Zitat Zitat von Sylverthas Beitrag anzeigen
Vielleicht etwas spezieller noch: Charaktere, die etwas wussten, aber es so lange verschweigen, bis es wirklich absolut notwendig wird, es zu sagen (häufig auch: wenn es bereits zu spät ist^^). Selbst, wenn es die gesamte Gruppe in Gefahr bringt. Also quasi künstliches Drama. Was zum letzten Punkt:

Storytelling durch Dummheit führt. Viel zu häufig bauen die Ereignisse in J-RPGs darauf auf, dass Charaktere zu dumm sind irgendwas zu erkennen oder etwas zu sagen. Ist generell ein langweiliges Element um eine Story zu bauen, weil es bewusst dafür genutzt wird, dass sich der Zuschauer „cleverer“ fühlt und man mit Dummheit praktisch jede schlecht geschrieben Charakterreaktion erklären kann.
This! Oh ja, das nervt mich immer. Bei vielen Rollenspielen muss ich auch ehrlich sagen, dass mir das "narrative Niveau" gerade in Bezug auf die Charaktere viel zu niedrig geworden ist. Früher zu Pixelzeiten konnte man noch gut darüber hinweg sehen und selbst mehr Unausgesprochenes hineininterpretieren, aber mit steigenden technischen Möglichkeiten und inzwischen filmreifer Inszenierung, sind die erzählerischen Qualitäten in so manchen RPGs leider nicht gleichermaßen angestiegen und das merkt man teilweise deutlich. Jetzt haben wir Figuren, die sich viel lebensechter bewegen, mit Sprachausgabe, Mimik usw., und doch wirkt ihr Verhalten nicht selten komplett unnatürlich und unglaubwürdig. Als würden diese Leute niemals nachdenken.

Und auch ich kann es gar nicht leiden, wenn ein wichtiger Teil der Story nur darauf basiert, dass die Charaktere einfach nicht miteinander reden oder zu dumm sind, um offensichtliche Schlüsse zu ziehen. Das ist aber etwas, das ich nicht ausschließlich Spielen ankreide, das gibt es genauso in Filmen und Serien. Wo der Zuschauer/Spieler die kritische Information längst bekommen hat, aber die fraglichen Charaktere trotz relativer Nähe nie zusammentreffen sondern sich immer knapp verpassen und deshalb nicht gegenseitig auf den neuesten Stand bringen können. Oder eben, wie du erwähnt hast, sich von offensichtlichst zwielichtigen Figuren hinters Licht führen lassen usw.. Das wirkt manchmal sehr gezwungen.

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Manchmal ists zum Beispiel echt schwer, sich vorzustellen, womit ein Charakter die Zeit verbringt, wenn es nicht gerade ums Retten der Welt geht. Und das ist eigentlich eine Grundlage des Character Buildings (wenn man das für P&P beispielsweise macht und nen einigermaßen soliden Char haben möchte). Oder was für (gewöhnliche) Ambitionen ein Charakter eigentlich hat. Und welche Auswirkungen die drastische Veränderung des Lebens auf letztere haben könnte.
Das ist ein guter Punkt und eine brauchbare Messlatte, an der man gutes Writing für solche Spiele festmachen kann Und jo, ich habe die ATEs aus Final Fantasy IX auch immer geliebt. Solche Features müsste es viel häufiger geben. Wenn für alles Wesentliche gesorgt ist, dann erfahre ich auch gerne mehr über Eiscreme-Favoriten und hab nichts gegen die eine oder andere Comedy-Szene zur Auflockerung (wo wir gerade bei FFIX sind, die Szenen mit Quina waren großartig und haben bei mir für einige laute Lacher gesorgt ). Das sollte nur nie alles oder die Hauptsache sein, die einem geboten wird.