Kapitel 8
Die Handlung setzt Greils Tod mit der Trauer um ihn seitens der Greil-Söldner fort. Es ist wieder eine Gelegenheit, alle Mitglieder der Bande näher kennen zu lernen. Überrascht hat mich Boyd, der manchmal mit dummen Sprüchen auffällt, hier aber zunächst seine Wut über Shinon und Gatrie auslässt und dann Ike erklärt, wieso er weiterhin zu ihn hält und sogar als Anführer akzeptiert.
Shinon ist erst abgehauen, als die Nachfolge mitgeteilt wurde. Vielleicht steht die Entscheidung/"Erbfolge" fest und es gibt gar nicht erst die Möglichkeit einer Wahl zum Oberhaupt und vielleicht nutzt Shinon seinen Neid auf Ike nur als Vorwand. Er hat genügend Gründe, zu gehen. Er hasst Gallia und traut den Laguz nicht, Daein will er sich nicht länger zum Feind machen. Elincia ist in einer schlechten Lage ohne Aussicht, ihre Klienten gut bezahlen zu können. Gatries Gründe sind so wenig vorhanden wie sein Charakter. Vertraut er Ike nicht? Sieht er in Gallia keine Perspektive als Sldner? Hält er Elincia für eine schlechte Arbeitgeberin? Ist er Shinon treu (warum trennt er sich dann von ihm)? Den größten Effekt hat seine Abwesenheit nicht in der Handlung, sondern im Gameplay. Im kommenden Verteidigungskapitel gilt es den Ansturm der Gegner von gleich drei Positionen aufzuhalten, da wäre Gatrie sehr nützlich und kann schnell vermisst werden. Ohne der beiden vermittelt das Kapitel durchaus, dass die Söldner unterbesetzt sind.
Aber es gibt auch gute Nachrichten. Der englische Titel lautet nicht ohne Grund Despair und Hope. Ersteres verweist sicherlich auf die Aussichtslosigkeit der Gruppe, die Greils Tod und/oder die Belagerung Daeins mit sich bringt, zweiteres vielleicht für die Laguz, die sie verteidigen und Asyl gewähren. Vielleicht steht Hope aber auch für die Ernennung Ike zum Anführer und seine damit verbundene Fähigkeit, das beste Feature zu nutzen, das Path of Radiance hervorgebracht hat, das Lager.
Lager
Neu ist das Lager nicht, schon immer gab es vor den Gefechten das Vorbereitungsmenü, wo Einheiten Items etc. tauschen konnten. Mit Fortschritt des Spieles bzw. der Spielreihe wurden dem immer mehr Features hinzugefügt. Waffen- und Itemläden konnten besucht werden, Items sortiert werden. FE4 verlegte dies in Basen, die man besuchen konnte und wo obendrein der Itemhandel, Promotion, Arena und Wahrsager (zur Wertung des Liebessytems) zur Verfügung stehen. Andere Elemente wie die Einsicht in den Taktik-Rängen oder Vorsagen für Tipps im kommenden Kapitel werden ergänzt und verschwinden wieder, auch nach FE9.
- In FE9 beinhaltet das Lager die Händler, die sich als Gruppe den Söldnern hier anschließen. Item-und Waffenhändler entsprechen den bisherigen Händlern, neu sind die Zwillinge, deren Sinn mir nicht ganz einleuchtet. Einer regelt da Verkaufen (dass bisher jeder Händler automatisch tat), der andere schmiedet (was ich eher den Waffenhändler Guston zumuten würde als diesen Pimpf). Vielleicht war die Gruppe mit zwei Mitgliederen in wenig zu klein, um als Händlertrupp durchzugehen. Jedenfalls ist Schmieden eine Erfindung FE9, die ausschließich im Gameplay einige interessante Aspekte aufweist und deshalb hier nicht weiter vertieft wird
- Die Skillverteilung macht ein Comeback aus den den Jugdrall-Teilen. Skills dienen zwar vornehmlich den Gameplay, aber sie können Einheiten auch charakterisieren. Z.B. spiegeln Energie und Klarheit die Gemütsfassung wider, Reizen und Schatten das Auftreten, Elite verweist auf noble Herkunft, Luchsohr und Prophet verweisen auf charakterspezifische Stärken. Stefan hat automatisch seinen klassenspezifischen Meisterskill, was seine Erfahrung und übermenschlichen Fähigkeiten unterstreicht.
