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  1. #1
    Naja die Forschung da bringt Einfluss und somit wird mehr Geld generiert welches die Staatskassen schneller füllt um es dann wieder in neue Investitionen zu stecken, von daher schon nicht ganz unnütz. Bevor ich alle meine Arbeiter auf dem Feld rumlümmeln lasse um Ressourcen zu generieren stelle ich die entsprechenden Spezialisten lieber in ihre bevorzugten Fertigungsstätten bis alles fertig erforscht ist.
    Und mit zunehmender Forschung in den Traumlaboren wird man auch mit viel mehr Traumkugeln überschüttet, so dass man schon mal die ein oder andere blaue Truhe mehr öffnen kann. Ob es sich wirklich auszahlt ist die andere Frage. Auf den kürzlich neu hinzugekommenen, höheren Schwierigkeitsgraden könnte die bessere Ausrüstung sicher nützlich sein, auf dem Standardschwierigkeitsgrad braucht man die aber nicht wirklich.

    BTW was ich vergessen habe zu erwähnen:
    Zitat Zitat
    Viele Gegner erfordern unterschiedliche Taktiken. Bei Tales (gerade Zestiria/ Berseria und Xillia) ging irgendwie immer alles gleich. Bei Ni No Kuni musste ich mir hingegen manchmal wirklich was einfallen lassen.
    Ich gebe dir Recht dass die Gegner, vor allem die Bosse und gefährlichen Monster ein vielseitigeres Bewegungsrepertoire besitzen als die Gegner in den Tales-Spielen. Manchmal wird das sogar ad absurdum geführt wenn eine Chimä(h)re mal wieder ununterbrochen über das Schlachtfeld hüpft und ich mich frage ob das Spiel mich gerade verarschen will.
    JRPG Challenge: 2023, 2022, 2021, 2020, 2019, 2018, 2017 | Das RPG-Jahr 2016 | RPG Werdegang
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    King's Field 3 [PS1] 2023:
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    The Legend of Heroes: Trails in the Sky FC [PSP] | Trails in the Sky SC [PSP] | Trails in the Sky the 3rd [PC] | Trails from Zero [PSP ] | Trails to Azure [PSP] | Trails of Cold Steel [PS4] | Trails of Cold Steel 2 [PS4] | Trails of Cold Steel 3 [PS4] | Trails of Cold Steel 4 [PS4]

  2. #2
    So ist das. Habe jetzt die Anforderungen etwas überarbeitet. Ich habe jetzt in meiner To-Playlist 14 (!) Spiele stehen, da ich Octopus Traveller (eigentlich Octopath Traveler - aber das wird immer rot unterstrichen!!!) auf jeden Fall mit aufnehme, da ich es spiele und eigentlich am Anfang des Jahres, als ich mit der Challenge begonnen habe, schlicht vergessen habe.

    Ich weiß auch nicht, ob ich mit allen 14 (!) Spielen hinkomme, weil ich ja nicht so viel Zeit habe und JRPG-Spiele auch (für gewöhnlich) etwas länger dauern. Ich setze mir mal als Marke bis zum 31. Dezember 12 (!) Spiele zu schaffen. Das war der ursprüngliche Plan. Anlässlich des Secret of Mana - Remakes habe ich schon Adventures of Mana aus meiner Ersatzspiele-Liste mit gespielt. Daher wollte ich ursprünglich 13 (!) Spiele schaffen. Naja, jetzt mal schauen.

  3. #3

    Dragon Quest XI - Streiter des Schicksals Professional Review

    Die Dragon Quest Serie ist ähnlich wie bei Final Fantasy eine lose zusammenhängende Rollenspielserie, die in Europa aber noch nicht so lang bekannt und auch kein großer Deal ist. Aber wenn man jemanden fragt, dann hat man den Namen zumindest schon einmal gehört. In Japan ist Dragon Quest hingegen schon etwas ganz anderes. Da kennt wirklich jeder die Abenteuer seit dem legendären Einstand 1986 für das Famicom, bei dem sich der legendäre Held Loto aufmachte, um die Welt vor dem finsteren Dracolord zu retten. Es war das erste eigentliche JRPG - noch vor Final Fantasy. Das sorgt dafür, dass das Dragon Quest Universum den Japanern sehr, sehr vertraut ist. Stammtischgespräche drehen sich um die Spiele, jeder redet über den neuesten Ableger, es gibt eigene Geschäfte, die ausschließlich Dragon Quest Merchandise anbieten, haufenweise Werbe-Deals und sogar Personen des öffentlichen Leben besprechen die Spiele in Interviews, etc. Aber schließlich gehören Videospiele ja zum Kulturgut - was die ganzen "Freaks" wohl erklären dürfte.

    Der erste in Europa erschienene Teil war Dragon Quest 8 vor 14 Jahren auf der Playstation 2 - kurz nachdem Enix und Squaresoft sich zusammengeschlossen haben. Als direkter Nachfolger erschien dann ein Ableger für den Nintendo DS, dann ein reiner Online-Ableger - ähnlich wie es bei den Final-Fantasy-Hauptteilen passiert ist. Dazwischen wurden aber die alten Teile remastered und erschienen allesamt im Westen. Die Nintendo-DS-Neuauflagen von Teil 4 bis 6 gab es sogar auf Deutsch - Teil 7 wurde dann für den 3DS portiert und ist auch ein Teil meiner Challenge. Die ersten drei Teile erschienen wohl für den GBA und für das Handy. Auf alle Fälle ist bei Dragon Quest ebenfalls der Portierung-/Remake-Wahn der letzten zehn Jahre zu spüren, wobei ohne diesen es viele Teile nicht nach Deutschland geschafft hätten.

    Was alle Dragon-Quest-Spielen neben serientypischen Elementen wie dem Charakterdesign von Dragonball-Schöpfer Akira Toriyama verbindet sind jeweils exakt gleich designten Gegner, einige Hauptteile spielen in derselben Welt und die Spiele sind grundsätzlich sehr sehr konservativ, was Rahmenhandlung, Spielzuschnitt/ Pacing und Kampfsystem betrifft.

