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Thema: God of War - Der lange Weg nach Norden

Hybrid-Darstellung

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  1. #1
    Am Samstag mich schnell um entschieden und God of War bei Müller erworben.
    Wollte erst warten, aber war viel zu neugierig und nach 5 Stunden im hohen Norden könnte hier ein weiterer heißer Kandidat für das Game of the Year 2018 lauern.
    Besonders gut gefällt mir schon mal die Chemie zwischen Vater und Sohn.
    Der grummelige Kratos der sichtlich ruhiger, wenn nicht sogar weiser wirkt und der kleine Atreus, der wie ein junges Fohlen umher springt, sich beweisen möchte, alles und jeden anquatscht, seinen Vater mit Fragen löchert und - den Göttern sei Dank - nie im Weg steht oder aufhält.


    Und was mich ziemlich überrascht hat ist das Genre an sich.
    Letzte Woche habe ich erst mit den Augen gerollt, als auf der GamePro God of War in die Kategorie Action-Rollenspiel gepackt wurde, doch besser könnte ich es mittlerweile selber nicht einordnen.
    Erfahrungspunkte sammeln und leveln, Fähigkeiten von beiden Charakteren aufwerten, diverse Quests verfolgen sowie das sammeln von Materialien, damit man beim nächsten Händler neue Ausrüstung herstellen und/oder erweitern kann.
    Genug Dinge womit man seine Zeit totschlagen kann und die Kämpfe sind in etwa so bombastisch wie in Hellblade: Senua's Sacrifice und anspruchsvoll wie man das von einem God of War erwartet (die Axt ist richtig geil).
    Über die Grafik müssen wir nicht sprechen, die ist über jeden Zweifel erhaben und der OST erinnert mich stark an The Witcher 3.

    Wenn mich bis jetzt etwas stört, dann das meine Playstation 4 abgeht wie ein Flugzeug.
    Da bekommt man schon Angst, dass die jeden Moment den Geist aufgibt.

    Geändert von Ὀρφεύς (23.04.2018 um 20:08 Uhr)

  2. #2
    Zitat Zitat von Ὀρφεύς Beitrag anzeigen

    Wenn mich bis jetzt etwas stört, dann das meine Playstation 4 abgeht wie ein Flugzeug.
    Da bekommt man schon Angst, dass die jeden Moment den Geist aufgibt.
    Ist aber ein allgemeines Problem was an dem spiel liegt. Sony scheint das echt alles aus der Konsole rauszukitzeln, mein Pro macht jedenfalls auch so als ob da eine Turbine verbaut währe.

  3. #3
    Das Spiel ist ungewohnt knackig. Der Schwierigkeitsgrad ist schon nach wenigen Spielminuten echt spürbar und man muss echt aufpassen, was man wie und wann macht. Direkt die ersten Gegner sind auf „Herausforderung“ nicht ohne und weit davon entfernt nur Beiwerk zum schnetzeln zu sein. Der neu entdeckte Respekt vorm Gegner gefällt mir. Generell ist die Levithan echt ein unterhaltsames geschmiedetes Stück Eisen. Vermisse die Chaosklingen bis jetzt zumindest noch nicht.

    Davon ab muss ich aber sagen, dass mich das Spiel zu Beginn schon etwas enttäuscht hat. Und zwar insofern, dass es mir doch etwas zu ruhig war (obwohl mir die anschwellende Vater/Sohn-Dynamik extrem zusagt) und mir etwas der satte Einstieg eines God of War generell oder zumindest eines The Last of Us (wenn man sich denn erzählerisch schon so stark dran orientiert) dann doch gefehlt hat, aber dann kam ja "der Fremde" und Junge, war das ein grenzgenialer Schlagabtausch, der wunderbar mit den Erwartungen hinsichtlich Kratos Vergangenheit und dem bevorstehenden Konflikten gespielt hat. Und Alter Falter ging der gut ab. Inszenatorisch absolut top und sicherlich auch in einem Atemzug mit Poseidon zu nennen, wenn auch viel „kleiner“ und „persönlicher“, dafür aber auch viel relevanter für Kratos und Atreus. Geiler Scheiss.

