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Thema: Lohnt es sich heutzutage zu makern?

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  1. #1

    Lohnt es sich heutzutage zu makern?

    Hey liebe Leute,
    ich habe eine ganz einfache doch komplexe Frage. Ist die Community aktiv genug um seine sowieso schon limiterte Zeit fürs Makern aufzuopfern. Damals in den Quartier Zeiten war die Community echt lebendig, bis ich mich dann schließlich zurückgezogen habe. Seither sind es 10 Jahre jetzt her und die Community geht langsam ein. Hab mir aber den MV Maker geholt und überlege wieder zu makern ... lohnt es sich?

    MfG

    In Quartier Zeiten hieß ich anders, möchte aber nicht verraten

  2. #2
    Makern ist ein Hobby. Hobbies machen Spaß. Wenn du da keinen Spaß dran hast oder dir Aufmerksamkeit und Kommunikation wichtiger ist als die Tätigkeit an sich, dann ist Makern vielleicht grundsätzlich nichts für dich. Ist aber nicht weiter schlimm. Kannst du beides in kleinem Rahmen auch hier haben, etwas reger im Discord. Oder du gehst in den englischsprachigen Raum auf rpgmakerweb und hast es weiterhin in forenform.

    Schau ansonsten einfach mal ins Spieleforum. Gibt hier genug aktive Projekte, die Anklang finden. Auch wenn es etwas ruhig erscheint, hat sich einiges simpel auf Social Media (hauptsächlich Twitter) verlegt.

    Wenn du mit lohnen Geld meinst, sogar der letzte Ramsch verkauft sich auf Steam.

  3. #3
    Ich denke es kommt darauf an, was du willst: Einfach nur für dich Spaß dran haben? Ein Spiel machen, das später auch von vielen andern Leuten gespielt wird? Geld verdienen? Ich kann es nur aus Spielersicht beurteilen, da ich selber nie wirklich dazu gekommen bin mit dem Maker was zu erstellen - aber auf Steam gab es ja glaub ich schon das ein oder andere Game was mit dem Maker erstellt wurde und verkauft wurde - oder zumindest nach Maker-Optik aussah. (Natürlich braucht man dann auch entsprechend legale Ressourcen.)

    Die neueren Maker sind da natürlich besser ausgestattet mit ihren vielen Möglichkeiten "von Haus aus". Die älteren Maker und der selbst auferlegte Zwang dazu - das dürfte eher ne kleinerwerdende Gruppe ansprechen. (Die die früher halt traditionell damit groß wurden und die neueren Maker deshalb automatisch schlechter finden bzw. weniger damit warm werden.) Also bei älteren Makern würd ich vom Gefühl eher sagen, dass die rein noch taugen selber zum Rumexperimentieren. Wenn das Ziel ist Geld zu machen oder viele Leute dazu bringen ein kostenloses Spiel runterzuladen ... dann eher zu neuerenVersionen greifen. (Hast du ja wohl schon, mit dem MV.) Aber dazu müsstem an auch noch gut sein dann.

  4. #4
    Die Szene ist kleiner geworden. Ein Mindestpublikum, wie man es vor 10 Jahren noch für beinahe jedes, auch noch so obskure Projekt erwarten durfte, stellt sich heute nicht mehr selbstverständlich ein. Ich finde, das kreative Risiko ist größer geworden, weil man seine ganze Energie ins Nichts brüllen könnte, ohne je auch nur ein Echo zu erhalten. Positiv gewendet: Man ist heute eher verleitet, bedachter zu entwickeln und das Projekt schon im Vorfeld darauf abzuklopfen, ob "so was" überhaupt auf ein Interesse stößt. Wie ja bereits geschrieben wurde, sind auch heute noch erfolgreiche Projekte möglich, die Neugier wecken und zum Austausch anhalten. Ob sich das für dich lohnt, hängt davon ab, auf welchen Anklag du abzielst und was du eigentlich im Köcher hast.
    Ganz generell würde ich sagen: Ja, lohnt.

