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  1. #29
    The Legend of Heroes: Zero no Kiseki



    Challenge #: 12
    System: Playstation Portable [JAP] (Fanpatch)
    Version: geleakte Übersetzung von Zero,Flame,Guren,etc. v5
    Manga: The Legend of Heroes: Zero no Kiseki Pre-Story - The Ring of Judgment


    ► Zum Ersteindruck


    Das Spiel
    Ein Jahr nach den Geschehnissen in Trails in the Sky SC fokussiert sich die Handlung der Serie nun auf den Zwergstaat Crossbell. Dieser befindet sich in einer angespannten Lage, wird er doch sowohl vom erebonischen Imperium als auch der calvardschen Republik als eigenes Territorium beansprucht. In den vergangenen hunderten von Jahren gab es immer wieder kriegerische Auseinandersetzungen zwischen den beiden Großmächten auf crossbellschem Boden, unter denen die Zivilbevölkerung dazwischen zu leiden hatte. Seit 70 Jahren ist Crossbell nun ein souveräner, neutraler Staat, der als Puffer dient und sich vor allem durch seine vorteilhaften Handelsgesetze und als Zentrum des internationalen Finanzmarkts hervortun konnte. Die Wirtschaft floriert, der Bevölkerung geht es gut, doch unter der Fassade brodelt es. Nicht nur versuchen die Regierungsvertreter der verschiedenen Fraktionen, sich gegenseitig auszustechen und behindern dadurch den politischen Fortschritt, auch die Mafia hat ihre Wurzeln im gesamten System ausgebreitet.




    Eigentlich hatte sich Lloyd Bannings das ganz anders vorgestellt. Als er nach drei Jahren auf der Polizeischule, die er mit Bravour bestanden hat, endlich in seine Heimat Crossbell-Stadt zurückkehrt, möchte er bei der Polizei als Detektiv in die Fußstapfen seines großen Bruders treten. Doch erstens kommt es anders und zweitens als man denkt. Stattdessen landet er nämlich bei der Special Support Section. Eine neu gegründete, weitgehend autonom agierende Einheit, die sich direkter um die Bedürfnisse und Wehwehchen der Bevölkerung kümmern soll, da die Polizei bisher Staatsangelegenheiten priorisiert und teilweise als machtlos gilt. Oder kurz gesagt; die Einheit ist eine dreiste Kopie der Bracergilde und soll das angeschlagene Ansehen der Polizei bei der Bevölkerung wieder zurechtrücken.

    Und genau hier muss ich kritisch einhaken, denn die neue Einheit wird nicht nur von allen belächelt, die Polizeiführung versucht sogar, die Mitglieder in andere, aussichtsreichere Positionen zu bekommen, um den "Firlefanz" von Beginn an im Keim zu ersticken. Warum die anderen Charaktere auf diese Angebote nicht eingehen erklärt sich durch deren Vergangenheit. Doch warum sich Lloyd, trotz Aussicht auf eine Stelle als Ermittler in der höchsten Polizeisektion, trotzdem für die Special Support Section entscheidet, wird meiner Meinung nach nur ungenügend erklärt. Er mag vielleicht Zweifel haben dass er dafür geeignet wäre, aber seine Ausbildung hat ihn doch gerade darauf vorbereitet und natürlich muss er sich erst ein- und hocharbeiten. Ein guter Detektiv fällt ja nicht einfach so vom Himmel. Naja, das ist aber auch schon mein größter Kritikpunkt an der Geschichte.

