Mit so einer hinter den Dingen versteckt liegenden Erklärung hat man einen dramaturgischen Joker für eine spätere Enthüllung zur Hand. Im günstigen Fall kann man dem Spieler eine interessante Überraschung bereiten, weil er dem narrativen Zaubertrick applaudiert und sich voller Neugier der Wahrheit hinter dem Schein zuwendet. Im ungünstigen Fall ist der Spieler enttäuscht, weil er sich durch die alles umdrehende Wendung bestraft fühlt, immerhin hat er ja eigens der ursprünglichen Geschichte seine Gutgläubigkeit und sein Einverständnis entgegengebracht, sich auf die zunächst dargestellte Welt einzulassen. Ich glaube, der erfreute Spielertyp stellt die Mehrheit, kann das aber nicht beweisen.

Allerdings hat der Trick auch schon einen ziemlichen Bart. Dass hinter der Kulisse der Welt eine die Fantasie des Helden übersteigende Technologie wirkt, die in der Lage ist, die Maxime seiner Anschauung umzukrempeln, ist als erzählerisches Motiv durch häufigen Gebrauch durchaus schon etwas abgestumpft. Um nichts Aktuelles zu spoilern, nenne ich nur ein paar ältere Filme als Beispiele: Planet der Affen, Dark City, Matrix. Wer gezielt sucht, findet sehr leicht mehr.
Ich glaube, der Großteil der Spieler ist zu medienaffin, gewieft und popkulturell beschlagen, als dass ein nennenswerter Teil noch gar nicht mit diesem Konzept in Kontakt getreten ist, folglich geht der Vorteil der überraschenden Enthüllung verloren oder wird zumindest stark gemindert. Was bleibt, wäre eine wirklich gute Variante des schon oft Erzählten, aber wie leicht man dabei ins unfreiwillig Lächerliche abrutschen kann, zeigt ja das auch in diesem noch so jungen Thread bereits früh gefallene Beispiel der Midi-Chlorianer. Da wäre der Verbleib bei platter Magie wesentlich besser als ein derart unbeholfener Versuch einer "raffinierten Erklärung hinter den Dingen" gewesen.