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Young Imperial Combo
Das zweite Spiel der Challenge ist geschafft! Das RPG Maker Spiel Sweet Lily Dreams habe ich schon Ende letzten Jahres angefangen und ich habe dann doch länger dafür gebraucht als ich zuerst gedacht hatte. Anfangs motiviert es auch eigentlich noch und man muss schon honorieren (ich habe das zumindest getan), dass da sicher richtig viel Aufwand reingeflossen ist. Aber es wird irgendwann trotzdem ein bisschen anstrengend und hätte gut ein paar Gebiete weniger vertragen können. Grundsätzlich reist man durch lauter verschiedene "Traumwelten", um von dort Alpträume zu verbannen bzw. zu löschen. Diese Traumwelten sind immer bekannt aus existierenden Geschichten - beispielsweise reist man in Draculas Schloss oder nach Sleepy Hollow. Die ausführliche Review (nicht spoilerfrei) zum Spiel gibt es wieder an anderer Stelle.

Durchgespielt: Sweet Lily Dreams
Von 21.11.2018 bis 15.02.2019
System: Steam
Spielzeit: 18:00
Wie durchgespielt: Hauptsächlich die Story, Sidequests habe ich nur zwei oder drei gemacht.
Positiv
- Es wurden nicht nur durchwegs eigene Grafiken für alles verwendet, Sweet Lily Dreams hat teilweise sogar einen relativ unverkennbaren Stil.
- Die verschiedenen Welten warten alle mit unterschiedlichen Aufgaben und heben sich mitunter sehr klar voneinander ab. Vor allem Anfangs hat man das Gefühl, dass alles sehr abwechslungsreich gestaltet wurde, auch wenn das später dann nicht mehr von der allgemeinen Eintönigkeit ablenken kann.
- Es gibt viele Minispiele und Sidequests, die sich tatsächlich ziemlich voneinander unterscheiden. Okay, an den Sidequests hatte ich kaum Interesse, aber gerade die Minispiele, die nicht optional waren, waren eigentlich angenehm abwechslungsreich.
- Eigentlich fällt die Geschichte an sich nicht unter die positiven Punkte, aber das liegt eher an der Präsentation als an ihr selbst. Richtig umgesetzt gäbe es hier eine nette Story mit zwei, drei Highlights, die zumindest ich nicht vorausgesehen hätte.
- Die vier Hauptcharaktere haben alle einen Hintergrund bekommen. Außer Lily vielleicht. Okay, keiner der Partymitglieder ist jetzt wirklich ein gut ausgebauter Charakter, aber die Momente, die es da gab, waren eigentlich die besseren in der Geschichte.
- Es gibt ein einfach durchschaubares Crafting-System (damit kann man elementare Zauber, Möbelstücke, Heilitems und mehr bauen) und andere kleine Gimmicks. Zum Beispiel die Möglichkeit ein Haus einzurichten, um Boni zu bekommen.
Negativ
- Das Kampfsystem ist mein größter Kritikpunkt. Es ist rundenbasiert und dabei völlig unspannend, wäre aber eventuell für so ein Spiel noch im Rahmen des ertragbaren. Wenn die Gegner nicht so anstrengend zu bekämpfen wären. Die wenigsten Gefechte gehen schnell von der Bühne, außer man ist hoffnungslos überlevelt, was ich eigentlich nie wirklich war. Gegner sind meist einem bestimmten Element zugehörig, und man macht ihnen quasi nur Schaden wenn man normal angreift oder das gegensätzliche Element nutzt. Alles andere macht keinen Schaden oder heilt den Feind sogar noch. Dazu kommt, dass die automatisch erlernten Fähigkeiten der Charaktere auch nicht übermäßig stark sind oder werden, und ich hatte das Gefühl ab Lvl. 35 oder so bekommt man sowieso nichts Neues mehr (ich war am Ende Lvl.52).
- Durch das Crafting kann man den Partymitgliedern zwar beliebige Zauber lernen, aber alles andere ist vorgegeben. Also auch die Werte, andere Skills und Level-Ups. Es macht also auch echt nicht bei jedem Sinn, ihm/ihr Zauber beizubringen. Darüber hinaus gibt es auch keine Rüstungen oder Waffen zum Aufrüsten - lediglich Accessoires, von denen jeder Charakter nur eines tragen kann. Schnarch!
- Die Geschichte macht es sich viel zu einfach. Dramatische, gefährliche oder rührende Momente werden innerhalb von drei Dialogzeilen abgefrühstückt. Störend ist das vor allem bei Problemsituationen, die sich teilweise durch zwei Sätze zwischen den Charakteren einfach lösen lassen. Selbst der übergeordnete Konflikt wird durch einen profanen Vorschlag des Antagonisten einfach in etwa zwei Sekunden gelöst. Und das obwohl sich kurz zuvor noch jemand opfern musste, damit Lily nicht draufgeht lol. Ich war dann zwar froh darüber, weil ich ohnehin nicht mehr viel Interesse daran hatte, ewig Dialoge zu lesen, aber das ist ja auch alles andere als positiv. xD
- Durch die extrem langweiligen Kämpfe zieht sich das Spiel dann einfach zu sehr in die Länge. Zwei, drei Traumwelten weniger hätten es auch getan. In der vorletzten habe ich beinahe aufgegeben, weil ich auf Loot von Gegnern angewiesen war, den die mir einfach nicht geben wollten. Die Drop-Rate da war furchtbar. Ab da wollte ich einfach nur noch fertig werden.

Fazit: Die erste Hälfte über fand ich Sweet Lily Dreams richtig charmant und konnte gut über die Schwächen hinwegsehen. Da man so viel Zeit mit Kämpfen verbringt, ist früher oder später aber einfach die Luft raus und die positiven Aspekte wiegen das bei Weitem nicht auf. Ich glaube ehrlich gesagt nicht, dass viele Leute das Spiel auch wirklich durchspielen.
Meine Wertung wäre aber definitiv höher, wenn die ganze Sache nach etwa 10 Stunden, statt nach 18, vorbei gewesen wäre.
Wertung: 4,5/10
Geändert von Lynx (18.02.2019 um 16:55 Uhr)
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