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  1. #36
    #52 - Pokémon Sword

    Gestartet: 15.11.2019
    Beendet (Cleared!): 18.11.2019
    Beendet (Finished!): 22.11.2019




    Warum gerade dieses Spiel?

    Pokémon ist mein ständiger Begleiter gewesen. Ich hab meist eine Edition von jeder Generation besessen (Rot, Gold, Rubin, Perl, Blattgrün, Soulsilver, Schwarz, Schwarz 2, X, OmegaRubin, Sun und UltraMoon), vereinzelt auch die Extra-Editionen wie Smaragd. Über Sword/Shield gab es im Vorfeld eine ganze Stange an Kritik, wie der EXP-Teiler, der die ganze Zeit über eingeschaltet ist, der Dexit (das Ausgrenzen von mehr als der Hälfte der Pokémon), das Verschwinden von Mechaniken und der GTS. Im Austausch mit einigen anderen waren die Meinungen genauso gespalten wie allgemein. Aus Neugierde hab ich mir das Spiel letzten Endes auch zugelegt, trotz vieler Proteste, dass Game Freak nur daraus lernt, wenn sich niemand für das Spiel interessiert…

    Spielweise:

    • Mein Hauptcharakter war weiblich, hieß Lime und hatte die Trainernummer 25. Lime wird (wie immer) als Ersatz für „der Spieler“ verwendet.
    • Was den Content betrifft, hab ich 273/400 Pokémon gefangen, 338/400 Pokémon gesehen und außerdem keinen einzigen Shiny und kein einziges Gigadynamax-Pokémon getroffen. Traurig.
    • Das Postgame hab ich soweit komplettiert, da das geringfügig mit der Story zu tun hatte. Alles, was danach kommt, sind im Endeffekt nur noch der Battle Tower und die Dynamax-Raids.
    • Es wurde wegen egal was, sei es Wesen oder DV NICHT resettet, da das Spiel (abgesehen von einigen Raids) eh einfach war, ergo braucht man’s eh nicht.
    • Da man den EXP-Teiler nicht abschalten konnte, wurde immer das Pokémon für Kämpfe benutzt, was den niedrigsten Level besaß.
    • Ein Game Over hatte ich tatsächlich beim Erkunden der Naturzone, als ich mich mit einem Lv15 Roselia angelegt hab, was ich einfangen wollte. Mein höchstes Pokémon war Lv9 an dieser Stelle.
    • Mein Team bestand insgesamt aus 7 Pokémon, ergo dem Starter, den ich dieses Mal wirklich nicht haben wollte und den sechs Main-Pokémon, die da waren: Lecryodon, Oghnatoll, Montecarbo, Galar-Smogmog, Maritellit und Drapfel. Ausgetauscht wiude demnach irgendwann Intelleon. Eine genaue Aufstellung der Pokémon, wie sie im Moment sind, gibt es am Ende der Rubrik.
    • Von der Möglichkeit, den Charakter durch Kostüme etc. zu individualisieren, hab ich durchaus Gebrauch gemacht, die Möglichkeit dazu gab es irgendwann, als man aus der Anfängerzone draußen war. War irgendwie weniger als angekündigt, aber sei’s drum.
    • Apropos Anfängerzone: Mit der Naturzone hab ich mich nur ganz am Anfang und ganz am Ende herumgeschlagen. Dazwischen nicht, da alles Interessante (Fangen von seltenen Pokémon, Raids) sowieso an die Orden gebunden waren.
    • Mit dem DLC hab ich mich nicht herumgeschlagen. Ist sowieso eine ziemliche Frechheit, nochmal 30 € (bzw. 60€ bei Vorhandensein beider Editionen) für nochmal ~200 Extra-Pokémon (wodurch immer noch rund 250 Pokémon fehlen) und einigen anderen Bequemlichkeits-Änderungen (Verwandlung bereits vorhandener Pokémon in Gigadynamax-Pokémon z.B.) zu verlangen, was von Anfang an im Grundspiel hätte enthalten sein sollen.
    • Ich hab in deutscher Sprache gespielt.

