Kapitel 22

Dieses Mal wird fast nur gemeckert und genervt. Und mit dieser Einsicht habe ich mich schon vor jeglicher Kritik geschützt, ätschibätschi.


Nachdem Ike Daein erobert hat, stößt eine weitere Einheit Begnions hinzu. Mit diesen Regiment stehen die Siegeschancen höher. Dabei wird Zelgius als General der Einheiten vorgestellt. Man bemühte sich, ihn unscheinbar wirken zu lassen, damit seine zweite Identität nicht erraten wird. Zeigt sich auch damit, dass er sehr reserviert und unparteiisch agiert, während er als Schwarzer Ritter weitaus energischer und schärfer auftritt. Als ranghoher General die Gelegenheit zu haben, gleichzeitig ranghoher General in einen anderen Land zu sein, ist unrealistisch, aber das ist bei Doppelidentitäten oft so, etwa bei den ganzen Superhelden. Zumal Zelgius mit Warp-Pulver überall sein kann, aber das ist ein ganz anderes Problem.

Die Verstärkung kam erst jetzt, weil Sephiran erst jetzt handelte. Was er auf seinen Reisen gemacht hat, ist mir nicht bekannt. Muss er zu diesen Zeitpunkt überhaupt noch was machen? Ashnard hat das Medaillon praktisch schon, seitdem der Schwarze Ritter Greil gefunden hat. Widersprüchlich finde ich eines: Nur die Nachfahren Altinas können das Medaillon aktivieren, andere Reiher können es nicht. Warum gab Sephiran Ashnard also diese Information? Ashnard hat Lillia vergeblich gefoltert und hätte es auch mit Leanne tun wollen. Aber es ist Zeitverschwendung. Für den Krieg aller Nationen ist ein Eingreifen Sephirans auch nicht mehr notwendig. Daein bekriegt Crimea und Gallia. Die weiteren Laguzvölker würden automatisch folgen und Begnion würde dann auf der einen oder anderen Seite mitmischen.
Von daher sind Sephirans Manipulationen in diesen Spiel (Ashnard das Medaillon geben und ihn wissen lassen, dass es einen nationenübergreifenden Krieg bedarf) allesam vor der Handlung eingetreten und er ist die ganze Zeit über irrelevant. Die Rettung Ikes in Kapitel 11 war nicht nötig, sie hat wohl lediglich den Krieg beschleunigt, indem Elincia Begnion um Beistand bittet. Ob das getan wird oder nicht und ob er auf Reisen geht oder nicht und ob er den Senat für ein weiteres Heer gegen Daein gewinnt oder nicht, es für den Erfolg von Ashnards Plan nicht entscheidend. Im Gegenteil. Sephiran hilft Ike zu viel und dieser beendet den Krieg viel zu schnell. Im Nachhinein wird die Nicht-Aktivierung des Medaillons auf die Abwesenheit der Wolfsmenschen geschoben, weshalb es so oder so nicht klappt. Aber davon abgesehen wird im folgenden Teil auch angemerkt, dass wenn nicht die Göttin, dann wenigstens Dheginsea Rambazamba macht.


