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Ergebnis 21 bis 40 von 86

Thema: Reading Challenge 2019 – Literary Readaloo [Abgeschlossen]

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  1. #1
    Rechtzeitig zum Wochenede ...

    Tana French - The Witch Elm [2/24]



    Toller Mystery Thriller, der einen von der ersten Seite (oder zumindest dem zweiten Kapitel) an fesselt. Und das bleibt auch so, bis zum Ende. Spoiler ab hier.

    Leider ist das Ende dann ziemlich dumm. Ich bin ja echt ein grosser Fan von Twist Pileups, aber die letzten beiden Kapitel waren dann so ein Ass Pull, und die Autorin lampshaded das sogar gewaltig, dass ich mir an den Kopf fassen musste. Das Buch haette man, ohne gross an der Story was aendern zu muessen, einfach auch ohne den letzten "Twist" enden lassen koennen, und dann waere es um so viel besser gewesen. So wie es ist bleibt einfach der bittere Nachgeschmack und die Frage nach dem Warum zurueck.

    3.5/5. Eigentlich mag ich keine halben Punkte bei Wertungen, aber einen ganzen wollte ich wegen des Endes jetzt auch nicht abziehen, weil's 450/500 Seiten lang doch echt solide Unterhaltung war.

    Geändert von Ranmaru (13.01.2019 um 21:37 Uhr)

  2. #2
    Aktualisiert!

  3. #3

    Kai Meyer - Merle-Trilogie

    ca. 750 Seiten

    Mir wurden diese 3 Bücher von meiner Mitbewohnerin in die Hand gedrückt. "Hier, lies mal! Das war dann auch der Grund, warum dies bis heute mein erstes Update in diesem Thread ist.

    Um es kurz zu machen: Ja, es handelt sich hierbei um Jugendbücher, die sich hauptsächlich an junge Mädchen richten und nein, sie sind nicht furchtbar. Ich war dann tatsächlich überrascht von den guten Elementen dieser Bücherreihe, welche die schlechten sogar um einiges überschatten konnten. In erster Linie bieten die Bücher einen guten Lesefluss, bei dem das Tempo gut vorangeht ohne zu hetzen. Das Worldbuilding ist sehr interessant und hat mir den meisten Spaß bereitet, da sich Kai Mayer verschiedener Mythologien und Geschichten bedient und ein paar Elemente herausnimmt, um seine Welt aufzubauen. Das funktioniert wirklich gut.

    Was nicht so gut funktioniert ist die Tatsache, dass Merle ne ziemliche Göre ist und andere Nebencharaktere sind da nicht besser. Gab genügend Momente, bei denen ich mich fragte, warum ich echt diese Mädchenbücher lese und ob Merle oder die fließende Königin nicht einfach mal die Fresse halten können. Dialoge waren nie besser als okayish und vereinzelt auch schlecht, aber ich gehöre eben auch nicht zur Zielgruppe.


    Roald Dahl - Charlie and the Chocolate Factory
    ca. 150 Seiten

    Ich wollte mich eh mal mehr mit Roald Dahl beschäftigen und hab das Buch jetzt einfach mal gekauft gehabt, weil wir die Verfilmung von Tim Burton im Ryde-or-Wrong-Podcast besprechen wollten. Wirklich viel gibts nicht zu sagen: Es ist wie die Filme, nur simpler. Hat aber auf jeden Fall Spaß gemacht zu lesen.


    William S. Burroughs - Junky
    ca. 130 Seiten

    Danke an La Cipolla und Maeve, die mir das Buch aus ihrer Rumpelkiste überlassen haben.

    Mit William S. Burroughs wollte ich mich eh mal beschäftigen, da ich vor einiger Zeit mal Naked Lunch geguckt habe und mich fragte, wer zum Teufel eigentlich auf sowas kommt. Burroughs war ein Heroinsüchtiger Schriftsteller, der kurz nach dem 2. Weltkrieg mit der Droge in Berührung kam. Das Buch enthält viele autobiographische Züge und erzählt hauptsächlich, wie diese Sucht entstanden ist, wie sie sein Leben gestaltet hat und auf welche Charaktere er gestoßen ist. Das Buch besteht aus vielen kleinen Episoden, deren Charaktere meist wieder verschwinden und durch neue ersetzt werden. Viel Emotion zeigt Burroughs in seinen Erzählungen auch nicht, er beschreibt alles recht nüchtern und ohne viel Wert auf zeitliche Einteilungen. Man lernt den Protagonisten nie so richtig kennen, da es überwiegend um Heroin geht und wie er an weiteres Heroin gekommen ist oder wie und warum er kurzfristig clean wurde.