    • Spielzeit (bis der Abspann gesehen wurde): 035:41 h (Cleared!)
    • Spielzeit ("100%"): 044:50 h (Finished!)


    Story:


    Lime wohnt mit ihrer Mutter gemütlich und ohne Sorgen in einem Dorf namens Furlongham, weit abgeschnitten von jeglicher Zivilisation. Eines Tages stürmt ein Nachbarjunge namens Hop ins Haus und meint, dass sein großer Bruder Delion in der Gegend ist – die einzig wahre #1, der Champion der Pokémon-Liga. Hop eifert ihm hinterher wie ein Irrer und kriegt sich gar nicht mehr ein, dass Delion endlich zurückgekehrt ist. Delion soll in Brassbury aufgetaucht sein, der Nachbarstadt. Hop und Lime werden nach einem kurzen Schaukampf von Delion als würdig betrachtet, ihr erstes Pokémon zu bekommen. Außerdem sollen sie noch Professor Magnolia und deren Tochter Sania vorgestellt werden, beides Pokémon-Experten in der Geschichte der Region Galar, die auch gerne mal in Büchern wühlen, um Galars Vergangenheit anzugucken. Galar ist nämlich speziell: Es erlaubt unter gewaltigem Energieverbrauch Dynamaximierung, Vergrößerung von Pokémon, um Schaukämpfe mit diesen Pokémon auszutragen. Man ist sich noch nicht genau sicher, warum Dynamaximierung nur in Galar funktioniert, sondern nur, dass gewisse Wunschsteine damit zu tun haben, aber aus diesem Grund wird eben munter weiter dran geforscht.

    Vorher kommt es allerdings zu einem Zwischenfall. Ein Wolly bricht durch den Zaun, der den Zugang zum angrenzenden Schlummerwald versperren soll. Der Schlummerwald ist ein unheimlicher, düsterer, eigentlich verbotener Ort – was Lime und Hop auch kurzerhand erfahren müssen, als sie auf ein absurd starkes Pokémon ohne Namen treffen. Angriffe blieben komplett erfolglos, aber zumindest geht von dem Pokémon keine feindselige Intention aus – Hop und Lime können das Wolly finden und den Wald wieder verlassen.

    Während ihrer Arena-Herausforderung treffen Hop und Lime aber nicht nur auf freundlich gesinnte Gestalten. Zum einen wäre da Team Yell, die sich grundsätzlich erstmal jedem Arena-Challenger, also auch Hop und Lime, entgegenstellen und vor allem eines können: Lärm machen. Zum anderen wäre da ein Trainer namens Betys, der eine Empfehlung von einem wohlhabenden Typen bekommen hat, Rose, und soll die frei herumliegenden Wunschsteine einsammeln, auch, wenn Betys selbst noch gar keine Ahnung hat, wozu man die Teile überhaupt braucht…

    Story-Eindruck:


    Mit ein bisschen Abstand zu den Geschehnissen in Pokémon Sword kann man sich die Story als halbwegs erträglich schönreden, wenn man das will. Ich fand die Geschichte als solches ganz solide, auch wenn sie an die anderer Pokémon-Spiele nicht herankommt. Lässt man den Abstand weg, fällt auf, wie viel Potenzial auch in der Story schon verschenkt wurde.

