Hi, per PN hast du ja schon den Rest bekommen, hier jetzt also meine 5 Cent zu Robert und der Mobbing-Quest:
Vorweg erst mal noch etwas Generelles: Im kompletten Projekt - bis jetzt - arbeitest du ja bewusst (?) mit Klischees: Der "typische Punk", der "typische Ausländer". Und immer wieder blitzte in meinem Hirn beim Kontakt mit solchen Personen dieses "typisch" auf und ich musste mir ständig zu Bewusstsein rufen: Nein halt, stimmt doch gar nicht, nicht alle sind so! Mir wurde immer wieder vor Augen geführt, was für ein Schubladendenken viele von uns doch leben und wie schnell man da selbst rein rutscht, wenn man nicht aufpasst und sich trotz eventueller gesellschaftlicher Vorurteile immer wieder bewusst darauf besinnt sich auf "den Menschen" einzulassen und nicht das "Negativbild" das man evtl. abgespeichert hat. Das war das, worüber mich das Spiel am Meisten zum Nachdenken gebracht hat und gar nicht direkt die Probleme selbst, die angesprochen werden.
So, jetzt aber zu Robert: Tatsächlich ist mir zuerst die Musik aufgefallen, die macht gleich vorweg schon mal klar: Hier stimmt was nicht, mit dem Charakter ist was nicht in Ordnung...die traurige Stimmung wird unterstrichen. Auch wenn ich alle Auswahlmöglichkeiten einmal durchprobiert habe, wollte ich ihm doch eigentlich helfen. Für mich war ziemlich offensichtlich worauf es hinauslaufen könnte, wenn ich das nicht tue (auch ohne Hintergrundwissen) - aber auch hier schwingt bei den ersten beiden möglichen Questenden wieder ein bisschen Klischeedenken im Hintergrund mit: Natürlich würde jeder im ersten Moment geschockt reagieren, sich aber dann wohl sagen: "War ja klar, dass das so kommen musste." Die Klassenkammeraden und Robert selbst fand ich am besten umgesetzt. Vor allem das Verhalten der Mitschüler fand ich "realistisch": da gab es die Mitflühlenden (denen bislang der Ansporn fehlte etwas zu tun) aber auch die, die sich einen Dreck drum kümmern oder einfach auch nicht mit hineingezogen werden wollen. Ich denke, so läuft es auch im echten Leben leider häufig ab. Bei der Begegnung mit Enrico, war ich nur etwas überrascht/erschrocken über die aggressive Reaktion von Alex selbst: Bisher vermittelt er mir das Gefühl selbst Probleme gern mit Gewalt zu lösen... An der Rektorin habe ich mich etwas gestört, ich kann dir aber nicht sagen warum... Vielleicht, weil sie so gar kein Mitgefühl gezeigt hat und gleich Beweise eingefordert hat? Auch, wenn ihr Arbeit und Sorgen über den Kopf wachsen, fand ich ihre Reaktion in dem Moment mehr der Quest dienlich als "realistisch".
Hoffe, du kannst damit etwas anfangen.