Eine der Lagerkonservation befasst sich mit Jorge (einen der beiden Händler-Zwillinge). Schon in Kapitel 13 hatte er eine Konservation. Er fragt Ike nach einen Problem, welches in seinen dämlichen Pen&Paper RPG auftaucht und Ike bietet die Lösung. Das Problem betrifft dabei auch das aktuelle Kapitel. Hier weist Ike daraufhin, dass man Zivilisten im Kampfgeschehen aus den Weg schubsen kann. Das ganze dient den Spieler also indirekt als Hilfe, aber es ist eine tollpatschige Weise. Zufällig hat Jorge genau das Problem, welches Ike bevorsteht. Dabei kann man solche Hilfen weitaus eleganter, klarer und informativer veranschaulichen. Sigrund z.B. gibt in Kapitel 15 Auskunft über die spezifischen Eigenheiten der Wüste (Bewegungsprobleme und geheime Schätze). Es gibt sogar einen Einblick in die Welt: Magier schweben. Zumindestens hat Sephiran dies Sigrund erzählt, weshalb es auch als Scherz gemeint sein könnte. Die Informationen wurden konkreter vermittelt und zusätzlich erfährt man etwas über andere Charaktere oder Klassen. In Kapitel 17 klärt ein Diener Olivers Ike über Olivers Heer sowie den Wald auf. Es dient nicht nur der Vorbereitung, das Hadern dieses Dieners, der seinen Meister verrät wird deutlich. Der Diener rechtfertigt seine Taten, schützt Oliver sogar ein wenig und verweist auf den Völkermord an den Reihern, für welchen er sich schämt.
Jorge indes ist ein nerviger Charakter. Ich habe schon in Kapitel 8 geschrieben, dass die Zwillinge überflüßige bzw. unpassende Aufgaben in der Handelskarawane übernehmen. Auch in ihren Design und ihrer Fixierung auf ein PnP passen sie nicht in die Welt von FE9. Sie erscheinen mir wie Selbsteinfügungen der Autoren, die zufällig passende Tipps geben und den Hauptcharakter anhimmeln, der wiederrum von ihnen genervt ist.
Jorge war es dann auch, der einen FE10 Reviewer zum Ausrasten gebracht hat, weil Jorge in Part 1 Ashnard vermisst. Dabei kam ihm jemand zuvor:
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Sothe
You know, Ashnard wasn't such a bad king. At least, as far as we could see. If you were strong enough, you could rise up and become a knight one day. You could escape the filthy slums. He was the only king who ever gave us that chance. That hope.
Ungeachtet dessen, dass die Konversation uns einen neuen Blickwinkel aus Sicht der Unterschicht Daeins gibt, also automatisch ein Plus ist: Diese Aussage ist problematisch, weil wir nichts gutes und nur schlechtes über Ashnard kennen. Er behandelt alles und jeden wie Dreck. Selbst seine fähigsten Generäle sind für ihn Werkzeuge, denen er sich bei passender Gelegenheit entledigt. Er identifiziert sich nicht mit seinen Volk, lässt es töten, leiden und in Stich. Er führt sein Land in den Ruin.
Andererseits wissen wir nichts über seine 18 Jahre Herrschaft, wir erleben nur die Zeit nach den Kriegsbeginn und seine Vergangeheit bezieht sich ausschließlich auf Ereignisse vor seiner Krönung. Vielleicht waren die vorherigen Regenten noch inkompetenter und Ashnard konnte das Reich stabiliseren, neue Jobs schaffen (hinsichtlich Rüstungspolitik), die Besitzverhältnisse umverteilen und der Adel musste den Proleten mehr abgeben bzw. zurücklassen als zuvor. Brot und Laguzjagden (Gibt es in Daein überhaupt Laguz? Das hat mich schon immer irritiert) rundeten seinen unmissverständlichen, charismatischen Führungsstil ab. Aber all das sind nur Möglichkeiten, die ich mir aus den Fingern gesogen habe. Als einsames Pro-Argument nennt das Spiel uns seine Talent-vor-Status-Politik, was mir zu wenig und unkonkret ist.


Ach, wir haben ja noch ein Kapitel vor uns.

Ike sucht einen Platz in Daein auf, wo es einen weiteren Plot-Dump gibt. Damit man ein Gefecht hat, setzt man auf Söldner, welche die Vergeltung Crimeas fürchten und auf Geiselnahme zurückgreifen, was uns eine mehr oder weniger Interessante Zusatzmission bietet. Immerhin beleuchtet es einen Aspekt der Nachkriegszeit, wo eben nicht alles stabilisiert und gesichert ist. Die Ausführung ist so lala, weil das Kapitel so sehr umständlich werden kann, man es sich aber auch ein wenig zu leicht machen kann. Calill kann den Boss im ersten Zug mit den in diesen Kapitel leicht zu erwerbenen Gewitter critten, idealerweise hat man noch mehr Magier und Fernzauber zur Hand. Moment, was hat Gameplay hier zu suchen?
Die Motive des Anführers der Söldnerbande sind plausibel. Den Invasoren nicht zu trauen, ist als Söldner hier zwar Berufskrankheit, aber oftmals -erfahrung. Leider würdigt man ihn nicht mit einen passenden Charakter. Statt ein zynischer, aus guten Grunde paranoider Söldner zu sein, der für seine Männer verantwortlich ist, zeigt Schaeffer eine manische Freude an der Geiselnahme und ist eindimensional böse. Der deutschen Übersetzung ist seine fahrige Überlegung, Säuglinge als Geisel zu nehmen, zu viel, weshalb sie daraus ältere Damen (nicht seine Wortwahl) gemacht hat. Aber vielleicht wurde direkt aus den japanischen übersetzt, das weiß ich nicht. Schade. Also sowohl, dass ich das nicht weiß, als auch, dass Schaeffer böse ist.
Im Übrigen begeben sich Ike und Elincia in unnötige Gefahr. Zelgius hinterfragt schon ihr Vorhaben, mit wenigen Männern durch Daein zu wandern.
Und wer einfach mal alle der EXP wegen killt:


Wenn Reyson nicht rekrutiert wurde, ist er trotzdem in Daein da und es gibt keine Variation im Gamescript (als ob ne gute Erklärung möglich wäre). Ein Fehler.
Den Inhalt der längeren Szene gebe ich kurz wieder: Reysons Schwester Lilia war hier mit den Fire Emblem gefangen, um es zu aktivieren. Sie vertraute sich Ikes Mutter an, die es mit Greil aus Daein schmuggelte.
Alles ziemlich verständlich und keine Fragen aufwerfend. Außer am Ende. Reyson verdächtigt Ashnard, hinter den Völkermord zu stecken. Das ist für den Spieler plausibel und verbindet sich mit den restlichen Plotfäden, die auch mit Ashnard zu tun haben. Deshalb ist es ein guter Twist, dass es eben nicht Ashnard war, sondern die Senatoren. Und Ashnard wurde Lilia und das Medaillon lediglich von Sephiran zugespielt. Wie das geschah, verwunderte mich und ich musste müheselig das FE10 Skript durchforsten. Letztlich landete Sephiran im Serenes Forest, während die Bewohner Begnions den Völkermord ausübten. Er fand Lilia und das Medaillon. Angesichts der Chaos-Energie und Schlächtung seines Volkes dreht er durch und will das Medaillon entfesseln. Dafür übergibt er Lilia und das Medaillon jemanden, der einen Krieg entzünden kann, Ashnard. Zwei Probleme: Wie schon vorhin kritisiert, bringt Lilia Ashnard nichts. Sie kann das Medaillon nicht erwecken. Und zweitens wird nicht erklärt, wie Sephiran es schafft, aus den brennenden Wald mit der ohnmächtigen Lilia und den Medaillon zu entkommen, auf Ashnard zu kommen und ihn dann Lilia und das Medaillon zu geben. Zeitlich muss das im Rasenstempo geschehen, aber wie kann er so schnell Ashnard als Kanditaten in Betracht ziehen und ihn mal eben Lilia, das Medaillon und die nötigen Informationen zukommen lassen. Das erfordert Planung. Hat er Lilia etwa die ganze Zeit bewusstlos in nen Schrank gesperrt?

Abroxas hat sich hinreichend mit Sephiran auseinandergesetzt und einiges ergänzt.
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Was hat Sephiran gemacht? Ich komme den Autoren sehr entgegen, wenn ich seine Wandereien verplausibilisiere. Ich bin jedenfalls auch überzeugt davon, dass seine jüngsten Reisen nicht direkt mit seinem Master-Plan zusammenhängen. Wir können uns aber, von Sephirans Abspann-Monolog nach Ikes Abgang ausgehend, den Premierminister als einen Hellsichtigen vorstellen, der durch Gespräche mit allen möglichen Leuten ein so feines Gespür für Zeitgeist hat, dass er etwa im Anschluss an Ashnards Krieg eine Ära der Emporkömmlinge und Eiferer prognostizieren kann. Was zugegebenermaßen niemals wieder eine Rolle spielt. Nur eine Sache scheint mir evident: Sephiran hat keinen exakten Plan, er spinnt eher viele Fäden, die einen Trend verfestigen sollen. Es ist nicht seine alleinige Absicht, dass Ashnard das Medaillon aktiviert, ebenso ist es ihm nicht allzu wichtig, dass Ashnard sich gegenüber Elincia halten kann. Dass Elincia es überhaupt so weit bringen kann, ist bereits eine Überraschung. Die politische Konstellation im Nachgang des Krieges bieten ihm ebensoviele Möglichkeiten, das Feuer des Krieges zu entfachen, bzw. dürfte es sich alsbald von alleine entfachen. Ein gewisses Maß an Passivität ist mehr als naheliegend, weil Sephirans Motive in sich zusammenbrechen, wenn er selber als buchstäblicher Hitler den Megakrieg losbricht. Sephiran konnte aber nie wissen, wann genau Yune durch die Einwirkungen des Krieges aus dem Medaillon ausbrechen und damit Ashera erwecken würde.