    Bei meiner Spielweise werde ich wohl Wochen an dem Spiel sitzen und die Kinnlade sicherlich ein einige Male gen Boden fallen. Das Spiel scheint ja wirklich nicht gerade klein zu sein. Und an Highlights dürfte wahrscheinlich auch nicht gespart werden. Und Tatsache, dass Spiel ist bisher ein einziger Shot. Nahtloser Übergang zwischen Gameplay und Cutscene, keinerlei Schnitte bisher. Das musste erst einmal schaffen.

  4. #4
    @Cutter Slade

    Bin ja für ein ausgeglichenes Erlebnis und selbst auf diesen Schwierigkeitsgrad wurde ich schon oft genug verprügelt und du gibst dir direkt die Herausforderung.^^

    Aber umfangreich ist God of War echt.
    Habe jetzt - nach 7,5 Stunden Spielzeit - Zugriff auf und komme aus dem Staunen nicht mehr raus.
    Ein Gebiet sieht besser aus als das davor und Atreus entwickelt sich echt zum absoluten Lieblingscharakter.
    Seine kindliche Art wertet die Beziehung zu Kratos unheimlich auf.
    Mal witzige und manchmal dermaßen unbedachte und verletzliche Bemerkungen Kratos gegenüber, wo man innerlich schon zusammenzuckt und auf ein "Junge" von Kratos wartet.
    Dann die Zuneigung die Kratos seinen Sohn entgegenbringen möchte, aber sich selber im Weg steht, bis hin zu seiner strenge, die ermahnen und lehren soll und gleichzeitig entsteht ein Zusammenspiel zwischen den beiden, welches auf eine Menge Vertrauen schließen lässt.
    Die gelungene deutsche Synchronisation unterstreicht diese Stellen großartig und bin gespannt was die nächsten Stunden bringen?

    Geändert von Ὀρφεύς (24.04.2018 um 21:50 Uhr)

  5. #5
    Zitat Zitat von Ὀρφεύς Beitrag anzeigen
    @Cutter Slade

    Bin ja für ein ausgeglichenes Erlebnis und selbst auf diesen Schwierigkeitsgrad wurde ich schon oft genug verprügelt und du gibst dir direkt die Herausforderung.^^
    Ich bin jetzt auch so verrückt, und fang noch einmal neu auf „God of War“ an. Alleine, weil mir die wuchtigen und brachialen Kämpfe so unglaublich viel Spass machen und mir die Open-Schlauch-Gebiete genügend Kram zum verbessern, entdecken und für die generelle Erholung (Rätselkram, optionales, „ich komm noch mal zurück“-Zeugs) zwischen den Kämpfen bieten, dass ich mir das hoffentlich erlauben kann. ^^

    Ne, aber wahnsinnig tolles Kampfsystem, hätte ich nicht gedacht, nachdem man den einzigartigen Chaosklingen beraubt und man quasi „nur“ eine Axt als Ersatz bekommt. Aber mit der Runen- und Talisman-Mechanik für Spezialangriffe und Hilfsmittel (sogar eine Art Estus-Mechanik ala Dark Souls hat es ins Spiel geschafft) sowie dem guten Atreus als wahnsinnig nützlichen KI-Kumpanen, der auch wirklich gut reinhaut kommt man echt gut durch die Kämpfe. Dabei wurde aber auch wunderbar der Spagat zwischen gefordertem taktischen Kampfgeschick als auch befriedigendem spektakulärem Fratzengeballer geschafft. Es scheppert, donnert und knallt ordentlich, wenn Eisen auf Eisen trifft, man eine „ins Getümmel“-Rune aktiviert und gleichzeitig Sohnemann die Draugr, Trolle, Oger und Alben (und was da noch so alles auf einen wartet, hab bestimmt noch nicht mal die Hälfte gesehen…) mit Pfeilen beharkt oder todesmutig auf den Rücken springt und für Papa in Schach hält. Gott Kratos sei Dank sind die Zeiten von hilfsbedürftigen KI-Kumpanen und Eskortmissionen vorbei. Atreus dürfte der bisher beste Begleiter für die eigene Spielfigur sein. Zumal er einen wunderbaren moralischen Konterpart zum mürrischen Kriegsgott darstellt und Kratos durch seinen Sohn auf neue erzählerische Stärken setzen kann und man ihn auch wirklich gut einsetzen kann.