- Bonus Erfahrung wird hier verteilt. Schätze ich sie als Belohnungssystem, sehe ich der Nutzung skeptisch entgegen, da ausnahmelos jede Einheiten ohne Erklärung beliebig viel an Leveln gewinnt, was nicht nur das Gameplay trivialisieren kann, sondern auch handlungstechnisch keinen Sinn ergibt. Bei Stat-Boostern gibt es wenigstens den Schein einer Erklärung, dass es seltene Items sind und dass sie den Charakter stärken. Was bitte sind die 100 BEXP Belohnung?
- Supports werden im Lager und nicht im Kampf aktiviert, was u.a. auch den Ort der Supportkonservationen vom Kampffeld ins Lager verlegt und plausibler erscheinen lässt. Man unterhält sich eher dort als auf den Schlachtfeld. Letzteres hat man in einigen FE-Teilen zu Recht kritisiert.
Aber all das haben andere und spätere FE-Teile auch, warum also die Aufregung? Na wegen der letzen Option, den Basis-Konversationen. Im Unterschied zu den Supportkonservationen hauchen sie auf vielfältigste Weise Leben in die Welt von FE9 ein. Ike konfrontiert alte und neue Gefährten, Zivilisten, Soldaten, Händlern, Dienern, neue Rekruten, Söldner, Menschen, Laguz, thematisiert kann der Alltag werden, ob im Lager, auf den Lande, in der Stadt, in dieser und jener Nation, dabei kann das Lager ein Palast sein, eine Festung, ein Schiff, ein Zeltplatz. Thema können kommende Gefahren, Eigenheiten und Schwierigkeiten in den Kapiteln sein, ethischer, ethnischer, kultureller oder politischer Natur sein. Bisweilen gibt es Belohnungen in Form von neuen Einheiten, Waffen, Items, Skills, Triangelangriffen. Das alles gibt der Welt Tellius mehr Form und Gestalt als andere Welten, vermittelt uns die Auswirkungen der Schlachten und Kriege mehr, da unmittelnahbarer und aus verschiedensten Perspektiven, sei es von Tätern, Opfern, Entscheidern oder Befehlsfolgern. Die Heldenreise, die Ike und seine Truppe verändert und vergrößert, wird einen näher gebracht und ist nachvollziehbarer.
Spätere Teile haben zwar das Lager, aber die "Konservationen" beziehen sich nicht mehr auf das spezifische Kapitel und sind allgemein gehalten und haben wie bei den Supportkonservarionen das gewaltige Problem, dass sie sich gar nicht auf aktuelle oder künftige Ereignisse beziehen dürfen und deshalb trivial sein müssen. Wenn ich künftige Teile nur um ein Element bereichern könnte, dann wären es die Lager-Konservationen, so wie FE9 sie nutzt.
Das Kapitel an sich ist ziemlich geradlinig und bietet wenig Diskussion. Gewitzt eingebaut werden die Verstärkungswellen in die Handlung. Sie zeigen, dass die Söldner überwältigt werden (die Verstärkung im letzten Zug kann man gar nicht bekämpfen). Einerseits, weil sie von der Flucht geschwächt und an Anzahl verringert ist, andererseits ist Ike als Befehlshaber neu.
Wieder einmal sind es die Laguz, die sie retten, was uns wohl unterschwellig mitteilen soll, dass sie gut sind. Dann folgt eine verwirrende Szene, die ich kurzum als blödsinnig und Zeitverschwendung werte. Lethe ist ein Tick zu misstrauisch gegenüber den Söldnern, was Soren dazu verleitet, sie zu provozieren, woraufhin ihn Mordecai töten will, was durchs Ike Einschreiten verhindert wird. Sorens Beleidigung geht zu weit und widerspricht seinen Charakter als verschlossenen, objektiven und besonnen Strategen. Die Laguz haben ihn und seiner gesamten Truppe zweimal das Leben gerettet. Vielleicht wollte man es als subtilen Hinweis verkaufen, dass er sich von den Laguz diskriminiert fühlt und Lethes Sermon über die Ignoranz der Menschen zu den Laguz als Heuchelei entlarven will, aber seine Retter zu provozieren und mit den Beleidigungen nachzusetzen, ist töricht. Mordecais Mordversuch widerspricht seinen Charakter, da er alles daran setzt, die Missverständnisse zwischen Menschen und Laguz zu klären (er ist der idealistische