Wir reden aneinander vorbei.
Der Maker an sich ist nicht das Hobby, er ist, z.B. in der Atelier Community, das Mittel der Wahl um seine Vorstellungen als Freizeitbeschäftigtung zu verwirklichen.
Was mich stört und was der Knackpunkt ist:
Der Maker, oder der eingebürgerter Begriff "Makern", wird als synonym für die nicht zu ernst nehmende, kleine, unwichtige amateur bastel Ecke und der Arbeit, die dort verrichtet wird, genommen.
Und damit steht sich die (deutsche) Community selber im Weg. Das schon eine lange Zeit.
Es fehlt der Schritt (und Mut?) sich als Spielentwickler zu sehen. Freizeit oder professionell ist hier Nebensache, wie ich finde. Die künstlerische Arbeit wird ja dennoch ausgeübt.
Zwar nicht in dem Umfang wie es professionelle Studios machen, was auch als einsamer Wolf kaum möglich ist, besonders wenn es in der Freizeit passiert und man nicht alle Bereiche abdecken kann und deswegen auf verfügbare Materialien zurückgreift.
Auf der anderen Seite umso mehr Respekt wenn es doch passiert. Und auch sonst ist es eine nennenswerte Leistung, wenn ein qualitativ wertiges Spiel heraus kommt.
In diesem Sinne: Der Fußball, dem alle hinterher rennen auf dem Platz, und die die Regeln der Sportart sind der Maker.
Was man daraus macht, also ob man in seiner Freizeit in der Kreisliga spielt oder doch in der deutschen 11 entscheidet, ob es hobby oder profesionell ist.
Die deutsche Community geht damit allerdings so um, als hat sie nur einen zerfetzten Ball mit dem sie im Garten auf ein kleines Tor schießt und die Nachbarn schauen zu.
Und das ist schade. Das ist auch ein Grund, wieso es langsam ausstirbt, neben der Tatsache, dass Smartphones bei Kids die Überhand haben.
Den Sprung haben andere hingegen geschafft. Auch dank der offiziellen, englischen Übersetzung der Maker und der damit einhergehenden Publicity.
Es gibt überigens mittlerweile das eine oder andere wertige Spiel, auch z.B. auf Steam. Ara Fell beispielsweise wurde mit dem 2k3 erstellt.
To the Moon ist auch bekannt, XP. Und noch weitere. Den "schlechten" Ruf, welchen Maker Spiele allerdings grundsätzlich haben und dank der Überflutung von schlechten Spielen in Kombination mit Standard Ressourcen auf Steam, werden sie wahrscheinlich nie weg bekommen. Die Grundhaltung über das "makern", wie es in der deutschen Community allerdings gelebt wird trägt dazu auch bei. Daher mein Appell:
Horizont erweitern. Nicht nur die eigene Ecke bedienen und international präsent sein, englische Übersetzungen erstellen oder erstellen lassen.
Weitere Plattformen wie Steam (ja, da kann man auch f2p Spiele hosten lassen) nutzen. Seiten wie Gamestar, PC Games usw. mal anschreiben und auf das Spiel hinweisen. Schadet ja nix.
UiD, Allreise, Wolfenhain, Kelvens Spiele ... ab damit in die weite Welt und lasst die Leute wissen, dass es hier auch gute hobbyentwickler gibt die gute Spiele machen können.
Und vor allem, dass es Tools wie den Maker gibt, womit auch Anfänger keine allzu große Hürde habe wenn sie Lust darauf bekommen sich mit Game Design zu beschäftigen.
greetz