    Nun ja, immerhin wird er aufgrund seiner Qualifikation zum Anführer der ansonsten gleichberechtigten Truppe gemacht, die aus Elie, Tio und Randy besteht. Im Gegensatz zu den vorangegangenen Spielen besteht der Kern des Teams nicht mehr aus 2 Personen, die in jedem Kapitel Unterstützung durch andere Charaktere erhalten, sondern man ist schon von Anfang an mit einer festen Viererparty unterwegs. Hier und da spaltet sie sich mal auf und/oder man bekommt einen oder mehrere Gastcharaktere in die Party - insgesamt gibt es dieses Mal zehn spielbare Charaktere - diese Segmente sind aber selten und kurz. Das ist zum einen ein Vorteil, da die Gruppe nach und nach zu einer wunderbar harmonisierenden Familie zusammenwächst und somit ausgleicht, dass es im Grunde keine wirklich herausragende Persönlichkeiten der Marke Estelle, Olivier, Cassius oder die in The 3rd eingeführte Erika gibt (die letzten beiden nicht als spielbare Charaktere). Auf der anderen Seite fühlen sich dadurch andere Partyzugänge wie Fremdkörper an. Gerade im Kampf, wo die Kerngruppe Kombo-Crafts untereinander lernt, schaut der Rest nur unbeteiligt aus der Ferne zu. Dem relativierend wirkt hingegen der Umstand, dass nun alle Partymitglieder immer mit dabei sind und nicht zuhause zurückbleiben müssen, entgegen. Ach ja, den Polizeihund/-Wolf Zeit sollte ich nicht vergessen zu erwähnen. Der bekommt allerdings relativ wenig Beachtung geschenkt und wird nur hin und wieder als Storyjoker eingesetzt. Nicht einmal für eine gesonderte, optionale Nebenquest hat es gereicht.
    An gewissen Stellen muss Lloyd sich für ein Partymitglied entscheiden, welches ihn für eine kurze Zeit begleitet. Dadurch wird gegen Ende eine Szene beeinflusst, in dem die Person, die ihm am nächsten steht, ein ganz nettes, intimeres Gespräch mit ihm führt.

    Das Revier der Special Support Section ist Crossbell-Stadt und alle umliegenden Siedlungen. Die Stadt alleine besteht aus knapp einem Dutzend kleinerer Viertel, die zusammengenommen etwa den Umfang von vier bis fünf Trails in the Sky-Städten haben. Zusammen mit den restlichen Siedlungen liegen die beiden Spiele(-Serien) in etwa gleichauf. Da alles so dicht beieinander liegt und die Verbindungswege von der Stadt zu den äußeren Gebieten sowohl in ihrer Anzahl als auch in der Länge nicht so ausufernd geraten sind, fühlt es sich aber viel kompakter an als in Sky. Zudem kann man sich innerhalb der Stadt direkt in die entsprechenden Viertel teleportieren und für unterwegs gibt es Busse, die sofort auf Abruf zur Verfügung stehen und einen schnell ans gewünschte Ziel bringen.
    Nichtsdestotrotz kann man sich stundenlang in der Stadt verlieren um mit den ganzen NPCs zu sprechen, die Falcom-typisch mal wieder äußerst lebendig agieren und alle, über den Spielverlauf hinweg, ihrer Minigeschichte folgen. Mit der Zeit lernt man sie kennen und merkt sofort, wenn sich an ihrem Verhalten etwas ändert, dass etwas nicht stimmt, noch bevor die Story dies thematisiert. Ja sogar den Antagonisten kann man durch aufmerksames Lesen und Interpretieren der NPC-Dialoge etwas früher auf die Schliche kommen, als es das Spiel vorsieht. Die Handlung schreitet dabei, innerhalb eines Kapitels, meist im Halbtages- bis Tagesrhythmus voran, was für die NPCs eine Aktualisierung ihrer Dialoge bedeutet. Zumindest in der Stadt, außerhalb bleibt alles am selben Tag meist gleich, bis auf einige vereinzelte Ausnahmen. Zwischen den Kapiteln können hingegen schon mal mehrere Wochen vergehen.
    Crossbell wirkt mit seinen vielen Autos, Bussen, Zügen oder der modernen Bank mit Glasfront wesentlich kohärenter als das ländlich geprägte Liberl, in dem im starken Gegensatz dazu aber Luftschiffe ihre Runden drehen.

    Wie bereits erwähnt ist die Special Support Section eine Kopie der Bracergilde und erfüllt daher auch ebenso alltägliche Anfragen. Es können aber auch kleinere Detektivfälle oder Dungeondurchquerungen sein. Doch selbst die belanglosesten Dinge münden meist in nette Dialoge und zusätzliche Hintergrundinformationen zur Welt und den Charakteren. Daher empfand ich die Nebenquests nie als lästig sondern habe mich im Gegenteil richtig darauf gefreut. Die Hauptquests sind hingegen umfangreichere Kriminalfälle, bei denen man durch die Stadt ziehen und Leute befragen muss, ähnlich wie in Devil Summoner. Wie in Devil Summoner 2 gibt es auch Sitzungen, in denen er aktuelle Ermittlungsstand zusammengefasst wird, allerdings wesentlich seltener und nicht so ausufernd gestaltet. Hauptsächlich muss Lloyd anhand der gesammelten Informationen die richtigen Schlüsse treffen, was bedeutet, dass der Spieler eine Multiple-Choice-Frage beantworten muss. Wobei das ganze leider nie so komplex wird wie der Fall im Hotel am Anfang von Trails in the Sky SC. Das Komplexeste kommt bereits relativ früh im Spiel vor und man muss verschiedene Indizien in der richtigen Reihenfolge in ein Raster einsetzen. Jedes Kapitel besteht aus einem oder mehreren Fällen, die relativ gewöhnlich beginnen, sich langsam zu etwas größerem aufbauen und in ein großes Finale münden. Und so dauert es auch nicht lange, bis sich Lloyd und Kollegen mit der Mafia anlegen...




