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Thema: Was hört ihr gerade? Raus aus dem Autotune #25

  1. #1

    Was hört ihr gerade? Raus aus dem Autotune #25

    Da haben wir den alten Thread endlich mal langsam und voll bekommen. Also hier neuer Thread neue Regeln:

    NEU:
    *Einzeiler oder Einwortposts sind nicht erwünscht und werden gelöscht.
    *Wenn ihr schon Youtube Videos postet, dann bettet sie bitte nicht ein. Das macht den Thread nur enorm langsam auf dauer. Postet vielleicht n Bild (Albumcover oder so) stattdessen.
    *Schreibt ein paar Sätze zu den Alben/Songs/Singles die ihr hört und nicht nur Bilder oder links. Damit meine ich mehr als "Boah fetter Song geil geil geil." Gebt euch mühe.
    *Das hier ist kein +1 Tagebuch/Facebook/Twitter-Thread und man muss hier nicht jeden Tag posten, es reicht, wenn einmal die Woche ne Zusammenfassung gepostet wird. Mehr ist auch erlaubt, wenn man sich Mühe gibt beim Posten.
    *Wer sich nicht benimmt und gegen die Regeln verstößt, dessen Posts werden gelöscht und bei mehrmaligem Vorkommen kann es zu weiteren Schritten kommen.
    *Rechte Musik oder die in dieses Spektrum fällt (ja auch sowas wie Böhse Onkelz und Frei.Wild) haben hier nichts zu suchen und werden entfernt.


    * Die Bilder bitte auf einem Bilderupload Service (Zum Beispiel abload.de) hochladen. Trafficklau kann unangenehme, rechtliche Schritte nach sich ziehen, die der Verfasser im Zweifelsfall tragen muss! Im Zweifelsfall behält sich der Staff die Entscheidung vor, was zu weit geht und was nicht.
    * Zu große Bilder (größer als 500*500 Pixel bitte lieber verlinken, da sonst das Layout gesprengt wird
    * Sig aus

  2. #2


    Louis Cole - Time (Danke Marcel)

    Ich wollte dieses Album am Anfang nicht so ganz ernst nehmen. Diese ganze Lo-Fi-ästhetik und die auf mich künstlich auf Humor ausgelegte Art seiner Musikvideos und seiner Texte haben mich erst mal etwas abgeschreckt. Ich komme aber nicht drum herum zu sagen, dass dieses hier ein unfassbar gutes Funk / Jazz / Pop-Album geworden ist das inzwischen ganz weit oben in meiner Liste von den Besten Alben dieses Jahres zu finden ist. Am Anfang hat mich auch die Synthlastigkeit im Verhältnis zu "echten" Instrumenten etwas gestört, aber das war Gewöhnungssache. Grade die Synths sind für mich inzwischen das Alleinstellungsmerkmal. Das Songwriting spricht für sich. Louis schafft es immer wieder mich mit irgendwelchen kleinigkeiten aus dem Konzept zu bringen. Der innere Musiker (und vor allem der Drummer!) in mir freut sich, wie lange nicht mehr. Ruhige Tracks und Tanzbares funktionieren für mich gleichgut. Time bringt mich gleichermaßen zum schmunzeln und zum Nachdenken. Ein paar Tränen wegblinzeln musste ich sicherlich auch schon. Tolles Ding!

    Lieblingssong: Phone // Kann auf Bandcamp oder Youtube gratis gestreamt werden.





    Daughters - You Won't Get What You Want

    Der erste Output der sich wieder zusammengeraufthabenden Daughters seit über acht Jahren. Ich bin ja bekennender Fan des self-titled Albums von 2008, das ich für eins der besten Noise-rock / Mathcore / Experimental / Whatever-Alben aller Zeiten halte. You Won't Get What You Want hat damit nicht mehr so wirklich viel zu tun. Klar, die Gitarren sind immernoch größtenteils absolult dissonant, Schlagzeug und Bass sind immernoch entweder schonungslos groovig oder aber völliges Chaos und Sänger Alexis Marshall flüstert, lallt, stöhnt und schreit sich immernoch wie im Wahn durch die Songs. Dazu kommen aber auch deutlich mehr elektronische, fast schon industrial-esque, Elemente, narrativere Songtexte und ein stärkerer Fokus auf Wiederholungen, anstatt möglichst viel abgefahrenen Krempel in einen Song zu pressen. Das Ergebnis ist fürchterlich anstrengend und verstörend, aber zieht mich komplett in seinen Bann. Das Album ist dunkel und böse und wütend aber wirkt auf mich im Gegensatz zu den Vorherigen überraschend erwachsen. Wenn ich jemals von sowas Ähnlichem wie einem Comeback gehypet sein sollte, ist es wahrscheinlich das hier. Ich liebe es.

