Zuerst gestartet: 14.05.2018
Erneut gestartet: 25.09.2019
Beendet (Cleared!): 29.09.2019
Warum gerade dieses Spiel?
Ursprünglich hatte ich das Spiel angefangen, weil ich die Idee vom Prinzip her ganz gut fand – ein Monster Girl Quest Paradox ohne dazugehörigen Erwachsenen-Content inklusive Pokémon-Sammel-Mechanik. Damals klang das gut, heute bin ich einen Schritt weiter. Zwischendrin hab ich das Spiel abgebrochen und über ein Jahr immer wieder vor mich hergeschoben, bis Exorion das Spiel durchgespielt hat und somit mein Entschluss feststand, Moero Chronicle 2019 irgendwann durchzuspielen. Eigentlich war es wesentlich früher eingeplant, aber aufgrund akuter Unlust hab ich das immer weiter verschoben. Der Grund, warum ich mich letzten Endes doch nochmal komplett durchgeprügelt habe, war, um die Qualen das Spiel durchgespielt zu haben, gemeinsam mit Exorion zu teilen.
Spielweise:
Schwierigkeit war Hard.
Mein Team am Ende war Leche, Latte, Lilia, Orthrus und Wight. Vom Prinzip hab ich fast nur Charaktere benutzt, die während des ersten Dungeons verfügbar waren, lediglich Wight bildet die Ausnahme. Ich hatte irgendwie wenig Interesse daran, die auszutauschen.
Konkret heißt das, dass meine Charaktere her vom Level sehr hoch waren, da ich keinen davon ausgetauscht habe. Das heißt auch, dass meine Teamzusammenstellung dezent suboptimal war: Zwei Feuer-Auras, zwei Wind-Auras, aber keine Wasser-Auras. Charaktere gehörten einem bestimmten Element an, was ihre Aura darstellte.
Mit den H-Monstern hab ich mich eigentlich kaum befasst. Ich hab irgendwas genommen, was ich als sinnvoll erachtet habe.
Ich hab mich auch nicht weiter mit den Kostümen befasst. Es gab einige, die waren effektiv ein Random Drop, bedingt durch die ?-H-Monster-Spawnraten von einigen Monstern. Wenn mal was nicht gedroppt ist, hab ich dem aber auch nicht hinterhergeweint. Konkret gefehlt hat mir Orthus‘ drittes Kostüm, der Rest der Party hatte alle vier möglichen Kostüme. Kostüme waren durchaus von Relevanz fürs Gameplay – über die konnte man nämlich seine Klassen bzw. seine Ausrichtung ändern.
Ich hab alles erkundet, was irgendwie ging. Generell liefen die Trips durch ein Dungeon gerade gegen Ende hin so ab, dass ich paar Mal rausgegangen bin, nur um zu speichern. Spätere Monster waren z.T. so bösartig, dass sie eine gesamte Party ohne Vorwarnung auslöschen konnten, wenn man nicht gerade in einen Erstschlag-Kampf geraten ist, was auch nicht immer ging.
Sowohl mit der Herstellung von Ausrüstung als auch mit der Herstellung und dem Nutzen von Zimmereinrichtung hab ich mich nicht befasst. War mir irgendwo zu sinnlos und zu undurchsichtig.
Von den Beziehungen her maximiert hab ich nur Lilia. Hat das überhaupt was gebracht?
Ich hab auf Englisch gespielt, ging ja auch nicht anders.
Spielzeit (bis der Abspann gesehen wurde): 026:13 h (Cleared!), Level: 61
Anmerkung: Wie auch schon bei Dungeon Travellers 2 pack ich die ganzen Screens lieber mal in Spoiler, nicht dass irgendjemand noch was sieht, was er/sie nicht sehen möchte.
Story:
Io, ein mehr oder weniger normal aussehender, gewöhnlicher Jugendlicher, hat ein in seinen Augen gewaltiges Problem: Er kann weiblichen Wesen nicht in die Augen sehen oder mit ihnen reden, ohne dabei anzügliche Gedanken zu haben. Einzige Ausnahme bildet dabei seine Kindheitsfreundin, das Monster Girl Lilia. In letzter Zeit hat Io sich aber des Öfteren dabei erwischt, wie er selbst für Lilia perverse Gedanken entwickelt hat. Aus Furcht, auch mit ihr nicht mehr wie ein normaler Mensch reden zu können, versucht er vor seinen Gedanken wegzurennen und fällt dabei hin. Lilia findet ihn auf dem Boden, und Io stellt fest, dass er mit ihr noch normal reden kann. Fest entschlossen, dass das auch bei anderen Mädchen in der Stadt der Fall ist, begibt er sich voller Enthusiasmus in die Stadt Sekriend, die an der Grenze zwischen Monster- und Menschenterritorium liegt.