    Zunächst erstmal zu den Charakteren: Hop, Delion, Betys und Sania haben im Endeffekt alle ihre kleinen Knackse. Delion empfand ich, mit großem Abstand, wohlgemerkt als am besten umgesetzt: In vielen anderen Pokémon-Spielen ist der Champion der Pokémon-Liga mehr oder weniger eine statische Witzfigur. Delion dagegen spielt für den tragenden Plot fast eine so große Rolle wie der Spielercharakter bzw. Lime, die hier mit ziemlich wenig Tragweite für die eigentliche Story davonkommt. Lediglich für das letzte Bisschen (Eternatus‘ Niederlage und dem damit verbundenen Wegsperren von Rose, der für die akute „Finstere Nacht“ verantwortlich war), ist sie relevant, ansonsten läuft das Ganze geschehen auch wie ein typisches Pokémon-Spiel ab: 8 Orden sammeln, Nicht-so-böses-Team besiegen, Champion werden, fertig. Dann gibt es noch Hop, Delions jüngerer Bruder und “Auserwählter“ Betys, die gewissermaßen die Rollen von z.B. Tali und Blau übernehmen sollen. Konkret: Hop ist ein eher dankbarer Verlierer, der Lime regelmäßig Items in die Hand drückt und eine freundliche Rivalität aufbaut, während Betys eher was von einer miesen Ratte hat oder besser gesagt haben sollte: Betys‘ Charakter leidet allerdings fast ein wenig drunter, da genau dieser Charakterzug eher suboptimal umgesetzt ist. Beide bieten außerdem relativ viel Material für eine ordentliche Charakterentwicklung, was gut ist. Hop wirkt über die Story hinweg deutlich erwachsener als am Anfang, während Betys dadurch, dass Papella ihn nach seinem Versagen Rose gegenüber bei sich aufnimmt, ein besserer und netterer Mensch wird. Kann sich durchaus sehen lassen, auch wenn Hop mehr genervt hat als sonstwas, bedingt durch seine permanente Anwesenheit in irgendwelchen Zwischenszenen. Dann noch kurz zu Sania: Die nimmt mehr oder weniger die Rolle eines wandernden Professor Eich ein und beliefert Lime, Hop und Delion mit Informationen über Galars Vergangenheit, gerade erstere. Zuletzt soll noch ein Blick auf die Arenaleiter geworfen werden, von denen einige zum Glück auch nicht zu Statisten degradiert wurden. Viele tauchen mehrfach auf und spielen zwar meist keine tragende Rolle, aber das müssen sie auch gar nicht. Gibt natürlich auch Ausnahmen, aber der Großteil der Arenaleiter ist zumindest kein Einweg-Charakter.

    Zur Story selbst können die Probleme der Geschehnisse unterteilt werden in Team Yell, die Dynamaximierung und Galars Vergangenheit. Erstere sind kein wirkliches Problem, da Team Yell eher was von Sandsäcken hat, die sich einem in den Weg stellen, weil sie es eben können, nur um den Fortschritt der anderen Challenger zu verlangsamen. Im Grunde sind das auch nur schlecht implementierte Querköpfe. Problematischer wird es schon bei der Dynamaximierung, die etablierter Teil Galars ist, gleichzeitig aber Unmengen an Energie verbraucht. Die Idee, von Rose, Eternatus zu erwecken, um damit das Energieproblem zu lösen, mag ja ganz nett gewesen sein, aber letzten Endes ereignen sich wegen Ungeduld und Übereifer eine Menge un- und Vorfälle, die dann der allgemeinen Reputation von Rose mehr geschadet haben als alles andere. Das Ganze ist somit ziemlich unsinnig und unglaubwürdig aufgezogen. Galars Vergangenheit betrifft dann primär auch das Postgame, wo einiges noch mal aufgewärmt wird, auch in der denkbar seltsamsten Form. Naja. Zusammengefasst fand ich den Plot nicht mal schlecht, gerade auch mit den Charakteren und ihrer Entwicklung, aber das WIE ist ein großes Manko gewesen.

    Gameplay:


    1) Allgemein

    Das Gameplay ist auch für die Verhältnisse beim damaligen Durchspielen schwer fragwürdig gewesen. Letzten Endes wurden die Spiele weiter an ehemaligen Features beschnitten, für neue Mechaniken, die auch nur bedingt funktionieren. Vom “Dexit“,, den entfernten Pokémon-Angriffen wie Kraftreserve z.B. und sämtlichen Z-Attacken, der fehlenden GTS und gebührenpflichtigem Online-Gaming mal ganz abgesehen, von dem mich wenn überhaupt nur Letzteres berührt hat.

