Bei aller Liebe zu Kubricks Werken und seinem Einfluss auf Popkultur, Regisseure und weitere Kreative verschiedener Fachrichtungen hab ich ein großes Problem mit seinen Filmen: Ich muss in der richtigen Stimmung sein, um seine Filme gucken zu können. Und das bin ich meistens nicht. Davon ab, dass ich einen Großteil der Filme (die Anfangsjahre) nicht kenne, ich sogar eine BluRay Box mit einigen seinen bekanntesten Werke habe und ich auch einige davon mag… so richtig gern will ich einige davon ehrlich gesagt nicht noch mal gucken.

Aber sei es drum:

Richtig gut gefällt mir 2001, auch wenn mir das verkopfte Ende etwas gegen den Strich geht. Aber Musik, Bilder, Hal und das alles zu der Zeit? Großartig! Das schön entfärbte Filmposter ziert sogar schick gerahmt mein Wohnzimmer. Ganz toller Film.

Full Metal Jacket: Wer mag sie nicht, die ersten Hälfte des Films. R. Lee Ermey, möge er in Frieden ruhen, spielt einfach alle gegen die Wand. Alleine die Anekdote zu seinem Casting, wo er einfach die ganze Konkurrenz vermeintlich zusammengeschrien haben soll, gehört zu meinen liebsten FilmFacts. Auch Vincent D'Onofrio als tragische Gestalt ist toll. Von der zweiten Hälfte bleibt so gut wie nie was hängen, außer die vergeblichen „Machen Liebe lang!“-Versuche und das recht düstere Ende. Insgesamt aber ein Meilenstein und somit ein Haken von mir.

Shining: Ein Haufen ikonischer Momente und Elemente, die auch in aktuellen Popkultur-Klamotten immer wieder zum tragen kommen. Sei es im Gaming-Bereich bei Life is Strange oder auch bei aktuellen Kinoblockbustern, welche durch entsprechende Punkte ein regelrechtes Lächeln auf mein Gesicht zaubern konnten. Ärgerlich ist wirklich nur, dass Nicholson als Hauptfigur einfach nicht wirklich passt. Keine Frage, er ist wie immer großartig. Man sieht ihm leider aber schon von Haus aus den Wahnsinn an, und das sollte eigentlich nicht Sinn der Sache sein. King selber mag den Film ja nicht aus diesen Gründen und hat eine eigene TV-Produktion auf den Weg gebracht, würde aber dennoch Kubricks-Version bevorzugen, da ich eher ein Freund von fürs Kino ausgelegten Versionen bin, als wenn man versucht, der Vorlage möglichst gerecht zu werden. Ich mag sowohl Buch, als auch Film, als auch Kings Fortsetzung.

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Gesehen hab ich noch Uhrwerk Orange den ich als höchst unangenehm zu guckenden Film einstufen würde und den ich wahrscheinlich nie wieder gucken werde. Mir haben schon die wenigen Szenen zu Schulzeiten und später die private Sichtung mit Freunden gereicht. Er hat sicherlich seine Momente, aber der Film wurde schon berechtigterweise kritisch betrachtet.

Lolita, ich mag mich täuschen, aber irgendwie empfand ich den Film als unfreiwillig komisch. Das mag an dem Alter und der generellen Art zu schauspielern liegen, eben wie es damals praktiziert wurde. Aber ich konnte den Film trotz des heiklen Themas nicht so ganz ernst nehmen. Schlecht war dadurch aber nicht, ich fand ich sogar überraschend sehenswert.

Barry Lyndon und Eyes Wide Shut werde ich wohl in absehbarer Zeit mal nachholen. Zumal ich EWS schon zu einem großen Teil gesehen hab und ich unbedingt einmal die berühmte Drehtür-Szene sehen will. Kubrick scheint Cruise ja gehasst zu haben, wenn er ihn 100+ Mal durch die besagte Tür hat laufen lassen, bevor die Szene im Kasten war.