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  1. #15
    Quest 1-1: Quest for Glory: So You Want To Be A Hero (EGA) [PC]
    Gestartet: 25.12.2018
    Durchgespielt: 27.12.2018




    Hintergrund
    Quest for Glory ist bereits seit knapp 20 Jahren meine Lieblings-Adventure-Reihe aus den 90ern (den Platz hatten früher mal Simon the Sorcerer und Monkey Island inne). Zwar habe ich die Spiele erst relativ spät durchgespielt (Sierra-Adventures sind leider im Gegensatz zu anderen Adventures, und insbesondere denen von Lucas Arts, alles andere als accessible), aber früh genug, um dem Release von Quest for Glory V damals noch fieberhaft entgegenzusehen.

    Heute ist die Franchise tot, was aber auch nicht unbedingt das schlechteste ist, wenn man bedenkt, dass die Rechte bei Activision liegen. Letztes Jahr erschien dafür Hero-U von den Quest for Glory-Machern welches in einer Art gerade noch so copyright-resistenten Paralelluniversum zu Quest for Glory spielt. Also ist es an der Zeit, die komplette Reihe durchzuspielen, und im Anschluss noch Hero-U! Denn obwohl ich QfG so sehr liebe habe ich nur 3 der 5 Spiele auch beendet - diese dafür aber mit allen möglichen Klassen. Aber egal: Für meine Subchallenge spielen wir jedes Spiel 4 (QfG 1 und 2), respektive 5 mal (QfG 3-5) durch. Hero-U werden wir vorerst nur einmal beenden, dazu dann aber zur gegebenen Zeit mehr.

    Von Quest for Glory: So You Want To Be A Hero gibt es zwei Versionen: Einmal die ursprüngliche EGA-Version mit Textparser, und dann wiederum die VGA-Version mit Point & Click-Interface. Ich bin kein großer Fan der Remake-Version, allerdings werden wir sie irgendwann im Laufe dieses Projekts trotzdem durchspielen.






    Die Story von Quest for Glory: So You Want To Be A Hero
    "Come a hero from the east,
    free the man from the beast,
    bring the child out of the band,
    and drive the Ogress from the land."

    So lautet eine Prophezeihung, die einen jungen Abenteurer, der frisch von der Abenteurerschule stammt - kein Witz, die gibt es in der Welt von Glorianna tatsächlich - direkt in das schöne Spielburg, einem kleinen Land einer Grafschaft Germanias, führt. Der Ort ist arg leidgeplagt: Eine Horde Räuber macht die Gegend unsicher, während der örtliche Baron Stefan in Apathie versunken ist, seitdem die Ogerin und Hexe Baba Yaga seine Kinder verflucht hat, so dass diese verschollen gingen. Zeit, Heldentaten zu vollbringen!






    Gameplay & Story
    Quest for Glory: So You Want To Be A Hero ist ein klassisches Sierra EGA-Adventure, sprich, man steuert den Charakter mit den Pfeiltasten, dem Ziffernblock oder einem 8-Wege-Joystick und tippt Kommandos ("Nimm Hund") über einen Textparser ein. Die Quest for Glory-Reihe hatte bereits eine fortgeschrittene Variante dieses Parsers, das bedeutet, die Zeit hält an, während man etwas tippt (zum Glück!). Zudem muss man meistens (aber nicht immer) in der Nähe des Objekts stehen, mit dem man interagieren will. Das Spiel ist, was das angeht, wie alle Sierra-Adventures mit dieser Engine, gelegentlich recht pingelig. Einen Mauszeiger gibt es zwar auch, mit dem kann man sich aber nur bewegen und mittels Rechtsklick Gegenstände ansehen. Für komplexere Bewegungen, wie jene, die man in der Räuberhöhle durchführen muss, ist der ohnehin nicht geeignet.

    Bevor das eigentliche Spiel losgeht dürfen wir unsere Charakterklasse wählen. Zu Beginn jedes Spiels hat man die Wahl zwischen 3 Klassen (den zusätzlichen Sonderfall erkläre ich später, der wird erst ab Quest for Glory II relevant): Fighter, Magic User und Thief, die alle über Stats in Form von Skills und Abilities verfügen. Man bekommt aber auch noch 50 Punkte zum selbst Verteilen; für einen Skill, den wir noch nicht besitzen müssen wir 10 Punkte "Opfern", damit wir 5 weitere Punkte hineinstecken können. Man kann also mit maximal zwei zusätzlichen Fähigkeiten, die man zuvor nicht hatte, beginnen. Wenn man also einen Hybrid-Charakter erstellen möchte, so kann man nur mit dem Dieb (oder unter Ausnutzung eines Bugs auch mit dem Kämpfer) "alle" Fähigkeiten bekommen.