Gegenpart von Lethe und sein Charakter soll mit seiner Sanftheit und Vernunftheit seine bedrohliche Statur kontrastieren) und er die Mission hat, die Söldner zu retten, nicht zu töten. Als Erklärung wird geliefert, dass Soren und der Rest müde und frustriert sind, aber dass erklärt nur die giftigen Worte, nicht das Handeln. Warum man diesen Konflikt einbauen musste, weiß ich nicht, vielleicht wär das Kapitel sonst zu langweilig und man wollte irgendwie mitteilen, dass Menschen und Laguz in der Kommunikation nicht auf einer Ebene sind. Abroxas jedenfalls gab mächtig kontra:
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Ilyana
Sie hat eine ähnliche Rolle wie Mia im letzten Kapitel. Nicht wirklich wichtig, eine Bemerkung bei der Rekrutierung bringt die Handlung voran (Mia gibt Ike über Greils Aufenthalt Bescheid, Ilyana verweist auf Verstärkungswellen), sie werden Mitglieder der Söldnergruppe bzw. ist Ilyana Teil der Händlertruppe und beide sind gimmicklastige Charaktere. Ilyana ist im Gegensatz zu ihrer gebrechlichen Statur ein Nimmersatt, ein Fass ohne Boden. Erklärt wird das nicht, aber die unterschiedlichen Reaktionen ihrer Supportpartner sollen halt witzig sein. Mir gefällt nur der Support mit Zihark, weil er als einziger ihr Spielchen durchschaut und die Frage in Raum stellt, wie viel an ihren Verhalten egoistisch ist und wie viel sie auf Hilfe angewiesen ist. Aber da ihr Leiden nie erklärt wird und überwiegend den Humor wegen auftritt, kann daraus nichts gescheites werden. Aber hey, sie hat eine melancholische Anmut, scheiß auf den Rest.
Kapitel 9
Vor der Schlacht wird Ikes neue Rolle als Kommandant mit Erhalt des Strategenbericht unterstrichen. Zwar sind die Informationen von zweifellhaften Nutzen, lassen die Söldner aber einen Hauch seriöser und mehr im Kriegsgeschehen verstrickt wirken. Gerade Ikes Reaktion, wenn Einheiten im letzten Kapitel gefallen sind.
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Weitere Basiskonversationen mit Soren, Mistu, Oscar, Mia und Mordecai verstärken die Kameradschaft der Söldner. Oscars Konversation verlässt Ike dazu, den Kampfstil von Rittern zu studieren und zu Beginn des Kapitels entscheidet er sich zum Kampf anstelle der Flucht, weil er einen Sieg seinerseits kalkulierte. Vielleicht wollte man die Lehren, die er aus den Gespräch mit Oscar zog, unmittelbar umsetzen. Mordecais Gespräch ist so gut, dass ich bei seiner Charakter-Analyse auf es hinreichend eingehe.
Rassismus
Bevor Ike den Königspalast Gallia erreicht, stellt sich erneut die Armee Daeins ihm in den Weg. Nur drei Kapitel in FE9 spielen in einen Land der Laguz (Kapitel 12 vielleicht auch?) und in allen dreien ist die Armee Daeins der Feind. Weder ist der Ort des Geschehens bei den Laguz angesiedelt (überwiegend Crimea, Begnion und Daein), noch werden sie oft als Gefahr und Antagonisten dargestellt (von den Missverständnis in 15 abgesehen nur die Raben in 12, 13, 18 und - ehe sie zu NPCs gemacht werden - 19). Mir fehlen wahnsinnig-kriegssüchtige oder dekadente-habgierige Gegenstücke zu Ashnard und den Senatoren bei den Laguz, die sich auf das Recht des Stärkeren berufen könnten und Menschen töten oder versklaven würden.
Als Hauptgrund für den Rassismus verweist das Spiel auf die Andersartigkeit der Laguz hin: Sie sind wild, tierhaft, unzivilisert und ein Zusammenleben erscheint nicht möglich ist. Andererseits erweisen sie sich oft genug in ihrer Menschform nicht minder zivilisiert und kultiviert. Mich überzeugt dieser Rassismus wegen dieser Unstetigkeit nicht. An manchen Stellen sind Laguz anders und Sklaven ihrer Instinkte, der Rassismus ist also höchst angebracht und an anderen Stellen wiederrum verhalten sie sich wie Menschen, weshalb der Rassismus falsch und ungerecht erscheint.