Außerdem bin ich überzeugt, dass Ashnard Elincia dazu nutzt, um den Krieg hinauszuzögern (so, als ob Gallia nicht auf der Karte stünde). Darum erweckt er auch folgerichtig den Eindruck, nicht alle Mittel zu ergreifen, die nötig wären, um Elincia aufzuhalten, etwa indem er seine Streitkräfte aufteilt. Was fehlt, ist ein Hinweis darauf, an welchem Punkt er sich eigentlich vorstellt, Elincias Armee zu schlagen. Aber man kann die Vorstellung noch retten, indem man sich klar macht, dass Ashnard schlechterdings ein großes Risiko eingehen musste, um den mutmaßlichen dunklen Gott zu erwecken, und das ist die Chance, die Ike und Elincia schließlich nutzen konnten. Die Implikationen dessen sind ein wenig ekelig (von wegen Crimea wäre unter normalen Umständen nie und nimmer fähig gewesen, Ashnard zu schlagen usw.), aber ein nackter militärischer Sieg über Crimea wäre für Ashnard weitgehend bedeutungslos gewesen, da passt das schon.

Was Lehran mit Lillia gemacht ist, unmittelbar nachdem er sie zusammen mit dem Medaillon aufgefunden hatte, ist unklar. Er hat sie aber, folgt man der Rückblende, wohl gefunden, nachdem der Mob weitgehend abgezogen ist, aber während die guten alten Lynchjustizfeuer noch lodern. Wo nimmst du her, dass er quasi als der Mob noch aktiv ist, im Wald ankommt? Und bei der Gelegenheit: Wo nimmst du her, dass die Abwesenheit der Wölfe seinen Ashnard-Plan zum Scheitern verurteilte? Jedenfalls heißt es, dass Lillia nach eigenen Angaben während dieser verhängnisvollen Nacht im Wald entführt worden sei. Wenn schon nicht von Ashnard, dann wohl von Lehran, der seine Identität geheimhielt und - so mag man glauben - überhaupt keine Skrupel gehabt hat. Allerdings schloss Lillia von Ashnards Präsenz im Palmeni-Tempel auch darauf, dass dieser sie entführt hätte, also hat sie Lehran wohl nie gesehen.

Tatsächlich besteht eine Lücke darin, dass nicht klar ist, wieso er Lillia an Ashnard weitergegeben hat. Um das aber zu beantworten, müsste man auch ergründen, wie sie in Ashnards Besitz gekommen ist. Das hängt schon miteinander zusammen. Sephiran hat Ashnard offensichtlich nicht erzählt, dass Lillia nutzlos ist, was die Frage aufwirft, wie genau er ihm das Wissen hat zuteil kommen lassen. Hat er es ihm gesagt (Sephiran hat Ashnard vermutlich dabei unterstützt, in der Thronfolge aufzusteigen), oder hat er ihm einen Buchtipp gegeben, wo am Ende der Irrtum drinstand, ein Reiher würde reichen? Vielleicht hat er Ashnard nur so viele Infofetzen zukommen lassen, dass dieser meinen konnte, er hätte sich den Plan mit dem Medaillon alleine ausgedacht, im Gegensatz zu einem Szenario, indem Sephiran in seinem Wandernder Weiser-Alter Ego Ashnard dessen künftigen Plan Stück für Stück ausbuchstabiert.

Was ich auch seltsam finde, ist, wie Lehran einfach mal so die Identität als Sephiran übernehmen konnte, samt Herzogstitel und Anspruch auf einen Senatssitz, der anscheinend nur einem kleinen Kreis von alteingesessenen Senatorenfamilien zusteht. Wie genau macht man das? Entweder gibt es eine Familie Persis (war es im Deutschen nicht Belsys oder so?), die ihn als Fremden ausmachen könnte, oder er kann aus dem Nichts eine kompletten Hintergrund aus dem Boden stampfen, samt aller Privilegien, die einer alteingesessenen Adelsfamilie zustehen. Oder aber er hat jemanden ermordet, der ihm sehr ähnlich sah, und guten alten Identitätsdiebstahl begangen
Eine weitere Missverständlichkeit ist Titanias Reaktion:
Zitat Zitat
Reyson
King Ashnard took Lillia, didn't he?