    Dragon Quest 11 - Streiter des Schicksals erschien 2017 für die Playstation 4 in Japan nach fünfjähriger Entwicklungszeit und räumte sogar die perfekte Wertung bei der Kritikerzeitschrift Famitsu (10/10/10/10) ab. Ein richtiges Highlight also - sowie bei uns im "Westen" Witcher 3. 2 Millionen Spiele gingen an den ersten beiden Tagen über die Ladentheke, wobei man hier sagen muss, dass auch eine 3DS-Version erschien. Und da die Japaner ja am liebsten on the go spielen waren knapp 60% aller Verkäufe für den 3DS. Nach Europa geschafft hat es nur die PS4-Version ein Jahr später, die dann aber verkaufszahlen-technisch richtig gut dabei war. Über die 3DS-Version erlaube ich mir kein Urteil, da diese nicht bei uns erscheint und auch nicht aus dem Japanischen übersetzt wird. Diese Version scheint jedoch eine etwas andere Geschichte zu erzählen und ist technisch natürlich entsprechend "abgespeckt".

    Dragon Quest 11 - Viele halten es für ein Low-Budget-Final-Fantasy. Das Spiel hat im Japanischen noch nicht mal Sprachausgabe. Diese wurde eigens für den Release im Westen hinzugefügt. Das war wohl schon bei Dragon Quest VIII so. Wer jetzt jedoch denkt, dass das Spiel einfach nur da ist, um mit Shōnen-Fanatikern den schnellen Euro, Dollar oder Yen zu machen, der irrt. Im Gegensatz zu den überdrehten Atelier-Spielen oder sonstigen Otaku-affinen Produktionen zeichnet sich der neueste Ableger von einer besonderen Qualität aus. Das was Ni No Kuni 2 nicht war, scheint Dragon Quest XI jetzt aufzufüllen. Dabei hatte ich die Befürchtung, dass sich die fast schon übertrieben konservative Machart auf die Erzählung in Bezug auf mehr Langeweile auswirkt, doch das ist nicht passiert. Es wurden auch einige Dinge modernisiert. Zum Beispiel die Optik - und diese ist über jeden Zweifel erhaben. Es handelt sich zwar nicht um Triple-A-Grafik Ala Witcher 3 oder Red Dead Redemption 2, aber dennoch um eine Spitzengrafik sowie filmreifen Cutscenes und... Am besten, Ihr lest alles weitere im Test!


    So bunt wie die Helden aussehen, sind auch ihre Charaktere. Liebevoll gezeichnet vom Dragonball-Zeichner Akira Toriyama













    WERTUNG:

    Handlung, Charaktere und Dialoge: ➊➋➌➍➎➏➐➑➒➉ hervorragend: Abwechslungsreiche Figuren, zum Teil rührende Schicksale, leider stummer Protagonist, wendungsreiche Handlung trotz Einheitsbrei-Geschichte
    Gameplay und Kampfsystem: ➊➋➌➍➎➏➆➇➈➉ okay: Sehr konservatives, wenig abwechslungsreiches Kampfsystem, dafür viele interessante Nebenaufgaben, nettes Schmiede-Feature, leider sehr fade Dungeons
    Spielwelt und Atmosphäre: ➊➋➌➍➎➏➐➑➈➉ sehr gut: Sehr detaillierte Landschaften, tolle Städte und Umgebungen, richtig schönes klassisches Klischee-Fantasy-Zeichentrick-Abenteuer
    Technik und Präsentation: ➊➋➌➍➎➏➐➑➈➉ sehr gut: Tolle Zeichentrick-Grafik, überzeugendes Motion Capture, viele Details wie wilde Tiere, ordentliche Performance, ab und an Grafikfehler (Unreal4-typische grobe Texturfehler beim Nachladen), filmreife Synchronisation und hervorragende Sprecher
    Musik: ➊➋➌➃➄➅➆➇➈➉ gravierende Mängel: Die meisten NES-Spiele klingen schöner, zudem viel zu wenig Musik für so ein großes Spiel

    Gesamtwertung: ➊➋➌➍➎➏➐➑➈➉ sehr gut
    Ein charmantes Spiel wie alte schöne Fantasy-Animes. Für die konservative Rahmenhandlung wurde hier handlungs- und figurentechnisch alles Machbare herausgeholt. Nur die Musik kann man wegschmeißen. Dies führt schließlich zur deutlichsten Abwertung dieses Fast-Meisterwerkes.

    Siegfried erkundet die Gebiete und weiten Landschaften auf seinem großen Abenteuer. Auch Pferde spielen eine zentrale Rolle und sind richtig gut in Szene gesetzt.
    Geändert von Cuzco (31.10.2018 um 22:51 Uhr)

  4. #4
    Da mich die Erkältung plagt - die ich jetzt im Bett auskurieren muss, da ich am Wochenende wieder arbeiten muss - komme ich jetzt in Trails of the Cold Steel - The Legend of Heroes super voran. Habe schon das dritte Kapitel beendet und ja... denke, ich packe dieses Spiel als letztes Spiel dieses Jahres in der Challenge.

    Ich bin dann wahrscheinlich bei 8 Spielen - leider komme ich eben oft nicht dazu, weshalb ich die Challenge nicht schaffen werde. Dennoch werde ich nach meinen acht durchgespielten und mindestens drei weiteren angespielten Titeln eine Erörterung darüber abliefern, ob die JRPGs wirklich "Great again" werden und was das Genre aktuell so bietet. Mittlerweile scheint jedoch die Kluft zwischen Ost und West - vor allem im Spielerischen -. ziemlich auseinaderzubrechen und es gibt auch Gründe, warum ich ein Red Dead Redemption 2 deutlich besser genieße als z.B. ein Dragon Quest XI und ich mich auf ein Cyberpunk wesentlich mehr freue als auf ein neues Tales-Of. Aber dazu würde ich dann in meinem Abschlussbericht kommen, sobald ich Trails of the Cold Steel durch habe. Nur so viel sei dazu gesagt: Trails of the Cold Steel mochte ich am Anfang überhaupt nicht. Ich musste mich zwingen weiterzuspielen. Aktuell würde ich mich allerdings von dieser Tatsache distanzieren und sagen, dass das Spiel langsam anfängt, mir zu gefallen. Aber dazu mehr in meinem Abschlussbericht. Be prepared!

