Ganz vergessen, den zur Maschine of Death zu posten, ganz zufrieden bin ich nicht, vlt. etwas zu symbolismusüberfrachtet. Der Zettel Das Jahr 2030 war dasjenige, ab dem jeder die Entscheidung treffen musste, ob er oder sie etwas über sein Ende wissen wollte. Niemand wusste genau wie diese Maschinen funktionierten, oder wer sie erfunden hatte. Doch nun existierten sie. Für einen Tropfen Blut und natürlich etwas anderem von nicht geringem Wert erfuhr man in einem kurzen Satz seinen Todesgrund, allerdings mehr kryptisch. So konnte ein „Tod durch Alter“ auch bedeuten, durch den Schuss eines Mörders dieses Namens zu sterben. Diese Ambiguität half natürlich auch. Diese Illusion von Wissen hatte durchaus gute Seiten. Doch auch so waren die gesellschaftlichen Folgen groß. Wären die Prophezeiungen präziser, hätten sich sicher noch mehr Menschen ihr Leben ruiniert, bei dem Versuch den Tod zu vermeiden, oder zu verzögern. Auf Thomas würde dies nicht zutreffen dachte er sich. Er wollte ein gutes Leben verleben und dennoch gewinnen. Der 22-jährige war das, was man einen lebenslustigen Spieler nennen würde. Als Erbe war er nicht gerade arm, und auch nicht schlecht im Glücksspiel. Daher wollte auch er das für ihn größte aller Spiele einzugehen, den Tod überlisten. Er gab also sein Blut ab und wartete auf seinen Zettel, den er zuhause öffnete: „Liebe wird dein Untergang sein.“ Thomas dachte lange nach, bevor er tat, was er für richtig hielt. Er schickte seine langjährige Freundin weg, die ihn wirklich liebte. Fortan So lehnte er auch jede andere Frau ab, die in seinem Leben erschien. Aber das störte ihn nicht besonders, er hatte nicht das Gefühl viel für längere Lebenszeit zu verlieren, dafür war er vielleicht auch zu jung. So lebte er sein Leben weiter, spielend, feiernd, mit gelegentlicher Medienaufmerksamkeit, die er als Erbe genoss. Doch eines Tages fiel in seiner Gegenwart der Satz: „Thomas liebt das Glückspiel schon sehr. Ist das sein Ersatz für Frauen?“ Thomas dachte wieder lange nach und gab auch das Spielen auf, naja nicht richtig, er spielte ja immer noch das größte aller Spiele und das spendete war es wert. So lebte er sein Leben weiter, feiernd. Er wurde als Exspieler sogar noch bekannter. Bis ihm in einer Talkshow gesagt wurde, dass die Medien ihn liebten. Thomas dachte wieder lange nach, dann wanderte er in ein anderes Land aus, wo ihn keiner kannte, und der Ruhm schwand. So lebte er weiter, älter werdend und immer noch feiernd. Eines Tages klopfte jemand an seine Tür. Es war eine alte Schulfreundin, die er längst vergessen hatte. Sie jedoch hatte ihn zufällig gesehen. Sie fand einen Mann vor, dem das Alter sehr anzusehen war. Obwohl sie es eine Zeit lang, versuchte ihn aufzubauen und mehr als nur Feiern mit ihm zu erleben. Sie hatte sogar Gutscheine für eine Kreuzfahrt gekauft. Doch er schickte sie weg, aus den alten Gründen. Zu Abschied sprach sie traurig, aber auch wütend: „Deine Liebe zur Feierei bringt dich noch um!“ Erneut dachte Thomas lange nach und verbrachte die nächsten Jahre in seiner Hütte, abgewandt von allem, was ihm einst etwas bedeutet hatte, so schal es unser eins auch vorkommen mag. Obwohl er aus seiner Sicht jeden Tag ein bisschen siegte, fragte er sich manchmal, ob er bei all dem Nachdenken nicht die eine oder andere falsche Wahl getroffen hatte. Aber in seinem fortgeschrittenen Alter war das nun auch egal, dachte er bei sich. So vergingen die Tage, Monate und Jahre und Thomas wurde älter und einsamer, bis es erneut klopfte. An der Tür stand das nun ebenso ergraute Mädchen, dass er einst, nach dem Erhalt des Zettels zurückgelassen hatte. Dennoch ließ er sie ein. Sie holten die Jahrzehnte nach, zwei einsam gebliebene Seelen. Eines Tages entdeckte sie die Gutscheine, die fast am Ende der Geltungsdauer waren. Thomas dachte lange nach und beschloss ihrem Drängen nachzugeben. Sie fuhren zwei Wochen auf See, im Luxus. Thomas tanzte erstmals wieder und der Reeder erwies sich als alter Spielerfreund, dem Thomas noch immer mühelos die Chips abnehmen konnte. An einem Hafen kam sogar ein Reporter an Board, und Thomas gab ein Interview. Ohne es zu wissen landete er erneut in den Boulevardblättern. Doch auch diese zwei Wochen mussten enden. In der letzten Nacht stand er lange an Deck und schlief im warmen Sommernachtwind ein, ziemlich betrunken, mit den Taschen voller schwerer Chips. So sah er das andere große Schiff nicht kommen, dessen Captain von einem Paparazzi für die Kursänderung bezahlt worden war, bevor es das Kreuzfahrtschiff rammte. Durch die Kollision ging Thomas über Bord und ertrank durch sein Gewicht schnell. Als einziges Opfer der Kollision war das Gesicht des einstigen C-Promis in den Abendnachrichten mehrerer Länder. Daneben ein Bild des anderen Schiffes, der „Liab“.
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