    Lieblingssong: Guest House

  3. #3
    Gut, dass du mir diesen Thread zurück ins Gedächtnis rufst.

    Normalerweise bin ich ein sehr sehr konservativer Musikhörer der sich über mehrere Monate an den selben 2 Bands festkrallt und einfach nichts anderes hören mag.
    Das letzte halbe Jahr springe ich jedoch irgendwie von Band zu Band, entdecke alte Favourites wieder, stoße auf neue Bands die mir eigentlich hätten bekannt sein sollen. Zudem bewege ich mich wieder recht tief in Genres rein, die ich mal als Teenie gehört habe.

    Aktueller Auslöser dafür ist die Single Losing my Life von Falling in Reverse



    Das Musikvideo zu der Single wurde mir locker über ne Woche aggressiv bei Youtube vorgeschlagen. Es war praktisch konstant das Lied, welches als nächstes in die Autoplay Liste geworfen wurde. Irgendwann habe ich also zwangsweise reingehört. Direkt nach dem ersten Hören habe ich mir das Lied erstmal in die Spotify Playlist gepackt und mich über andere Lieder der Band hergemacht.
    Das ganze führte mich sofort zu der Single Losing my Mind, die nur 3 Monate zuvor released wurde.



    Die Mischung aus Post-Hardcore/Post-Punk und Rap hat mich instant gehooked. Mit entsprechenden Erwartungen bin ich an die vergangenen Alben der Bands rangegangen, wurde jedoch durch einige Stilexperimente positiv überrascht.
    Was die aktuellen Singles angeht:
    Egal wie häufig ich reinhöre, der erste Eindruck bleibt oder wird nur besser. Die Leidenschaft und Energie die in jedem gesprochenem Wort und jeder gesungenen Zeile steckt bläst mich einfach weg. Ohne groß Ahnung von Musik oder dem Prozess zur Entstehung eines Songs zu haben: Das ist das erste Mal, dass mir aktiv bewusst wird, wie viel Arbeit auch in dem Editing stecken muss. Und es ist super.

    Was mir etwas sauer aufstieß waren die vielen negativen Dinge, die den Frontsänger Radke umgeben. Da habe ich mich dann doch gefragt, ob ich lieber auf die gute Experience verzichte (einfach nur um irgendwo mein Moralempfinden zu stillen), kann mich dann aber doch nicht von dem Sound lösen.
    Leider weiss FIR wirklich wie man gute Musik macht. Also habe ich mich damit abgefunden, dass diese Band einfach eines meiner guilty pleasures ist :x.

    Die beiden Singles lassen sich natürlich auf Spotify streamen und auf Youtube gibt es zu beiden auch ein eigenes Musikvideo.

  4. #4
    Father John Misty - God's Favorite Customer

    Mr Tillman good to see you again /
    There's a few outstanding charges just before we check you in /
    Let's see here, you left your passport in the mini fridge and a message with the desk days here "the picture isn't his"

    - "Mr. Tillman" (YouTube)

    Gestern war ich auf dem Konzert, heute höre ich wieder einmal alle Songs rauf und runter, gerade auch vom neuesten Album "God's Favorite Customer", das mir sehr gut gefällt.

    Der Typ ist ein großartiger Entertainer, vor allem live sind die Songs einfach großartig, wenn er abgehalftert mit Sonnenbrille und weißem Anzug vor einem swingt und croont. Seine Texte sind lustig und skurril, aber trotz der Ironie und der (aufgesetzten, zum Act gehörenden) Arroganz kommt doch immer wieder eine ehrliche Wärme durch. Im Vorgängeralbum "Pure Comedy" kam das z.B. im bitterbösen Titelsong durch, in dem er sich über die Menschheit lustig macht, dabei sic selbst rausnimmt wie einen beobachtenden Alien ("their religions are the best" etc.), aber dann eben doch mit einem im leeren Raum hängenden "hate to say it, but each other is all we've got" endet.
    Man kann sich halt nicht einfach nur drüber lustig machen.

