mascot
pointer pointer pointer pointer

Ergebnis 1 bis 20 von 128

Baum-Darstellung

Vorheriger Beitrag Vorheriger Beitrag   Nächster Beitrag Nächster Beitrag
  1. #11
    #34 – Dungeon Travellers 2 – Thre Royal Library and the Monster Seal (PSV)

    Gestartet: 19.10.2015
    Erneut gestartet: 29.12.2018
    Beendet (Cleared!): 27.01.2019



    Warum gerade dieses Spiel?

    Es wurde auch irgendwann mal Zeit, das Spiel zu beenden. Ich schlepp das Spiel nun seit 2015 mit mir herum und hab fast jeden Winter bisher ein bisschen Fortschritt am Spiel in Form einer Art Let’s Play Together zusammen mit Sölf abgeschlossen. Diesen Winter war’s dann endlich soweit – ich hab beschlossen, nachdem mir erneut bewusst geworden ist, dass ich kurz vor dem Ende stand, das Spiel zu beenden, zumindest das Maingame. Das Postgame kann man sich ja weiterhin für komische Winter aufheben.

    Spielweise:

    • Ich hab mich hier fast nur auf das Maingame fokussiert. Es gab im Laufe der Geschichte zwar Möglichkeiten, sich abseits der Hauptstory zu beschäftigen, die ich jedoch nur bedingt wahrgenommen habe.
    • Klassenwechsel, wenn schon einmal Klasse gewechselt wurde, hab ich mir gespart. Die Möglichkeit gab es zwar innerhalb eines Klassenbaums (z.B. vom Dark Lord zur Valkyrie, beides Teile des Kriegerbaums), hat mich aber nicht sonderlich interessiert.
    • Die meisten Karten hab ich versucht, zu 100% zu komplettieren, was der Grund war, weswegen sich das Spiel so gezogen hat, da die Folge daraus, wenn man hin und wieder mal falsch abgebogen ist, massives Backtracking war.
    • Von der Ausrüstungs-Verbesserungs-Funktion hab ich hin und wieder mal Gebrauch gemacht. Insgesamt war die Ausrüstung meiner Charaktere ziemlich verbesserungswürdig, lediglich die Waffen waren in der Regel brauchbar.
    • Ich hab mir das DLC-Charakter-Paket geholt und auch einen von denen aktiv benutzt, nämlich Ikuno, den Ersatz für Monica. Monica sah nicht besonders toll aus und ich wollte wenanders, da hatte ich aber Tsurara noch nicht. Als ich Letztere bekommen habe, war sie mir dann auch wurst, da Ikuno zu diesem Zeitpunkt bereits besser war.
    • Party bestand aus: Alisia Lv54 (Dark Lord), Melvy Lv54 (Witch), Lilian Lv54 (Soul Summoner), Ist Lv55 (Diva), Ikuno Lv54 (Sniper)
    • Im Anschluss: Mir hat sowohl ein aktiver Tank als auch ein Aktiver Heal gefehlt. Der Dark Lord konnte zwar leidlich tanken, und die Diva leidlich heilen, aber das war’s auch schon. Meist hab ich mehr Items benutzt als aktive Heil- und Tank-Fertigkeiten.
    • Ich hab auf Englisch gespielt – ging ja nicht anders.
    • Spielzeit (bis der Abspann gesehen wurde): 060:38 h (Cleared!), Party-Level: 55


    Anmerkung: Ich pack die ganzen Screens lieber mal in Spoiler, nicht dass irgendjemand noch was sieht, was er/sie nicht sehen möchte. Das Spiel ist auch in Prinzip blanker Fanservice - von daher ist's besser so.


