Nicht gesehen hab ich Piranha II und Abyss, wobei ich letzteren noch nachholen möchte und den ehrlich gesagt irgendwie ständig mit dem thematisch ähnlichen aber der allgemeinen Ansicht nach viel schlechteren Film Sphere (1998) verwechsel o_O Abgestimmt habe ich für Terminator, Aliens und Avatar. James Cameron ist einer der wenigen namhaften Regisseure (der einzige?!), bei denen ich wirklich jeden Film mochte, den ich geschaut habe.


Terminator ist noch immer mein Lieblingsteil der Reihe und meiner Meinung nach unübertroffen. Ich liebe die drastische Atmosphäre der Bedrohung, die Hilflosigkeit der Protagonisten, die scheinbare Unaufhaltsamkeit der Killermaschine, alles verpackt in einem produktionstechnisch eigentlich sehr bodenständigen Werk mit einer komplexen und doch irgendwie simplen und vor allem eleganten, geradlinigen Handlung. Das Ende ist für mich nach wie vor der Hammer, vor allem auch stimmungstechnisch ein Highlight. Ein Sturm zieht auf, der Weltuntergang wird kommen, aber es besteht Hoffnung. Durch das Polaroid wird die Zeitschleife etabliert - es ist unmöglich zu sagen, wo und wie die Geschichte um Kyle Reese und somit im weitesten Sinne auch um John Connor begann. Terminator funktioniert ganz für sich alleine stehend. Darüber hinaus mochte ich die beiden Hauptpersonen unheimlich gerne.

Terminator 2 ist immer noch sehr gut und wahnsinnig unterhaltsam und stimmig, aber fühlte sich mehr nach Studio-Film an. Anders ausgedrückt habe ich ein wenig die Rohheit des ersten Teils vermisst; die wird in der Fortsetzung ein wenig gezähmt, was sowohl mit den humorvollen Sprüchen und einem Terminator auf der Seite der Helden, als auch mit der Einführung eines Kindes als einer der zentralen Hauptfiguren zu tun hat. Ich rechne es Cameron zwar hoch an, dass John Connor hier nicht zu einem unausstehlich nervigen Blag verkommen ist, was bei einem weniger talentierten Autor leicht hätte passieren können, aber dennoch hat er mich in einigen Szenen gestört. Auch die neue Rambo-Version von Sarah fand ich zwar gelungen, aber nicht mehr so interessant wie davor im Original (schon alleine in psychologischer Hinsicht). Dafür sind halt die Effekte und Production Values besser und die Actionszenen beeindruckender. Der neue Flüssigmetall-Terminator kam mir zwar sadistischer, aber niemals so kompromisslos bedrohlich vor wie der Vorgänger. Das liegt vermutlich daran, dass ich den Eindruck bekam, er hätte Spaß am Töten, während Arnie zuvor einfach nur eine kalte, emotionslose Maschine auf Mission war.

Es ist fast ein bisschen so, als wäre Terminator 2 ein Remake vom ersten Teil mit leicht veränderten Vorzeichen, das viele Motive und Ideen direkt wieder aufgreift. Ich liebe den Film für das, was er ist, aber glaube, dass er noch viel mehr hätte sein können. Die Fortsetzung ist ebenfalls ein verdienter Klassiker, doch das Meisterwerk ist für mich der Streifen von 1984, der mit weniger auskam und trotzdem effektiver war. Neulich in Kommentarspalten anderswo im Netz hat jemand die beiden Filme folgendermaßen beschrieben: "Terminator was punk as f/ck, it was rock, it was anarchic. Terminator 2 was Bon Jovi." Vielleicht etwas übertrieben, aber ich weiß genau, was er damit meinte. Und nur fürs Protokoll: Ich fand auch Terminator 3 noch gut, obwohl er stimmungsmäßig in eine andere Richtung geht. Bin froh den im Kino gesehen zu haben, alleine schon für das erinnerungswürdige Ende hat sich der gelohnt (außerdem mag ich Claire Danes -_^). Sogar Salvation war imho nicht halb so schlecht wie alle sagen. Der einzige, der mir insgesamt gar nicht gefallen hat, war der derzeit aktuelle Genisys.