  5. #5
    Das Problem ist halt, dass man damals noch Fanprojekte machen konnte, ohne Angst vor kleinen Firmen haben zu müssen.

    Wobei, wenn man manche Fanprojekte sieht, wird schnell klar, warum die Firmen dagegen vorgehen. Es ist halt peinlich, wenn Fans besser sind, als die Firmen selbst.

  6. #6
    Es ist das gute Recht von "kleinen Firmen" wie Nintendo, von ihrem Urheberrecht Gebrauch zu machen, so wie das jedem von uns erlaubt ist.
    Da jetzt alberne Dinge wie "Neid" anzudichten, ist nicht wirklich zielführend.

    Klar, das war früher anders, aber Dinge entwickeln sich nun einmal.
    Ein Ansatzpunkt für künftige Makerprojekte wäre z.B. nicht nur deutschsprachige Spieler als Zielgruppe zu betrachten, sondern auch in internationalen Communities seine Spiele vorzustellen.

    Also, es lohnt sich definitiv, aber man muss auch etwas mit der Zeit gehen. Davon haben am Ende alle mehr.

    MfG Sorata

  7. #7
    Wenn ich mal einen Blick auf Steam werfe, gibt es da mehr als genug RPG-Maker-Projekte. Und viele davon sehen nicht halb so gut aus wie diverse Spiele aus der Community und kosten trotzdem 10 bis 15 Euro. Es scheint sich also durchaus zu lohnen, tolle Spiele zu machen - ob als Hobby oder als tatsächlichen Nebenverdienst. Ich verstehe bis heute nicht, warum so viele Spieleersteller nicht einfach ihr Glück versuchen und das Feld den ganzen Leuten überlassen, die ihr Erstlingsprojekt ungefragt auf Steam pfeffern. Ich bin der festen Überzeugung, dass ein SKS oder ein Endzeit oder ein Wolfenhain oder ganz viele andere Projekte da eine sehr gute Figur machen würden.

  8. #8
    Die Downloads für meine eigenen Titel halten sich in den niedrigen Hundertern. Wenn vielleicht auch nur ein Drittel davon die Spiele wirklich gespielt haben, reicht mir das. Ich denke sie waren soweit ganz gut angekommen und haben definitiv auch heute noch positive Aspekte, sind aber auf keinen Fall Teil der Must-Plays der deutschen Makerszene.
    Als gutes Mittel gegen komplette Ignoranz habe ich die meisten davon als Beitrag zu einem Contest erstellt. Genaues Feedback von ein paar Leute ist damit garantiert und ein bisschen Werbung kommt auch bei rum. Deadlines helfen zumindest mir dann auch Sachen mal fertigzustellen.

    Lohnt es sich zu Makern? Du solltest Spaß an der Sache haben und keine zu hohen Ansprüche an die Spielerschaft haben. Hochqualitative Spiele sind sehr günstig zu haben, in Massen. Ich muss selber zugeben dass das letzte Makerspiel dass ich wirklich durchgespielt habe, Jahre her ist. Es bleibt also die Frage, wenn man wirklich hauptsächlich Leute erreichen will: "Warum sollte man gerade mein Spiel spielen? Was macht es besonders?"
    Aber wie gesagt, du kannst auch einfach Spaß an der Entwicklung selbst haben. Man kann auch im Maker-geführten Klickskript so manches lernen.

    Geändert von elvissteinjr (27.06.2018 um 21:20 Uhr)

  9. #9
    Also ich maker im Prinzip nur noch, weil ich diese 1 Story, die ich immer umsetzen wollte, einfach machen will! Und als Buch ist mir zu langweilig, auch wenn Literatur womöglich ein breiteres Publikum ansprechen würde.
    Ob es sich lohnt, hängt für mich nur davon ab, ob ich ansonsten was Besseres zu tun hätte. Wenn sich die Frage mit "Ja, Serien/Filme schauen oder Zocken" beantworten lässt, dann lohnt es sich!