    Story:



    Die Erde wurde vor langer Zeit von verschiedenen Göttern, Menschen, und leider eben auch dem weiblichen „Demon God“ und ihren Lakaien, den Monstern, bevölkert. Es entbrannte ein Jahrhunderte andauernder Krieg, dem jedoch die Menschen nach einem langen Kampf ein Ende setzten – die sogenannten Libras konnten durch eine Art Siegelmagie Monster in ein versiegeltes Buch verschließen und auf diese Weise die Monsterbevölkerung drastisch reduzieren. Am Ende war auch der Demon God nicht davon ausgeschlossen und wurde lange Zeit versiegelt – seitdem lebt die Menschheit in Wohlstand – größtenteils zumindest.

    Das alles soll Fried Einhard im Moment aber nicht stören. Er arbeitet in einer Bibliothek, der Royal Library unter der noch sehr jungen Chefin Irena Rosenmeier und fällt dort wegen seinem Ehrgeiz und seiner gründlichen Arbeitsweise auf, hat jedoch keinerlei Kampferfahrung – was einen reichlich ungünstigen Zustand darstellt, da sich die Royal Library primär aufs Kämpfen fokussiert. Laut Irena ist die Situation in der Gegend insgesamt auch ziemlich schlimm – noch nie zuvor gab es einen derartigen Ausbruch an Monstern. Eine Libra wurde im Verlauf der Monsterwellen verletzt und Fried soll nun, obwohl er keine Kampferfahrung hat, losziehen und untersuchen, warum die Monster gewalttätiger sind als sonst. Kein einfacher Job für einen Libra-Anfänger, doch Fried nimmt den Auftrag mit Freuden an…

    Story-Eindruck:



    Allzu viel gibt’s hier eigentlich auch nicht zu sagen. Frieds Ziel ist von Anfang an relativ klar und offensichtlich, genauso wie der Antagonist des ganzen Dramas, der zwar insgesamt relativ platt dargestellt wird, aber seine Wirkung als Antagonist zumindest nicht gänzlich verfehlt. Hinzu kommen die einzelnen Partymitglieder, die alle zwar eine stark einseitige Persönlichkeit haben – so ist Lilian eben durch und durch ein Schwarzseher oder Alisia eben chroinsch optimistisch und eben auch ein wenig doof, wobei sich da auch im Spiel meist eher wenig tut. Einige Charaktere mögen dadurch auch auf Dauer ein wenig anstrengend sein, aber naja.

    Die Handlung insgesamt wird durchaus mit einer Menge an Text erzählt, wobei es auch hier im Laufe der Story einige „unvorhersehbare“ Twists gibt – die so offensichtlich sind, dass man sich kaum traut diese als solches zu bezeichnen. Positiv ist aber, dass es zu fast jeder Dungeon, außer die optionalen, eine Motivation gab, diesen zu betreten außer „Wir holen mal eben Schlüssel X oder Item Y, damit wir in den nächstbesten Dungeon Z kommen.“ Ist heutzutage bei Dungeon Crawlern nicht selbstverständlich.

    Abschließend kann man noch sagen, dass das Spiel auch ordentlich von 4th-Wall-Breaking Gebrauch macht, was der Kern des ganzen Humors im Spiel ist. Als konkrete Beispiele gibt’s die Klassenleiterin in der bibliothek, bei der man sich unterrichten lassen kann sowie Peggy & Beard – letztere trifft man als Tutorial-NPCs immer wieder, auch wenn man nicht direkt mit ihnen interagiert, sondern sie eher beobachtet. Gerade Peggy & Beard geben dem Spiel ein wenig eine einzigartige Note, da ich deren Humor eigentlich echt mochte – so merkt Beard irgendwann an, dass Peggy nicht mehr zaubern könne und fragt sich, wieso. Peggy antwortet darauf, dass sie die ganzen Skill Points in einen einzigen Zauber investiert habe, da dieser dann unglaublich mächtig sei – aber gleichzeitig mehr MP koste, als Peggy zur Verfügung hat. Die Message ist dann natürlich auch ziemlich offensichtlich.