Aliens war ein super Sequel, welches ich paradoxerweise für genau die Aspekte so mag, die ich an Terminator 2 ein kleinwenig kritisiere. In jeder Hinsicht wurde da noch eine Schüppe draufgelegt. Alien war ein klasse Sci-Fi-Horrorfilm mit einer brillanten Hauptfigur. Aliens behält zwar die Horrorelemente und Ripley grundsätzlich bei, aber ist eher ein Actionfilm mit Abenteuer-Vibes, insofern genau mein Ding. Die Handlung des Originals fand größtenteils auf einem klaustrophobischen Raumschiff statt und lässt sich viel Zeit mit langen Einstellungen. Im Sequel dagegen passiert einfach mehr und mit der verlassenen Kolonie gab es so viel mehr zu entdecken! Nachdem wir gesehen haben, was eines von den Viechern anrichten kann, ist es unglaublich cool mitzuerleben, wie gleich Dutzende von denen auf unsere Truppe losgehen. Darüber hinaus empfand ich die Charakterisierungen als stärker. Im ersten Film waren fast alle Charaktere letztlich nur Kanonenfutter, während mir im zweiten Teil selbst einige der Nebenfiguren ans Herz gewachsen sind oder mich zumindest deren Schicksal gekümmert hat. Und wie Cutter Slade schon erwähnte, ist der ganze Endpart gegen die Alien-Königin einfach nur der Wahnsinn ^^


True Lies ist bei mir schon so lange her, dass ich mich nur noch an ein paar bestimmte Szenen erinnern kann, aber ich weiß noch, dass ich den Film grundsätzlich mochte und die Chemie zwischen den Darstellern stimmte. Angenehme Action-Komödie - sollte ich bei Gelegenheit vielleicht mal wieder gucken.

Titanic ist zwar eigentlich nicht mein Genre, aber ich muss schon anerkennen, dass der in filmtechnischer Hinsicht schlicht grandios war. Nach den ganzen Problemen und der Sprengung des Budgets freut es mich auch, dass der plötzlich und völlig überraschend zum damals erfolgreichsten Film aller Zeiten wurde, nachdem die Berichterstatter Cameron schon abgeschrieben hatten und einen Flop von nie dagewesenen Ausmaßen witterten. Und mal ehrlich, das Drama funktioniert! Nicht zuletzt dank überzeugenden Schauspielern. Eine tolle Liebesgeschichte, ab und zu ein bisschen zu kitschig für meinen Geschmack ("Komm zurück, Jack!"), aber was solls. Mein Hauptkritikpunkt wäre unter Berücksichtigung der Rahmenhandlung die Überladenheit des Ganzen. Der Film geht über drei Stunden, doch zweieinhalb hätten es meiner Meinung nach auch getan und für eine rundere Erfahrung gesorgt. Der größte Pluspunkt geht an die wunderbaren Sets und Effekte; der Untergang des Schiffes ist total genial in Szene gesetzt! Sehr immersiv und atmosphärisch, wenn man gedanklich erstmal in der Handlung drin steckt. Eine Schwäche für Wasser hatte ich sowieso schon immer. Ach ja, und das Titelthema von Celine Dion ist ein mega-mächtiger Ohrwurm.


Bleibt noch Avatar. Ich liebe den bereits für das unvergessliche Kino-Erlebnis und finde die dauernden Kritikpunkte besonders in Bezug auf fehlende Originalität völlig unangebracht. Ähnlichkeiten zu Pocahontas, Ferngully oder Der mit dem Wolf tanzt sind nur oberflächlich und beziehen sich auf das Grundgerüst oder allgemeine Themen der Geschichte. Oft wird jedoch übersehen, wie Cameron hier Science-Fiction-Konzepte verbaut hat, die zwar in der Literatur mehr oder weniger geläufig sind, aber die es in diesem Umfang und mit so viel Können und Geld für die Umsetzung noch nie auf die große Leinwand geschafft haben! Damit meine ich insbesondere die Idee mit ferngesteuerten, genetisch gezüchteten Körpern, die dazu gedacht sind, in einer fremden Welt zu bestehen und mit den dort heimischen Aliens Kontakt aufzunehmen einerseits, und ein biologisches Netzwerk, das einen ganzen Planeten umfasst und mit dem man sich verbinden und Gedanken "hochladen" kann andererseits. Dass sich der eingeschleuste Protagonist in der Fremde zu verlieren droht, weil er ganz persönlich dadurch seine Beine zeitweise zurück bekommt, war ebenfalls ein cleverer Kniff.