  5. #5

    The Legend of Heroes - Trails of the Cold Steel Professional Review

    Zu den Nischen-JRPGs allgemein:

    Viele JRPGs führen im Westen, also bei uns in Europa als auch in Amerika, eher ein Nischendasein. Das war schon immer so. Aber sind diese Spiele vor einer Dekade oftmals erst gar nicht erschienen – vor zwei Dekaden noch nicht mal die Blockbuster – so bringen spezialisierte Publisher wie NIS America mittlerweile jeden noch so kleinen Scheiß in die hiesigen Gefilde. Sowohl der Digitalmarkt als auch die wesentlich stärker verbreiteten Videospiele machen es möglich.

    Gerade wegen Spieleperlen wie Chrono Trigger und Cross, Radiata Stories oder Suikoden 3 hätte ich mir so einen Service schon vor 15 bis 20 Jahren gewünscht. Auch weil Spiele-Konsolen damals noch region-locked, also regionalcodebeschränkt, waren und ich als Jugendlicher nur mit erheblichen Mühen solche Spiele spielen konnte. Ich weiß noch als ich wütend 50 Mark auf den Tisch beim Zoll geknallt habe, nur um Chrono Trigger, das mich mit Versand schon 120 Mark gekostet hat, mitnehmen zu dürfen. Und dann brauchte ich noch das Action Replay 2, damit das Spiel überhaupt lief. Der Playstation 2 musste ich sogar einen Mod-Chip auflöten...

    Heute sind weder Mod-Chip noch der Zoll das Problem. Das einzige richtige Problem ist die Sprache. Seiken Densetsu 3 – eines der allerbesten SNES-Spiele – hat keine lateinischen Buchstaben gesehen und war außerhalb Japans nicht verfügbar. Ich kann halt kein Japanisch. Die meisten anderen auch nicht, auch wenn es in diesem Forum Freaks gibt, die diese Sprache tatsächlich gelernt haben, um ihre Spiele als auch Mangas und Anime in der Originalsprache genießen zu können. Bis auf wenige Ausnahmen ist das aber nicht mehr nötig, da mittlerweile einfach fast jedes japanische Machwerk eine englische Übersetzung bekommt.


    Zum „The Legend of Heroes“-Franchise:

    So auch das Spiel, um das es hier gehen soll: The Legend of Heroes – Trails of the Cold Steel oder Sen No Kiseki im Original. Aufgrund seiner schieren Textmenge von einer Million Wörter (das entspricht allen (!) sieben Harry-Potter-Bänden im englischen Original) mussten sich die Übersetzer über zwei Jahre Zeit lassen und so erschien dieser Kiseki-Ableger mit zwei Jahren Verspätung im Jahr 2015 in den USA und Europa. Textlastige Rollenspiele wie die Playstation-Final Fantasies haben dazu im Vergleich nur ein Drittel dieser Textmenge. Bei so viel Text kann man natürlich auf eine deutsche Übersetzung keinesfalls Anpruch erheben. Daher sollte das Englisch natürlich sitzen. Ich sehe dabei kein Problem, denn Englisch ist mittlerweile die verbreitetste Fremdsprache und bin sehr froh, dass ich dieses Spiel in einer für mich verständlichen Sprache serviert bekomme (gut, es ist mit Einschränkungen meine zweite Muttersprache).

    In Japan sind die Spiele der Kiseki-Reihe des kleinen Studios Nihon Falcom relativ populär. Ungefähr so wie die Tales-Of-Reihe. So verkaufte sich der hier besprochene erste Teil der Sen No Kiseki-Unterreihe für PS3 und Playstation Vita insgesamt 150000 Mal in der ersten Woche und fuhr insgesamt 700 Millionen Yen Gewinn ein. Ein recht erfolgreiches Spiel. Allerdings hat man auch bewusst Last-Gen-Plattformen und die mobile VITA gewählt, da die PS4 in Japan nicht so verbreitet ist und somit die Hardwarebasis kleiner wäre. Für die noch weiter verbreitete PSP hat die Vorgänger-Reihe Sora no Kiseki (The Legend of Heroes – Trails in the Sky) auch bereits im Westen für ein Nischenspiel beachtliche Erfolge verbuchen können. So hat sich auch hier der US-Publisher XSeed Games erbarmt und diesen Wälzer ins Englische übertragen.

    Die ganze Serie Kiseki – also The Legend of Heroes besitzt wie Final Fantasy oder Dragon Warrior schon sehr tiefe Wurzeln in der Videospielgeschichte. Diese reichen bis ins Jahr 1984 und dem für verschiedene PC-Systeme erschienenem Dragon Slayer (doragon sureiyā ) zurück. In dem für heutige Verhältnisse lächerlichen Hack’n Slay spielt man den Prinzen eines Königreichs, das von wilden Kreaturen überfallen wird. In dem sehr rudimentären Abenteuer gilt es, den Grund für die Überfälle herauszufinden. Dabei hat man immer sein treues Haus(!) im Gepäck, das man an jeder Stelle abreißen und wiederaufbauen kann. Es gibt sogar NPCs – für einen frühen Vertreter gar nicht so schlecht. Über die Jahre haben sich immer aufwendigere Spieleserien herausgeschält, die damit im Entferntesten nichts mehr zu tun haben – unter anderem die „The Legend of Heroes“-Reihe sowie die „Y’s“-Spiele (von denen ich bisher komplett verschont geblieben bin).