    Recht wenig passiert ist auf den ersten Blick beim Kampfsystem. Dieses spielt sich noch genauso wie in den Vorgängern. Im Detail gibt es aber doch so einige Änderungen. So sind die Chain-Crafts den Combination-Crafts gewichen. Diese werden immer von zwei Charakteren ausgeführt und verbrauchen von beiden jeweils 100 CP. Im Vergleich zu S-Crafts verursachen sie auch meist mehr Schaden. Doch wie zuvor bereits beschrieben, sind sie nur mit gewissen Charakterkonstellationen möglich, was einige der temporären Charaktere etwas ausgrenzt. Nach wie vor nehmen vier Charaktere aktiv am Kampfgeschehen teil. Sollte man aber mehr in der Party haben, so agieren diese als passiver Support. Allerdings nicht wie in The 3rd, wo sie noch passive Fähigkeiten verliehen. Stattdessen erhalten sie nach dem Zufallsprinzip einen eigenen Zug während des Kampfes und führen dann automatisch ihre Supportfähigkeit aus. Dies kann, je nach Charakter, entweder ein Angriff, ein Buff oder ein Debuff sein. Bis zu zwei Charaktere sind als Support möglich. Zudem gibt es nun den Teamrush, eine Runde in der alle Charaktere gemeinsam auf die Gegner einprügeln, ähnlich wie man es aus der Persona-Serie kennt. Diese Runde kann man oftmals bereits zu Beginn des Kampfes provozieren, indem man die Gegner im Dungeon zuvor betäubt, ehe man den Kampf startet. Ein zweischneidiges Schwert sind die neu eingeführten Konter. Verfehlt ein Charakter einen physischen Angriff, so besteht die Chance, dass der Gegner diesen kontert und man gleich doppelt bestraft wird. Allerdings können die eigenen Charaktere selbst auch Gegner kontern, was in Verbindung mit dem Blind-Status ganz nett sein kann. Sehr hilfreich ist, dass die Verzögerung von Aktionen in der Active-Time-Leiste als numerischer Wert angezeigt wird, so dass sie besser vergleichbar sind. Außerdem werden bei sämtlichen Zustandsveränderungen die verbleibenden Runden angezeigt, die sie noch aktiv sind.

    Generell habe ich in diesem Spiel aber viel häufiger auf Techniken als auf Zauber gesetzt. Das liegt nicht nur daran, dass ich in früheren Spielen oft mit Windzaubern große Gegnermassen erledigt habe, was nun durch den Teamrush weitestgehend entfällt, bei den Zaubern nervt es auch tierisch, dass sie immer zwei Züge verbrauchen, einen zum Sprechen und einen zum Wirken und die Buffs, die meistens nur drei Züge anhalten, daher größtenteils verschwendet werden. Außerdem bekommt man recht früh mehrere Accessoires, die die CP-Regeneration erhöhen, wodurch manche Techniken gegen mehrere Gegner die ausgegebenen CP komplett wiederherstellen oder man am Ende sogar noch mit einem leichten Plus dasteht. Gerade Lloyd hat eine super Technik, die seine Stärke, Verteidigung und Geschwindigkeit für fünf Züge erhöht. Der Clou dabei ist, dass er sofort nach dem Einsatz erneut an der Reihe ist. Zwar wird er nach Ablauf dieses Buffs für eine Runde betäubt, aber dann setzt man die Technik vorher einfach erneut ein und zack, Problem gelöst. Randy verzögert hauptsächlich die Züge der Gegner und Elie füllt die CP ihrer Kameraden wieder auf. Natürlich bekommt sie das Accessoire, welche ihre CP durch sämtliche Aktionen der eigenen und gegnerischen Einheiten wiederauflädt, so dass sie praktisch immer voll ist. Tio macht schließlich was sonst noch so anfällt, debufft die Gegner oder benutzt ihr S-Craft, um die Gruppe unverwundbar zu machen.
    Am Ende des Kampfes wird ein Multiplikator auf die erhaltenen Erfahrungspunkte gerechnet, der sich aus den eigenen Aktionen im Kampf zusammensetzt. So gibt es z.B. Bonusse dafür, wenn man sich nicht bewegt, wenn man die Gegner besonders schnell besiegt oder wenn man eine gewisse Anzahl an Zügen durchführt, ohne dass der Gegner zwischendurch an der Reihe ist. Den größten Bonus gibt es aber durch Chain-Battles. Beginnt man einen Kampf, während sich im direkten Umkreis mehrere Gegner befinden, so bekämpft man nacheinander die involvierten Gegnerparties.
    Flucht ist nun nur noch mit einer bestimmten Wahrscheinlichkeit möglich und jeder Versuch erhöht diese um zehn Prozentpunkte. Bei einem normalen Kampf fängt die Wahrscheinlichkeit mit 50% an, bei einem Hinterhalt startet sie bei 0%. Verschafft man sich einen Vorteil, liegt die Wahrscheinlichkeit von Anfang an bei 100%.