  10. #10
    Zitat Zitat von Caro Beitrag anzeigen
    Ich bin der festen Überzeugung, dass ein SKS oder ein Endzeit oder ein Wolfenhain oder ganz viele andere Projekte da eine sehr gute Figur machen würden.
    Danke für das Kompliment!
    Und ich stimme dir unumwunden zu: Viele der Werke aus der Gemeinschaft hier wären - auch gemessen an dem was man sonst so auf Steam findet - richtige Leckerbissen. Man muss es einfach nur wagen.


    Ansonsten hat PeteS natürlich Recht: Makern ist ein Hobby - und bei Hobbies stellt sich die Frage nach dem "Sinn" weniger.
    Wenn es dich entspannt, dich das Makern fordert oder ablenkt, dann ist das natürlich eine super Sache!

    Ja, die Gemeinschaft und damit die Resonanz ist schon deutlich kleiner geworden im Gegensatz zu früher.
    Trotzdem findet jedes Spiel seine Nische.

  11. #11
    Ich verstehe. Ihr habt sehr gute Ansatzpunkte genannt, wonach ich mich auf jeden Fall orientieren kann. Ich habe echt Spaß am makern und würde mich an einem Projekt wagen. Ich schaue mal, danke für die netten Antworten von eurerseits.

    Mal abgesehen davon; gibt es eine vernünftige Seite mit MV Ressourcen?

  12. #12
    In deutschen Gefilden bietet sich rpgmaker-mv.de an.

    MfG Sorata

  13. #13
    Man sollte auch nicht außer Acht lassen, dass die Foren in erster Linie Entwicklerforen sind. Die Aktivität in den Foren sagt also nicht zwangsläufig etwas über das Interesse der Spieler aus. Außerdem stellt sich für mich die Frage, ob das Feedback damals grundsätzlich größer gewesen ist.

  14. #14
    Mag sein, dass die Commiunity kleiner wird, aber ist doch nicht schlimm. Irgendwann wächst sie vielleicht wieder.
    Wenn jemand Spaß am Makern hat, dann soll er Makern. Wenn ich Spaß am Entwickeln hätte oder Lust hätte es zu lernen, würde ich es auch machen, wenn ich ganz genau wüßte, dass kaum jemand Rückmeldung geben wird.

    Ich habe schon verdammt viele Leute kennengelernt, die wirklich intensiv RPG Maker Spiele zocken und auf neue Veröffentlichungen hinfiebern, ohne dass sie dabei aktiv in irgendwelchen Foren posten. Die Zahl der "stillen Spieler" ist enorm hoch und selbst wenn niemand zu euren Spielen was schreibt, werden sie dennoch vom einen oder anderen gespielt und gefeiert. Selbst die größten Trash-Games werden gezockt und wieder gezockt. Da brauch ich von guten / durchdachten Spielen gar nicht erst zu erzählen.

    Selbst wenn die Downloadzahlen eurer Spiele gering bleiben, heißt das nichts. Nach der Erfahrung, die ich gemacht habe, werden RPG-Maker Spiele nicht von jedem, der sie spielt extra runtergeladen. In ländlichen Gegenden mit Steinzeit-Internet & Bronzezeit-PCs werden die Spiele auf USB-Sticks in alle Himmelsrichtungen verstreut und verbreitet und landen auf ettlichen Festplatten. Nicht alle Menschen zocken nur auf Smartphones, PS4 & den neuesten High-End-Rechnern.

  15. #15
    Ich finde es hat sich über die Jahre sehr bemerkbar gemacht, was die Deutsche Community angeht. Viele ausschlaggebende Gründe wurden ja bereits genannt unter anderem glaube das es einigen noch etwas schwer fällt mit dem Fortschritt zu wachsen und sich mit den neueren Makern auseinanderzusetzen. Ich habe mich auch nach langer Zeit wieder an ein Projekt gewagt und bin dafür auf den Ace/XP umgestiegen. Trotzdem glaube ich, dass in der Deutschen Community da keine wirklich große Resonanz mehr kommen wird, weswegen ich wohl mit meinem Projekt auch plane auf internationalen Plattformen präsent zu sein.

