Nur gründen sollten sie nicht darauf, gerade nicht, wenn alles nur adoptiert ist.
Sicher. Ich würde eventuell mehr zu Letzterem tendieren, aber nicht im Allgemeinen und muss zugestehen, dass mir durchaus auch einige Action-Adventures imponieren konnten. Es ist eher eine Qualitätsfrage und das Gesamtpaket. Das betrifft auch andere Medien wie beispielsweise Musik. Ja, es gibt Genre-Vorlieben und auch ja, es gibt aus jeder Sparte Titel, die ansprechend sind. Oftmals sind das Crossover.
Das tue ich ebenso. Gerade wenn dieses Vorbild zuende ist und man vom Setting noch nicht gesättigt ist. Ich meinte aber eher den Schaffungsdrang des Entwicklers. Auch ein solcher kann Inspiration erfahren, übernimmt dann bestimmte Dinge, ändert sie ab. Die eigene Seele nicht einzubringen, die den Neuheitswert schaffen würde, das finde ich unverständlich. Zudem werden nicht nur sehr gute, ausgebaute Spiele geklont, sondern rohe Aspekte. In einem anderen Modding-Kreis wollte jeder ein Multiplayer Open World RPG machen, was natürlich einerseits schon einmal einen Riesenaufwand bedeuten kann, andererseits waren die Resultate dann wirklich, was ich als generisch tituliere. Es wurde mit x Systemen geworben, viele davon waren gänzlich optional. Es gab kein Alleinstellungsmerkmal, keine Richtung, keine Aussage. Da erscheint mir dann der Arbeitsaufwand fehlplatziert, nur Redundanz. Originalität kann gerade mit eindringlicher Story, besonderem Ambiente, Heranführung und eben ineinander greifenden Spielmechaniken erzeugt werden. Kombinatorik hilft. Mach das RPG über griechische Götter, in einer Unterwasserwelt, erzähle die Geschichte eines Gladiators, strande auf einer Insel, spiele einen Dämonen und richte alles andere danach aus, schwupps, hebt es sich ab und ist für den Spieler leicht verständlich. Bleiben alle beim Medieval-Theme, rücken die Story in den Hintergrund und benutzen das Kampfsystem, das verworren ist und auch in jedem anderen Spiel seiner Art hätte sein können, ist das nicht der Fall.
Insbesondere, wenn der Standard des Vorbildes nicht gehalten kann, scheint mir ein Klonen nicht sinnvoll. Klar kann man ein paar Dinge übernehmen, dann aber mit Eigenem vermischen. Um mal noch etwas mehr zu unterstellen: Ich bin mir nicht sicher, ob die Motivation jedesmal die "Richtige" ist. Im kommerziellen Bereich sieht man, dass Medien publiziert werden, um sie für Geld zu verkaufen oder dem Hype zu genügen. Sequels reichen dann oft nicht mehr heran und verstehen auch nicht, was den ersten Teil erfolgreich gemacht hat. Wie gesagt ist als Hobby mitunter die Motivation "weil mir das Vorbild gefallen hat". Als beste Spiele in der RPG-Maker-Welt muss ich jedoch ganz klar jene deklarieren, die sich abheben und nicht nur qualitativ überzeugen, sondern eine Kernaussage haben, die, wo der Autor etwas zu erzählten hatte und dies auf die Leinwand bringen musste.