    In den Feldern und Dungeons kann man Gegner jetzt mit der Waffe angreifen. Normalerweise halten sie dann kurz an und man kann mit dem richtigen Timing vor ihnen weglaufen. Trifft man sie allerdings von hinten, sind sie betäubt und wenn man sie berührt, um den Kampf zu starten, so besteht wie bereits zuvor erwähnt eine hohe Chance für einen Gruppenangriff. Ein betäubter Gegner, der mehrere Level unter dem eigenen ist, lässt sich sogar mit einem zweiten Angriff an Ort und Stelle, ohne einen Kampf, besiegen. Dann gibt es zwar keine Erfahrungspunkte oder Gegenstände, man erhält aber einen gewissen Teil der Septium-Splitter. Sehr schön, so lohnt es sich auch, Gegner mit niedrigem Level aus dem Weg zu räumen, wenn man aufgrund einer Quest gerade in der Gegend ist! Einen Quarz, durch den einen Gegner im Dungeon in Ruhe lassen, gibt es nicht mehr oder ich habe zumindest keinen gefunden. Stattdessen treten Gegner von selbst die Flucht an, wenn sie im Level zu weit unter der Party sind. Hierfür gibt es aber auch einen Quarz, der den Levelunterschied noch einmal etwas verkürzt. Und wo wir beim Thema sind; Quarze mit Feldfähigkeiten sind leider nur noch dann aktiv, wenn der Charakter der sie trägt die Führung übernommen hat. Das hat letztendlich dafür gesorgt, dass ich alle benötigten Quarze auf Elie abgeladen habe, da sie mit der hohen Reichweite ihrer Pistole meine erste Wahl zum Dungeoncrawlen war.
    Shining Poms sind in diesem Ableger übrigens komplett nutzlos. Sie erscheinen nur äußerst selten, die Menge ihrer Septium-Splitter ist vernachlässigbar und ansonsten lassen sie nur Materialien zur Aufwertung der Waffen fallen. Außerdem ist ihre Ausweichrate und Magieverteidigung zu hoch, so dass man schon S-Crafts verschwenden muss um sie zu erledigen. Es gibt allerdings Gegner die man für Upgradematerialien viel effektiver farmen kann. Zum Beispiel normale Poms. Diese kann man vor dem Mondtempel bei den Skorpionen kontrolliert herbeirufen, sie sind leicht zu besiegen und lassen zu 100% die Materialien fallen. Das kann man schon recht früh im Spiel machen. Und spätestens im vierten Kapitel wird man sowieso von den meisten Gegnern damit überschüttet.




    Mittels der Upgradematerialien lassen sich die Waffen verbessern, von denen sich pro Kapitel ein neues Set kaufen lässt. Im letzten Kapitel ändern sich die Regeln dann etwas. Hier können die Waffen nicht weiter aufgewertet werden, dafür aber die Ausrüstung. Allerdings mit Septium-Splittern und besonders seltenen, neuen Materialien, die man zuvor nicht bekommen konnte. Ansonsten lassen sich mal wieder die Slots der Orbments auf zwei Stufen ausbauen, um höherwertige Quarze einzubauen und die maximalen Energiepunkte zu erhöhen. Die Kosten dafür sind wesentlich höher als in den vorherigen Spielen, allerdings kann man auch nur die Orbments der vier Hauptprotagonisten verbessern. Bei den restlichen, temporären Partycharakteren, ist dies entweder nicht möglich, da man storybedingt nicht zur orbalen Werkstatt kommt, oder sie sind bereits voll upgegradet.

