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Thema: Narcissus Mai-Challenge: 31 Tage, 31 Filme (12/31) – Ende

Hybrid-Darstellung

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  1. #1
    #07: Like the Clouds, Like the Wind, (Kumo no You ni, Kaze ni You ni 雲のように風のように, 1990) // Regie: Hisayuki Toriumi // Animation: Studio Pierrot // 79 Minuten


    Hintergrund
    Das Charakterdesign dieser TV-Produktion ähnelt nicht nur zufällig dem Ghibli-Design. Charakterdesigner Katsuya Kondou ist nämlich ein Ghibli-Veteran, der vorher und auch danach an zahlreichen Ghibli-Filmen arbeitete, unter anderem als Charakterdesigner und Key Animator.

    Erwartungen
    Ich habe mit einem netten, kurzweiligen Film mit historisch-fantastischem Setting gerechnet, mehr Erwartungen hatte ich nicht.



    Eindrücke
    Zitat Zitat
    Ginga is a simple—yet energetic—country girl, living with her father far from the capital city of the empire in ancient China. When she learns of an opportunity to become a concubine of the young new Emperor, with the possibility of getting a regular food supply in the bargain, Ginga convinces her father to let her go. Once there, she meets all of the other potential head wives, each of whom have various reasons for being there. All of them must learn to read and write, learn the history of their country, and learn the proper mannerisms for being in the royal court.

    Ginga's enthusiasm tends to get her in trouble more often than not, but it works to her advantage when they learn that the former emperor's head wife, who is not the mother of the current emperor, is plotting treachery against the new emperor, and that a rebellion is headed toward the capital.
    Die proaktive Protagonistin ist klasse. Mit ihrer unverhohlenen und dennoch leicht naiven Art sorgt sie im Kontrast zur Steifheit des Hofpersonals für viele herzliche Lacher. Auch die anderen Charaktere gehen in ihren Rollen wunderbar auf und die Chemie zwischen den Figuren ist toll.

    Trotz seines Alters wirkt der Film von seiner Botschaft sehr progressiv. Die Frauen verkörpern Stärke und Unabhängigkeit – ein kompletter Gegenpol zur Damsel-in-Distress – und der Film äußerst sogar ein paar Gedanken zum Thema Homosexualität und Geschlechteridentität. Zwar wohl in erster Linie als Foreshadowing, dass der Kaiser als Frau verkleidet herumläuft, um den Augen der Feinde zu entgehen, aber es wirkt trotzdem erfrischend fortschrittlich und natürlich, gerade für einen japanischen Film.

    Die Ästhetik gefiel mir auch abseits des Charakterdesigns sehr gut. Die traditionelle Kleidung der Figuren ist schön farbenfroh, die Palastgebäude wirken opulent und die Animation insbesondere der Mimik und Gestik ist an vielen Stellen sehr ausdrucksstark.

    Die eigentliche Geschichte ist klassisch, aber mit gutem Pacing umgesetzt und verlagert im Verlauf ihren Schwerpunkt in eine Richtung, die man vielleicht nicht erwartet. Sicherlich ist der positive Ausgang äußerst idealistisch, aber es handelt sich ja auch im einen Kinderfilm mit positiver Grundstimmung, der zugleich spaßig sein und eine schöne Botschaft vermitteln soll.

    Unterm Strich bin ich recht angetan von Like the Clouds, Like the Wind. Neben dem herzlichen Humor und dem generellen Unterhaltungswert erfährt man auch ein paar Dinge über das chinesische Dynastiesystem, was ich sehr interessant fand, auch wenn ich nicht weiß, ob es die Wirklichkeit komplett wiederspiegelt. Ein sehr schöner und kurzweiliger Familienfilm!



    Unterhaltungswert: ★★
    Gesamtwertung:

    Geändert von Narcissu (07.05.2018 um 21:42 Uhr)

  2. #2
    #08: My Sister Momoko (Momoko, Kaeru no Uta ga Kikoeru yo. もも子, かえるの歌がきこえるよ., 2003) // Regie: Setsuko Shibuichi // Animation: Magic Bus // 79 Minuten


    Hintergrund
    Momoko basiert auf einem Roman von Akari Hoshi, einer Autorin und Aktivistin, die sich für behinderte Kinder einsetzt. Neben Momoko wurde ein weiteres ihrer Werke, Daichan, Daisuki., als Anime-Film umgesetzt. Das Studio Magic Bus schien damals vermehrt solche Filme gemacht zu haben, mittlerweile ist das Studio allerdings kaum noch ein Begriff.