    Die größte Änderung ist die Naturzone, eine weitreichende, voller Pokémon bevölkerte Wildnis und mehr oder weniger der Aspekt, mit dem auch primär geworben wurde, neben Dynamaximierung. Während die Naturzone an sich eine gute Idee war und zumindest akzeptabel umgesetzt ist – man kann sie vor dem ersten Orden betreten, sodass viele Pokemon sofort Zugang zum eigenen Team finden können, hat sie ganz andere Nachteile. Die Naturzone erscheint als solche ziemlich karg und fahl. Rund 70% der Gebiete sind Wiese oder Ebene in einer Form oder einer anderen, 15% Wasser, 10% Wüste und 5% Wald. Das ist einfach zu wenig und ein ziemliches Beispiel für verschenktes Potenzial, keine Höhlen, kein Feuerberg, den man noch in eine zusätzliche Route hätte integrieren können, kein Schneegebiet, obwohl’s das Wetter Schnee und Hagel an sich gibt, kein Sumpfgebiet, und, und, und. Tatsächlich gab es auch in der Naturzone nicht allzu viel zu tun, außer Pokémon in freier Wildbahn zu fangen – das und die Raids waren ihr primärer Zweck, zugegeben, dafür war die da. Ansonsten gab’s noch die Fahrradrennen, die Fossiliensuche, die nicht mal aktiv war, auch das (=Aktive Fossiliensuche) gab’s schon mal und vielleicht noch den einen oder anderen Händler. Das war’s.

    Außerhalb der Naturzone merkte man auch deutlich, dass das Spiel an Spielumfang im Vergleich zu Vorgängern massiv eingebüßt hat. Routen waren kurz und mit wenig Inhalt versehen, was meist nur daraus bestand Pokémon mit 1% Trefferchance einzufangen, passiert ist auf den Routen ziemlich wenig. Minispiele, die es zuvor noch zuhauf gab, wurden gewissermaßen komplett gestrichen oder durch Events in der Naturzone ersetzt – und dann nicht brauchbar umgesetzt. Besonders enttäuschend war im Rahmen dessen auch das Postgame, was sich in Prinzip nur in einem systematischen Abklappern schon besuchter Orte äußert.

    Um noch mit einem halbwegs positiven Aspekt zu schließen: Es gibt einige Aspekte aus Let’s Go!, die tatsächlich in brauchbarer Fassung übernommen worden sind, wie z.B. das Auftauchen von Pokémon direkt im Gras anstelle in Form von Random Encountern. Die gibt es zu allem Überfluss zwar auch, mit anderen Pokémon als direkt im Feld, aber direkt sehen zu können, was man bekämpft, ist etwas Feines. Schade dass man nicht gleichzeitig sehen konnte, ob das betreffende Pokémon ein Shiny war, was in Let’s Go! Noch ging.

    2) Kampfsystem und Schwierigkeit

    Auf das Kampfsystem will ich gar nicht groß eingehen, da das sowieso nichts anderes ist als in bisherigen Pokémon-Spielen. Vielmehr soll auf Unterschiede zu bisherigen Pokémon-Spielen eingegangen werden Es gibt drei große Aspekte, die mit der Schwierigkeit zu tun haben: Der nicht abschaltbare EXP-Teiler, (Giga-)Dynamaximierung und Raids.

    Der nicht abschaltbare EXP-Teiler hat so ziemlich alles in dem Spiel bedingt und wurde zu Recht kritisiert, da er eine Möglichkeit wegnimmt, das Spiel auf seine eigene Weise zu spielen, mal ganz davon abgesehen, dass seine bloße Existenz das komplette Spiel, außer High-End-Raids, auf die später noch eingegangen wird, trivialisiert. Ohne jegliche Anstrengung, ergo ohne Trainer auszulassen und ohne zusätzliches Bekämpfen von wilden Pokémon war das komplette Team ohne jegliche Probleme zwischen 3 und 6 Level über dem der Arenaleiter, die bezogen auf die Schwierigkeit echte Witzfiguren waren, die meisten besaßen, nicht mal eine Art Schwächenausgleich, außer vielleicht Roy mit seinem Duraludon, was Feen-Pokémon regelrecht geschreddert hat, aber selbst der hatte nicht mal 6 Pokémon, was in meinen Augen wirklich ein Armutszeugnis ist, dass die acht auserwählten Trainer jeder Region nicht mal ein volles Team haben dürfen. Gegen Ende hin hat sich das Ganze zugegeben, etwas ausbalanciert – beim Champion waren es immerhin nur 2-3 Level, die das komplette Team das Team des Champions übertroffen hat. Immerhin, besser als nichts, aber eben auch nur das.