    Geändert von Gridley (01.09.2018 um 16:42 Uhr)

  16. #16
    Ja, beim MV ist das möglich, aber es wäre ultra luxuriös wenn es da auch für den Ace die kotige Möglichkeit gäbe, dessen Spiele mobil zu zocken. Einfach ein simples Programm, was die Game.exe abspielen kann. Ich wäre echt verdammt excited, wenn sowas rein grundsätzlich möglich wäre. Wundert mich aber, daß sich dessen noch niemand angenommen hat, da Smartphones und Tablets durchaus die digitale Zukunft darstellen und man durchaus in diese Richtung operieren sollte.

    Ken der Operationskot

  17. #17
    Jeder muss das für sich entscheiden. Aber das Problem allein bei der Frage ist nach wie vor, dass viele in Engines denken. Am Ende geht es ja ums Game Design, und hier werden ja die Möglichkeiten sowie das Publikum (aber eben auch die Konkurrenz) immer grösser, was an sich toll ist. Man findet international so viele tolle Projekte, dass es eben einen Mehraufwand braucht, um wahrgenommen zu werden.
    Aber geht es wirklich ums wahrgenommen zu werden? Am Ende geht es meiner Meinung nach um Selbstverwirklichung. Es ist natürlich schön, wenn viele dein Spiel spielen, aber es muss auch der Prozess an sich sein, der einem Freude bereitet (angenommen man macht Spiele als sein Hobby).

    Es ist aber nicht von der Hand zu weisen, dass die Szene etwas gelitten hat. Ich bin heute auch sehr viel weniger in den Foren unterwegs, da mir schlichtweg die Zeit fehlt (hach, war die Schul- und Studienzeit schön). Ich erinnere mich, wie die Community (nicht nur hier) gespalten wurde, als der XP kam. Seltsamerweise wurde der 2k3 recht gut aufgenommen, aber die Maker danach hatten im Deutschsprachigen Raum ziemlich polarisiert. Das ist besser geworden, aber eben nur besser (mein Eindruck). Ebenso muss ich leider sagen, dass ich in englischsprachigen Foren viel weniger Feindseligkeiten erlebt oder beobachtet habe. Das ist eben auch nicht sonderlich förderlich. Glücklicherweise gab es aber auch immer viele tolle Menschen hier, mit denen das Makern noch mehr Spass machte. Und solch ein Gefühl, Teil von etwas zu sein, müsste man eben auch Neulingen vermitteln.

    Insgesamt kann man aber auch wieder sagen, dass die vielen Möglichkeiten (nur schon die Zahl an Engines) zu einer weiteren Zersplitterung führte. Auch hier wäre es wichtig von einem solchen Denken wegzukommen und sich als Game Designer anstatt RPG Maker 2k, 2k3, XP, MV Ersteller oder was auch immer zu begreifen.

    Man beobachtet solche Trends aber auch in ganz anderen Bereichen. Ich war ja lange Tänzer (lateinamerikanische Tänze, das was man so bei Let's Dance sieht), und zumindest in der Schweiz ist die Zahl der Wettkämpfer hier auch stetig rückläufig. Leider ist es auch da nicht gelungen, gemeinsam dem entgegenzuwirken. Nein, der Verband hat sich zerstritten und zersplittert, und nach ein paar weiteren Jahren ist die Situation noch prekärer.

    Darum rate ich, Brücken zu bauen anstatt sich zu isolieren. Die Bedürfnisse werden diverser und anspruchsvoller. Umso mehr sollte man sich auf das Gemeinsame konzentrieren.
    So, genug gepredigt. Amen.

    Ich hoffe meine Gedanken sind etwas rübergekommen.
    Ich wünschte, ich könnte präsenter und aktiver sein. Momentan lässt das mein beruflicher Alltag nur schwer zu.
    Immerhin habe ich mir etwas Zeit für ein neues Projekt freigeschaufelt, insofern sollte ich wieder ab und zu hier sein.

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