    Ich kann ihn jedenfalls weiterempfehlen für alle, die Indie/ Singer-Songwriter etc. mögen und gerne dabei auf die Texte achten.

    Geändert von Schattenläufer (08.11.2018 um 15:48 Uhr)

  5. #5
    Aufgrund von Red Dead Redemption 2 ,läuft zur Zeit viel Western und Country bei mir ..Aber besonders Elmer Bernstein weil seine Kompositionen einfach wunderbar episch sind und man da
    im Grunde nie was falsch machen kann. Enrico Morricone ist zwar auch noch eine gute Alternative aber ich bin ehrlich gesagt nur Bedingt ein Fan des Italo Western Styles . Zuviele Graustufen^^
    Interessant ist auch worauf man bei der Suche nach neuen Tracks so stößt .Da sind immer noch viele kleine Sterne im Dickicht des Soundtrack Dschungels versteckt.
    Leider findet man vieles nur noch auf You Tube weil es nie einen Weg aus den Studios raus geschafft hat. Wie zum beispiel das Main Theme von "The Great Scout and Cathouse´Thursday oder
    "The Man from Button Willow" Songs die in meiner Playliste immer einen festen Platz haben werden wenn ich in den Sonnenuntergang reite ^^


    https://www.youtube.com/watch?v=UuAZ4WhbI8o&t=6s

  6. #6
    AnnenMayKantereit

    Die Band aus Köln ist der absolute Hammer, diese Stimme und die vielen verschiedenen Songs,
    da kann man richtig mitfühlen, nach dem Motto: "Welt aus und Musik an".
    Das erste Album hab ich geschenkt gekriegt und jetzt das zweite Album zu Weihnachten,
    einfach fantastisch. Die neuen Lieder haben mir es am meisten angetan,
    wie "Marie" und "schon krass".

    Hier ein link zum Lied "Pocahontas" das finden alle in meinen Bekanntenkreis am besten:
    https://www.youtube.com/watch?v=DraA3PUuoQc

    mfg snikerfreak83

    Geändert von snikerfreak83 (01.01.2019 um 18:19 Uhr) Grund: nachtrag;doppelttel

  7. #7
    Derzeit blas ich mir recht viel Rammstein (Benzin, Mutter, Ich tu dir weh, ... that jizz) in die Gehörgänge. Oomph! geht auch voll klar. Außerdem hab ich Motörhead für mich entdeckt, was bisher konsequent an mir vorbeigegangen ist, aber aufgrund des Personenkults um Lemmy Kilmister (anscheinend zu recht) hab ich mir deren Musik auch mal zu Gemüte geführt und da sind echt zahlreiche Songs dabei, die richtig klasse sind. Manowar bricht auch immer mal wieder über mich herein, weil die Youtube Autoplayfunktion erfolgreich dafür sorgt, dass in den Videovorschlägen automatisch nur und ausnahmslos Songs erscheinen, die ich bereits mindestens einmal gehört hab bzw. diejenigen, die ich ohnehin schon höre, was suboptimal ist, da ich mich musikalisch eigentlich wöchentlich neu orientiere. Zumindest was Bands angeht.

  8. #8
    Lana Del del Rey

    Die wunderbare Sängerin Lana Del del Rey mit ihre besonderen Stimme muss ich euch unbedingt vorstellen, sehr begabt und sie hat eine markante Stimme. Lana Del de Ray heißt mit bürgerlichen Namen Elizabeth Woolridge Grant und würde am 21. Juni 1985 in New York geboren. Mir am liebsten sind die Songs „Video Games“ womit sie auf der ganzen Welt bekannt würde - Weitere Songs sind unter anderen „Summertime Sadness“, sowie „Lust for Life“ mit The Weeknd. Ihre Musik hat mich gleich in ihren Bann geschlagen, zudem half mir ihre unter anderen über meine Depri-Phasen. Aber auch so höre ich sie gern, meist zusammen mit den Songs von Sia (Breath Me), Lamb (Gabriel) und Kate Bush.

