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  1. #24

    Dragon Quest XI - Streiter des Schicksals Professional Review

    Die Dragon Quest Serie ist ähnlich wie bei Final Fantasy eine lose zusammenhängende Rollenspielserie, die in Europa aber noch nicht so lang bekannt und auch kein großer Deal ist. Aber wenn man jemanden fragt, dann hat man den Namen zumindest schon einmal gehört. In Japan ist Dragon Quest hingegen schon etwas ganz anderes. Da kennt wirklich jeder die Abenteuer seit dem legendären Einstand 1986 für das Famicom, bei dem sich der legendäre Held Loto aufmachte, um die Welt vor dem finsteren Dracolord zu retten. Es war das erste eigentliche JRPG - noch vor Final Fantasy. Das sorgt dafür, dass das Dragon Quest Universum den Japanern sehr, sehr vertraut ist. Stammtischgespräche drehen sich um die Spiele, jeder redet über den neuesten Ableger, es gibt eigene Geschäfte, die ausschließlich Dragon Quest Merchandise anbieten, haufenweise Werbe-Deals und sogar Personen des öffentlichen Leben besprechen die Spiele in Interviews, etc. Aber schließlich gehören Videospiele ja zum Kulturgut - was die ganzen "Freaks" wohl erklären dürfte.

    Der erste in Europa erschienene Teil war Dragon Quest 8 vor 14 Jahren auf der Playstation 2 - kurz nachdem Enix und Squaresoft sich zusammengeschlossen haben. Als direkter Nachfolger erschien dann ein Ableger für den Nintendo DS, dann ein reiner Online-Ableger - ähnlich wie es bei den Final-Fantasy-Hauptteilen passiert ist. Dazwischen wurden aber die alten Teile remastered und erschienen allesamt im Westen. Die Nintendo-DS-Neuauflagen von Teil 4 bis 6 gab es sogar auf Deutsch - Teil 7 wurde dann für den 3DS portiert und ist auch ein Teil meiner Challenge. Die ersten drei Teile erschienen wohl für den GBA und für das Handy. Auf alle Fälle ist bei Dragon Quest ebenfalls der Portierung-/Remake-Wahn der letzten zehn Jahre zu spüren, wobei ohne diesen es viele Teile nicht nach Deutschland geschafft hätten.

    Was alle Dragon-Quest-Spielen neben serientypischen Elementen wie dem Charakterdesign von Dragonball-Schöpfer Akira Toriyama verbindet sind jeweils exakt gleich designten Gegner, einige Hauptteile spielen in derselben Welt und die Spiele sind grundsätzlich sehr sehr konservativ, was Rahmenhandlung, Spielzuschnitt/ Pacing und Kampfsystem betrifft.

    Dragon Quest 11 - Streiter des Schicksals erschien 2017 für die Playstation 4 in Japan nach fünfjähriger Entwicklungszeit und räumte sogar die perfekte Wertung bei der Kritikerzeitschrift Famitsu (10/10/10/10) ab. Ein richtiges Highlight also - sowie bei uns im "Westen" Witcher 3. 2 Millionen Spiele gingen an den ersten beiden Tagen über die Ladentheke, wobei man hier sagen muss, dass auch eine 3DS-Version erschien. Und da die Japaner ja am liebsten on the go spielen waren knapp 60% aller Verkäufe für den 3DS. Nach Europa geschafft hat es nur die PS4-Version ein Jahr später, die dann aber verkaufszahlen-technisch richtig gut dabei war. Über die 3DS-Version erlaube ich mir kein Urteil, da diese nicht bei uns erscheint und auch nicht aus dem Japanischen übersetzt wird. Diese Version scheint jedoch eine etwas andere Geschichte zu erzählen und ist technisch natürlich entsprechend "abgespeckt".

    Dragon Quest 11 - Viele halten es für ein Low-Budget-Final-Fantasy. Das Spiel hat im Japanischen noch nicht mal Sprachausgabe. Diese wurde eigens für den Release im Westen hinzugefügt. Das war wohl schon bei Dragon Quest VIII so. Wer jetzt jedoch denkt, dass das Spiel einfach nur da ist, um mit Shōnen-Fanatikern den schnellen Euro, Dollar oder Yen zu machen, der irrt. Im Gegensatz zu den überdrehten Atelier-Spielen oder sonstigen Otaku-affinen Produktionen zeichnet sich der neueste Ableger von einer besonderen Qualität aus. Das was Ni No Kuni 2 nicht war, scheint Dragon Quest XI jetzt aufzufüllen. Dabei hatte ich die Befürchtung, dass sich die fast schon übertrieben konservative Machart auf die Erzählung in Bezug auf mehr Langeweile auswirkt, doch das ist nicht passiert. Es wurden auch einige Dinge modernisiert. Zum Beispiel die Optik - und diese ist über jeden Zweifel erhaben. Es handelt sich zwar nicht um Triple-A-Grafik Ala Witcher 3 oder Red Dead Redemption 2, aber dennoch um eine Spitzengrafik sowie filmreifen Cutscenes und... Am besten, Ihr lest alles weitere im Test!


    So bunt wie die Helden aussehen, sind auch ihre Charaktere. Liebevoll gezeichnet vom Dragonball-Zeichner Akira Toriyama













    WERTUNG:

    Handlung, Charaktere und Dialoge: ➊➋➌➍➎➏➐➑➒➉ hervorragend: Abwechslungsreiche Figuren, zum Teil rührende Schicksale, leider stummer Protagonist, wendungsreiche Handlung trotz Einheitsbrei-Geschichte
    Gameplay und Kampfsystem: ➊➋➌➍➎➏➆➇➈➉ okay: Sehr konservatives, wenig abwechslungsreiches Kampfsystem, dafür viele interessante Nebenaufgaben, nettes Schmiede-Feature, leider sehr fade Dungeons
    Spielwelt und Atmosphäre: ➊➋➌➍➎➏➐➑➈➉ sehr gut: Sehr detaillierte Landschaften, tolle Städte und Umgebungen, richtig schönes klassisches Klischee-Fantasy-Zeichentrick-Abenteuer
    Technik und Präsentation: ➊➋➌➍➎➏➐➑➈➉ sehr gut: Tolle Zeichentrick-Grafik, überzeugendes Motion Capture, viele Details wie wilde Tiere, ordentliche Performance, ab und an Grafikfehler (Unreal4-typische grobe Texturfehler beim Nachladen), filmreife Synchronisation und hervorragende Sprecher
    Musik: ➊➋➌➃➄➅➆➇➈➉ gravierende Mängel: Die meisten NES-Spiele klingen schöner, zudem viel zu wenig Musik für so ein großes Spiel

    Gesamtwertung: ➊➋➌➍➎➏➐➑➈➉ sehr gut
    Ein charmantes Spiel wie alte schöne Fantasy-Animes. Für die konservative Rahmenhandlung wurde hier handlungs- und figurentechnisch alles Machbare herausgeholt. Nur die Musik kann man wegschmeißen. Dies führt schließlich zur deutlichsten Abwertung dieses Fast-Meisterwerkes.

    Siegfried erkundet die Gebiete und weiten Landschaften auf seinem großen Abenteuer. Auch Pferde spielen eine zentrale Rolle und sind richtig gut in Szene gesetzt.
    Geändert von Cuzco (31.10.2018 um 22:51 Uhr)

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