Ich habe Konbini Ningen noch nicht durchgelesen, das wird die nächsten Tage in Angriff genommen. (Aus einer kleinen Pause wurde eine Längere – ohne wirklichen Grund.) Stattdessen aber schon mit dem nächsten Buch begonnen:

Ruhige Tage (しずかな日々) von Michiko Yazuki


Es geht um einen Jungen, der allein mit seiner Mutter lebt und dazu äußerst schüchtern ist. Er ist im fünften Schuljahr, hatte aber noch nie Freunde und nur einmal für eine Gruppenarbeit das Haus eines Mitschülers besucht. Allerdings ändert sich das, als ein Schüler aus der neuen Klasse ihn anspricht und zum Baseball einlädt. Langsam beginnt er, Freunde zu finden und sozialer zu werden – wobei es durch äußere Umstände bisweilen Rückschläge gibt.

Am besten gefällt mir der introspektive Schreibstil des Buchs. Es ist aus der Perspektive eines Elfjährigen (glaube ich) geschrieben, der sich über allerlei Dinge Gedanken macht. Das lässt den Jungen sehr glaubwürdig und mehrdimensional erscheinen, zumal man die Welt wirklich durch seine Linse sieht. Das merkt man an Dingen, die ein Junge seines Alters in der Regel nicht versteht, die ein Leser mit mehr Lebenserfahrung aber interpretieren kann. Andererseits trifft auch manchmal das Gegenteil zu: Es ist erstaunlich, wie viele und tiefe Gedanken er sich macht.

Gerade diese Kombination sagt mir sehr zu. Als Erwachsener neigt man dazu, die Auffassungsgabe und Gedankenwelt Kinder zu unterschätzen. Das geht auch mir so, obwohl ich mir als Jugendlicher dieses Umstands sehr bewusst war, weshalb ich mich immer über solche „Reminder“ freue.

Habe aktuell 30% gelesen. Die Handlung steht gerade vor einer Wendung, das erste Kapitel war bereits ein Flash-Forward. Bin also gespannt, wie es weitergeht. Aktuell bin ich sehr angetan.