    Ich kann sie euch nur empfehlen, allerdings hab ich zurzeit nichts neues gesehen oder gehört, aber ich halte die Augen hoffen.

    https://www.youtube.com/watch?v=TdrL3QxjyVw

    Charli XCX

    Die Sängerin Charli XCX höre ich ebenfalls sehr gern, einfach mal fallen lassen und wie man so schön sagt: „Welt aus und Musik an“. Für alle die Charli XCX noch nicht kennen sollten, eine kleine Einleitung: Sie heißt eigentlich mit bürgerlichen Namen Charlotte Aitchison und würde am 2.August 1992 in Stevenage, Hertfordshire geboren. Charli ist natürlich Sängerin, aber auch Songwriterin, ihre geschrieben Lieder würde von Iggy Azalea, Hilary Duff, Selena Gomez, Rita Ora, Britney Spears und Gwen Stefani gesungen.

    Aktuell ist glaube das Lied "1999" das sie zusammen mit Troye Sivan singt, da werden unter anderem Titanic oder die Band „TLC“ parodiert.

    https://www.youtube.com/watch?v=6-v1b9waHWY

    mfg snikerfreak83

    Geändert von snikerfreak83 (19.01.2019 um 15:58 Uhr) Grund: nachtrag,verbesserung

  9. #9
    Nachdem ich letzte Woche Swort Art Online auf Netflix für mich entdeckt hab ,hatte ich wahnsinnige Lust ma wieder ein MMORPG zu spielen .. dummerweise ist meine PS3 im Moment außer Dienst was mich zu Florensia auf Steam geführt hat. Aber die Musik da drin ist teilweise zum einschlafen weswegen ich mich dann wieder auf den guten alten Final Fantasy 14 Soundtrack zurück besonnen hab und den während dem Spielen rauf und runterlaufen lasse. Allein schon die Intro Musik ist so hammer das ich jedesmal ne Gänsehaut bekomme !
    https://www.youtube.com/watch?v=bWdeMqELN-U

  10. #10
    Es ist wieder Sommer und man trifft sich an der örtlichen Tanke, um über den letzten Disco-Aufriss, das krasse Überholmanöver von letzthin oder auch sonst über jede Menge selbstprofilierenden Scheiss zu diskutieren. Und natürlich um seine Karre vorzuzeigen - die frisch gewaschen in der Sonne glänzend, weit mehr PS besitzt, als die Fahrer Hirnzellen. Diese Ansage ist natürlich stark verallgemeinernd und ich habe auch nichts dagegen, seine Abende so zu verbringen, aber bei uns hängen diese Kids wirklich dauernd an den Tankstellen rum. Um bei einem solchen Szenario auch mit dem Fiat Punto von Mutti keine schlechte Figur zu machen, braucht es natürlich einen deftigen Soundtrack, der volles Rohr aus den geöffneten Fenstern scheppert. Dazu empfehle ich auf jeden Fall folgende Alben:



    Bewitcher - Under The Witching Cross
    Keinen Bock auf traditionellen Black Metal aber trotzdem ordentlich dem Gehörnten seinen Respekt zollen? Das geht am besten mit dem neuen Album von Bewitcher. Ein gereiftes Songwriting, sägende Gitarren, coole Rythmen und eine punkige Attitüde vermischen sich zu angeschwärztem Speed Metal allererster Güteklasse. Schon der Vorgänger war ein ansehnlicher Brocken eingängiges Geballer und hier wird nun fachmännisch nachgelegt. Die Songs sind alle knackig-kurz gehalten und so kommt die Platte auf eine gute halbe Stunde Spielzeit, was bedeutet, dass diese Orgie immer mal wieder zwischendurch abgefeiert werden kann.

    Anspieltipp: Too Fast For The Flames



    Full Of Hell - Weeping Choir
    Eine Portion dreckigen Deathgrinds kann eigentlich nie schaden. Obwohl "Weeping Choir" von Full Of Hell etwas mehr darstellt als das. Vom vertrackten Opener, über erstaunlich eingängige Songs wie das perfekte "Thundering Hammers", zu ohrenbetäubendem Noise-Geknarze und dem doomigen "Armory Of Obsidian Glass", gibt es eine kleine musikalische Reise zu durchleben, die wie ein Fäkalregen bei herrlichstem Sonnenschein auf den geneigten Höhrer herniederprasselt. Letzterer Song nimmt übrigens mit seinen sage und schreibe sieben Minuten knapp einen Drittel der Gesamtspielzeit ein! Das hat Hand und Fuss und bietet genug Abwechslung, um auch auf Dauer nicht öde zu werden.