    Gameplay:



    1) Allgemein

    Eins vorweg: Das Spiel ist insgesamt absurd lang. Man kann die Monsterpedia als vergleich hernehmen und da war ich gerade mal bei 51% Fortschritt. Gleichzeitig ist das aber auch der Grund, warum das Spiel lange Zeit für mich so unmotivierend war: Die Dungeons waren absurd lang und verwinkelter als bei einem Etrian Odyssey z.B. und besaßen auch meist irgendein mehr oder weniger einzigartiges Feature, meist Einbahnstraßen, Fallgruben, Farbteleporter oder Schalterrätsel, was so ziemlich alles zur Folge hatte, dass der Dungeon einem dann so lang vorkam. Während ich es an sich zu schätzen weiß, dass man versucht hat, die Dungeons nicht so ähnlich zu gestalten, waren gerade Kombinationen der Rätsel z.B. Einbahnstraßen und Fallgruben regelrecht grässlich und nagten vor Allem an der Motivation.

    Ansonsten gab es noch allerlei Arten systematischer Aspekte: Quests belohnten einen mit Gegenständen, die man meist kaum gebraucht hat, da gefundene und selbst verbesserte Gegenstände meist bessere Fähigkeiten besaßen als einzigartige Waffen (die man nicht verbessern konnte) – erhöhte Zauber- und Handlungsgeschwindigkeit waren oft Gold wert, genauso wie eine herabgesetzte Unterbrechungsrate bezüglich Zauber - und für die physischen Kämpfer gab’s auch oft erhöhten Angriff oder gar TP-Regeneration. TP-Regeneration war gerade am Anfang für Zauber-Wirkende ein Problem, hat sich später aber gelegt: Witch konnte selbst absurde Mengen an TP wiederherstellen, Diva besaß passive TP-Heilung für die ganze Gruppe, Dark Lord konnte auf dauer als physischer Kämpfer ebenfalls ordentliche mengen TP herstellen, sodass man an seinen Fähigkeiten und Zaubern auch nicht mehr sparen musste.

    Mal zu der eigentlichen Spielmechanik: Das Einfangen von Monstern. Letzten Endes war das, auch wenn es so, wie es sich gestaltet hat, für die Story relevant war, nichts weiter als heiße Luft. Fried sperrt die Bossmonster nach einer „hübschen“ Szene in sein Siegelbuch, wodurch er seinen Mitstreitern neue Fähigkeiten verleiht, sobald er das Boss-Siegelbuch ausgerüstet hat – z.B. erhöhte Zaubergeschwindigkeit, Angriff, TP-Regeneration oder auch bessere Dropchancen von Ausrüstung und Items. Letzteres war dabei, so schön wie es klingt – ziemlich kontraproduktiv, da das Inventar nicht sonderlich groß war, da es gerade mal 30-35 Plätze besaß – was einfach mal viel zu wenig war. Normale Monster wurden genauso durch einfaches Besiegen ins Siegelbuch eingeschlossen, zehn Monster einer Spezies konnte man gegen das entsprechende Siegelbuch tauschen, was von den Mitstreitern ausgerüstet, oder alternativ als Verbesserungsmaterial für Ausrüstung verwendet werden konnte. Im Übrigen konnten Nicht-Monster-Bosse, die es auch nicht allzu selten gab, nicht in das Siegelbuch eingesperrt werden, aber eine „hübsche Szene“ gab es dafür trotzdem, in der Fried sein (meist gefesseltes) Opfer über irgendetwas ausfragt. Naja.

    2) Schwierigkeit

    Der eine gewaltige Vorteil vom Spiel war in Sachen Schwierigkeit, dass man immer vorgewarnt wurde, wenn ein Bossmonster aufgetaucht ist und man auch immer speichern konnte, wenn einem danach war.

    Bossmonster generell waren meist auf einem akzeptablen Level nicht allzu schwer, auch wenn mir so gesehen sowohl Tank als auch Heal gefehlt haben. Einige Monster waren zwar durchaus grässlich, wie z.B. der vorletzte Boss, da man aber direkt vorher speichern konnte, war das Ganze meist kein größeres Problem, auch wenn man Game Over ging. Mehrere Versuche hab ich eh nur bei zwei Bossen gebraucht, dem vorletzten und dem siebten, wenn ich mich recht erinnere.