    Die Unterreihe Trails of der The Legend of Heroes-Reihe spielt ausschließlich in der gleichen Spielwelt – dem Kontinent Zemuria. Es gibt bisher drei Ableger. Diese betrachten jeweils die Abenteuer aus der Sicht eines der auf Zemuria verorteten Ländern. Die Ableger sind mehrteilig. So besteht Trails of Zero (PSP) aus zwei Teilen, Trails of the Sky (PSP) aus drei und Trails of the Cold Steel, dessen ersten Teil ich mir hier zur Brust nehme, sogar aus vier Spielen. Alle drei Ableger spielen zeitlich recht nah beieinander und beleuchten die Geschehnisse aus Sicht einer jeweils gleichen Heldengruppe aus den Ländern Crossbell, Liberl oder Erebonia.


    Zum „Trails of the Cold Steel“-Ableger:

    Von der Trails of the Cold Steel-Spielen sind bisher erst die ersten beiden Ableger im Westen und in Englisch erschienen. Teil 3 und der Abschluss Teil 4 kamen bisher nur in Japan auf der PS4 auf dem Markt und dieser auch erst vor drei Monaten. Wenn man zwei Jahre Übersetzungszeit einberechnet, kommt Teil 3 wahrscheinlich frühestens kommenden Herbst. Ich habe mich jetzt auf jeden Fall mal mit Teil 1 ausgiebig befasst. Dieser wird als Geheimtipp gehandelt und gilt als Auftakt zu einer der angeblich besterzähltesten und storylastigsten RPGs. Ob er mich – guter Ruf hin oder her – persönlich tatsächlich so überzeugt hat und welche Kritikpunkte dieses doch mit allen Mitteln sehr „japanische“ Spiel aufweist, hoffe ich mit dem folgenden Review darlegen zu können. Auf jeden Fall war ich sehr, sehr neugierig auf dieses Spiel, weil es die Referenz laut einigen Forenmitgliedern im Storytelling darstellen soll.
    Deutsch ist nicht jedermanns Sache, auch nicht in Erebonia. Da liefert Claire lieber gleich noch ne Übersetzung mit.^^ Denglisch ist ein verbreiteter Dialekt in Erebonia. Sei prepared! Du won't get it!




    In der Regel werden die Helden auf ihren Exkursionen immer gut bekocht. Unsere verwöhnten Studenten bekommen in der Kaserne aber echtes wehrhaftes Futter für echte Soldaten. Da fällt das Dekolleté auf die Nase...


    Wenn man sämtliche Aufgaben löst, bekommt man am Ende jedes Kapitels die Bestnote 1+. Ich habe meistens "nur" eine 2 geschafft, weil es wohl auch manchmal versteckte Aufgaben gibt.



    Man bereist auch die äußersten Gebiete des Kaiserreichs oder hier sogar das Nachbarland Nord Highlands. Aufgrund der weiten Landschaft bewegt man sich hier zu Pferde. Tiefgehende Gespräche unter freiem Sternen-Himmel. Das gibt es nicht nur einmal.







    Handlung, Charaktere und Dialoge: ➊➋➌➍➎➏ ➐➇➈➉ gut: Sehr starker Mittelteil, sehr detailliert ausgearbeitete Figuren, Entwicklung der Persönlichkeiten vorhanden, gut geschriebene Dialoge – oft nur zu ausufernd, gerade vor Kämpfen sinnlos, stelleweise zu aufgedrehte und überladene Ereignisse

    Gameplay und Kampfsystem: ➊➋➌➍➎➏➆➇➈➉ okay: Wie in den meisten JRPGs redundantes Dungeon-Design, hervorragende Charakterentwicklung, abwechslungsreiches taktisches Kämpfen

    Spielwelt und Atmosphäre: ➊➋➌➍➎➏➐➑➈➉+ sehr gut, Tendenz hervorragend: Sehr überzeugende, natürlich gewachsene Spielwelt, abwechslungsreiche Orte, tolle Erlebnisse auf Exkursion mit Klasse VII

    Technik und Präsentation: ➊➋➌➍➎➅➆➇➈➉ durchwachsen: wirkt sehr angestaubt und etwas lieblos, zudem Performance-Einbußen, insbesondere bei Cut-Scenes

    Musik: ➊➋➌➍➎➏➐➇➈➉ gut: Teilweise richtig schöne Nummern, aber stellenweise auch etwas schrill.


    Gesamtwertung: ➊➋➌➍➎➏➐➇➈➉ Gut
    Insgesamt ein sehr textlastiger spielbarer Animefilm mit überzeugendem Kampfsystem, redundantem Dungeon Design, einem außergewöhnlichen Fokus auf die Charaktere und dem etwas anderen Schulalltag.


    Die Klassenlehrerin Sara Valestein ist nicht gerade ein Vorbild für ihre Studenten. Sie bietet diesen sogar öfter einen Drink an, obwohl sie noch minderjährig sind. Na dann, prost!
    Geändert von Cuzco (14.12.2018 um 00:46 Uhr)

  6. #6
    Zitat Zitat von Cuzco Beitrag anzeigen
    Die The Legend of Heroes-Reihe spielt ausschließlich in der gleichen Spielwelt – dem Kontinent Zemuria.
    Einzig und allein die Trails Reihe spielt explizit in der selben Welt. Die Dragon Slayer und Gagharv Teile tun es nicht. Für letzteres gibt es höchstens Hinweise, dass sie in der selben Welt spielen könnten.

    Zitat Zitat von Cuzco Beitrag anzeigen
    Alle drei Ableger spielen zur gleichen Zeit
    Trails in the Sky spielt vor allen andern Teilen, und Cold Steel 2 ist der letzte Teil der sich mit der Crossbell Reihe überschneidet.