    An Nebentätigkeiten ist das Übliche vorhanden, was man auch schon aus Sky 2 und 3 kennt. Neben den Nebenquests, die man im Hauptquartier am Computer annehmen kann oder die auch situativ durch Gespräche mit Bewohnern eingeleitet werden, gibt es auch ein Casino. Dort funktioniert mit dem vom mir verwendeten Patch auf der Playstation Portable allerdings nur der Roulettetisch. Die Slotmaschinen, Black Jack oder Poker führen zum sofortigen Absturz der Konsole. Auf einem Emulator soll es funktionieren, das habe ich aber nicht getestet. Alternativ kann man auch auf das ungepatchte Spiel wechseln. Ansonsten ist es wieder möglich zu angeln, durch Gespräche mit NPCs erhält man Ausgaben der aktuellen Sammelnovelle (wovon die letzte Ausgabe ganz fies kurz vor Ende des vierten Kapitels versteckt ist, also Augen auf!) und am Anfang und Ende eines Kapitels kann man sich die neusten Ausgaben der Zeitung kaufen. Auch die Bibliothek wird nach und nach mit neuen Büchern aufgestockt, regelmäßige Abstecher lohnen sich also. Die dort verfügbaren Novellen werden auch im Manga kurz angeteast.

    Das Kochen wurde etwas aufgebohrt. Neben den normalen Gerichten können nach dem Zufallsprinzip auch besonders effektive Gerichte entstehen. Es kann aber auch etwas Ungeplantes herauskommen, was dann meistens Gerichte mit einem zweischneidigen Effekt (z.B. volle Heilung oder Soforttod) oder einen kompletten Fehlschlag zur Folge hat. Je nach Geschick des ausgewählten Charakters für die zuzubereitende Speise, erhöht sich die Wahrscheinlichkeit in eine der beiden Richtungen.

    Technisch hat sich am Spiel nicht viel getan, allerdings wirken die Szenerien aufgrund der statischen Kamera, die automatisch mitschwenkt, wesentlich eindrucksvoller als die frei bewegbare 45°-Draufsicht der Vorgänger, selbst wenn es einige grafische Downgrades gibt, wie z.B. Bäume, die nun nur noch aus überkreuz ineinander gesteckte Pappe bestehen und keine 3D-Modelle mehr sind. Dadurch kommt es wesentlich seltener vor, dass Objekte die Sicht versperren und man in Dungeons die Orientierung verliert, weil man die Kamera drehen musste. Sollte es doch mal dazu kommen, dann wird damit in bester Super Nintendo-Manier gespielt und man findet in den toten Winkeln oftmals Schatztruhen oder Geheimgänge. Zudem wurde hier zum ersten Mal auf der Playstation Portable die Vorspulfunktion integriert, um Zwischensequenzen schneller ablaufen zu lassen.

    Die Übersetzung des Patches ist ganz OK, aber weit davon entfernt auch nur annähernd perfekt zu sein. Positiv ist schon einmal, dass man das meiste gut versteht. Gerade die Haupthandlung ist zum Großteil gelungen, bei den NPC-Gesprächen kann es aber schon mal vorkommen, dass man etwas um die Ecke denken muss um zu verstehen, was gemeint ist. Im letzten Kapitel ist z.B. immer wieder vom "Next Day" die Rede, obwohl die Handlung eindeutig noch am selben Tag wie zuvor stattfindet. Man merkt der Übersetzung aber an, dass Englisch wohl nicht die Muttersprache des Übersetzers ist, denn selbst für eine Schnellübersetzung sind manche grammatikalischen Konstrukte recht abenteuerlich. Manchmal sind auch Namen der NPCs nicht einheitlich, man kann aber vom Klang her immer darauf schließen, wer gerade gemeint ist. Da Zin hier noch "Zane" heißt, muss die Übersetzung wohl noch vor den Korrekturen der PC-Versionen von Trails in the Sky angefertigt worden sein. Es gibt einige Stellen die nicht übersetzt wurden. Das sind meistens aber Kleinigkeiten, die wenig Relevanz besitzen und bei denen zur Not auch ein OCR-Übersetzer Abhilfe schafft. Lediglich eine Zeitung in der Mitte des Spiels ist komplett unübersetzt und ich musste mir die Texte anderweitig beschaffen. Neben den Bugs bei den Minispielen im Casino stürzt das Spiel auch ab, wenn man die ersten Seiten der Rezepte im Kochbuch aufruft. Abhilfe schafft man sich, indem man mittels der Quadrattaste auf die zweite Seite schaltet, ehe man ein Rezept anwählt. Dann sieht man zwar die benötigten Zutaten nicht, aber das ist zu verkraften. Man sollte sich im vierten Kapitel dann nur nicht das Rezept beim Nudelhändler holen, denn dieses wird im ersten Slot des Buches abgelegt und man hat keine Chance mehr, auf die zweite Seite zu wechseln.