    Darüber hinaus bietet das Spiel fantastische Panoramen und atmosphärischen Kulissen, einen absolut stimmigen Score, einen spannenden Handlungsverlauf und generell ein wieder einmal mehr als gekonnt umgesetztes Gefühl einer langen, beschwerlichen Reise ins Ungewisse. Extrem starkes Single-Player Abenteuer, dass als von Sony weiter verfeinerte Blaupause eines Spiels dieser Art angesehen werden kann und das zu einer Zeit, wo Einzelspielererlebnisse eigentlich mehr und mehr den Games-as-a-service Dingern weichen. Erstaunt bin ich vor allem darüber, dass es das Spiel womöglich schaffen könnte (nach diversen Aussagen) eine Spielzeit ähnlich eines hundertprozentigen Durchlaufs eines Assassin’s Creed haben (knapp 40+ Stunden, wenn man alles macht), dabei aber (bisher) zu keiner Minute langweilig werden dürfte. Und das trotz Nebenaufgaben und Sammelkram. Auch sehr amüsant, wie Kratos eigentlich überhaupt keinen Bock auf Nebenaufgaben, helfenden Hände oder sonstige „Open-World-bedingte“-Nebenschauplätze hat und er es auch mal gerne raushängen lässt. Gerade bei der ersten Nebenquest auf dem See der Neun. Diese innere „Geh-mir-nicht-auf-den-Sack“-Attitüde ist dabei immer wieder großartig. Da ist auf jeden Fall viel Metakram für Leute dabei, die die Vorgänger gespielt haben oder generell Videospiele mögen. Generell ist das menschelnden zwischen den beiden eh immer wieder großartig, aber ich mag ja gerne solche Spiele wie Uncharted, The Last of Us, Tomb Raider und Co. wo man dem ganzen Palaver auf der Reise ordentlich Raum gibt, ohne diesen statischen Face-to-Face Charme bei den meisten Rollenspielen.

    Kann man nur empfehlen. Nur meine Nachbarn ein Haus weiter tun mir manchmal Leid. Bei der Weltenschlangen musste ich die Anlage schnell mal runterdrehen. Zu krass drauf, die Gute.

    Kleinere Mankos wären bisher nur die viel zu kleine Schrift (trotz Patch) und das ein Teil der Community scheinbar immer noch auf „mehr Blut und Gore“ pocht, obwohl das Teil hier viel näher am Geschehen dran ist, Trolle gerne mit nem Finisher in den offenen Mund gelegt werden und die verschiedenen Viecher gerne effektvoll in die Bestandteile ihrer Herkunft zerfallen. Das zerbröselt alles so schön unterschiedlich, dass ich das omnipräsente rot der Vorgänger überhaupt nicht vermisse. Aber versteh einer die „Jugend“. Das Spiel ist im Grunde immer noch so roh wie die Vorgänger, zumal Krassos auch mal gerne blutbesprenkelt aus Mann-gegen-Mann Kämpfen rausgeht.
    Toll ist auch, dass man mit den Weltenportalen auch Zugriff auf die verschiedensten Gebiete mit neuen Gameplayideen und grafischen Sets hat. Direkt die erste Welt, Alfheim, ist so schön bunt, mit einer Handvoll neuer Gegner und kleiner Rätselideen, dass ich schon gespannt auf die nächsten Orte bin. Zumal der Reihe durch so etwas ja bald nun wirklich Tür und Tor für weitere Ausflüge in andere Mythologien offenstehen, die ja scheinbar auch ingame angeteasert werden.

    Ansonsten hätte ich bisher keine nennenswerten Kritikpunkte am Spiel, die hohe Durchschnittswertung ist also von meiner Seite aus mehr als berechtigt.

  6. #6
    Zitat Zitat von Cutter Slade Beitrag anzeigen
    Ich bin jetzt auch so verrückt, und fang noch einmal neu auf „God of War“ an. Alleine, weil mir die wuchtigen und brachialen Kämpfe so unglaublich viel Spass machen und mir die Open-Schlauch-Gebiete genügend Kram zum verbessern, entdecken und für die generelle Erholung (Rätselkram, optionales, „ich komm noch mal zurück“-Zeugs) zwischen den Kämpfen bieten, dass ich mir das hoffentlich erlauben kann. ^^
    Dann erfreue dich an die optionalen Endgegner.
    Diese schlagen gut zu und habe noch keine einzige besiegen können.