In der Stadt angekommen, stellt er fest, dass sein Enthusiasmus unbegründet war – er kann immer noch nicht normal mit anderen Mädchen reden. Zu allem Überfluss tritt auch noch der Bürgermeister mit einem Anliegen an Io heran – In letzter Zeit sind die Monster Girls in Monstopia, dem Gebiet der Monster, gewalttätiger geworden und fallen Menschen an. Dies betrifft jedoch nicht die Monster Girls in Sekriend. Bisher ist niemand, der sich auf den Weg gemacht hat, um das Problem zu lösen, von seiner Reise zurückgekehrt. Der Bürgermeister hat Ios Eltern befragt, die zugestimmt haben, dass Io dieses Mal derjenige ist, der auserwählt wurde, um dem Problem in Monstopia nachzugehen. Wenn er Erfolg hat, ist’s schön, und das Problem ist gelöst, sollte das nicht der Fall sein, wäre er auch kein Verlust, da er bisher nicht viel für die Stadt getan hat. Io ist erschüttert von der Einstellung des Bürgermeisters und verschwindet wieder aus der Stadt.
Io wird außerhalb von Sekriend von Lilia aufgehalten, die Io einbläut, dass der Monstopia-Vorfall nicht alleine Ios Problem ist - sie selbst macht sich ebenfalls Sorgen um ihre Freundin Leche, die erst vor Kurzem in den Mushroom Forest aufgebrochen ist. Laut Überlieferungen ist ein legendäres Monster Girl die Ursache für das Problem, da andere Monster auf diese Weise beeinflusst werden. Als Io und Lilia den Mushroom Forest betreten, werden sie von dem Oberhaupt des Mushroom Forests, Latte, unfreundlich begrüßt, die jedoch eine Art Zeichen über ihrem Kopf hat, die sogenannte „Dark History“. Monster mit diesem Zeichen wirken nicht, als wären sie sie selbst und sagen äußerst seltsame Dinge. Dank einem H-Monster namens Otton, der „Jäger, der mit dem Wind reist“, kann Latte jedoch in die Flucht geschlagen werden. Otton meint, er würde mit Io und Lilia reisen wollen, um einen legendären Schlüpfer zu suchen, den er unbedingt haben will. Io und Lilia sind sich nicht sicher, ob Otton überhaupt nützlich sein wird, aber er wird auf der Suche nach dem legendären Monster Girl trotz allem mit eingepackt…
Story-Eindruck:
Der Plot ist, wie auch leider zu erwarten war, mehr eine schlechte Ausrede als sonstwas. Angefangen damit, dass die Beweggründe, wegen denen Io überhaupt nach Monstopia loszieht – auf eine Reise ohne Wiederkehr, zumindest anfangs, wohlgemerkt – sind mehr scheinheilig und einfach nicht gut umgesetzt. Der Bürgermeister tut da nur sein Bestes und wäre nach der Motivation von Lilia auch gar nicht mehr notwendig gewesen, aber dass dem Ganzen noch ein etwas dämlicherer Anstrich gegeben wurde, ist schon eigenartig. Ansonsten lässt es sich eben auf „Oberhaupt von Region 1-6 besiegen, legendären Schüpfer sammeln, Endboss umboxen“ herabbrechen. Viel mehr passiert da auch nicht.
Das zweite größere Problem ist der Rest der Charaktere, die später miteingefügt wurden, z.B. Kargos oder Coco. Das Rätsel um die beiden, wer sie sind und was sie tun, find ich ja nicht mal wirklich schlecht umgesetzt – Kargos‘ Twist (dass er Ios manifestierte Perversion ist) hab ich kommen sehen, Cocos tatsächlich nicht, aber die Story drumherum ist halt echt mehr oder weniger ziemlich stumpf und lohnt sich deswegen trotzdem nicht mehr. Kudos jedoch dafür, dass ein Mini-Detail, das Io am Anfang vor seinen furchtbaren Gedanken wegrennt, später so relevant wird, das macht die ganze Sache aber nicht besser.