    Außerdem hat die Klasse auch einen Einfluss auf die Rätsel. Sierra-Adventures haben meistens ein Punktesystem, und Punkte gibt es nicht nur für gelöste Rätsel, sondern auch für Kleinkram wie dem Reden mit Leuten (wobei man oft bestimmte Gesprächsthemen anschneiden muss), sowie für das Erledigen klassenspezifischer Quests. Von den 500 Puzzlepunkten sind jeweils 50 klassenspezifisch, sprich, nur die entsprechende gewählte Klasse bekommt Punkte für die entsprechenden Tasks. So muss der Kämpfer z.B. jedes der vielen Monster des Spiels mindestens einmal töten, während der Dieb in zwei Häuser einbrechen und sich mit der Diebesgilde auseinandersetzen muss. Gerade im ersten Spiel liegt der Appeal ganz klar beim Dieb, der das umfangreichste Spiel aufweist, aber auch Kämpfer und Magier werden in zukünftigen Spielen ihren Tag im Rampenlicht bekommen.

    Die [b]Spielwelt[/b besteht aus dem beschaulichen Dorf Spielburg und dem Schloss, sowie dem riesigen, labyrinthartigen Wald drum herum. Nur wenige Screens haben wirklich spielrelevante Objekte. Der Wald ist in erster Linie dafür da, um auf Random Encounter zu treffen. Goblins, Räuber, Trolle und Cheetauren machen das Land unsicher. Nicht alle Gegner führen Geld mit, aber den meisten Gegnern kann man Gegenstände abknöpfen, die man beim örtlichen Heiler zu Geld machen kann. Im Laufe des Spiels werden die Encounter langsam schwerer, und schließlich laufen Gegner, auf die man ursprünglich nur bei Nacht traf, auch tags umher.

    Das Kampfsystem ist äußerst rudimentär. Held und Gegner stehen sich gegenüber und tauschen Schläge aus, bis einer zusammenklappt. Theoretisch kann man Angriffen zwar auch ausweichen oder sie abblocken, das ist auf Grund von mangelhafter Tells jedoch eher schwierig. Zauber kann man zwar auch casten, jedoch prügelt das Monster während der teils recht langen Cast-Animationen trotzdem auf den Helden ein. Allerdings ist es eh schlauer, den Gegner gar nicht erst so nah heranzulassen, dass das Spiel in den Kampfmodus schaltet; zuvor kann man ihn nämlich mit Dolchen, Steinen und Zaubern bombadieren, und Potions kann man ohnehin nur außerhalb des Kampfes benutzen.

    Gerade zu Spielbeginn sollten jedoch auch die einfachsten Encounter relativ schwer sein, weshalb es sich empfiehlt, die Stats auf andere Art zu grinden. Stall ausmisten wird nämlich nicht nur bezahlt, sondern erhöht im Laufe der Zeit auch die Stärke, und das Casten von Zaubern und Lösen von Rätseln hebt auch die Intelligenz an. Manche Abilities, wie das Schleichen, sind teilweise schwierig zu grinden.

    Wie das Zusammenspiel von Rätseln und Stats funktioniert lässt sich anhand eines Early-Game-Rätsels verdeutlichen: Auf einem Baum vor der Hütte der Heilerin befindet sich ein Vogelnest, in dem sich der Ring befindet, den diese sucht. Der Kämpfer muss Steine suchen und werfen, und wenn sein Throw-Stat hoch genug ist, befördert er das Nest mitsamt Ring auf den Erdboden. Diese Option steht auch dem Dieb offen, der aber auch genau so gut hochklettern kann, um sich den Ring zu schnappen. Der Magier hingegen muss zuerst einmal den Fetch-Zauber finden und trainieren, bevor er an das goldene Kleinod kommt.

    Letzendlich gibt es genau eine Main Quest, die man beenden muss, um das Spiel abzuschließen, und zwar das Vertreiben der Banditen, dennoch muss man dafür einiges an Kleinkram erledigen, und da man auch Gold braucht lohnt es sich, seine Fühler etwas weiter auszustrecken. Es gibt außerdem noch einen anderen, sehr guten Grund, um das Spiel zu komplettieren, denn die Welt von Gloriana ist voller witziger, skuriler Gestalten, von denen ein großer Teil auch in späteren Spielen noch mindestens einen Auftritt haben wird. Denn Quest for Glory ist eine Spielereihe, die mit dem ersten Teil bereits einen groben Fahrplan bis zum Ende hatte (mit Ausnahme von Spiel 3, dazu aber später ebenfalls mehr), was bedeutet, dass wir von Anfang an Textschnipsel finden, die Events in späteren Spielen anteasen.