    Anspieltipp: Thundering Hammers



    Kryptos - Afterburner
    Nicht nur das Cover von "Afterburner" schreit nach den 80er-Jahren, sondern auch die Musik. Mit geilen Riffs gewürzter Heavy Metal vermischt sich mit einer Prise Thrash, mal stampfend, mal polternd, mal schnell, aber immer mit dem nötigen Geschick, um sich in den Gehörgängen festzukrallen. Die Stimme des Sängers war die erste Überraschung: Ich hätte sie nach den ersten Riffs nicht so rau erwartet! Passt aber wie die Faust aufs Auge. Zweite Überraschung: Niemals hätte ich gedacht, dass diese Band aus Indien stammt! Das ist schon der fünfte Longplayer der Truppe und ich muss gestehen, jetzt bin ich auf die älteren Alben der Jungs gespannt. Eins A!

    Anspieltipp: Red Dawn



    Nocturnal Breed - We Only Came For The Violence
    Nachdem die Chaoten aus Norwegen mit "Fields Of Rot" 2007 ihr Magnum Opus veröffentlicht hatten, wurde es etwas ruhig um die Truppe, wohl auch weil das Folgealbum "Napalm Nights" nicht so richtig zünden wollte. Anno 2019 melden sie sich aber wieder mit einem heftigen Stück Black/Thrash Metal zurück! Schnörkellos gezockte Songs mit balkenbiegenden Grooves, fetzenden Drums und einem Rythmus, der direkt ins Blut geht, zeugen von der wiedergefundenen Spielfreude von "Nocturnal Breed" und sollten selbst dem verkniffensten Kuttenträger ein Lächeln auf die spröden Lippen zaubern. Der Sänger ist immer noch 'ne coole Sau und klingt, als würden Lemmy Kilmister (R.I.P.) oder Brian Johnson einen auf Black Metal machen!

    Anspieltipp: We Only Came For The Violence



    He Is Legend - White Bat
    "He Is Legend" waren mir bis dato völlig unbekannt, unverständlicherweise. Auf "White Bat" zocken die Jungs eine Mischung aus harten, schnellen Nummern, Stadionrock und langsameren, schon fast balladesken Stücken. Dies immer mit einer gehörigen Portion Stil und auch nicht immer sofort eingängig, was die Musik interessanter macht, da man sich mit ihr beschäftigen muss. Die zweite Hälfte der Scheibe nimmt den Fuss etwas vom Gaspedal, das stört aber gar nicht, sondern sorgt zusätzlich für Abwechslung. Geiles Teil.

    Anspieltipp: When The Woods Were Young



    Prince Daddy & The Hyena - Cosmic Thrill Seekers
    Das erinnert mich irgendwie an Blink 182 - Nostalgie! - aber auf abgefuckt und mit einem viel breiteren Ideenspektrum. Zugegeben, die heiser krächzende Stimme des Sängers kann zu Beginn etwas gewöhnungsbedürftig klingen. Nichtsdestotrotz ist das ein wahrlich kosmischer Ritt durch verschiedene Stile und Einflüsse der Rockmusik. Kein Song gleicht dem anderen und das Album verströmt eine Spielfreude, dass man einfach den Hut zücken muss. Einen wirklichen Anspieltipp zu geben, fällt fast etwas schwer, aber ich versuch's einfach mal.

    Anspieltipp: C'mon & Smoke Me Up



    Power Trip - Nightmare Logic
    "Power Trip" machen ihrem Bandnamen alle Ehre. Das ist Thrash Metal in Reinkultur! Jeder Song auf diesem Album ist ein Killer, das Songwriting ausgereift und die Produktion ist dermassen druckvoll und fett ausgefallen, dass man mit dieser Scheibe problemlos Wände einreissen kann. Teilweise gibt es eine Prise Crossover obendrauf, sozusagen das berühmte Sahnehäubchen auf einem geilen Stück Musik. Lautstärke aufdrehen, Gaspedal durchtreten und dann gibt es kein Halten mehr.