Zuletzt gibt’s dann noch Otton. Zusammengefasst ist Otton ziemlich nervig und trägt aus Storysicht wirklich mehr oder weniger nichts bei. Warum er genau mit Io und Lilia reist, versteh ich auch nach dem Durchspielen nicht so ganz – abgesehen davon, dass er die beiden im ersten Dungeon vor Latte rettet, was aber auch nicht wirklich authentisch rübergebracht wird. Aus Gameplaysicht war er wohl dafür wichtig, dass Io die Monstergirls rekrutieren kann, was man aber genauso gut hätte weglassen können. Dafür nervt Otton zu sehr und man wollte wohl nur einfach aus Prinzip einen Charakter einführen, der noch widerlicher ist als Io. Dass das geklappt hat, bestreite ich absolut nicht.
Gameplay:
1) Allgemein
Das Gameplay ist dann irgendwie auch nicht besser. Andere Dungeon Crawler haben Funktionen, wo man nicht allzu viel Fortschritt bei einem Dungeon bei einem Game Over verliert, wenn man mal die entsprechende Abkürzung gefunden hat. Oft war's so, dass ich zwischendrin aus dem Dungeon raus musste, weil ich davor Angst hatte, zu viel Spielfortschritt zu verlieren und dieselbe Phase immer wieder machen zu müssen. Wie's der Teufel so will, ist genau das dann auch im 6. Dungeon eingetreten - drei Game Over wegen ziemlichem Blödsinn (einmal ein Elite-Encounter mit massivem Multischaden, einmal ein Bosskampf mikt einem Nuke unter 20% HP, der in rund 1,500 Multischaden resultierte und einmal ein Hinterhalt). Das nächste ist, dass die Dungeons im Kern ziemlich gleich sind, viele waren nur zum Durchlaufen, irgendwelche Rätsel oder sowas waren absolute Mangelware. Ergo: Das Gameplay innnerhalb der Dungeons taugt auch nicht viel.
Das Nächste, was in die Richtung „nett, aber trotzdem ätzend“ geht, ist das Pet-System, ergo das Rekrutieren von H-Monstern und das gleich in zweierlei Hinsicht. Zunächst einmal konnte man Charakteren jeweils ein H-Monster ausrüsten, für eine Vielzahl von Effekten (von Elementar-Multi-Schaden über kleine Heilungen bis hin zu geringeren Einkaufspreisen war alles dabei). Wer hier ganz klar das Nachsehen hat, waren Sammler – die Effekte waren allesamt nicht spielentscheidend, sondern nicht mehr als ein netter Bonus, aber es gab H-Monster, die entweder so selten aufgetaucht sind oder sich so schwer rekrutieren ließen (z.B. Condogolems), dass man sich von diesen Effekten praktisch verabschieden konnte. Das zweite Ätzende waren ?-H-Monster, die ein Kostüm für einen entsprechenden Charakter hinterließen, wenn man sie besiegt hatte. Die Dropchance lag zwar zum Glück bei 100%, aber man musste auch erst einmal das Glück haben, auf ein ?-H-Monster zu treffen. Wenn man eines auf einer Ebene nicht getroffen hat, gab es auch häufig auf der nächsten Ebene schon gar keine Spezies dieser ?-H-Monster mehr, was das Ganze nur noch lästiger gemacht hat. Zusammengefasst ist die Kombination aus Zufall und Gameplay-Relevanz der Kostüme auch einfach nur nicht gut.