    Insgesamt ein recht interessantes Buch, auch wenn es keine wirklichen Höhen hat und durch die einzelnen Episoden nur so durchhetzt.

    1030 Seiten EXTRA, Cipo.

  4. #4
    Aktualisiert! =P

  5. #5
    Contemporary Canadian Short Stories

    Ist ein Reclam-Büchlein. Ich habe für die Schule zwei dieser Kurzgeschichten gelesen, mich dann aber spontan entschieden, das ganze Buch mitzunehmen. Und joah, kann man machen. Es waren ein paar Highlights dabei (Boys and Girls von Alice Munro und The Return von Alistair Macleod), aber auch die Geschichten, die mich weniger mitgenommen haben, waren immer irgendwo interessant und ergeben einen gut greifbaren Eindruck dieser Gattung und – wahrscheinlich? – dieses Landes, zumindest aus den Augen der älteren Bevölkerung. ("Contemporary" ist ja immer eine recht mutige Aussage bei solchen Sammlungen.) Und genau das ist hier ja auch der Reiz.


    Brooding YA Hero



    War eine Empfehlung, habe ich dann aber doch abgebrochen. Es ist zwar sehr süß und sympathisch geschrieben, aber der Humor ist ein bisschen repetitiv und überhaupt zielt das Buch glaub ich auf eine jüngere Zielgruppe ab, für die diese Tropen noch irgendwo überraschend sind (zumindest bewusst). Ich würde aber nicht mal davon abraten, es war nur nicht so meins. [Zählt nicht für die Challenge.]


    2 von 12

  6. #6
    The Chrysanthemum and the Sword: Patterns of Japanese Culture von Ruth Benedict (1946)



    Ruth Benedict zählt zu den bedeutendsten Kulturanthropologen des letzten Jahrhunderts, und dieses Buch gehört wohl zu ihren bekanntesten. Nicht nur diente es in der Nachkriegszeit den Amerikanern und anderen westlichen Kulturen dazu, die Mentalität und das doch sehr vom Westen abweichende Wertesystem der Japaner zu begreifen, sondern wurde auch in übersetzter Form in Japan zum Bestseller. Man muss natürlich bedenken, dass sich in den 70 Jahren seit der Veröffentlichung viel getan hat. Die Kultur und Mentalität der Japaner hat sich in vielerlei Hinsicht stark dem Westen angeglichen. Allerdings gibt es auch heute noch signifikante Unterschiede, weshalb das Buch nicht nur rein historisch interessant ist.

    Besonders spannend fand ich, wie die verschiedenen Formen der Verpflichtung (on, giri, chu, gimu) gegenüber anderen, der Familie, dem Kaiser, der Welt und so weiter beschrieben wurden, in der sich der zentrale Unterschied zu den westlichen (amerikanischen) Werten findet. Die Japaner wurden als Volk charakterisiert, deren scheinbar widersprüchliches Verhalten dann Sinn ergibt, wenn man begreift, nach welchen Maximen sie handeln. Entsprechend wäre es schwierig gewesen, ihnen nach dem Weltkrieg die amerikanischen Werte von Freiheit etc. als ganzes aufzuzwingen, was die Amerikaner auch begriffen haben und dem Land bei der Verwaltung ein recht hohes Maß an Autonomie zugesprochen haben. In gewisser Weise wurde mir auch klarer, wieso die Japaner und Deutschen derart unterschiedlich mit ihrer Kriegsvergangenheit umgehen.

    Das Buch geht aber durchaus noch tiefer und setzt bereits bei der Erziehung der Kinder an und beschreibt das japanische Leben als eine U-Kurve der Freiheit: große Freiheit als Kind und im Alter, geringste Freiheit im Heiratsalter. In gewissermaßen das genaue Gegenteil zu Amerika, wo der junge erwachsene Mensch die größte Freiheit genießt.

