sich auch Elemente mit diesem oder diesem Song. Wie sicher jeder schon mal gemerkt hat kann so ein Wiedererkennungswert für absoluten Hype sorgen, wenn es sinnvoll genutzt wird. Das sorgt schon für eine ziemliche Konsistenz des OSTs. Da nutzt das Spiel die Seasona-Struktur auch clever, wo es Sinn macht (würde man es mit ner Anime Episode / Season vergleichen), dass wiedererkennbare Leitmelodien immer wieder auftauchen. Auch solche Tracks am Ende von ner Season sind einfach total fire. Oder wenn eine Konfrontation mit einem Teufel kommt und dann Leirion Gift spielt. Und dann gibts natürlich noch andere hype Bosskampfmusiken!


    Noel hat Gameplay, das mit dem Hype nicht mithalten kann - aber zumindest abwechslungsreich ist
    Das Spiel ist in gewisser Weise vergleichbar mit MiSide: Es mischt einfach sehr viele verschiedenen Spielelemente durch, wovon keines besonders tief oder komplex ist. Der konsistenteste Gameplayteil ist vermutlich das Ys-patentierte Bump Kampfsystem. Man läuft in Gegner rein, macht damit Schaden an diesen und diese bekommen Schaden. Dazu gibt es dann noch Heilitems, die automatisch eingesetzt werden. In den ersten Episoden hat man Stances (Verteidiger, Angreifer, etc.), die man wechseln kann. Weil diese aber gameplaytechnisch so wenig relevant waren, hat man diese dann in den späteren Episoden durch ein Crit- und Blockmeter ersetzt. Ist das gefüllt, dann macht man mit dem nächsten Bump doppelten Schaden oder bekommt keinen. Dann gibts noch Items, die das schneller wieder auffüllen.
    Das wird stellenweise dann bei Kampfszenarien ganz gut verwendet, aber ich würds eher als "ausreichend" ansehen. Bosse selber sind ziemlich vielfältig, aber auch sehr einfach. Im Prinzip sind die Bosskämpfe eher ein weiteres Tool des Storytellings, was das Spiel vergleichbar mit Meg's Monster macht. Ich würde nicht sagen, dass das Spiel ohne das Kampfystem besser aufgehoben wäre - weil es durchaus für den Actionpart sorgt - aber es ist auch eher zweckdienlich.

    Aber zugegeben, von den Gameplaysegmenten sind vielleicht auch gerade mal 1/3, wenn nicht weniger, Kämpfe. Tatsächlich strahlt das Spiel besonders mit dem Abwechlungsreichtum der Szenarien. Beispielsweise: In einer einzigen Season chillt man erst im Hideout, muss dann ein Quiz zur Handlung beantworten, landet auf einem Kreuzfahrtschiff mit tödlichem Spiel, knackt ein Rätsel im Casino, kämpft gegen nen Boss mit Superkräften, muss gegen ne Schaar von Wachleuten kämpfen, vom Schiff fliehen und beendet alles mit einem Bosskampf.

    Das Spiel hat auch kleine Schieberätsel, hat kurzzeitig so ein Spielbrett, wo man Charaktere drauf bewegen muss damit sie nicht von Verfolgern eingeholt werden, hat mehrere Erkundungspassagen, hat in einer Season eine Persona-like Spielstruktur, usw. Da ist ne Menge drin und man hat sich Gedanken gemacht, wie man die Situation am besten durch Gameplay abbilden kann. Aber viel davon ist halt echt nur ein One-Shot ohne dass darauf aufgebaut wird und alles ist recht simpel.