    Zitat Zitat von Cuzco Beitrag anzeigen
    Ich frage mich auch, ob es danach reicht, den zweiten Teil zu spielen oder ob der wieder mit einem Cliffhanger endet.
    Teil 2 funktioniert perfekt als vorübergehender Abschluss der Reihe. Die Mecha-Action tritt allerdings noch sehr viel mehr in den Vordergrund. Was anderes hätte nach dem Ende des Vorgängers auch keinen Sinn gemacht. Wenn dich der erste Teil nicht vollends überzeugen konnte, dann wird Teil 2 das aber vermutlich ebenfalls nicht. Läuft vom Spielverlauf her zwar ein bisschen anders ab, und hat auch ein etwas besseres Pacing zu bieten, aber sonst gibt es größtenteils nur gameplaytechnische Änderungen. Und eins der wichtigsten Story-Elemente kommt (vermutlich aus Budget-Gründen) nicht so gut rüber wie es nötig gewesen wäre. Während mich das Ende des ersten Teils nicht gestört hat (außer diesem Mecha-Kampf den ich nicht wirklich hinbekommen habe), ist der zweite außerdem ein bisschen problematisch, wegen etwas das sich mehrfach in Folge wiederholt. Dürfte recht offensichtlich sein was ich meine wenn man das erlebt.

    Mir haben die Spiele aber beide gut gefallen. Sind sicher nicht perfekt, aber einige deiner Kritik-Punkte haben mich in keinster Weise gestört. Und gegen den Harem hätte ich auch nichts einzuwenden Obwohl ich gern den Rest der Reihe spielen würde, ist es momentan aber vermutlich besser, dass es die noch nicht auf Englisch gibt. Die sollen immerhin einiges aus den vorherigen Teilen spoilern. Bleibt also noch ein bisschen Zeit um die Crossbell Übersetzungen zu verfeinern damit ich mir die vor Cold Steel 3 und 4 zu Gemüte führen kann.

    Für die beste Spielerfahrung sollte man das aber echt auf dem PC spielen. Nicht nur weil die Performance sehr viel besser zu sein scheint, sondern weil auch nochmal einiges mehr synchronisiert wurde. Letzteres gibt es ansonsten wohl nur in der PS4 Fassung.
    Geändert von ~Jack~ (14.12.2018 um 00:34 Uhr)

  7. #7
    Zitat Zitat von ~Jack~
    Einzig und allein die Trails Reihe spielt explizit in der selben Welt. Die Dragon Slayer und Gagharv Teile tun es nicht. Für letzteres gibt es höchstens Hinweise, dass sie in der selben Welt spielen könnte
    Stimmt, das hat die Recherche nicht 100% wiedergegeben. Ich meinte aber tatsächlich auch nur das Trails-Franchise.

    Zitat Zitat
    Trails in the Sky spielt vor allen andern Teilen, und Cold Steel 2 ist der letzte Teil der sich mit der Crossbell Reihe überschneidet.
    Ich werde das in meinem Review noch einmal präzisieren. Dass die Teile quasi zeitlich nah beieinander liegen. Die genauen Kalender-Daten aus Zemuria habe ich jetzt nicht nachgeschlagen.

    Zitat Zitat
    Teil 2 funktioniert perfekt als vorübergehender Abschluss der Reihe. Die Mecha-Action tritt allerdings noch sehr viel mehr in den Vordergrund. Was anderes hätte nach dem Ende des Vorgängers auch keinen Sinn gemacht. Wenn dich der erste Teil nicht vollends überzeugen konnte, dann wird Teil 2 das aber vermutlich ebenfalls nicht. Läuft vom Spielverlauf her zwar ein bisschen anders ab, und hat auch ein etwas besseres Pacing, aber sonst gibt es größtenteils nur gameplaytechnische Änderungen. Und eins der wichtigsten Story-Elemente kommt (vermutlich aus Budget-Gründen) nicht so gut rüber wie es nötig gewesen wäre.
    Jetzt ist halt die Frage... So schlecht fand ich das Spiel jetzt auch nicht. Ich fand es wie schon gesagt unterm Strich genau gut. Wie schon gesagt, mittendrin war ich regelrecht begeistert. Mir haben auch die Figuren gefallen. Allerdings fand ich Und insgesamt hat die Geschichte an Substanz verloren und an Glaubwürdigkeit. Trotzdem - wenn Teil 2 so eine Art vorübergehender Abschluss wäre und Teil 3 und 4 neue Ereignisse behandeln, dann wäre er vielleicht eine Überlegung wert.

    Zitat Zitat
    Mir haben die Spiele aber beide gut gefallen. Sind sicher nicht perfekt, aber einige deiner Kritik-Punkte haben mich in keinster Weise gestört. Und gegen den Harem hätte ich auch nichts einzuwenden Obwohl ich gern den Rest der Reihe spielen würde, ist momentan aber vermutlich besser, dass es die noch nicht auf Englisch gibt. Die sollen immerhin einiges aus den vorherigen Teilen spoilern. Bleibt also noch ein bisschen Zeit um die Crossbell Übersetzungen zu verfeinern damit ich die mir vor Cold Steel 3 und 4 zu Gemüte führen kann.
    Also die Harem-Geschichte geht für mich gar nicht. Rean ist überzeugter Idealist, die Mädchen sind alle sehr individuell und unterschiedlich. Das passt nicht, dass Rean jetzt der Pascha ist und einen Harem unterhält. Klar, er kommt manchmal irgendwie wie ein Schürzenjäger rüber, aber nicht wie ein Pascha. Junge, Junge! Außerdem sind die Mädels doch nicht so hirnverbrannt: Laura, Fie, Alisa... ok, Alisa vielleicht schon... Emma ist mehr oder weniger eine jüngere Barbara Blocksberg. Das passt einfach nicht, wenn die im Harem... Ich komm darauf nicht klar.
    Das ganze ist nur waifu-Fan-Service. Da kriegst du ja Samenstau...