Die Kostüme waren dann auch nochmal ein ganz eigenes Thema – ich hab mich lange geziert, Wight ihr ursprüngliches Kostüm wegzunehmen, weil ich das eigentlich ganz hübsch fand. Das ursprüngliche Kostüm war eines, bei dem man mehr Kostüm als Haut gesehen hat, bei den drei anderen war’s umgekehrt. That being said, die drei anderen Kostüme zeugten vor blanker Einfallslosigkeit. Zwei waren Unterwäsche, wovon eines eine andere Farbe hatte, aber sonst gleich aussah und das letzte war ein Badeanzug. Das eigentliche Problem dabei war, dass die gameplayrelevant waren – in der Regel hatte jeder Charakter mehr oder weniger die Wahl, ob er Allrounder, physischer/magischer Tank, physischer/magischer Damage Dealer oder Heiler sein wollte. Bei einigen Charakteren gab es paar Optionen davon nicht, und auch nicht jeder Charakter war für jede Klasse geeignet. Orthrus ist z.B. absolut kein physischer Damage Dealer, auch wenn die Option dafür bestand. Den Rest des typischen Moe-Gameplays hab ich lediglich toleriert, Spaß gemacht hat’s mir nicht. Dazu gehört im Speziellen die Rekrutierung neuer Monster Girls, die so verlief, dass man im Kampf dem zukünftigen Begleiter Kleidungsteile abschlagen oder zerreißen muss, damit Otton Io helfen kann, sein sog. „positives Verlangen“ auszuleben. Äußert sich dann dadurch, dass Io den zukünftigen Begleiter an ein paar Stellen rubbeln muss und dieser dann vollkommen erledigt seine Ideale über Bord wirft (auch, wenn das durch den „Dark History“-Status natürlich ein wenig verzerrt ist) und sich Io anschließt. Kein yay fürs Pieks-Minigame.
2) Schwierigkeit
Da ich auf der Hard-Schwierigkeit (die höchstmögliche) gespielt hab, hat sich das Ganze auch etwas schleppend gestaltet. Schaden gemacht hat man nur, wenn Ottons Wutleiste auf dem Maximum war, was nur durch mehrere Treffer auf die jeweilige Schwäche ging. Nun war’s so, dass ich niemanden im Team hatte, der die Wasser-Aura beherrscht hatte, weswegen der zweite und der fünfte Dungeon auch leicht lästig waren, der Rest ging aber. Man muss dazu sagen, dass es, ohne diese Mechanik auszunutzen, nur durch enorm starke, nicht-elementare Angriffe (No Chance & Absolutely No Chance) überhaupt möglich gewesen wäre, Random Encounter zu überstehen. Gerade im letzten Gebiet gab es widerliche Monster, die ganz gerne Multimagie eingesetzt haben. Ist man auf 3-5 von denen getroffen, plus noch ein paar andere lästige Gegner, konnte man dem Game Over ziemlich sicher ins Gesicht sehen und man konnte bei den Elite-Gegnern nicht mal was dagegen machen, da die immun gegen Präventivschlag sind. Geendet ist das meist so, dass ich versucht hab, abzuhauen, bevor was passieren konnte.
Die meisten Bosse besaßen eine leicht ekelhafte Mechanik gegen Ende hin – sich einmal komplett durchzubuffen und im nächsten Zug die Party mit schwerem vierstelligen Schaden umzunieten. Oft hat nicht mal der Verteidigen-Befehl etwas dafür genützt, ergo musste man die vorher besiegen. Hierfür waren zwei Fähigkeiten notwendig: „Spirit Up“ und „No Chance“. Ersteres hat den Schaden auf Kosten von einer Runde vervielfacht und letzteres war der zweitstärkste physische Angriff des Maingames, nur übertroffen von „Absolutely No Chance“, was aber keiner meiner Charaktere zu diesem Zeitpunkt lernen konnte. Magie war dezent für den Eimer und wurde nur dafür benutzt, um Random Encounter fix zu erledigen. Der Endboss war im Übrigen auch nochmal eine herbe Enttäuschung, insofern, dass der überhaupt keine Bedrohung für mein Team war.
Fazit (3,5/10):
Man verpasst nix, wenn man’s nicht spielt. Für jemanden wie mich, der an das Dungeon-Crawler-Gameplay Erwartungen stellt und sonst nicht viel mit dem ganzen Moe-Kram anfangen kann, fand ich’s doch leicht enttäuschend.
Auf die Story geh ich gar nicht mehr groß ein, ich hab von Anfang an nichts von ihr erwartet und wurde auch nicht enttäuscht. Lediglich, dass einige Charaktere entweder überflüssig, nervig oder beides sind und im Allgemeinen auch nicht gerade viel Tiefe haben, ist echt nicht besonders berauschend.
Vom Gameplay hab ich aber eine Spur mehr erwartet. Moero Chronicle gehört im Bereich der Dungeon Crawler mit zu denen, die eine miese Balance und ein mieses Gameplay besitzen, ohne Rätsel, ohne Hindernisse, ohne irgendwas. Bisschen was darf’s dann schon sein, von Aspekten wie den zufälligen Kostümen ganz zu schweigen. Oh, und natürlich gab es auch wieder zufällige Statuswerte auf der Ausrüstung, was aber eh schon fast Standard ist.