Das nächste Problem mit der Unmöglichkeit, Laguz vom Menschen weder zu unterscheiden, noch sie ihnen gleichzusetzen, hängt mit den Eigenschaften der Laguz zusammen. Vielmehr eigenständige Wesen, sind sie Übermenschen mit zusätzlichen Eigenschaften. Die menschliche Natur dient ihnen als Basis, sie haben lediglich spezifische tierische Eigenheiten und ein paar Vorteile wie langsameres Altern und sind stärker. Verkehren sie mit Menschen, verlieren sie sogar den Großteil ihrer Eigenheiten (aber auch nicht alle <.<) und ähneln zurückgestuft umso mehr den Menschen. Menschen indes verlieren keine Fähigkeiten (absorbieren sie die geschwundenen Fähigkeiten und werden stärker? Das könnte die Kraft von Ashnard und Altina erklären).
Irgendwo wurde erwähnt, dass Laguz auch Menschen versklavt haben, aber darauf wird leider nie eingegangen, dabei hätte es dazu beigetragen, die Laguz von ihrer Opferrolle zu verdrängen und sie etwas mehr gleichzustellen. Auf mich wirken sie wie Übermenschen, die gut daran gelegen sind, die in jeder Hinsicht unterlegeneren Menschen auszurotten oder zu versklaven.
Ich vermute, dass das Hauptproblem, weshalb ich den Rassismus und die Laguz in FE9 für gut gemeint, aber schlecht umgesetzt halte, an den unlösbaren Widerspruch liegt, dass Rassismus eigentlich den Umgang von Menschen thematisiert, die an sich gleich sind und sich nur ethnisch unterscheiden. Laguz indes sind Fantasiewesen, menschenähnliche Wesen mit übernatürlichen Fähigkeiten. Man kann den Rassismus nicht auf sie anwenden, weil sie einerseits anders und von Menschen stark zu unterscheiden sind, umso widersprüchlicher die ständige Botschaft, sie seiten andererseits nur erweitere Formen des Menschen und sollen gleichberechtigt sein.
Wahrscheinlich wurden die Laguz trotzdem in das Spiel und die Handlung integriert, um vom klassischen Plot des besetzten guten Königreiches durch das böse Imperium abzuweichen und die Rolle der mystischen Wesen, der Manaketen, zu verstärken. Laguz sind schließlich vielfältigere Varianten der Manaketen, die in Fire Emblem einen festen Platz haben. Dazu sei gesagt, dass ich die Seltenheit der Manaketen in den anderen Teilen immer für gut gehalten habe, auch des Gameplay wegens. Keine Waffen zu führen und beschränkte Möglichkeiten zu haben ist okay, wenn es nur einzelne besondere Einheiten betrifft.
Nicht zuletzt kann das Marketing eine Rolle gespielt haben. Sind Furrys mittlerweile vielen geläufig, war die westliche Welt damals noch nicht vollständig von Katzenmädchen und Wolfsjungen verseucht. Bzw. war sie es schon und genau deswegen wollte Fire Emblem mitmachen.
Die Konfrontation mit Daein wird in diesen Kapitel vorwiegend dazu genutzt, zahlreiche Charaktere vorzustellen. Lethe und Mordecai zeigen mehr Teambereitschaft und führen dem Spiel den Status "Verbündete" hinzu, die man nicht wie Einheiten kontrollieren kann, aber anders als NPCs Anweisungen geben kann. Mistu und Rolf schließen sich den Kampf an. Marcia kann alsbald rekrutiert werden. Zivile Laguz sind vor Ort. Und neben den Soldaten Daein tümmeln sich als Randmission auch Piraten ins Geschehen. Vorbei ist es nach all dem nicht, denn das Kapitel endet in einer Audienz im Königspalast Gallia mit weiteren neuen und alten Gesichtern, aber das verschiebe ich auf Kapitel 10.
Gehe ich vom unwichtigsten zum wichtigsten. Die Piraten sind ins Kapitel reingequetscht, damit man den Zeitdruck erhöht. Der Boss hat sogar ein Porträt, dient aber nur flachen Humor. Von den zwei Laguz, die man in Dörfer Häuser besuchen kann, erweist sich einer als kooperativ und nennt die Schwäche der Bestien, Feuer. Der andere NPC ist überzogen ängstlich und feindselig. Das ist alles schlecht geschrieben und ruft uns zurück, dass FE9 nur in mancherlei Hinsicht eine bessere Handlung hat. In vielen Aspekten ist es nicht minder schwach- und stumpfsinnig als alle anderen FE-Spiele.
Die Soldaten Daeins werden von Ike wie gesagt als besiegbar gewertet. Dies unterstreicht auch die Boss-Konservation, wo Ike auf die Arroganz und mangelnde Vorbereitung hinweist. Lobenswert, dass das Spiel wenigstens versucht, die Siegeschancen das ganze Spiel durch einzuschätzen und mit Anwachs der Armee Ikes auch zu erhöhen. Kapitel 11 gibt einen weiteren Einsicht in die Armee Daeins und bietet einen weiteren Grund für ihre stetigen Niederlagen gegen Ikes Söldner.