    Aber jetzt mal wat ganz was anderes: Die Crossbell-Teile sind ja allesamt für die PSP erschienen. Aber nur in Japan, oder? Nur die Liberl-Teile sind so weit ich weiß hier in Europa erschienen und die gibt's auch auf Steam, oder? Behandeln die Liberl-Teile die Bracer. Und gibt es eine Möglichkeit eine adäquate Zusammenfassung zu lesen. Ich finde die Hintergrundgeschichten dieser Spielwelt durchaus interessant. Die Crossbell-Teile wären auch interessant aufgrund der Geschehnisse in Erebonia.

    Und der Neugierde halber: Spielst Du die Crossbell-Teile und kannst Du Japanisch?

    Danke Dir übrigens für die detaillierten Anmerkungen und für das Gegenlesen des Reviews.
    Geändert von Cuzco (14.12.2018 um 00:47 Uhr)

  8. #8
    Zitat Zitat von Cuzco Beitrag anzeigen
    Also die Harem-Geschichte geht für mich gar nicht. Rean ist überzeugter Idealist, die Mädchen sind alle sehr individuell und unterschiedlich. Das passt nicht, dass Rean jetzt der Pascha ist und einen Harem unterhält. Klar, er kommt manchmal irgendwie wie ein Schürzenjäger rüber, aber nicht wie ein Pascha. Junge, Junge! Außerdem sind die Mädels doch nicht so hirnverbrannt: Laura, Fie, Alisa... ok, Alisa vielleicht schon... Emma ist mehr oder weniger eine jüngere Barbara Blocksberg. Das passt einfach nicht, wenn die im Harem... Ich komm darauf nicht klar.
    Also ich weiß ja nicht wie sich das noch entwickelt, aber in dem was ich gespielt habe gibt es ja keinen Harem. Und storytechnisch würde der auch nicht wirklich Sinn machen. Aber bei der Auswahl hätte nichts dagegen gehabt mehrere Mädels gleichzeitig zu daten Dann müsste ich das auch nicht mehrmals spielen um alle Gespräche zu sehen zu bekommen! Was ich bei JRPGs ja eh nicht mache, auch wenn ich eventuell die PC Fassungen nochmal spielen will. Hab den ersten ja nur auf Vita gespielt und erst den zweiten auf Konsole.

    Zitat Zitat von Cuzco Beitrag anzeigen
    Aber jetzt mal wat ganz was anderes: Die Crossbell-Teile sind ja allesamt für die PSP erschienen. Aber nur in Japan, oder? Nur die Liberl-Teile sind so weit ich weiß hier in Europa erschienen und die gibt's auch auf Steam, oder? Behandeln die Liberl-Teile die Bracer. Und gibt es eine Möglichkeit eine adäquate Zusammenfassung zu lesen. Ich finde die Hintergrundgeschichten dieser Spielwelt durchaus interessant. Die Crossbell-Teile wären auch interessant aufgrund der Geschehnisse in Erebonia.
    In Trails in the Sky spielt man Mitglieder der Bracer Gilde, ja. Wenn du die aus irgendeinem Grund nicht spielen kannst, dann scheinen aber diese Text LPs ganz gut geeignet zu sein.

    https://lparchive.org/The-Legend-of-...ls-in-the-Sky/
    https://lparchive.org/The-Legend-of-...in-the-Sky-SC/
    https://lparchive.org/Trails-in-the-Sky-the-3rd/ - Das ist übrigens hauptsächlich ein Dungeon Crawler, auch wenn es durchaus noch einiges an Story gibt.

    Ich würde aber schon empfehlen die tatsächlich zu spielen, auch wenn das Pacing furchtbar langsam ist, was sich zumindest mit dem Turbo Modus der PC Fassung etwas ausgleichen lässt. Storytechnisch finden einige die ja besser als Cold Steel. Mir hat das Persona-artige Beziehungssystem aber ein bisschen mehr zugesagt. Auch wenn man dadurch halt beim ersten Mal einige Gespräche verpassen kann, was in Trails in the Sky nicht der Fall ist.

    Zitat Zitat von Cuzco Beitrag anzeigen
    Und der Neugierde halber: Spielst Du die Crossbell-Teile und kannst Du Japanisch?
    Nein. Deswegen hab ich doch gesagt, dass es vermutlich besser ist, dass Cold Steel 3 und 4 noch nicht übersetzt sind. Weil es gibt zwar spielbare Fanübersetzungen der Crossbell Teile, da fehlt aber noch einiges an Editing. Soll zwar verständlich sein, aber ich warte lieber noch.
    Geändert von ~Jack~ (14.12.2018 um 01:31 Uhr)

  9. #9
    Zitat Zitat von ~Jack~
    In Trails in the Sky spielt man Mitglieder der Bracer Gilde, ja. Wenn du die aus irgendeinem Grund nicht spielen kannst, dann scheinen aber diese Text LPs ganz gut geeignet zu sein.

    https://lparchive.org/The-Legend-of-...ls-in-the-Sky/
    https://lparchive.org/The-Legend-of-...in-the-Sky-SC/
    https://lparchive.org/Trails-in-the-Sky-the-3rd/ - Das ist übrigens hauptsächlich ein Dungeon Crawler, auch wenn es durchaus noch einiges an Story gibt.

    Ich würde aber schon empfehlen die tatsächlich zu spielen, auch wenn das Pacing furchtbar langsam ist, was sich zumindest mit dem Turbo Modus der PC Fassung etwas ausgleichen lässt. Storytechnisch finden einige die ja besser als Cold Steel. Mir hat das Persona-artige Beziehungssystem aber ein bisschen mehr zugesagt. Auch wenn man dadurch halt beim ersten Mal einige Gespräche verpassen kann, was in Trails in the Sky nicht der Fall ist.
    Ich merke nur einfach, dass ich die Zeit nicht habe. Die Spiele dauern schrecklich lange. Die VITA hatte ich halt immer im Bett mit - habe teilweise bis 2 gespielt und bin dann mit der VITA im Bett eingeschlafen.
    Einen PC habe ich gar nicht, wobei ich das ganze wahrscheinlich auf dem Mac emulieren könnte aufgrund der doch sehr niedrigen Systemanforderungen. Die Spiele sind aber noch verhältnismäßig teuer und da mich die Hintergrundgeschichte einfach interessiert, werde ich mir bei gegebener Zeit gerne mal die Let's Plays durchlesen. Vielen lieben Dank für die Links.