Ike
That would be the final piece of the puzzle. After all, the man who found my father was the king's henchman.

Titania
Ike! Are you saying you know who killed Commander Greil? You never said anything about that! We all thought his murderer was unknown... Why didn't you say anything?

Ike
...I don't know. I never felt like talking about it.

Titania
He was a Daein soldier, wasn't he? Who was it? Who was the man who killed Commander Greil?

Ike
...

Titania
IKE!! TELL ME!!

Soren
Can we discuss this later?

Ike
...

Titania
...Oh... Yes... Yes. Of course.
Wie bitte? Ike soll es ihr nicht gesagt haben? Gehen wir zurück nach Kapitel 9.


Im Gespräch mit Caineghis kam das Thema über Greils Mörder auf und Titania war anwesend. Sie bezieht sich auch auf den Schwarzen Ritter! Vielleicht wollte man die schicksalschwere Nacht für Ike persönlicher machen, schließlich hat er auch Ragnell mitgenommen, ohne den anderen davon zu berichten. Er wollte die anderen nicht mit Greils Tod belasten und aus Stolz alleine die Rechnung begleichen. Die überraschende Reaktion von Titania in diesen Kapitel würde dann passen. Aber in Kapitel 9 hat sie davon erfahren. Vielleicht war geplant, dass nur Ike und Caineghis über die Nacht reden. Caineghis schickt seine Soldaten weg und lässt nur Giffca bleiben. Ike wiederrum hätte Titania und Soren ebenfalls wegschicken können, dann wäre alles passend. Aber er tut es eben nicht. An welcher Stelle gepatzt wurde ist ebenso wenig klar, wie der Schuldige. Vielleicht war es im Japanischen richtig, vielleicht nicht.

Edit: Und Reyson bezeichnet Altina, die das Mdaillon öffnen kann, als Mädchen. Weiß er als Laguz-Prinz nicht, dass sie einer der drei Helden war?


Und damit habe ich diesen ganzen Sack voller Erbsen gezählt. Das Kapitel spielt und liest sich weitaus kurzweiliger und angenehmer, als es meine zusammenhanglosen Zerpflückungen und Abschweifungen aussehen lassen. Aber nach dem ziemlich klassischen Feldzug gegen Daein, wo ein normales Fire Emblem Spiel geendet hätte, werden jetzt die vielen Plotfäden aufgerollt, von denen viel für FE10 übrig gelassen wird. Und da ist es alles andere als klassisch geradlinig einfach, sondern widersprüchlich, voller Retcons und nachträglichen Erklärungen. Ich bin mir nicht mal sicher, welche Erklärung im Original ist und welche im Englischen ergänzt wurde und was von den beiden nun was falsch macht. Ich bin beim Verfassen dieses Beitrags schon erstaunt über die vielen Fehler gewesen und hatte beim Rekonstruieren der Handlung Kopfschmerzen!



Kapitel 23


Habe ich das vorherige Kapitel in einen Saustall verwandelt, bietet dieses Kapitel nicht viel zum Aufwirbeln. Ike hält Begnions Truppen für den groben Teil der Arbeit zurück und ist selbst an der Front. Den Grund hat Soren uns genannt:
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That achievement, the very victory itself, will belong to the Begnion Empire. Not to Crimea. If that happens, Crimea will be rebuilt however Begnion sees fit, and Princess Elincia will be a mere figurehead. And then, the deeds of an unknown mercenary company will be expertly covered up. We'll receive some paltry sum of money and be swept under a rug somewhere. Mark my words.
Ike und Elincia besprechen oft ihren Status als Prinzessin und ihre Bürden, Pflichten und Aufgaben zum Wohl des Landes und wie und inwieweit sie diese erfüllen und nicht erfüllen muss. Das lässt uns nicht die Perspektive der Regentin vergessen, da wir zum Großteil den Blickwinkel des Söldners sehen, aber ich frage mich auch, ob die Bande zwischen denen beiden betont werden soll. Ausgehend von diesen Spiel hätte ich ihr Verhältnis im Sequel weitaus inniger vermittelt. Ike wäre tatsächlich unter ihrer Ritterschaft oder zumindestens der Arbeitnehmer von Elincia. Stattdessen ist er in Part 2 bis zum Schluss nicht da und dreht in Part 3 sein eigenes Ding, bis Elincia sich ihn anschließt. Ausgehend von dieser Szene, den Support und den Epilog würde ich sogar eine Romanze in Betracht ziehen, aber da ist FE10 eisenhart. Kurzum, ich habe den Eindruck, dass man zwischen den beiden mehr machen wollte, aber im Sequel nicht getan hatte.
Abroxas meint dazu:
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Die Beziehung zwischen Elincia und Ike ist eigentlich recht interessant. Deren Dialoge wiesen eigentlich knallhart auf ein romantisches Ende hin und es überrascht, dass das Ending in FE9 nicht einmal die Möglichkeit dazu gibt. Im Endeffekt erweist sich das aber als Glücksfall. Ike und Elincia stehen sich offenbar nahe und vielleicht gab es auch die eine oder andere amoröse Spannung, aber daraus wird keine Liebschaft. Es spricht für die Dialoge, dass sie nicht von hinten her geschrieben sind und praktisch offen bleiben. Das gestaltet die Gespräche authentischer, und geht ansonsten unausweichlichen Klischees aus dem Weg.
Ranulf stößt hinzu und berichtet, dass Gallia sich den Krieg anschließt. Man macht daraus nichts, aber ich frage mich, was die "Ältesten" auf sich haben. Sie verweigerten Caineghis, gegen Daein zu kämpfen und konnten erst jetzt überzeugt werden. Wir sehen fast nur junge Laguz, aber die Interessen der Älteren sind unklar.