    Ein Nebeneffekt der Season-Struktur ist übrigens, dass man von einer in die nächste nichts übernimmt. Die sind also wirklich eher komplett eigene Spiele. Das ist nicht so wirklich relevant, weil das Spiel nicht anspruchsvoll ist, aber es macht mindestens eine Entscheidung recht seltsam: Jede Season ist in einzelne Aufgaben zerteilt, und wenn man eine Aufgabe abschließt bekommt man dafür "P" (Pen... ok, schlagt mich xD). Diese kann man dann für Ressourcen ausgeben. Aber diese werden natürlich auch nicht in die nächste Season übernommen, und generell braucht man eh kaum Ressourcen, weil das Spiel eben einfach ist. Aber für das "perfekte" abschließen einer Aufgabe gibts Bonus P. Wofür? Am Anfang hab ich noch probiert, die Missionen gut zu machen, aber später hab ichs dann gelassen, weil es nicht wirklich relevant war. Nicht mal für Achievementhunter interessant, denn: Das Game hat keine

    Wenn ich das Gameplay zusammenfassen müsste, dann wäre es: Eher chaotisch und plotorientiert. Man hat ein paar Systeme eingebaut, die keinen wirklichen Sinn erfüllen, vermutlich, weil man geglaubt hat, es "brauche da noch mehr Gameplay". Was aber auch total faszinierend ist: Man kann eine merkbare Steigerung im Laufe der Handlung bemerken. Man erlebt quasi, wie der Entwickler immer mehr dazugelernt hat. Und sorgt die Plotorientierung dafür, dass sich das, was man macht, stimmig zu der Handlung anfühlt, was mir schon einiges wert ist.

    Noel hat Themen
    Ein Kernthema von dem Spiel ist Mündigkeit. So muss Noel erst lernen, dass Entscheidungen Konsequenzen haben - auf eine sehr krasse Art. Sie muss lernen, mit ihren Entscheidungen umzugehen und daran nicht zu verzweifeln sondern zu wachsen. Sie muss lernen, dass ihre Entscheidungen auch Auswirkungen auf andere haben können. Es ist definitiv Noels Geschichte über ihr Wachstum. Aber auch Caron muss lernen, was es eigentlich heißt, ein Teufel zu sein und über so viel Macht zu verfügen.
    Sowohl bei Burrows sehe ich das Thema: Er konnte sich nie wirklich von seinem Vater emanzipieren, fühlt sich wie in Ketten gelegt. Daher ist sein Plan auch, diese zu sprengen, indem er zu einem Gott wird. Generell ist Burrows ein ziemlich starker Antagonist, bei dem man verstehen kann, wieso er so wurde - auch wenn man seine Methoden hassen wird.

    Es gibt aber auch noch weitere Themen, die angebracht werden: Einmal ist es der Glaube der Menschheit an zwielichtige Politiker (war schon ultrarelevant zu unseren heutigen Zeiten, ey xD). Jillian verkörpert einen Minderwertigkeitskomplex, der dazu führt, dass sie Noel derart überhöht, dass sie nicht akzeptieren kann, dass diese zu einem Verbrecher geworden ist. Dass man selber Verbrecher (später Terroristen) spielt, daraus wird meiner Meinung nach tonal eher nicht so viel gemacht - außer halt, dass man eben eingeschränkte Bewegungsfreiheit hat.
    Auch ein größeres Thema ist Machtmissbrauch und Wünsche - beides in Verbindung mit den Teufeln. Dabei fand ich es in der Gesamtstory durchaus stimmig, wie das verwendet wird.

    Ein Thema, was leider nicht so ausgiebig diskutiert wird, ist die Behinderung von Noel. Das ist schon ne größere vertane Chance. Klar, es wird auch nicht weggewischt und sie ist wesentlich auf Carons Hilfe angewiesen. Aber bis auf den Anfang kommt es nur am Rande zur Sprache, dabei hätte man daraus deutlich mehr machen können. Aber immerhin ist hier auch eine durchaus positive Nachricht, weil sie trotz ihrer Behinderungen sich nicht unterkriegen lässt und unglaublich viel schafft (natürlich auch mit Hilfe von Superkräften *g*).