    Dadurch, dass das Kampfsystem rundenbasiert und im Endeffekt genauso wie das eines Etrian Odysseys war, konnte man auch durchaus ein wenig tricksen – so gab es beim Dark Lord z.B. angriffe, die den nächsten Gegner angegriffen haben, der drankam, und alle weiteren, die noch vor den eigenen Partymitgliedern ihren Zug machen durften, wodurch Gegnergruppen mit vielen Monstern auch kein Problem waren. Hinzu kam, dass die Witch mit rund Lv35 herum auch ihre Multizauber auspacken konnte, die zwar vorbereitet werden mussten, dafür aber auch absurd stark waren, selbst auf Lv1.

    Was tatsächlich dann durchaus ätzend werden konnte, waren zum einen Einzelgegner, bei denen man die Angriffsmuster noch nicht kannte, wie z.B. Earth Dragon, Friday Night Rider und Octoplush. Erstere besaßen einen ziemlich üblen Multi-Erdangriff (gegen die meine Party als solches ziemlich anfällig war) und hielten absurd viel aus, zweitere konnten die Backline ziemlich übel piesacken und durch die Frontline töten und letztere besaßen eine Art Multi-Paralyse, die äußerst lästig war. Vor solchen Monstern konnte man zwar speichern, aber nicht immer fliehen und teilweise wusste man auch nicht wirklich, wann genau die aufgekreuzt sind. Das Zweite, was einem das Leben schwer machen konnte, waren Anti-Magie-Zonen. Keine Magie wirken zu können, war furchtbar und eigentlich lohnte es sich nicht mal wirklich in solchen Zonen zu kämpfen, außer, wenn man das musste (weil z.B. Fliehen nicht möglich war).

    Fazit (6,5/10):

    Dungeon Travellers 2 kann einen schon aus Prinzip hin lang beschäftigen, wenn man sich das Postgame denn antun möchte. Das Maingame füllt etwa 60% vom Spiel, sprich, das Postgame ist nochmal ähnlich lang wie das Maingame. Antun sollte man sich das auch nur, wenn man die Charaktere – und größtenteils lange, verworrene Dungeons mit zahlreichen Rätseln erträgt.

    Bezüglich Story wird im Allgemeinen viel erzählt, was z.T. dann nicht mehr wirklich relevant ist. Das Spiel hat ordentlich viel Text, wobei viel auch nur Charakterinteraktion ist – die aber so ziemlich nirgendwohin führt, da sich die Charaktere außer in Subevents kaum weiterentwickeln. Alle Charaktere besitzen herausstechende Charaktermerkmale, die sie, meistens zumindest, nicht wirklich verlieren. Das Spiel bietet auch kaum Überraschungen, Twists im Laufe der Story sind mehr als nur vorhersehbar.
    Was das Gameplay betrifft, lässt sich positiv darüber sagen, dass es sich insgesamt ziemlich rund spielt, auch wenn selbst das Maingame mit ordentlich Backtracking verbunden ist, da es auch kaum Abkürzungen gibt. So mit der größte Nachteil am Ganzen ist das begrenzte Inventar, das wirklich überhaupt keinen Platz für irgendwelche exotischen Drops lässt, die aber in dem Spiel genauso notwendig sind, wie bessere Ausrüstung – Meistens benötigt man die für irgendwelche Quests.

    Was sich ansonsten noch Positives zum Spiel sagen lässt, sind Peggy & Beard – die beiden Tutorial-Therians. Viele Dialoge zwischen Peggy und Beard sind großartige Situationskomik und haben mich mehr als nur einmal zum Grinsen gebracht.
    Geändert von Kael (02.05.2021 um 18:40 Uhr)

Stichworte

Berechtigungen

  • Neue Themen erstellen: Nein
  • Themen beantworten: Nein
  • Anhänge hochladen: Nein
  • Beiträge bearbeiten: Nein
  •