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Thema: Narcissus Mai-Challenge: 31 Tage, 31 Filme (12/31) – Ende

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  1. #6
    #03: Fireworks (Uchiage Hanabi, Shita kara Miru ka? Yoko kara Miru ka? 打ち上げ花火, 下から見るか? 横から見るか?, 2017) // Regie: Noboyuki Takeuchi // Vorlage: Shunji Iwai // Animation: Shaft // 90 Minuten



    Hintergrund + Erwartungen
    Ich bin ein großer Fan von Shunji Iwais Anime-Debüt, The Case of Hana and Alice, einem einzigartigen Coming-of-Age-Film, der Abenteuer und Freundschaft wunderschön verbindet und durch Rotoskopie-Stil und die ungewöhnliche Regie im Anime-Bereich wirklich unverbraucht ist. Shunji Iwai ist in Japan durchaus ein bekannter Name – allerdings für seine Realfilme, nicht für Animes. Fireworks ist auch kein Film von Shunji Iwai, der war nur für das Konzept beziehungsweise die Vorlage verantwortlich. Der Film wurde gänzlich im Hause Shaft unter der Regie von Noboyuki Takeuchi produziert, dessen Regie-Debüt der Film auch war. Während ich mich anfänglich sehr auf den Film gefreut habe, habe ich nach den mäßigen Kritiken, die der Film bekam, meine Erwartungen etwas zurückgeschraubt.



    Eindrücke
    Die Hintergründe sehen fantastisch aus! Kein Wunder, denn Studio Pablo hatte hier seine Finger im Spiel und die liefern mit die besten Hintergründe in der gesamten Industrie. Allerdings trifft das nur auf manche Szenen zu – einige machen weit weniger her. Generell wirkt der Film visuell nicht so ganz konsistent. Das CGI ist Mittelmaß, das Wasser sieht aus wie von 2010 und die an Bakemonogatari erinnernden Charakterdesigns wirken in manchen Situationen etwas off.

    Das erste Drittel des Films ist eine typische Mischung aus Coming-of-Age und Jugendromanze. Schön in Szene gesetzt mit sommerlichen Panoramen, einem Festival und verträumter Musik, die übrigens den ganzen Film hindurch Klasse ist. Es geht um zwei Jungs, die dasselbe Mädchen lieben, das wiederum Stress mit ihrer Mutter hat und von Zuhause weglaufen will. So weit, so gut. Alles bekannt, man weiß, was man zu erwarten hat. Als dann plötzlich Zeitreise-Elemente eingeführt wurden, haben meine Alarmglocken zu läuten begonnen.



    Nicht ganz unbegründet, aber ich fand den Teil letztlich weniger schlimm als befürchtet. Tatsächlich ist der gesamte Zeitreise-Teil völlig aus der Luft gegriffen, wird nicht erklärt und sorgt am Ende des Films für ein sinnlos offenes Ende. Aber das hat mich hier weniger gestört als beispielsweise in your name., weil es sich in Fireworks so angefühlt hat, als wäre es mehr oder weniger der Aufhänger für die Handlung, die Prämisse, aber nichts, worum sich die gesamte Handlung und Dramatik dreht.

    Tatsächlich mochte ich die Atmosphäre des Films nach anfänglichem Zweifel sehr. Es ist eine bodenständige Liebesgeschichte zwischen zwei Figuren, die sich kaum kennen, entsprechend auch nicht furchtbar emotional. Die launische Natur der Figuren, das gemeinsame „Weglaufen“ und die Flucht im Zug, dabei immer wieder die schönen Meerespanoramen und Bilder von den Feuerwerken haben mich doch sehr eingenommen.

    Zwar kann ich den Film wegen des aus der Luft gegriffenen Zeitreise-Konzepts und dem Ende nicht ohne Einschränkungen weiterempfehlen, aber letztlich hat er mich mehr angesprochen, als ich erwartet hatte. Es ist keineswegs ein perfekter Film – er hat viele Makel –, aber in seiner jugendlichen Wankelmütigkeit kriegt er volle Punkte und zumindest in diesem Punkt ist er Hana & Alice etwas ähnlich. Zudem habe ich wieder gemerkt, wie sehr eine audiovisuell-atmosphärisch stimmungsvolle Inszenierung bei mir ausmachen kann. Musikalisch war der Film wirklich toll, auch das Titellied hat mir sehr gefallen.

    Unterhaltungswert: ★★
    Gesamtwertung:

    Geändert von Narcissu (07.05.2018 um 23:33 Uhr)

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