    Nach 12 Stunden war ich überzeugt davon, keine 20 Stunden mit God of War beschäftigt zu sein, da man bis dahin recht viel gesehen hat und man meinen könnte, dass fast Schluss ist, aber falsch gedacht.
    Jetzt nach 18 Stunden ist kein Ende in Sicht und grase momentan jedes bekannte Gebiet ab.
    Keine Ahnung wie lange God of War noch gehen wird, aber mit optionalen Kram rechne ich aktuell mit mindestens 30 Stunden, denn der lohnt sich wirklich.
    Und einen weiteren Kritikpunkt habe ich nach all den Stunden doch noch gefunden und zwar, dass die Handlung nach der ersten Stunde ziemlich dürftig ausfällt und sich mehr um die Reise an sich, sowie um die Vater/Sohn-Beziehung dreht.
    Spannend ist all das zwar schon, nur die Antagonisten lassen sich erst viel später wieder blicken, dafür dann richtig.

  7. #7
    Zitat Zitat von Fallout Beitrag anzeigen
    Ist aber ein allgemeines Problem was an dem spiel liegt. Sony scheint das echt alles aus der Konsole rauszukitzeln, mein Pro macht jedenfalls auch so als ob da eine Turbine verbaut währe.
    Im Performance Modus ist meine PS4 Pro eigentlich ziemlich ruhig. Nur wenn ich auf 4K umschalte, dann aber hallo, geht sie ab wie eine Boing 707

    Dafür sieht das Spiel stellenweise aber auch wunderschön aus auf einem 4K TV

  8. #8
    So, habe heute endlich das Spiel angefangen und so ca. 2 Stunden gespielt, grafisch sowie inszenatorisch natürlich ganz großes Kino, ABER Gameplay-mäßig bin ich gerade ehrlich gesagt ganz schön angepisst.

    Musste gerade erstmal das Spiel beenden um mich abzuregen.

    Es fängt damit an, dass ich mich nicht frei drehen und in die Richtung angreifen kann in die ich angreifen will.
    Es ist so unfassbar nervig in Kämpfen ins Leere zu schlagen oder einen Gegner anzuvisieren der viel zu weit weg ist, weil sich der Gegner den ich eigentlich angreifen will, gerade 5° zuweit nach rechts bewegt hat und die Kamera einfach nicht mitdreht, und sowas in einem Hack & Slay, das ist mir einfach unbegreiflich.
    Stattdessen bekommen wir jetzt eine 180°-Drehung auf Tastendruck, spiele ich hier Kratos den titanenbesteigenden Gott oder Chris Redfield der sich vor lauter Steroiden nicht mehr richtig bewegen kann?
    Warum liegt die "Axt-Zurückhol-Aktion" auf einer Taste für deren Betätigung ich den Daumen vom Rechten Stick nehmen muss, wenn sie schon Shootermechaniken einbauen dann bitte nicht so umständlich.
    Gyro-Steuerung wäre zum Zielen so viel angenehmer und würde auch die gerade angesprochene Problematik komplett beseitigen, warum wird das nicht wenigstens als Options angeboten?
    Kratos der vorher auf (Hoch)häusergroßen Gegnern rumgesprungen und geklettert ist, hat nichtmal mehr eine eigene Sprungtaste, kann zwar problemlos an dafür vorgesehenen Stellen aus dem Stand 5 Meter weit, aber an vielen Stellen keine 2 Meter hoch springen und wechseln in manchen Passagen im 5-Sekunden-Takt zwischen agil und rentnermäßig unbeweglich, sodass man an einer Stelle auf einmal doch eine 2 Meter hohe Kante mit Leichtigkeit erklimmen kann, 2 Meter weiter aber eine 50cm hohe Kante schon zuviel ist, weil wirklich alles mit unsichtbaren Wänden zugekleistert ist.
    Und das Klettern besteht nun zum Großteil aus aneinandergereihten QTEs mit derselben Taste, warum darf ich nicht einfach selber klettern wie in Uncharted?