Ranulf trifft Ike zwar schon zu Beginn des Kapitels, aber erst zufällig vor den Kampf kommen sie auf Nasir zu sprechen. Da Ranulf bzw. Gallia es war, die Ike und Elincia Nasir vermittelt haben, hätte Ike ihn darauf ansprechen müssen. Sie wollten ihn dann nach dem Kapitel befragen, aber natürlich ist er genau dann abgehauen. Wie er das tat, ist nicht geklärt. Aber es ist auch nicht klar, wie er gefangen gehalten und bewacht worden ist.


Ranulf

Er soll zwar ein Hauptcharakter sein und zwischen ihn und Ike soll eine starke Freundschaft bestehen, mir aber sagt Ranulf nichts. Lethe und Mordecai haben Ecken und Kanten gezeigt, Ranulf ist regelrecht unkompliziert. In FE10 kriegt er mehr Aktion, hier wird er als Vertreter der Armee Gallias gezeigt. Auch seine Supports geben nicht viel her. Er kommentiert die Verhaltensweisen seiner Untertanen, er selbst wird aber nicht beleuchtet. Den A-Support mit Ike finde ich ein wenig ominös. Ranulf traut Ike und den Beorc nicht völlig und unterstellt Ike Naivität.


Haar

Zwar wollte er sich an Petrine rächen, aber die Umstände erwiesen sich als schwierig, weshalb Jill ihn überzeugen konnte, sich Ike anzuschließen. Haar hat zwei Probleme, die ihn daran hindern, ein bemerkenswerter Charakter zu sein. Das erste ist sein offensichtliches Gimmick. Vielleicht soll das ständige Schlafen während der Schlacht vermitteln, dass er ruhig und kompetent ist, aber es ist eben dumm. Forde(FE8) und vielleicht Treck (FE6) haben das auch schon gemacht. Sein zweites Problem ist, dass Shiharam und Jill eigentlich schon alle Aspekte des grimmigen, zweifelnden, mit sich harrenden Soldaten abdecken. Er schwebt irgendwo in der Mitte zwischen Resignation und Hoffnung, ohne aber sich für eine Seite zu entscheiden, weshalb jede seiner Aktionen an den Spieler vorbeigehen und ihn nicht berühren können.


Die Schlacht hat gameplaytechnisch so seine Eigenheiten, wie die Verteidigungswalle, die Fallgruben etc., ist aber weitgehend geradlinig. Allerdings tauchen Widerstandskämpfer aus Crimea auf. Diese schließen sich in diesen und folgenden Kapitel Elincia an und beinhalten auch ihre Gefolgsmänner. Petrine fällt hier, was uns schon vermittelt, auf welchen Level sich die eigenen Einheiten befinden. Man kann sich schon an Ashnard rantasten. Nutzt man Soren, könnte man auf ihr Geheimnis kommen. Zeitgleich könnte man den A-Support mit Ike freischalten, wo einen erklärt wird, was es damit auf sich hat. Wieder eine gelungene Verwendung eines Supportes für die Handlung.