Marcia
Offenkundig habe ich nicht viel über ihr zu sagen. Hervorstechend ist ihre Art zu Reden, was wahrscheinlich vom Japanischen entsprechend lokalisiert wurde. Da ich darüber aber nichts weiß, tappe ich im Dunkeln, warum eine eigentlich gedrillte Soldatin frei nach Schnauze spricht. Kantopia hat einen Artikel zu Marcia. Anscheinend wurde Marcias Sprachstil extrem aufgepeppt, im Japanischen hat sie sich immer beherrscht. Passt zu meiner Meinung über ihr, sie ist ein farbloser, flacher Charakter. Marcia wird eine Nebenhandlung gegeben, in welcher sie ihren Bruder Makalov sucht und zur Rede stellt, aber diese verläuft ziemlich geradlinig und ohne Überraschung. In zwei ihrer vier Supports hat sie es mit dummen Hitzköpfen zu tun, weshalb daraus nichts gescheites entsteht. Ihr Support mit Tanith blickt in ihre Vergangenheit, aber auch hier ist alles unspektakulär und verläuft ziemlich so, wie man es erwartet. Wobei das Ende des Supports nahelegt, dass Marcia sich wieder Begnion anschließt. Sieht in FE10 anders aus. Und dann hat sie noch einen Support mit...
Rolf
Rolf erfüllt die Rolle des Kindes innerhalb der Söldnergruppe. Da Mistu ebenfalls dort drin ist, schwächt die Wirkung ab und dass er sich einen Tick kindlicher verhält als ihr, macht es nicht besser. Auch in seinen Supports ist er gewöhnlich das Kleinkind, welches sich behaupten will. Das macht ihn nicht besser, aber die anderen: Indem ihnen ein Kind vorgesetzt wird, sind sie dazu gezwungen, sich reif und weise zu verhalten. Das bringt das beste aus Shinon heraus und Tauroneo öffnet sich Rolf und offenbart seine Ängste um seiner mit ihn zerstrittenen Familie. Wie in Kevin allein zu Haus.
Mordecai
Wenn ich etwas negatives über ihn finden müsste, dann, dass der Archetyp des sanften Riesen zu abgedroschen ist, um einen noch mitzureißen. Aber bei Mordecai wird der Kontrast zwischen seinem bedrohlichen, wilden Äußeren durch mehr als nur seine sanfte Art kontrastiert. Für einen unzivilen Laguz ist er unerhört reflektierend und selbstkritisch. Schon seine Konversation mit Ike über den Wert der Sprache zur Kommunikation mit Fremden entlarvt ihn. Er erinnert mich an ungebildete Menschen, die aus asozialen Verhältnissen kommen, darunter leiden und in einen einschneidenden Erlebnis die Welt der Sprache, der Wissenschaften und Kunst zu Gesicht bekommen, sich über ihre eigene begrenzte Welt und beschränke Sichtweise klar werden, schämen und versuchen, mit Bildung und offener Neugier für alles neue empfänglich zu werden und daran zum aufgeklärten Individuum zu reifen. Dass genau ein solcher Laguz als Diplomat zwischen König und Ike gewählt wird, ist ebenso effektiv wie sein Kontrast mit Lethe. Wenn sie die Sichtweise der Laguz direkt, offen, wertend und radikal vertritt, hält er sich zurück, erwägt, räumt ein, berücksichtigt andere Sichtweisen und deutet lediglich an.
In seinen Supports ist seine zurückhaltende Art fast schon schade. Ranulf weist darauf hin, dass er kein Krieger ist, bei Ulki und Ilyana steht der Humor an erster Stelle. Mit Mist werden die offensichtlichen Berührungsängste der beiden thematisiert, auch hier ist es bezeichnend, dass Mordecai Angst davor hatte, Mist zu ängstigen. Der Support mit Stefan ist überwiegend informativer Natur, aber wird damit schon das Thema in FE10 vorneweggenommen, die Dualität von Ordnung und Chaos:
Zitat
Mordecai ist der Laguz, der mit am häufigsten auf die Unterschiede zwischen den Rassen verweist und dabei auch stichhaltige Argumente nennt bzw. entscheidene Fragen stellt. Das macht ihn zum am besten charakterisierten Laguz.