    Man hat hier imo leider sehr viel Bewegungsfreiheit für eine filmischere Inszenierung geopfert und das Ganze viel zu sehr an TLoU angenährt, was für mich einfach nicht zu Kratos und der Reihe passt.

    Optisch und erzählerisch State of the Art, aber Gameplay-technisch und spielmechanisch leider mindestens eine Gen zurück.

    Geändert von Taro Misaki (04.05.2018 um 22:10 Uhr)

  9. #9
    Zitat Zitat von Taro Misaki Beitrag anzeigen
    So, habe heute endlich das Spiel angefangen und so ca. 2 Stunden gespielt, grafisch sowie inszenatorisch natürlich ganz großes Kino, ABER Gameplay-mäßig bin ich gerade ehrlich gesagt ganz schön angepisst.

    Musste gerade erstmal das Spiel beenden um mich abzuregen.

    Es fängt damit an, dass ich mich nicht frei drehen und in die Richtung angreifen kann in die ich angreifen will.
    Es ist so unfassbar nervig in Kämpfen ins Leere zu schlagen oder einen Gegner anzuvisieren der viel zu weit weg ist, weil sich der Gegner den ich eigentlich angreifen will, gerade 5° zuweit nach rechts bewegt hat und die Kamera einfach nicht mitdreht, und sowas in einem Hack & Slay, das ist mir einfach unbegreiflich.
    Stattdessen bekommen wir jetzt eine 180°-Drehung auf Tastendruck, spiele ich hier Kratos den titanenbesteigenden Gott oder Chris Redfield der sich vor lauter Steroiden nicht mehr richtig bewegen kann?
    Warum liegt die "Axt-Zurückhol-Aktion" auf einer Taste für deren Betätigung ich den Daumen vom Rechten Stick nehmen muss, wenn sie schon Shootermechaniken einbauen dann bitte nicht so umständlich.
    Gyro-Steuerung wäre zum Zielen so viel angenehmer und würde auch die gerade angesprochene Problematik komplett beseitigen, warum wird das nicht wenigstens als Options angeboten?
    Kratos der vorher auf (Hoch)häusergroßen Gegnern rumgesprungen und geklettert ist, hat nichtmal mehr eine eigene Sprungtaste, kann zwar problemlos an dafür vorgesehenen Stellen aus dem Stand 5 Meter weit, aber an vielen Stellen keine 2 Meter hoch springen und wechseln in manchen Passagen im 5-Sekunden-Takt zwischen agil und rentnermäßig unbeweglich, sodass man an einer Stelle auf einmal doch eine 2 Meter hohe Kante mit Leichtigkeit erklimmen kann, 2 Meter weiter aber eine 50cm hohe Kante schon zuviel ist, weil wirklich alles mit unsichtbaren Wänden zugekleistert ist.
    Und das Klettern besteht nun zum Großteil aus aneinandergereihten QTEs mit derselben Taste, warum darf ich nicht einfach selber klettern wie in Uncharted?

    Man hat hier imo leider sehr viel Bewegungsfreiheit für eine filmischere Inszenierung geopfert und das Ganze viel zu sehr an TLoU angenährt, was für mich einfach nicht zu Kratos und der Reihe passt.

    Optisch und erzählerisch State of the Art, aber Gameplay-technisch und spielmechanisch leider mindestens eine Gen zurück.

    Unterschreibe ich so, auch wenn ich die Vorgänger nicht gespielt habe.
    Mir stößt insbesondere das Kampfsystem sauer auf, was krampfhaft auf Dark Souls macht, in Sachen Geschwindigkeit und Präzision aber mindestens fünf Klassen unter dem großen Vorbild spielt. Mich stört hier besonders die Kamera und dass ständig Gegner aus toten Winkeln angreifen, deren ungefähre Position und Momentum durch verschieden farbige Farbe impliziert wird, was aber präzises und timing-genaues Ausweichen zum Glücksspiel werden lässt.

    Während bei Breath of the Wild der Hype an vielen Stellen - auch in diesem Forum - kritisiert wurde, habe ich bei Kratos das Gefühl, dass da wirklich eklatante Gameplay-Schwächen unter den Tisch gekehrt werden.
    Das Spiel macht in Sachen Setting und Präsentation einen top Eindruck auf mich. Spielerisch ist es in meinen Augen unfassbar durchschnittlich und selbst dort sogar eher tendenziell nach unten ausgerichtet.