    Dynamaximierung war ein hoffnungsloser Versuch, noch ein bisschen Schwierigkeit mit ins Spiel zu bringen, da fast jeder Arenaleiter ein Pokémon hatte, das dynamaximiert werden konnte und somit doppelte HP und verstärkte Attacken (Basis-Stärke ca. 70-150 für die, die sich damit auskennen). Auch hier: Ich hätte wohl akzeptiert, dass das ein Privileg für ausschließlich Arenaleiter gewesen wäre, wo dann die Fähigkeiten der Dynamaximierung nach und nach freigeschaltet werden, dem war aber nicht so. Tatsächlich waren die meisten Dynamax-Pokémon eine ziemliche Luftnummer, wenn auch bedingt durch ihre Schwächen: Dynamax-Kamalm war doppelt schwach gegen Pflanze, Gigadynamax-Montecarbo doppelt schwach gegen Wasser (und obendrein lahm), Gigadynamax-Infernopod doppelt schwach gegenüber Gestein, was obendrein beide Typen von Infernopod widersteht. Zusammengefasst, selbst normale Pokémon, die eben bedingt durch den EXP-Teiler auf einem höheren Level waren als die Arenaleiter-Pokémon, konnten auch die Gigadynamax-Pokémon der Arenaleiter unter den richtigen Voraussetzungen mit einem Treffer vernichten. Und dabei ist es nicht mal so, dass die Pokémon wie bei der Mega-Entwicklung ein anderes Aussehen und einen anderen Typ annehmen und somit einen anderen strategischen Nutzen haben, sondern sie werden einfach nur größer, stärker und haben mehr HP. Noch fix den Unterschied zwischen Dynamaximierung und Gigadynamaximierung: Ersteres kann jedes Pokémon (außer Legendäre), letzteres ist vielleicht zwei Dutzend Pokémon vorbehalten, die es den Entwicklern wohl wert waren, ein besonders einschüchterndes Äußeres zu bekommen. War zwar nur Optik und eine spezielle Attacke, aber auf diese Weise macht man eben jene zwei Dutzend Pokémon spezieller als sie sind, die eh schon eine halbe Stange an Extrawürste bekommen haben wie z.B. Glurak, Pikachu und Evoli, während andere Pokémon seit der ersten Generation mehr oder weniger geblieben sind, wie sie zu diesem Zeitpunkt schon waren (ist mit Arkani, um ein mMn eher beliebteres Pokémon aufzugreifen, seit der ersten Generation eigentlich irgendwas passiert?). Was aber ganz witzig ist, ist, dass auch einige nur bedingt beliebte Pokémon eine dieser Formen bekommen haben, wie Relaxo und vor allem Deponitox. Eine Anmerkung noch zur Zugänglichkeit dieser Gigadynamax-Pokémon: Die konnten nur bei stark leuchtenden Nestern erworben werden, die bestimmt um den Faktor 10 seltener waren als reguläre Dyna-Nester. Hat man dann ein solches Nest gefunden, hat die Chance zwischen 5 und 10% betragen, auf ein solches Gigadynamax-Pokémon zu treffen. Will man also ein solches Pokémon haben, braucht man ordentlich Nerven und eine Engelsgeduld.

