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Young Imperial Combo
Es ist nun nicht mehr so ganz Juni, wo ich Saga Frontier ursprünglich fertig haben wollte. :‘D Ich weiß jetzt gar nicht, was ich jetzt tatsächlich als letztes Spiel für meine Challenge nehme, weil ich das Gefühl habe, dass sich das nicht mehr ausgeht.
Nichtsdestotrotz bin ich recht stolz, dieses JRPG jetzt beendet zu haben. Saga Frontier hat immerhin sieben unterschiedliche Hauptcharaktere, die alle ein eigenes Szenario haben. Bei jedem muss man wieder von ganz unten anfangen und sich hochtrainieren, um unterschiedliche, RPG-typische Herausforderungen zu meistern - zum Beispiel alle Magien erlernen, sich an dem Mörder des Vaters rächen oder vor einem König entfliehen, der sich einen Harem aufgebaut hat. Die Geschichten überschneiden sich hin und wieder, aber eigentlich sind es 7 kleine Rollenspiele, die man hier nach der Reihe „abarbeitet“. Denn teilweise ist es schon wirklich „Arbeit“, da man sich hauptsächlich stundenlang mit Kämpfen und Grinding beschäftigt. Es wurde aber dafür gesorgt, dass das zumindest eine Weile lang richtig cool ist. Es gibt unterschiedliche Rassen, die sich ganz anders spielen – zum Beispiel Monster, die keine Stats leveln, sondern durch Absorbieren anderer Monster neue Fähigkeiten erhalten und andere Gestalt annehmen können. Teammitglieder zu sammeln, mit allen Rassen umgehen zu können, deren Prinzip zu verstehen und sie stark zu machen, ist eigentlich das Herzstück des ganzen Spiels. Das Gameplay ist einfach zu lernen, aber schwierig zu beherrschen oder gar zu meistern. Das macht echt Spaß, aber halt auch nicht stundelang oder für immer, und nicht unbedingt sieben Mal.
Um nicht verrückt zu werden (oder mich übelst zu langweilen), habe ich höchstens zwei Charakter-Episoden pro Jahr gespielt. Daher kommt also der lange Zeitraum fürs Durchspielen, aber es hat gut funktioniert. Ich war am Ende noch nicht total angepisst von allem, habe wirklich immer wieder mehr und mehr über das Spiel gelernt, und sogar manche der besten Momente erst in den letzten beiden Szenarien (von diesem Jahr) erlebt.