    Insgesamt ein sehr spannendes und aufschlussreiches Buch, selbst wenn man glaubt, die japanische Kultur schon recht gut zu verstehen. Man muss natürlich auch etwas kritisch sein und bedenken, dass seitdem viel Zeit vergangen ist und das Buch als Fernstudie entstanden ist, aber in jedem Fall heute wie damals ein ausgesprochen empfehlenswertes anthropologisches Werk, wie ich finde. Meine beiden größten Kritikpunkte sind, dass in vielen Fällen sehr stark verallgemeinert wird, sodass es manchmal unglaubwürdig erscheint, dass die Beschreibungen wirklich auf alle oder fast alle Leute zutreffen sollen, und dass Beschreibungen teils zu ausschweifend sind. Wenn man sie schon zu Anfang ganz gut begriffen hat, dann aber zehn Seiten mit Beispielen folgen, ist das irgendwann etwas ermüdend. Verständlich aber, wenn man bedenkt, dass das Buch für Leute geschrieben wurden, die eigentlich nichts über Japan wissen.

    für dieses Buch. Hat mich auch direkt auf weiterführende Literatur gebracht, die ich lesen will.


    Kemono no Souja #3 (獣の奏者その3 探求編) von Nahoko Uehashi (2012)



    Ich hab’s geschafft – mit 560 Seiten das längste japanische Buch, das ich bis dato gelesen habe. Eindrücke hatte ich ja schon einmal niedergeschrieben. Ich muss sagen, mein Endeindruck verbleibt sehr positiv, aber das letzte Drittel hat mich nicht völlig abgeholt. Für das, was passiert ist, waren das doch sehr viele Seiten. Der zentrale Konflikt, in dem Erin sich entscheiden muss, ob sie die Verpflichtungen gegenüber ihrer Familie oder dem Allgemeinwohl der Menschen höher gewichten will, wird sehr gut und nachvollziehbar dargestellt. Ihr Sohn und ihr Mann bekommen auch viel Screentime, sodass man nun ein sehr gutes Bild von ihrer Familie hat.

    Interessant fand ich, dass zunächst eine Wendung vorgetäuscht wird, die am Ende doch noch in eine ganz andere Richtung umschlägt. Statt einer „Reise“, die stattfinden soll, beschließt sich Erin am Ende, doch einen anderen Weg zu gehen. Bin gespannt, ob diese „Reise“ zur Suche der Wahrheit doch noch stattfinden wird. Die letzten zwei Kapitel waren auf jeden Fall noch mal ordentlich spannend und bieten ein gutes Fundament für den vierten und letzten Band. Generell war Buch 3 sehr viel Aufbau für das, was nun folgt, und ich gehe davon aus, dass der sogar etwas kürzere vierte Band deutlich ereignisreicher sein wird, wenn die ganzen offenen Fragen und Handlungsstränge zu einem zufriedenstellenden Ende gebracht werden sollen.

    Bis ich den beginne, werde ich aber eine Pause einlegen und was anderes lesen. Zwar kann ich die Bücher mittlerweile relativ mühelos lesen, aber fürs Erste ist mir eher nach etwas Kürzerem, und etwas, das nicht Fantasy ist. Freue mich aber schon, in ein paar Monaten das Finale zu lesen.

    Status: 5/10

    ☑ #4 – 29.04.2019 (312/312): The Chrysanthemum and the Sword: Patterns of Japanese Culture
    ☑ #5 – 01.05.2019 (560/560): 獣の奏者その3 探求編 (Kemono no Souja #3)

    Liege ganz gut in der Zeit, was die Challengeziele angeht. Was steht als nächstes an? Habe einige Ideen. Werde wohl wieder ein japanisches Buch und ein englisches Sachbuch parallel lesen.
    Könnte das fünfte Kiki-Buch in Angriff nehmen, das ist wieder schön kurz. Oder mich an Murakami versuchen, ich glaube, das wäre mir mittlerweile gut möglich. Allerdings habe ich auch ’nen Haufen Manga rumliegen, die ich unbedingt lesen will (nicht im Rahmen der Challenge). Na ja, wird sich zeigen.

    Geändert von Narcissu (10.05.2019 um 07:00 Uhr)

  7. #7
    Gelesen: "Ordne dein Leben" von Georg MacDonald. Ein Buch über Zeitmanagement, habe davon profitiert.

    Aktuell am Lesen: "The rational male" von Rollo Tomassi- hat das schon jemand von euch gelesen (Lese es auf Englisch, verstehe nicht alles und würde gerne weitere Blickwinkel bekommen- gerne per PN). Weiss noch nicht so recht was ich davon halten soll.

    Also bin noch an Board der Challenge.