    Erwartungen
    Ich hatte keine besonderen Erwartungen an den Film. Der Film 5-tou ni Naritai. mit einem ähnlichen Thema hatte mir aber gut gefallen.



    Eindrücke
    Der Film handelt von dem namensgebenden Mädchen Momoko, das unter einer Muskelschwäche leidet. Die Geschichte wird aus der Perspektive ihres Zwillingsbruders Riki erzählt, der von der Krankheit allerdings nicht betroffen ist. Momoko ist ein fröhliches Mädchen. Früher konnte sie all das tun, was die anderen Kinder auch tun konnten, doch mittlerweile ist sie körperlich deutlich eingeschränkt und kann motorisch schwierige oder kraftaufwändige Aktivitäten nicht mehr durchführen.

    Sie geht auf eine Schule für Behinderte, doch will einmal in der Woche die Schule ihres Bruders besuchen. Riki ist davon zunächst nicht begeistert, weil seine Schwester ihm peinlich ist, doch sehr schnell akzeptiert er die Tatsache und schützt Momoko vor dem Mobbing eines Mitschülers. Im Verlauf des Films lernt der Zuschauer die beiden Figuren besser kennen und bekommt einen genaueren Blick auf das Leben einer Person mit einer solchen Behinderung.

    Dabei verharmlost der Film den Umstand auch nicht, dass das eine Krankheit ist, die schon früh tödlich sein kann. Momoko verbringt viel Zeit im Krankenhaus und einer ihrer Freunde an ihrer Schule für behinderten Kinder stirbt sogar sehr plötzlich. Momoko ist sehr hartnäckig und will alles allein schaffen. Mit ihrer Persönlichkeit gelingt es hier stets, den Leuten um sich herum ein Lächeln auf die Lippen zu zaubern, was auch dazu führt, dass ihre Klassenkameraden an Rikis Schule sie aufmuntern wollen.

    Visuell ist der Film leider sehr reizlos. Das Charakterdesign wirkt generisch, die Animation ist zweckmäßig und das Art Design sticht in keinerlei Hinsicht hervor. Die Musik von Michiru Ooshima allerdings ist äußerst effektiv und untermalt besonders die dramatischen Momente ausgezeichnet. Und davon gibt es einige. Nicht immer ist die Dramatik feinfühlig inszeniert – manchmal wirkt es etwas zu direkt –, aber im Großen und Ganzen setzt der Film die Gefühle der Figuren gut um und man kann mit ihnen mitfühlen, auch ohne große erzählerische Eleganz.

    Etwas überrascht hat mich das Ende, da hatte ich nicht mit gerechnet:


    Ich hatte den Film auf einer Zugfahrt gesehen und wurde von Anfang bis Ende sehr gut unterhalten. Das Pacing des Films ist angenehm und ohne Leerlauf. Unterm Strich mochte ich Momoko definitiv, besonders weil Menschen mit Behinderungen in Animes nur eine sehr untergeordnete Rolle spielen und in Hauptrollen so gut wie nie vorkommen. Die Umsetzung war jedoch weder visuell noch von der Regie oder dem Drehbuch mehr als durchschnittlich.



    Unterhaltungswert: ★★
    Gesamtwertung:

    Geändert von Narcissu (07.05.2018 um 21:42 Uhr)

  3. #3
    Wow wie findest du immer so schöne Filme? Ich habe von Animes inzwischen, bei allem was nicht von Ghibli oder den Garden of Words Macher (oder den Summer Wars Macher) kommt einen gänzlich anderen Eindruck... aber hier hätte ich ausnahmslos bei jedem Film spontan Bock ihn mir anzusehen. (ob das wohl am Alter liegt) Ich habe ja von Animes eher einen etwas anderen Eindruck bekommen, was wohl derzeitigen Trends bei Serien geschuldet ist. *ähem'

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