    Noel hat Stray Thoughts




    OK, das hier ist jetzt son bisschen das Sammelbecken für alle weiteren Sachen, die mir so in den Sinn kommen:
    • Das Banter zwischen Noel und Caron ist klasse. Vor allem merkt man wirklich, wie die beiden immer mehr zusammenwachsen und später ein richtiges Team bilden.
    • Die Nebencharaktere sind auch sympathisch. Die Truppe wird gegen Ende deutlich größer und alle haben ihre eigenen Beweggründe, wieso sie sich gegen Burrows auflehnen wollen. Ich mochte vor allem Coffin, Toad, Slug, Ribelio, Spica und Fugo. Und wie man das von so Shounen Adventures kennt kommen auch immer wieder neue Riegen an Antagonisten dazu, wenn der Plot das braucht *g*
    • Das Spiel ist sehr plotfokussiert. Das heißt, viele Aspekte der Charaktere, die nichts damit zu tun haben, kommen auch nicht zur Geltung. Das ist mir besonders aufgefallen, weil man nicht mal Noels Eltern kennenlernt und diese bis auf sehr wenige nicht mal zur Sprache kommen. Zugegeben, man kann das auch so interpretieren, dass sie kein gutes Verhältnis mit ihnen hat (was sie nicht hat), aber hier wäre mehr Tiefe schön gewesen. Jillian wirkt an manchen Stellen auch eher wie ein Plotdevice. Handlungstechnisch hat sie für viele Seasons keine Relevanz, aber irgendwie hats auf mich so gewirkt, als hätte man sie einfach lange vergessen.
    • Es gibt dafür zwei Ausnahmen: Einmal hat man in Episode 3.5 quasi 7 Tage "Freizeit", weil sich Noel erholen muss. Hier werden Caron und Noel sehr schön ausgebaut und solche Szenen wären für die anderen Charaktere wünschenswert gewesen. Vor allem ists so skurril, wie Caron da permanent mit ner Zeitung vorm Gesicht rumrennt, damit ihn "niemand erkennt"
      (nein, ich habe definitiv nicht an 5 von den 7 Tagen meine Zeit im Katzencafe verbracht...)
    • Die andere sind die Charaktere Ribelio und Spica. Beide gehören mit zu meinen Favoriten, weil sie sich auch außerhalb vom reinen Plot gut ausgearbeitet angefühlt haben. Spica hat nebenbei ne echt krasse Hintergrundgeschichte und ist sont einfach nur pur Tsundere.
    • Wo ich von Tsundere rede: Fugo *g*
    • Wo ich von "Fugo" spreche - ich frag mich, ob das eigentlich "Hugo" sein soll, weil man "fu" wie "hu" ausspricht?
    • Und wo ich davon spreche: Die Übersetzung ist größtenteils in Ordnung, aber nicht herausragend. In Season 8 ist sie aber ne Katastrophe - voll von Rechtschreibfehlern, Lhaplus heißt auf einmal "LaPlace", das Geschlecht von Charakteren wird vertauscht (ich wusste doch sofort, dass Spica ne Loli ist und kein Shota ), teilweise ergeben Sätze keinen Sinn. Was ist denn da bitte passiert? OK, habe gelesen, dass anfänglich wohl Season 1-7 auch ne katastrophe Übersetzung hatten, und da dann nachgebessert wurde. Also kann man hoffen, dass irgendwann Season 8 auch kommt. Nach Season 8 wars dann aber wieder in Ordnung.
    • Mich hat die Übertutoriaisierung des Spiels total in den Wahnsinn getrieben. Bei jeder neuen Aufgabe wird einem gesagt, was man jetzt wie zu tun hat, als wär man ein Vollidiot. Das Spiel scheint auf Leute ausgerichtet zu sein, die noch nie nen Controller in der Hand hatten.
    • Ich mag die Charakterartworks echt gerne, vor allem, weil auch Verletzungen sichtbar gemacht werden. Die restliche Grafik würde ich als "zweckmäßig" bezeichnen. Es hat aber schon was, wenn man die Charaktere rumhüpfen sieht, was bedeuten soll, dass sie sich gerade prügeln. Hier muss man vielleicht an einigen Stellen seine Fantasie ein wenig bemühen *g*
    • Soweit ich das mitbekommen habe ist das hier wieder ein Werk von einem Entwickler. Was auch vermutlich den langen Releasezeitraum erklärt, von 2016-2023. Sowie den Release in dem Seasonal-Format. Wie vorher geschrieben finde ich es schön, dass man auch mitbekommt, wie sich der Entwickler gesteigert hat.
    • Ich weiß nicht, ob die Kompositionen alle von dem Entwickler oder outgesourced sind, aber den OST von Noel fand ich schon stark. Kommt auch in die engere Auswahl für meinen OST des Jahres. Neben den Hypestücken, die ich vorher erwähnt habe, hat er auch ruhige Klänge, wie z.B. Shinekind.
    • Die Geschichte an sich hat mir durchaus gefallen. Sie hat n paar Deus Ex Machina Momente (wie oft hier irgendwelche Loopholes bei den Devil's Contracts gezogen werden xD), aber der Kern ist solide und funktioniert gut.