Im Grunde hat es jede Story schon einmal gegeben, es kommt nur darauf an, wie man die einzelnen Elemente zu etwas Neuem zusammenfügt. In dieser Hinsicht ist Avatar meiner Ansicht nach wesentlich intelligenter, als es ihm die Nörgler zugestehen. Ich gebe zu, dass die Charaktere teilweise ein bisschen blass oder besser gesagt klischeehaft bleiben, aber das machte sie für mich nicht weniger sympathisch. Die wichtigen hatten alle ihren eigenen Arc, was ja leider längst keine Selbstverständlichkeit in Hollywood mehr ist. Das wahre Highlight von Avatar war jedoch das Worldbuilding, das hervorragend mit der Handlung verwoben ist und durch atemberaubende, seinerzeit (zumindest auf diesem Level) neuartige Effekte zum Leben erweckt wurde.

Pandora fühlt sich an wie ein richtiger Ort, die Bewohner haben eine eigene Kultur und eigene Traditionen, eigene Sprache, der Planet sogar eine eigene Flora und Fauna und geologische Formationen (schwebende Magnet-Felsen, yeah!), die alle bis ins Detail ausgearbeitet wurden. So etwas bekommt man im Bereich Science-Fiction und Fantasy im Kino nur äußerst selten zu Gesicht, und wenn, dann fast immer nur als Roman-Adaption. Avatar als Projekt, welches im Kern einzig der Kreativität und Leidenschaft des Regisseurs entsprungen ist und es dann auch noch fertig brachte, sowohl Mainstream als auch Genre-Fans anzusprechen, ist der absolute Ausnahmefall. Ferner wurden diese Dinge nicht in nervigen Exposition-Dumps oder überlangen Dialogen untergebracht, sondern fügen sich organisch und flüssig in die Geschichte ein. Ich kann gar nicht oft genug betonen, wie wertvoll so etwas heutzutage ist. Die neuen Star Wars Sequel Filme versagen in der Beziehung zum Beispiel auf ganzer Linie und scheren sich erst gar nicht darum, die wesentlichen Hintergrundinformationen zu liefern.

Avatar ist einer der wenigen Filme, bei denen sich die 3D-Vorstellung wirklich gelohnt hat. Kein Wunder, wurde der neuerliche Boom doch erst dadurch ausgelöst. Aber jene, bei denen der 3D-Aspekt tatsächlich zu der Erfahrung beiträgt, kann ich auch zehn Jahre später noch an nur einer Hand abzählen (Drachenzähmen leicht gemacht ist übrigens ein anderes positives Beispiel). Würde an dieser Stelle zu weit führen, wenn ich beschreibe, wie sehr mit 3D Schindluder getrieben wurde, aber unterm Strich fänd ichs schön, wenn man solche Techniken Filmemachern wie Cameron überlassen würde, die damit umgehen können und einem nicht bloß für null Mehrwert (manchmal im Gegenteil) mehr Geld aus der Tasche ziehen. Um auf Avatar an sich zurückzukommen, möchte ich in dem Zusammenhang noch erwähnen, dass ich mir auch hier das Finale immer wieder gerne reinziehe. Eine einzige, wilde Achterbahnfahrt, in der so vieles kulminiert, was zuvor durch die Story fest etabliert wurde. Zwar schwindelerregende Action, aber eben nicht nur blinder und belangloser Bombast wie anderswo immer häufiger zu sehen, sondern zutiefst relevant für Charaktere und Plot. Die umweltbewusste Message war für manch einen vielleicht ein wenig dick aufgetragen, doch meiner Meinung nach in der heutigen Zeit absolut passend. Bin auf die Fortsetzungen gespannt und frage mich, wie sie das alles noch toppen wollen.