  8. #8

    Charles Bukowski - Post Office ( 150 Seiten)

    Post Office handelt von Henry Chinaski, einem Angestellten bei der Post, der seine Zeit mit Frauen, Alkohol und Pferderennen herumschlägt. Anfangs fand ich das Buch recht witzig, später jedoch etwas zu zynisch und fast schon deprimierend. Insgesamt aber eine gelungene Auseinandersetzung (wenn nicht sogar Dekonstruktion) mit dem amerikanischen Traum.


    James S.A. Corey - Abaddon's Gate (550 Seiten)

    Das 3. Buch der "The Expanse"-Reihe hinkt von der Qualität etwas hinter den ersten beiden Büchern, ist aber dennoch ein sehr gutes und spannendes Buch. Ich mochte das eher komprimierte Setting und den Mangel an Worldbuilding (das ja in den ersten beiden Büchern deutlich präsenter war), wodurch ich das Gefühl hatte, noch einmal kurz aufatmen zu können, bevor ein großer Konflikt entfacht. Trotzdem hat das Buch einige Schwächen im Pacing und der Art und Weise, wie gewisse wichtige(!) Handlungspunkte vermittelt wurden.

    Ist dennoch sehr empfehlenswert, auch wenn man mit Science Fiction nicht viel anfangen kann. Das kann ich nämlich auch nicht und ich finds super.

    Damit bin ich bei 1730 Seiten.

  9. #9


    Wie ich vor Ewigkeiten mal erwähnt hatte konnten mich Lovecrafts Kurzgeschichten mich zwar nicht wirklich überzeugen, aber ich wollte trotzdem mal in den zweiten Band reinschauen da er mehrere Stories enthält die 100+ Seiten lang sind. Im Endeffekt muss ich aber sagen dass Lovecrafts Einfluss vermutlich besser war als seine Schreibkünste. Also, er konnte zwar an sich ganz gut schreiben, aber seine Geschichten lassen arg zu wünschen übrig. So ist The Dream-Quest of Unknown Kadath zum Beispiel eine nicht enden wollende Traumreise dessen Protagonist mehrmals mit sprechenden Katzen interagiert, wodurch ich die Story nicht wirklich ernst nehmen konnte. Es gibt zwar ein paar Momente die theoretisch gruselig hätten sein können, aber die Story fokussiert sich darauf nie so wirklich. Es wird halt nur ein bisschen was angeteased und dann gehts direkt woanders hin.

    The Call of Cthulhu ist zwar bei weitem nicht so lang, aber jetzt weiß ich zumindest warum mehrere der Adaptionen in Wirklichkeit The Shadow over Innsmouth adaptieren. Eine originalgetreue Adaption wäre nämlich einfach nur langweilig da im Endeffekt nur ein bisschen Worldbuilding betrieben wird bis Cthulhu für ein paar Sekunden auftaucht und dann auf unerklärliche Weise wieder verschwindet obwohl die Erklärung für mich keinerlei Sinn ergibt.

    The Case of Charles Dexter Ward hätte eine bisschen interesanter sein können, aber die Story zieht sich wie Kaugummi und teased eigentlich ständig nur dass irgendwelche mysteriösen Dinge vor sich gehen die man aber quasi nur durch verschlossene Türen mitverfolgen kann. Gegen Ende passiert zwar endlich mal ein bisschen was, aber bis dahin dauert es einfach viel zu lange. Lovecraft hat außerdem die Angewohnheit viele seiner Stories auf sehr passive Art und Weise zu schreiben (so als ob man einen nüchternen Bericht über die Ereignisse lesen würde), wodurch ich nie wirklich in seine Welten eintauchen konnte.

    Es gibt dementsprechend auch so gut wie keine Dialoge ... was nach Stories wie The Dunwich Horror aber vermutlich eine gute Entscheidung war. Da gibt es nämlich einige Charaktere die mit einem furchtbaren Dialekt sprechen den Lovecraft natürlich originalgetreu niederschreiben musste. Und die fangen ausgerechnet dann an zu sprechen wenn der namensgebende Horror sein Unwesen treibt, was die Story für mich komplett ruiniert hat.

    Einzig The Colour out of Space fand ich vom Konzept her richtig gut. War zwar ebenfalls zu passiv geschrieben, aber das würde sich vermutlich wunderbar adaptieren lassen. Nicht so wie The Descendant, History of the Necronomicon oder Ibid, welche ich allesamt komplett nutzlos fand da sie weder interessant noch gruselig waren und auch nach wenigen Seiten schon wieder vorbei waren.

    Geändert von ~Jack~ (15.07.2019 um 12:16 Uhr)

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