    Aber heute ist ja Tropical Freeze angekommen. Dafür wird - obwohl auf WiiU schon komplett durchgespielt - GoW erstmal "pausiert" (wenn ich es nicht sogar bei den 3-4 investierten Stunden belasse, da meine Gaming Zeit ohnehin knapp bemessen ist).

  10. #10
    Ich habe es die Tage auch durchgespielt und sicher so meine 50 Stunden in dem Spiel verbracht.

    Mich hat God of War wirklich sehr begeistert. Anfangs wurde ich mit dem Kampfsystem noch nicht so wirklich warm und die Gegner wirkten mir zu "spongy", aber nach und nach entfalteten sich die Möglichkeiten im Kampf immer weiter und es machte richtig Spaß (auch wenn ich gern schon direkt zu Beginn alle Moves freigeschaltet hätte). Weiterhin hatte ich bei wenigen Spielen in letzter Zeit wirklich eine derartig hohe Eigenmotivation, mir den ganzen Sidestuff anzuschauen und die Welt wirklich sorgfältig zu erkunden. Ein/e derartige/s Leveldesign/struktur ist mir persönlich auch wesentlich lieber als eine typische Open World.

    Auch erzählerisch gefällt mir die neue Ausrichtung sehr, einen weiteren Teil im klassischen God of War-Stil hätte mich da nicht mehr hinter dem Ofen hervorgelockt. Vor allem mag ich es, dass das neue God of War auch storytechnisch wirklich als "Nachfolger" gehandhabt wird und es nicht nur - wie von mir eingangs erwartet - bei einigen kleinen Anspielungen zugunsten einer neuen, reboot-artigen Spielausrichtung verbleibt.

    Was ich persönlich nicht gebraucht hätte, wäre dieses in derzeitigen AAA-Spielen doch schon sehr homogenisierte Lootsystem und eben die Tatsache, dass man mittels eines ebenfalls offenbar obligatorischen, aber seichten Skilltrees die ganzen Moves, die die Kämpfe erst interessant machen, etwas langwierig freischalten muss.

    Ansonsten freue ich mich sehr auf einen zweiten Teil. Am Ende hat mich das Spiel echt noch mal ziemlich berührt und so etwas hätte ich von einem God of War, was ich immer eher als ein stumpfes "Fuck Yeah!"-Gemetzel empfunden habe, in der Form nicht erwartet.

  11. #11
    Hat eigentlich zufällig jemand das Hintergrund Bild, das man im PS4 Menü hat? Hab vergessen wie der "Fachbegriff" ist, aber ich finds einfach nirgends im Netz



    Also quasi das, nur ohne das Boot und so...

  12. #12
    Zitat Zitat von Rush Beitrag anzeigen
    Hat eigentlich zufällig jemand das Hintergrund Bild, das man im PS4 Menü hat? Hab vergessen wie der "Fachbegriff" ist, aber ich finds einfach nirgends im Netz
    Im Netz find ich leider auch nur das Motiv mit Kratos, Sohnemann und Boot. Das Motiv, was du meinst taucht ja kurz beim Starten des Spiels auf. Leider scheint genau in dem Moment die Screenshotfunktion der PS4 auszusetzen. Vielleicht bist du in der Zeit glücklicherweise schon anderweitig fündig geworden?

    Zum Spiel:

    Bin jetzt auch durch, God of War auf God of War und Junge, ich glaub mein Controller ist jetzt hinüber! Da meinte es das immersive Kratosgefühl wohl zu gut mit mir. Ich hatte glaub ich noch nie ein Spiel, wo ich das Eingabegerät so hart rangenommen hab, sei es aufgrund der wuchtigen, fordernden Kämpfe, der grandios-packenden Inszenierung oder einfach, weil Zeigefinger und Mittelfinger die Wucht hinter einem Axthieb 1 zu 1 umsetzen wollten - gefühlt. Und da schon viel zum Spiel geschrieben wurde und ich die offensichtlichten positiven Aspekte nicht unbedingt nochmal hervorholen möchte nur ein, zwei kleinere Kritikpunkt von meiner Seite:

    • Die Steuerung ist im Grunde total überladen, zumindest sind viele Moves an recht ähnliche Tastenbelegungen gekoppelt weswegen ich nicht immer – gerade im Eifer des Gefechts – das Manöver ausführen konnte, was ich eigentlich wollte. Speziell, wenn man ständig in Bewegung ist verpasst man den einen Zeitpunkt/die nötige Pause für einen Stellungswechsel oder einen harten Überkopfschlag.