    Fazit:
    Noel - The Mortal Fate ist irgendwo messy und chaotisch, aber unterm Strich ein schönes Spiel mit dem Flair eines Adventure Anime aus den 2000ern. Es ist in mehrere Seasons unterteilt, die jeweils eine eigene "Mission" erzählen, welche sich in einen größeren Gesamtkontext eingliedert. Grob kann man die Seasons in 1-7 und 8-Finale unterteilen, weil diese auch zeitlich mit etwas Abstrand rausgekommen sind. Besonders gelungen istdas Pacing der einzelnen Seasons, welche immer einen richtigen Spannungsbogen haben - kann man schon wirklich vergleichen mit Arcs von Anime. Besonders überrascht war ich darüber, wie sehr einen das Spiel hypen kann - das trotz der minimalistischeren Präsentation. Einen wesentlichen Teil trägt der OST dazu bei, der immer wiederkehrende Motive nutzt und so eine Konsistenz erzeugt. So wie ein pawlowscher Hund ist man daher trainiert darauf, bestimmte Songs mit Hype-Momenten zu verbinden.
    Von den Charakteren ist Noels Wachstum definitiv der herausragende Aspekt des Spiels, aber auch sonst sind die Nebencharaktere alle sympathisch. Auch wenn es recht plotfokussiert ist. Burrows ist auch ein gelungener Antagonist, der zu manipulieren weiß.

    Das Gameplay ist besonders chaotisch. Man merkt, dass hier viel experimentiert wurde. Das Kampfsystem ist im Kern das Bum Gameplay aus Ys. Es werden dazu neue Sachen drangetackert, die dann aber auch wieder einfach fallengelassen werden, wenn sie sich als nicht so sinnvoll herausstellen. Es wird sehr viel durcheinandergemischt und innerhalb von einer Season ist es nicht unüblich, dass man mehr als 5 verschiedene Gamplaytypen hat. Das macht das Game sehr abwechslungsreich, aber jedes einzelne Element ist auch seicht. Mich hat besonders genervt, wie viele Tutorials man hier bekommt, als würde einem der Entwickler gar nichts zutrauen. Was man aber auch lassen muss: Im Laufe der Entwicklung merkt man, dass sich der Entwickler gesteigert hat.

    Das Spiel ist was für Leute, die Lust auf nen spielbaren Adventure Anime haben, dessen Gameplay auf der eher simplen Seite ist und eher dazu dient, die Story zu untermalen.

Berechtigungen

  • Neue Themen erstellen: Nein
  • Themen beantworten: Nein
  • Anhänge hochladen: Nein
  • Beiträge bearbeiten: Nein
  •