Devil Summoner 2: Raidou Kuzunoha vs. King Abaddon
~ Ersteindruck ~




So, hab übers Wochenende mal mit Devil Summoner 2: Raidou Kuzunoha vs. King Abaddon angefangen, doch bis jetzt vermittelt das Spiel keinen sonderlich positiven Ersteindruck.

Bei dem starken Fokus auf das Thema Glück und Unglück im Spiel wirkt es fast schon wie blanker Hohn, dass ich mir in der diesjährigen Challenge neben der Trails in the Sky-Trilogie mit Devil Summoner ausgerechnet eine weitere Serie ausgesucht habe, die so stark auf Wiederverwertung setzt. Die Stadt kennt man größtenteils bereits aus dem Vorgänger. Immerhin kam im ersten Kapitel ein neuer Stadtteil hinzu und im zweiten war man im einen kleinen Bergdorf unterwegs, in welches man wohl mehrfach zurückkehrt.

Die Geschichte ist bisher, nach den ersten beiden Kapiteln, wenig interessant. OK, das war beim ersten Teil nicht anders und sie brauchte einige Zeit um in die Gänge zu kommen. Hier kommt aber noch eine andere Sache erschwerend hinzu: das Gameplay ist einfach Mist.

Zuerst einmal der Kampf. Hier haben Gegner eine neue Fähigkeit erhalten: sie teleportieren sich munter in der Arena umher. Kaum ist man an ihnen dran, zack, sind sie schon wieder in einer anderen Ecke. Und während man herumläuft um sie zu suchen, rennt man natürlich prompt in ihre Attacke rein, weil die Kamera noch weiter ins Geschehen hineingezoomt ist als im Vorgänger und man praktisch nie die nötige Übersicht hat.

Das ist aber nur ein kleines Ärgernis, im Gegensatz zu dem viel größeren Problem: Dämonen können nicht mehr gefangen werden, indem man sie zuerst schwächt und dann an ihrer elementaren Schwachstelle angreift, sondern man muss mit ihnen verhandeln. Ich mochte das System in Persona 5 schon nicht sonderlich, aber verdammt ist das in diesem Spiel ein unsäglicher Krampf! Zuerst einmal sind die daraus resultierenden "Gespräche" mit den Dämonen so banal, dass ich am liebsten meinen Kopf irgendwo dagegen schlagen würde um den Mist den die da sabbeln zu vergessen. Mittlerweile bin ich soweit dass ich diese geistigen Ergüsse ungesehen wegklicke und nur noch die möglichen Antworten durchlese. Dann ist es auch noch völlig willkürlich und ohne erkennbare Logik. Dieselbe Antwort beim gleichen Dämon kann zu unterschiedlichen Ergebnissen führen. Und dann muss man einen der mitgeführten Dämonen zu Hilfe nehmen und dessen bescheuerte Animation über sich ergehen lassen, um die Verhandlung fortzuführen. Und wenn man es dann mal schafft einen Dämon zu überzeugen, was zwei bis drei Verhandlungsrunden in Anspruch nehmen kann, dann muss man ihm auch noch Dinge wie Gegenstände aus dem begrenzten Vorrat, Geld, Lebensenergie oder wichtiges Magnetite opfern. Und selbst dann ist nicht sicher dass er mitkommt, er kann sich noch immer aus dem Staub machen. Echt jetzt, mehr als die Hälfte der Verhandlungen fallen negativ aus und sind somit im Endeffekt reine Zeitverschwendung. Das ganze System ist so ausgelegt, dass es nur unnötig die Zeit des Spielers stiehlt. Und dann ist es nicht mal damit getan den Dämon einmal zu fangen. Nein, aufgrund der Fusionen muss man sie mehrmals fangen um weitere Fusionen initiieren zu können und nachkaufen ist keine Option, da die Kosten dafür geradezu obszön sind... *argh*

Angesichts dessen verblassen kleinere Lichtblicke wie, dass es in der Stadt nun nicht mehr zu Zufallskämpfen kommt, man bereits zu Beginn über mehr Slots für Dämonen verfügt oder Fusionen nun jederzeit durchführbar sind und nicht mehr erst wenn die Loyalität der Dämonen das Maximum erreicht hat, geradezu.


Um ehrlich zu sein bin ich gerade etwas demotiviert und hadere, ob ich es weiterspiele, pausiere oder komplett abbreche. Selbst wenn die Story besser werden sollte, das miese Gameplay bleibt bestehen...

"Raidou Kuzunoha vs. King Abaddon"... haha, dass ich nicht lache, eher "Raidou Kuzunoha vs. Random Number Generator"...