    Anspieltipp: Waiting Around To Die

    Geändert von deserted-monkey (23.08.2019 um 23:55 Uhr)

  11. #11
    Ich hab letztens auf einem kleinen Festival diese Band aus der Nähe von Nürnberg namens Eskalation live gesehen. Es ist schwierig zu beschreiben, in welche Stilrichtung man die Instrumente der 7, (neben Gitarren und Schlagzeug) nämlich Orgel, Trompete, Saxophon, Keyboard und Posaune am besten einordnet. Ich glaube, so wie die Stimmung gemacht haben, paßt "Party" ganz gut. Mich persönlich haben die Bläser mit in der Band erst an Naked Superhero erinnert, aber die Orgel hat das Ganze dann wieder in einem anderen Bereich für mich erklingen lassen.
    Hab mir dann auch das Album namens 360° nach dem Auftritt am Merch-Stand geholt.
    YT - Ich bau mir meine Wahrheit
    YT - Kleinstadt
    YT - Tanz deine Revolution

  12. #12
    Ein paar meiner Highlights aus der ersten Jahreshälfte im Rundumschlag!



    Jameszoo, Metropole Orkest & Jules Buckley - Melkweg
    Classical / Jazz / Electronic


    Ein Livealbum von Elektronik-Dude Jameszoo in Kooperation mit dem herausragenden Metropole Orkest unter der Führung von Jules Buckley. Hier kommen zwei grundverschiedene Klänge zusammen, die trotzdem merkwürdig zusammen arbeiten. Das hier ist teilweise Filmmusik, anderswo Jazz-Orgie und dann wieder weirder Synthie-Quark. Für mich eines der spannenderen Jazzprojekte bisher in diesem Jahr!





    Uboa - The Origin of My Depression
    Noise / Power Electronics / Ambient


    Uff, der Titel ist auf jeden Fall nicht zu dick aufgetragen. Nicht von dem mäandernden Klangteppich zu Beginn des Anspieltipps täuschen lassen: Die Künstlerin gräbt hier ganz tief in ihrer Psyche. Viele Noise-Alben sind mir etwas zu eintönig und langatmig, aber Uboa betreibt hier 40 Minuten schmerzhafte Selbsttherapie. Man merkt schon in den harschen Vocals zum Ende des Titeltracks, dass dieses Album einiges aufarbeitet. Die Geißelung nimmt ihren Höhepunkt (oder Tiefpunkt, wie man's halt nimmt) im zweiminütigen "Please Don't Leave Me" - vermutlich das heftigste Stück Musik, das man dieses Jahr hören kann. Die Nische, in die das hier schlägt, ist klein, aber wer auf Herausforderung in seinem Ambient steht, sollte mal reinhören.





    Brutus - Nest
    Punk Rock / Hardcore / Shoegaze


    Die Belgier von Brutus machen mit dem zweiten Album genau da weiter, wo das erste aufgehört hat, nämlich beim Abriss der scheiß Lautsprecher. Ich hab' immer Respekt vor Multitasking bei Musikern, aber ich glaube, dass mir Drums & Vocals gleichzeitig am meisten imponieren. Genau das liefert Brutus hier ab, mit derselben rotzigen Attitüde, die schon das Debüt vor zwei Jahren so gut gemacht hat.





    Monza - Der Tag an dem Berge aus dem Himmel wuchsen
    Progressive Rock / Post Metal


    Danke Jan! Das etwas abgefahrene 70s-Space-Adventure-Cover trifft ullkigerweise ganz gut, wie diese Band klingt. Sehr affektiert und mit viel Theatralik wird hier ein Epos von Mensch und Maschine erzählt (Spoiler: wir verlieren). Die Stücke dieses Albums nehmen sich viel Zeit, um sich erst langsam fett zu fressen, und dann mit all ihrem Gewicht auf den Hörer einzufallen. Der verlinkte Titeltrack bildet den Epilog der Reise: In der Mitte nimmt er sich zurück, um bildhaft darzulegen, wie es nach unserer Unterwerfung denn so weiter geht: "Und die Drohnen und die Apparate und die Drähte, sie fanden uns und zogen uns hinein in das schwarze Zentrum und bekehrten uns/ Einer nach dem andern, verändert/ Einer nach dem andern, entwürdigt/ Einer nach dem andern, entmenschlicht". Dann lautes Schleppern und danach nichts außer unbehaglichem Knarzen. Au weia.