    Übrigens würden mich die Crossbell-Teile auch interessieren. Läuft das dann so, dass man die Fanübersetzung parallel am Bildschirm oder auf dem Zettel mitliest oder kann man sie gar ins Spiel patchen, falls es die Crossbell-Serie auch für PC gibt?

    Zitat Zitat
    Nein. Deswegen hab ich doch gesagt, dass es vermutlich besser ist, dass Cold Steel 3 und 4 noch nicht übersetzt sind. Weil es gibt zwar spielbare Fanübersetzungen der Crossbell Teile, da fehlt aber noch einiges an Editing. Soll zwar verständlich sein, aber ich warte lieber noch.
    Ah, alles klar. Ich habe verstanden.

  10. #10
    Zitat Zitat von Cuzco Beitrag anzeigen
    Ich merke nur einfach, dass ich die Zeit nicht habe. Die Spiele dauern schrecklich lange.
    Da wäre es halt praktisch die PC Fassungen spielen zu können, da die mittlerweile allesamt einen Turbo Modus besitzen. Das selbe gilt für Cold Steel. Keine Ahnung wieviel Zeit man damit tatsächlich sparen kann, aber es dürfte vor allem für Trails in the Sky extrem praktisch sein.

    Zitat Zitat von Cuzco Beitrag anzeigen
    Übrigens würden mich die Crossbell-Teile auch interessieren. Läuft das dann so, dass man die Fanübersetzung parallel am Bildschirm oder auf dem Zettel mitliest oder kann man sie gar ins Spiel patchen, falls es die Crossbell-Serie auch für PC gibt?
    Eine Fanübersetzung die nur in Form von Text und nicht als Patch existiert würde ich mir gar nicht antun. Also ja, die kann man auf dem PC spielen. Und auf einer PSP.
    Und Trails from Zero ist momentan zu irgendwas über 75% editiert. Also dauert das hoffentlich nicht mehr so extrem lange. Der Nachfolger würde dann aber natürlich noch ne ganze Weile dauern. Also mal schauen ob die vor dem Release von Cold Steel 3 oder 4 fertig sind

  11. #11
    Schöner Einblick am Anfang, war interessant zu lesen. Ich möchte trotzdem noch ein paar Kommentare loswerden.

    Zitat Zitat von Cuzco Beitrag anzeigen
    Heute sind weder Mod-Chip noch der Zoll das Problem.
    Gerade auf den Zoll bezogen wäre das wunderschön. Ich war übrigens erst letzte Woche wieder beim Zoll...

    Zitat Zitat
    Aufgrund seiner schieren Textmenge von einer Million Wörter (das entspricht allen (!) sieben Harry-Potter-Bänden im englischen Original) mussten sich die Übersetzer über zwei Jahre Zeit lassen und so erschien dieser Kiseki-Ableger mit zwei Jahren Verspätung im Jahr 2015 in den USA und Europa. Textlastige Rollenspiele wie die Playstation-Final Fantasies haben dazu im Vergleich nur ein Drittel dieser Textmenge. Bei so viel Text kann man natürlich auf eine deutsche Übersetzung keinesfalls Anpruch erheben. Daher sollte das Englisch natürlich sitzen. Ich sehe dabei kein Problem, denn Englisch ist mittlerweile die verbreitetste Fremdsprache und bin sehr froh, dass ich dieses Spiel in einer für mich verständlichen Sprache serviert bekomme (gut, es ist mit Einschränkungen meine zweite Muttersprache).
    Wer behauptet denn das? Das klingt nach einem ziemlichen Mythos, zumal die Skripte, die Teil 4 beilagen (für die Teile 1-3) auch zusammen nicht ansatzweise Harry-Potter-Umfang erreichen. Das klingt für mich eher so, als wollten Übersetzer damit mal wieder ihre vermeintlich ach-so-schwere Arbeit überhöhen, ich glaube jedenfalls kein Wort davon.
    Wenn man mich fragt, haben die Dialoge in allen Sen-Spielen eine ganz normale Länge (wobei es natürlich leider auch Abweichungen nach unten gibt, gerade heutzutage).

    Zitat Zitat
    sowie die „Y’s“-Spiele (von denen ich bisher komplett verschont geblieben bin).
    Ich habe länger die Finger davon gelassen, finde aber mittlerweile, dass sich die Ys-Reihe auch lohnt (sie ist nur etwas anderes).

    Zitat Zitat
    gilt als Auftakt zu einer der angeblich besterzähltesten und storylastigsten RPGs
    Das ist ein Werbeversprechen von Falcom und steht auch so auf den Hüllen ("Story RPG" - was auch immer das sein soll. Wahrscheinlich hat die Behauptung dort ihren Ursprung, wobei man immerhin nicht abstreiten kann, dass die Spiele jeweils eine gute Geschichte erzählen und die Charaktere brauchbar sind. Klischees und Sexismus mal außen vor.


    Zu den Crossbell-Spielen: Ich habe diese Spiele nicht übersetzt gespielt, aber mal in die Übersetzung reingeschaut (es gibt einiges bei Youtube). Wer es spielen will, hat definitiv keinen Grund mehr, zu warten, denn die Übersetzungen sind solide und komplett. Auch offizielle Übersetzungen sind oft unschön und weisen Fehler auf.
    Wer braucht Photobucket? Kein Schwein!
    Libenter homies id, quod volunt, credunt.
    Alle GF-Aktionen auf einen Blick

  12. #12
    Zitat Zitat von Winyett Grayanus
    Schöner Einblick am Anfang, war interessant zu lesen. Ich möchte trotzdem noch ein paar Kommentare loswerden.
    Danke.
    Zitat Zitat
    Gerade auf den Zoll bezogen wäre das wunderschön. Ich war übrigens erst letzte Woche wieder beim Zoll...
    Oh je, du Armer. Ja klar, manche Spiele gibt es in Europa einfach nicht. Ich hoffe, Du kommst da gut weg. Einmal haben sie sogar ein Spiel von mir vernichtet: Ich hatte Suikoden 3 bei einem Händler bestellt. Anscheinend wurde da irgendetwas in der Kennzeichnung falsch eingetragen, weshalb ich nur per Brief informiert wurde. Ein Kumpel aus Kanada hat mir das Spiel dann damals gebrannt und den DVD-Rohling als Brief geschickt. Kam unversehrt an. Seitdem war ich nicht mehr beim Zoll - Radiata Stories, diesmal das Original, habe ich auch per Briefpost aus Kanada erhalten.

