Naja, ich lerne Latein (ab Klasse 7) und Japanisch (Klasse 11, Neuanfang).
Hätte ich am Anfang die Wahl gehabt, hätte ich sofort Japanisch gewählt, doch so habe ich mich für Latein entschieden, weil ich mir 100% sicher war, dass ich Französisch niemals aussprechen könnte.
Nun gut, am Anfang fand ich Latein recht simpel, doch mit der Zeit wuchs mir die Menge an grammatikalischen Formen über den Kopf (ich weiss, die deutsche Sprache hat das auch, aber weil ich hier aufgewachsen bin ist das auch kein Problem).
(Die nächsten Angaben sind ohne Gewähr, habe schon lange keine Grammatik mehr gelernt^^')
Wenn man mal von Deklinationen der Subjektive (a,e,i,o,u, konsonantische und Neutrum, wobei manche von denen nur wenige Unterschiede aufweisen) und der Verben in den verschiedenen Zeitformen und Konjugationen (6 "Personen" wie im Deutschen, dazu Präsens, Imperfekt, Perfekt, Plusquamperfekt, Futur I + II, das alles im Indikativ und Konjunktiv, die Passivformen; gut, dass klingt jetzt ähnlich wie im Deutschen, doch ich glaube auch, wenn ich NICHT in Deutschland aufgewachsen wäre, hätte ich es mir wahrscheinlich lieber 2 mal überlegt, ob ich Deutsch lernen will...)absieht, gibt es im lateinichen auch nette Konstruktionen, wie den AcI,NcI, Gerundium, Gerundivum, Ablativus Absolutus, Partizip Präsens Aktiv und Passiv, Partizip Futur Aktiv... Mehr fällt mir auch nicht ein^^
Besonders erwähnen möchte ich Deponentien, lateinische Wörter, die im Passiv geschrieben sind, aber AKTIVISCHE Bedeutung haben... über den Sinn dieser Wörter möchte ich nicht sprechen, aber die muss man lernen, genau wie vieles andere in dieser Sprache, wie kleine Wörter wie "dieser" oder "jener" ihre ganz eigenen Formen haben.
Ich gehöre eigentlich nicht zu den Faulsten, doch ich komme bis jetzt nicht hinter das System...(4 Jahre Latein ).
Soweit ich das beurteilen kann (mache ja noch nicht lange Japanisch, habe mich bei dieser Sprache aber auch viel stärker im Vorraus informiert als bei Latein...)denke ich, dass Japanisch einfacher ist, wenn man keine Schwiereigkeiten mit dem Merken von Wörtern hat.
Die Zeichen merkt man sich in der Regel parallel zu den Wörtern, es ist also kein richtig großer Zeitaufwand, doch meine ich, dass man sie recht oft wiederholen sollte (die Zeichen), weil man sie sonst recht schnell vergisst. Von der Grammatik her gibt es (soweit ich das weiss) hauptsächlich zu beachten, dass die SPrache sehr davon abhängig ist, mit welchen Schichten bzw. Leuten man redet.
Wenn man zB. mit seinem Chef spricht, benutzt man stellenweise ganz andere Wörter als wenn man mit Kumpel spricht, und ähnliches (was aber im Japanischen weit mehr ausgesprägt ist als im Deutschen).
Ich finde der Einstig in Japanisch ist für mich auf jeden Fall einfacher als der in die lateinische Sprache war, und ich kann nach 4 Jahren noch keinen einzigen lateinischen Satz flüssig auf die Beine stellen... geschweige denn, grammatikalisch korrekt^^
So, lange Rede, kurzer Sinn, ich würde dir definitiv zu Japanisch raten, wenn du etwas mit Japan zu tun haben willst, du dir Vokabeln (mit den Zeichen) gut merken kannst und du eine Sprache haben willst, in der du dich auch flüssig mit jemandem unterhalten kannst, UND bei der du nicht auch noch nach 4 Jahren einen Text vorgelegt bekommst und ihn nicht gleich auf Anhieb verstehen kannst^^
Ansonsten wähle Latein, wenn du dir gut Vokabeln UND Grammatik merken kannst.

PS: Persönlich denke ich eigentlich nicht, dass man Zeichnen können muss, um die Schriftzeichen hinzukriegen, es gehört nur ein wenig Übung dazu, genau, wie wenn man Buchstaben lernt^^