Durchgespielt: Saga Frontier
Von 23.01.2015 bis 03.09.2019 (!)
System: PSOne
Spielzeit: 95:54
Wie durchgespielt: Ich habe von allen 7 Charakteren den Abspann gesehen und bei jedem einiges Optionales gemacht. Unterschiedliche Endings habe ich mir auf Youtube angesehen.
Positiv
- Die sieben Szenarien fühlen sich verhältnismäßig unterschiedlich an und haben alle ihre eigenen Besonderheiten.
- Es gibt vier unterschiedliche „Rassen“, die sich im Gameplay erheblich voneinander unterscheiden. Normales RPG-Leveln gibt es hier überhaupt nicht, alles wird im Kampf erlernt oder verbessert. In jedem Szenario gibt es außerdem eine große Auswahl an Mitstreitern (teilweise dieselben wie bei anderen Charakteren, andere sind wiederum exklusiv, wieder andere kommen nur mit bestimmten Personen mit), von denen man bis zu 15 rekrutieren kann.
- Einen menschlichen Kämpfer kann man noch freier danach trainieren, wie man ihn gerne haben möchte. Jeder hat zwar bestimmte Affinitäten, aber wenn ich jemanden mit Liebe zur Magie zu einem krassen Schwertkämpfer machen will, dann kann ich das verdammt nochmal auch tun.
- Da das Gameplay das Herzstück des Spiels ist, gibt es hier nicht nur schier unendliche Möglichkeiten, sondern auch viel zu entdecken. Immer wieder findet man neue Möglichkeiten, noch besser zu werden. Ob nun durch geheime Fähigkeiten, überkrasse, versteckt Items, oder verborgene Shops. Mit dem Party-Building kann man wirklich, wirklich viel Zeit verbringen, und es macht vor allem Anfangs sehr viel Spaß.
- Es gibt sehr viele Schauplätze, die sich alle signifikant voneinander unterscheiden und richtig schön anzuschauen sind. Bis auf wenige Ausnahmen kann man alle jederzeit und von Anfang an besuchen, auch wenn bei vielen erst auch etwas passiert, wenn es für den Hauptcharakter relevant wird.
Negativ
- Die Story ist bei jedem Charakter extrem (!) minimalistisch. Manche Szenarien klingen nacherzählt richtig cool, weil es viele gute Ideen und dramatische Momente gibt, aber beim Spielen merkt man meist nicht viel davon. Manchmal versteht man nicht mal so ganz die Tragweite einer Situation, weil alles mit einem Satz abgefrühstückt wird.
- Man fängt immer wieder bei Null an. Auch die optionalen Charaktere, die man rekrutiert, starten immer mit ihren Anfangswerten, ganz egal ob die in einem anderen Szenario schon mal die Welt gerettet haben. Es ist zwar cool, beliebte Kämpfer immer mal wieder ein bisschen anders machen zu können, aber sieben Mal eine ganze Party komplett hochtrainieren zu müssen wird irgendwann einfach anstrengend.
- Das Spiel ist richtig schwer wenn man nicht weiß was man tut. Und es gibt kein Tutorial, also weiß man erst einmal definitiv nicht, was man tut. Darüber hinaus gibt es einige Situationen, in denen man ohne gute Vorbereitung nicht mehr weiterkommt und einen Charakter nicht mehr abschließen kann.
- Wenn man weiß was man tut, gibt es immer noch ein paar starke Difficulty Spikes. Aber selbst ohne die wäre das Spielen ohne regelmäßiges Grinding nicht möglich. Bei keinem Charakter kann man nur der Story folgen, um am Ende stark genug zu sein. Meist muss man aber eben auch schon am Anfang nach dem ersten Aufsammeln von Charakteren ein bisschen trainieren, um überhaupt die ersten Plotpunkte zu schaffen.^^
- Die zwei letzten Punkte würde ich gar nicht so schwer gewichten, weil das Kämpfen auch irre Spaß machen kann. Aber sieben Mal in den immer gleichen optionalen Dungeons wird früher oder später extrem repetitiv. Das Bioresearch-Lab, der optionale Dungeon mit den stärksten Gegnern (der sich oft als einzigstes am Schluss noch richtig auszahlt, um Stats zu farmen), hat mich nach dem dritten Mal schon genervt.^^ Damit verbunden ist die Gegnervielfalt relativ gering, was vor allem auffällt wenn man Monster trainiert. Nach wenigen Szenarien hat man alle Feindtypen eigentlich schon zigfach gesehen.

Fazit: Ich bin hin und hergerissen. Einerseits glaube ich, dass Saga Frontier für die wenigsten Leute wirklich etwas ist, das sie bis zum Ende durchziehen, und es war auch für mich teilweise mühsam. Andererseits habe ich in all der Zeit eine extreme Bindung zum Spiel aufgebaut, weil man sich halt so intensiv damit beschäftigt und es unfassbar belohnend ist wenn man spürt, wie viel man immer wieder dazulernt. Ich liebe das Spiel für die Details, die ich inzwischen darüber weiß und herausgefunden habe, und für die unzähligen Gameplay-Möglichkeiten. Es hat schon seinen Charme. Ich kann Saga Frontier nicht wirklich weiterempfehlen, möchte aber gleichzeitig, dass alle von dem Spiel wissen. Also ja. Keine Ahnung.^^
Wertung: 8/10
Und weil das sehr relevant für alle ist, hier meine Reihenfolge der Szenarien
:
- Blue

- Asellus
- Emelia
- Red
- Riki
- T260G
- Lute
Auf meinem Blog gibt es zu jedem einen Eintrag. Fazit, das ausführlicher als dieser Post ausfällt, wird es auch irgendwann geben.^^
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