    Zuletzt noch zu den Dynamax-Raids, kurz Raids. Die waren nur in der Naturzone verfügbar und mussten entweder alleine mit drei NPCs bezwungen werden oder alternativ mit drei menschlichen Mitspielern, was kostenpflichtig war. Solo-Spielern blieb also nur der Weg über die NPCs übrig, wobei gefühlt die Hälfte der NPCs wenigstens halbwegs brauchbar war, selbst wenn sie unterentwickelte Pokémon in den Ring gegen ein rund 30m großes Pokémon geschickt hat, inklusive diesem furchtbaren KARPADOR, was aber immer noch nützlicher war als manch anderes Pokémon. Besonders negativ möchte ich hier die beiden Typen mit Woingenau und auch Sonnfel hervorheben. Ersteres erklärt sich von selbst – es macht einfach nichts, letzteres erfordert eine Erklärung: Sonnfel hat bevorzugt Steinpolitur => Kosmik-Kraft eingesetzt, was aber von den Raid-Pokémon annulliert werden konnte und war selbst dann meist ein One-Hit-K.O. von dem entsprechenden Pokémon. Raids konnten zwischen 1-Sterne-Raids und 5-Sterne-Raids variieren, wobei die Raids bis zu den 4-Sterne-Raids gegen Ende hin einfach waren. 5-Sterne-Raids dagegen waren manchmal ein gänzlich anderes Kaliber und dabei hab ich die richtig ekelhaften Raids nicht einmal angerührt, mir haben schon z.B. Libelldra und Qurtel gereicht. Was die Raids mit NPCs so problematisch gemacht hat, war einfach, dass es absolut notwendig war, den Gegner mit irgendetwas anzugreifen. Pokémon in 5-Sterne-Raids hatten die Fähigkeit, zwei- bis dreimal anzugreifen und zwei Barrieren einer bestimmten Größe aufzubauen. Ersteres war durchaus ein Problem, denn sobald das vierte Pokémon des eigenen Teams erledigt wird, kommt ein Sturm aus dem Dyna-Nest und der Spaß ist zu Ende, dasselbe, wenn der Kampf länger als zehn Runden dauert. Die Barrieren wiederum konnten nur mit Angriffen durchdrungen werden. Aufgrund dessen waren zu schwache Teammitglieder, die entweder nicht angegriffen haben oder nichts ausgehalten haben, absolut destruktiv fürs erfolgreiche Absolvieren des Raids. Zurück zu Qurtel und Libelldra, die selbst für diese Verhältnisse ziemlich ekelhaft waren: Qurtel hatte AoE-Angriffe, die alles aus dem eigenen Team getroffen hat (Hitzewelle!), was es nur zu gerne eingesetzt hat. Libelldra hat sandsturm-bedingt den Fokusgurt von einigen NPCs zunichte gemacht, das es mit allen Attacken Sandsturm hervorrufen konnte, sodass das Team insgesamt wesentlich weniger ausgehalten hat, da der Fokusgurt bei schwachen Pokémon wie Karpador ein nicht zu unterschätzender Faktor war.

    Fazit / Zusammenfassung (6,0/10):

    Pokémon Sword in seiner Ursprungsfassung empfand ich als ziemlich mangelhaft, gerade was das Gameplay betrifft. Viel hat selbst dazu beigetragen: Die unansehnliche Ästhetik der Naturzone, kurze Routen, Gameplay-Elemente, die mehr schaden, als das sie nutzen, und so weiter. Als besonders negativ möchte ich auch noch einmal den permanent angeschalteten EXP-Teiler hervorheben.

    Die Story war, so schräg und nervtötend einige Charaktere auch sind, immer noch ziemlich solide, ähnlich wie der unmittelbare Vorgänger. Es hilft zwar nicht, dass der Polt gegen Ende zum absoluten Stumpfsinn hindriftet, das ist aber was, über das ich dank der Charakterentwicklung vieler Charaktere mit einem zugedrückten Auge hinwegsehen kann.

    Wo definitiv kein Auge zugedrückt werden sollte, ist beim Gameplay, das in der Form nicht mal mehr mangelhaft erschienen ist. Viele der Features sind vom Prinzip eine ganz gute Idee gewesen, aber mies umgesetzt: Dyna-Raids, die alleine ohne menschliche, kostenpflichtige Hilfe nicht machbar sind, die Charaktererstellung, die im Vorfeld als „frei“ betitelt wurde, aber auch nur ein Schatten ihrer selbst im Vergleich zu den Vorgängern ist, Dynamaximierung selbst, frei von Innovation und natürlich dem Fakt, dass wieder haufenweise Features gestrichen wurden, inklusive eben einiger Pokémon. Der DLC soll zwar tatsächlich einige Probleme davon behoben haben, kostet aber extra. Ob die Probleme tatsächlich behoben worden sind und ob es einem der DLC wert ist, muss jeder für sich selbst wissen.

    Geändert von Kael (02.05.2021 um 18:55 Uhr)

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