    • Die Nebenaufgaben hätten nicht unbedingt sein müssen. Gut, sie waren wohl dosiert und gegen den sinnig platzierten Sammelkram (Artefakte, Raben, Schreine etc.) spricht auch gar nichts. So verbringt man etwas mehr Zeit in den toll designten Szenarien und die Belohnungen war in der Regel praktisch. Aber diese kleinere Aufgaben in diversen Höhlen oder in verschachtelten, labyrinthartigen Gebieten nahmen doch etwas den gewohnten God of War Fluss aus dem Spiel. Zumal sie auch wirklich als solche zu erkennen waren, wenn man sich die anderen Landschaften so anschaut. Klar, ich hätte mich komplett auf die Story fokussieren können, im Prinzip mach ich aber gerne möglichst viel bevor ich das Spiel beende, zumal das sonst eigentlich nie ein großes Problem war. Uncharted 4 oder The Last of Us waren da genau richtig. Aber wenn das jetzt wirklich die Marschrichtung aller kommenden Blockbuster ist? Ich hätte schon gerne meine 10 bis 20 stündigen Triple-A Achterbahnfahrten und nicht nur noch irgendwelche open worldigen Spiele, die immer länger werden… Aber, und das muss man dem Spiel zugutehalten, es war immerhin eine angenehmere Spielweltstruktur, als man es bei gängigen OpenWorld Titeln gewohnt ist. Die Anleihen von Zelda und Metroid sind unverkennbar und es gefällt mir immer und überall zu wissen, wo ich nochmal nachschauen sollte, wenn ich denn man weiter erkunden möchte. Enviromental Storytelling, überschaubare Orte und permanentes unterfüttern mit Dialogen zwischen Kratos, Atreus und Mimir sei Dank. Wurde halt nie wirklich langweilig. Also im Prinzip nur ein kleiner Kritikpunkt, hauptsache The Last of Us 2 wird nicht noch länger....



    Insgesamt war ich sogar überrascht, wie motivierend das Waffen/Rüstungsfeature mit Runen und den Plätzen für Zauber, Talismane und diverse Griffe war. Hat mal wieder Spass gemacht, an seinen Klamotten zu feilen und die Vorteile im Kampf zu spüren. Mit XP wird man im Endgame zwar überrollt, aber gut. Besser zu viel, als zu wenig.



    Die guten Wertungen sind auf alle Fälle verdient!

  13. #13
    @Rush: Hier bitte, ist aber etwas dunkler als das Original:


  14. #14
    Merci, aber genau das ziert schon seit einigen Tagen meinen Desktop

  15. #15
    Ich habe mir das Spiel jetzt auch nachträglich beschafft und ich bin überraschenderweise bislang echt begeistert, viele der Features sind weiß Gott nicht so schlimm wie sie sich anhören. Besonders das RPG-System schätze ich inzwischen eher, da es nicht auf bloßes Leveln hinaus läuft, sämtliche Ressourcen in dem Spiel sind begrenzt und man wird dafür belohnt wenn man sich gut umsieht und gerade wenn man es wie ich auf dem "Give me God of War" Schwierigkeitsgrad spielt, ist man wirklich für jede Stärkung dankbar.

    Der Schwierigkeitsgrad ist echt brutal, man stirbt schon nach wenigen Schlägen, Gegner können sich aufstufen und heilen wenn man sie zu lange in Ruhe lässt.

    Einen behutsamen Einstieg gab es nicht, wenn man von Anfang an direkt gegen 5 Draugr unter den Voraussetzungen kämpfen muss, wird man zwingend am Anfang schon ein paar Male drauf gehen, aber irgendwie liegt dort auch auch genau der Reiz.
    Jeder einzelne Arenakampf wird zu einem eigenen kleinen Problem, teilweise ist es wirklich übertrieben gegen wie viele Gegner man nach und nach in einer einzigen Begegnung kämpfen muss, besonders der im Graben mit den versteinerten Draugr sticht da groß hevor, immer wenn sich Fernkämpfer in einen Kampf mit hinzu gesellen, die sich nicht einfach so nach ein paar Axtwürfen erledigen lassen, bricht das totale Chaos aus, da kann man gerne schon mal ne ganze Stunde an nen Arenakampf versemmeln was auf einem niedrigeren Schwierigkeitsgrad in 3 Minuten möglich wäre.