    Der Soundtrack ist gut, allerdings überzeugt mich kein Stück so richtig. Bei den gitarrenlastigen Melodien würde ich die Evolution-Versionen etwas bevorzugen. Nach vier Teilen kann ich wohl langsam zu dem Schluss kommen, dass wenn ich vom Falcom Soundteam rede, hauptsächlich die Ys-Serie meine.






    Der Manga
    Der Manga The Legend of Heroes: Zero no Kiseki Pre-Story - The Ring of Judgment schlägt eine Brücke zwischen Estelle und Joshua und ihrer ersten Begegnung mit der Special Support Section. Bevor beide nach Crossbell reisen, suchen sie in Erebonia nach Hinweisen über den Verbleib einer gewissen Person. Als Mentor steht ihnen der hiesige, magiebegabte Bracer Toval zur Seite (keine Ahnung ob man diesem in Trails of Cold Steel irgendwann mal begegnet). Sie übernehmen einen Auftrag über verschwundene Personen, bei dessen Lösung eine ganz besondere Belohnung winkt. Dabei geraten sie an eine Jägerbrigade, deren Mitglieder übermenschliche Kräfte zu haben scheinen, allerdings keinen Verstand mehr besitzen.
    Im Grunde erklärt der Manga anhand einer Nebengeschichte also, wie die beiden ausgerechnet Crossbell als Ziel ihrer Suche ausgemacht haben. Darüber hinaus versäumt er es leider, etwas Foreshadowing auf Zero no Kiseki zu betreiben. Zwar wird ein ähnliches Thema angesprochen, die Ursache für dieses ist jedoch eine komplett andere. Trotzdem ist er spaßig geschrieben, bietet genügend Kurzweil und ist mit 6 Kapiteln mit zusammen knapp 100 Seiten auch nicht zu lange ausgefallen. Es werden einige Bücher angeteast, die man in Zero schließlich lesen darf. Nachdem in Trails in the Sky the 3rd bereits ein realer Charakter enthüllt wurde, auf dem eine Figur aus der Carnelia-Novelle basiert, darf man sich hier auf einen weiteren freuen.






    Fazit
    Zero no Kiseki schließt endgültig die Liberl-Saga ab und öffnet den Vorhang für einen neuen Handlungsstrang. Man kann es durchaus als Übergangsspiel ansehen, da man es zwar auch ohne Vorkenntnisse gut versteht, einige Szenen aber nur mit dem Hintergrundwissen der Trails in the Sky-Trilogie ihr volles Potenzial entfalten. Zwar befinden sich in der Charakterriege bisher keine so herausragenden Persönlichkeiten wie Estelle oder Olivier, dafür harmonisieren sie aber wunderbar miteinander und fühlen sich fast wie eine Familie an. Die Story fährt im Vergleich zu den Vorgängern etwas zurück und wirkt geerdeter (naja, für Falcom-Verhältnisse^^'), fühlt sich aber rund an und weiß mit spannenden und teilweise herzzerreißenden Momenten zu gefallen. Außerdem ist es ja sozusagen erst der Prolog für Ao no Kiseki. Das Setting in der hochtechnologisierten Stadt wirkt wesentlich kohärenter als die starken Kontraste in Liberl. Es ist ein Spiel bei dem es Spaß macht, aufmerksam durch die Welt zu laufen, mit allen NPCs zu reden und dabei Theorien zu spinnen, einfach weil man das Gefühl hat, dass es sich lohnt.



    Wertung: ★★★★★ (5/5) "Ausgezeichnet!"






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    Geändert von Nayuta (09.11.2019 um 23:25 Uhr)
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