    Roísin Murphy - Incapable
    Pop / House

    (Single)


    Zum Abschluss nach all dieser Schwere noch die jüngste Single von Roísin Murphy. Ich kann's nicht genau begründen, aber irgendwie trifft sie einfach genau den Nerv von elektronischem Pop, der komplett mit mir resoniert. Wie immer ist der Klang sehr kühl und minimalistisch, kommt aber trotzdem mit absurder Funkgitarre im Chorus um die Ecke, und ist zweifelsohne was für Draußen. Im Original geht das ganze achteinhalb Minuten - ich lasse den radiotauglichen Edit hier.


  13. #13
    Ich höre gerade neben Bandcamp Dailies, die ich für mich entdeckt habe, wieder Primitive Techniques von den Upbeats

    Als das rauskam habe ich das nur ein wenig drüber gehört und schnell das Interesse verloren. Ist nicht so aggressiv wie Big Skeleton, bisschen mellow, ganz nice. Gerade die Sachen, die mehr nach Bury your Head vom Vorgänger kommen sind gerade in der Rotation.

  14. #14
    Ein Zwischenstand für 2020 in Musik!


    Bolt Gun - Begotten
    Metal / Post Rock / Noise


    Gleich mal mit zweihundert Tonnen an Schwärze einsteigen. Bolt Gun sind mir durch ihre Split mit der Noise-Künstlerin Uboa (s.o.) aufgefallen und spielen langsame, zähe Gitarrenmusik mit viel Krach. Im neuen Album geht das teilweise in Black Metal-Gefilde, aber auch der Post Rock-Einschlag kommt nicht zu kurz.





    Colin Phils - Trust/Fall
    Math Rock / Post Rock


    Bisschen schläfrig, das bisherige Math Rock-Jahr. Diese kleine Perle hat es mir aber doch angetan! Sehr abwechslungsreich geben sich die Amis mit dem bescheuerten Bandnamen und zeigen hier mal ihre American Football-Ader, bleiben dann länger instrumental und schreien auch mal, wenn's nicht anders geht. Ganz wundervoll und zum Träumen geeignet.





    Deerhoof - Future Teenage Cave Artists
    Indie Rock / Noise Rock


    Deerhoof zeigen sich auf ihrem fünfzehnten Album mit wiedergefundener Stärke. Nachdem ich die letzten Alben der Band mit der weirden Frontfrau eher so lala fand, geht es auf "Future Teenage Cave Artists" so ulkig wie lange nicht zu. Auch hier gibt es ab und an ein paar Songs, die nicht sonderlich auffallen. Aber wenn es groovt, dann auch so richtig. Außerdem schön zu hören, dass Drummer Greg Saunier immer öfter selbst zum Mikro greift und eine Doppelspitze mit Satomi bildet. Deerhoof sind eine der Bands, die so klingen wie niemand sonst, und im verlinkten "Farewell" Symphony wird das mit am deutlichsten.





    Moon Bounce - Skip Intro
    Pop / Electronica


    Moon Bounce meldet sich nach einer längeren Pause mit seinem neuen Album Skip Intro zurück (bitte nicht wörtlich nehmen, der erste Song ist dope). Seine Produktion ist so spärlich und atmosphärisch wie nie zuvor und der RnB-Verschnitt mit elektronischem Gepiepse geht runter wie Öl. Die Blender-Sample-Text-Ästhetik des Videos zu "Better Now" geht damit Hand in Hand.





    Arca - KiCk i
    Experimental / Electronica


    Arca startet mit dem ersten Teil ihrer "KiCk"-Reihe einen neuen Abschnitt - nicht nur mit ihrer Identität, sondern auch in ihrer Musik. Obwohl sie vermutlich niemals etwas krasseres als Mutant abliefern wird, gibt es hier einen neuen Satz wegweisender Klangkunst, den wir in den nächsten Jahren vermutlich allerorts kopiert hören werden - Es gibt derzeit einfach kaum einen interessanteren Produzenten. Die Features von SOPHIE, Björk und Weiteren sind zum Großteil fett, und ich meine, wieso gibt es jetzt experimentellen Reggaeton?! Kein fleckenfreies Album, aber hochinteressant dennoch. Video bitte nicht auf Substanzen anschauen, das erfüllt den gleichen Effekt vermutlich schon gut genug.


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