    Auch wenn der Spielfluss teils derbe darunter leidet, fühlt sich das ruhige Rätseln und Erkunden danach noch mal ungemein befriedigender an, ich bin jetzt beim See der Neun und inzwischen wird es mit der etwas größeren Freiheit der Charaktergestaltung allmählich einfacher. Ich bin froh dass man die Schwierigkeitsstufe zwischendurch nicht einfach runter setzen kann, denn so kommt man niemals in Versuchung das tun zu tun, falls man sich doch mal überwältigt fühlt und einen das Spiel gerade besonders unfair vorkommt.
    Das ist es nämlich nie nur ein wenig unverhältnismäßig von der Gegnerzusammenstellung. Häufig wird ein neuer Gegner eingeführt, man lernt ihn gerade erst kennen und das Spiel sagt dann noch im selben Checkpoint: "Ok das war der neue Gegner, hier sind jetzt 10 davon". So etwas überspitzt ausgedrückt. Paradoxerweise sind die Bosskämpfe in dem Spiel bislang viel einfacher, zumindest der Fremde war Smooth Sailing, schlicht und ergreifend deswegen weil es einfach nur ein Gegner und nicht 8 Stück, gemischt mit Fernkämpfern und Giftangriffen, deren Effekt man irgendwie nie wieder los wird.
    In dem Sinne auch meinen Respekt wie sie es geschafft den für die Story essentiellen Jungen in das Gameplay einzubinden, man ist hier echt auf ihn angewiesen, kann ihn genau so wie Kratos verbessern und insgesamt ist er einfach notwendig um über das Chaos des Getümmels Herr zu werden.

    Gerade dadurch dass es manchmal übertreibt dass es einen zu teilen schon borderline impossible vorkommt, hat man auch irgendwie Spaß diese Nüsse zu knacken, also ich bin wirklich froh dass es so einen Schwierigkeitsgrad gibt und man ihn von Beginn an auswählen kann, habe ich bei so einem "Mainstream-Titel" eigentlich gar nicht erwartet.

    Das Kampfsystem ist sehr reduziert, macht aber richtig Laune, besonders die Axt zu werfen ist stets so ein gutes Gefühl, ich mag dass es auch so semi-offen ist, man hat ein festes Reiseziel und bewegt sich dauernd vorwärts, tut dennoch durchaus mal größere zusammenhängende Orte erkunden, das Gefühl einer Reise wird hier richtig gut rüber gebracht. Dazu meiner Meinung nach auch sehr gut in die Spielwelt eingebundene Rätsel, die sich in der Regel eigentlich immer trivial gewesen, aber für Abwechslungs sorgen sie ja trotzdem und hier und da gibt es einige gut versteckte optionale Schätze.

    Ich hätte nicht gedacht dass ich das mal sage aber bislang kann ich den Hype echt gut nachvollziehen.

    Geändert von Klunky (07.08.2018 um 15:44 Uhr)

  16. #16
    Ok die Stelle BUUULLSHIT!!!
    Der Junge ist jetzt schon krasser als Kratos...

    Ich muss sagen von der Regie finde ich ist das Spiel leider größtenteils dümmliche Hollywood Inszenierung, wo ich doch die Prämisse sehr interessant finde, auch so das Zusammenspiel der Charaktere, trotzdem weiß ich wieder warum mich das Storytelling in God of War noch nie interessiert hat.

    Hier übrigens mal meine Theorie: Atreus ist nicht Kratos Sohn, sondern in Wirklichkeit ein Kind von Odin, den Kratos in seine Obhut aufgenommen hat. Evtl ein reinkarnierter Baldur. CALLING IT!!! (Genau deswegen wollen auch der Götter Pantheon den, die den Fremden geschickt haben)

    Geändert von Klunky (10.08.2018 um 18:15 Uhr)

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