    Run 1: Hybrid
    Bartimaeus von Arsekick
    Um aus Quest for Glory I alles rauszuholen spiele ich einen Dieb, dem ich Magie und Parieren beibringe. Es ist zwar nicht nötig, aber ich nutze trotzdem den Bug aus, mit dessen Hilfe ich nur 1 Punkt in die neuen Skills stecken muss (die 10 Punkte für einen neuen Skill muss ich natürlich trotzdem zahlen). Den Rest stecke ich in Intelligenz, da diese in Quest for Glory besonders schwierig zu maxen ist. Vorteile habe ich dadurch eh so gut wie keine, der Glitch ist eigentlich nur wirklich nützlich, wenn man einen Fighter spielen möchte, da man sich dadurch 3 neue Fähigkeiten holen kann (Klettern, Schlösser knacken, Magie), wodurch man einen Kämpfer-Hybrid mit allen Fähigkeiten spielen kann. Im Spielverlauf levele ich alles auf 100 (das Maximum in Qfg1). Lock Picking und Klettern bereiten mir dabei besondere Schwierigkeiten, da man beim Endgame-Lock Picking Game Over gehen kann, und es genau eine Stelle kurz vor Spielende gibt, an der man sein Klettern auf das Maximum trainieren kann. Ich finde außerdem alle Zauber im Spiel und trainiere diese ebenfalls auf 100: Open (Knackt Schlösser), Detect Magic (tut eben dies), Trigger (löst gespeicherte Zauber aus; hat in QfG1 nicht so die große Funktion), Dazzle (stunt ein Monster durch einen Lichtblitz für einige Sekunden), Flame Dart (offensiver Feuerball-Zauber), Fetch (Accio! Schnappt sich Gegenstände und bringt sie zum Caster) sowie Calm (beruhigt Monster, so dass sie nicht angreifen. Befindet man sich allerdings bereits im Kampf, so bekommt das Monster einen Hyperfokus und nimmt euch ganz ruhig auseinander, was ein automatisches Game Over bedeutet).

    Obwohl es für meine Charakterklasse keine Bedeutung hat, habe ich auch alle Monster getötet. Die meisten davon bekämpft man ohnehin mehr oder minder automatisch im Spielverlauf, Toro und den extrastarken Troll in der Räuberhöhle habe ich bekämpft, weil ich Lust drauf hatte (und im Falle des Trolls an sein Geld wollte). Den Oger und den Kobold habe ich auch gekillt; man will ja keine Loose Ends hinterlassen Dennoch habe ich das Spiel nur mit 499 von 500 Punkten beendet, da mir wohl beim Einbruch ins Haus der alten Dame ein paar Silberstücke durch die Lappen gegangen sind. Dennoch werde ich dem nur bedingt Tränen hinterher weinen, zumal ich das zweite Spiel nun mit 327 (statt normal 150) Goldstücken beginne.

    Ich habe übrigens ScummVM benutzt, weil das einen großen Vorteil hat; Quest for Glory besteht eigentlich nur aus 16 Farben, aber um mehr Farben zu simulieren benutzt das Spiel Dithering. Dabei werden Farbe 1 und Farbe 2 im Schachbrettmuster arrangiert, und mit dieser Methode werden dann große Flächen gefüllt, wodurch die Illusion einer Farbe 3 entsteht (aus gelb und blau wird so z.B. grün). ScummVM nimmt diese ge-dither-ten Flächen und füllt sie gleich mit der beabsichtigen Mischfarbe 3, wodurch das Spiel auch viel schöner aussieht.






    Continuity-Alarm!
    Im ersten Teil beginnt die Storyline um die Zauberin Erana, die sich wie ein roter Faden durch alle Spiele zieht, und zu meinen Lieblingsaspekten der Reihe zählt. Elsa und Toro werden wir erst in Quest for Glory V wiedersehen, und auch Sam der Bettler wird uns im bereits hier namentlich genannten Silmaria wieder begegnen, ebenso wie Bruno. Die Katta Shameen, Shema und ihr Freund Abdulla Doo sind unser Ticket ins nächste Spiel.

    Bartimaeus von Arsekick out!




    Hinweis: Ich nehme immer noch Namensvorschläge für Kämpfer, Dieb, Paladin und Magier entgegen. Je skuriler desto besser!
    Geändert von Shieru (28.12.2018 um 01:19 Uhr)
    Gründer der JRPG-Challenge
    JRPG-Challenge 2018 - You'll never see it coming!



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