    Zitat Zitat
    Wer behauptet denn das? Das klingt nach einem ziemlichen Mythos, zumal die Skripte, die Teil 4 beilagen (für die Teile 1-3) auch zusammen nicht ansatzweise Harry-Potter-Umfang erreichen. Das klingt für mich eher so, als wollten Übersetzer damit mal wieder ihre vermeintlich ach-so-schwere Arbeit überhöhen, ich glaube jedenfalls kein Wort davon.
    Wenn man mich fragt, haben die Dialoge in allen Sen-Spielen eine ganz normale Länge (wobei es natürlich leider auch Abweichungen nach unten gibt, gerade heutzutage).
    Da gibt es tatsächlich eine Quelle zu: https://gaming.fandom.com/wiki/List_...o_game_scripts
    Da befindet sich Cold Steel in der Word-Count-Tabelle im Bereich mit den ganzen Ein-Millionen-Wörtern-Spielen. Das kann auch schon sein. Die Dialoge fühlen sich auch exorbitant lange an und haben bestimmt die halbe Spielzeit eingenommen. Teil 2 scheint übrigens minimal weniger Wörter zu haben.

    Zudem scheint Japanisch nicht unbedingt einfach zu übersetzen zu sein. Ein Kumpel von mir ist Japaner und er hat mir erklärt, dass, wenn man Japanisch direkt übersetzt, klingt es extrem "geschwollen" und sehr weltfremd. Viele Ausdrücke sind teils komplett entrückt vom eigentlichen pragmatischen Sprachgebrauch. Daher ist eine Übersetzung wesentlich eine Neuinterpretation. Das macht das Japanische besonders perfide. Während es sich in andere asiatische Sprachen wie in das Koreanische noch verhältnismäßig leicht übertragen lässt (weil die sich ähnlich "gewählt" ausdrücken), ist es sehr aufwendig, japanische Texte in westliche Sprachen zu fassen. Auch Anreden müssen anders gefasst werden, da sie oft gesellschaftlich bedingt ausfallen - vgl. die senpai-Problematika (Du warst schon vorher da oder so). Daher kann ich mir schon vorstellen, dass dieses Spiel für die beiden Übersetzer richtig viel Arbeit war. Zudem sind ja noch die ganzen deutschen Begriffe drin. Ich bewundere daher auch jeden, der diese Sprache lernt. In den westlichen Sprachen ist der Sprachgebrauch recht ähnlich (romanisch, slawisch, germanisch).

    Zitat Zitat
    Ich habe länger die Finger davon gelassen, finde aber mittlerweile, dass sich die Ys-Reihe auch lohnt (sie ist nur etwas anderes).
    Ich weiß bis jetzt nur, dass es diese Serie gibt.

    Zitat Zitat
    Das ist ein Werbeversprechen von Falcom und steht auch so auf den Hüllen ("Story RPG" - was auch immer das sein soll. Wahrscheinlich hat die Behauptung dort ihren Ursprung, wobei man immerhin nicht abstreiten kann, dass die Spiele jeweils eine gute Geschichte erzählen und die Charaktere brauchbar sind. Klischees und Sexismus mal außen vor.
    Das definitiv. Es sind fast schon Visual Novels. "Story RPG" trifft eigentlich den Nagel auf den Kopf.

    Zitat Zitat
    Zu den Crossbell-Spielen: Ich habe diese Spiele nicht übersetzt gespielt, aber mal in die Übersetzung reingeschaut (es gibt einiges bei Youtube). Wer es spielen will, hat definitiv keinen Grund mehr, zu warten, denn die Übersetzungen sind solide und komplett. Auch offizielle Übersetzungen sind oft unschön und weisen Fehler auf.
    Vielleicht schaue ich mir die auch noch mal an. V.a. weil die ja parallel zu den Sen-Spielen spielen.

  13. #13
    Zitat Zitat von Cuzco Beitrag anzeigen
    Da gibt es tatsächlich eine Quelle zu: https://gaming.fandom.com/wiki/List_...o_game_scripts
    Da befindet sich Cold Steel in der Word-Count-Tabelle im Bereich mit den ganzen Ein-Millionen-Wörtern-Spielen. Das kann auch schon sein. Die Dialoge fühlen sich auch exorbitant lange an und haben bestimmt die halbe Spielzeit eingenommen. Teil 2 scheint übrigens minimal weniger Wörter zu haben.
    Ui, danke für die Liste, ich bin massiv überrascht. Hätte ich so nicht erwartet.
    Aber wirkt immer noch weitaus größer, als ich dachte, Zeichen - Wörtern ist ja ne massive Veränderung

  14. #14
    Zitat Zitat von one-cool
    Ui, danke für die Liste, ich bin massiv überrascht. Hätte ich so nicht erwartet.
    Aber wirkt immer noch weitaus größer, als ich dachte, Zeichen - Wörtern ist ja ne massive Veränderung
    Jo, man kann auch nicht 100% von Schriftzeichen auf Wörter schließen. Aber dass Trails of the Cold Steel ungefähr dreimal so viel Text haben soll wie Final Fantasy VII hat, würde ich so unterschreiben.

    Ich werde in den kommenden Tagen mein Abschluss-Fazit für meine diesjährige JRPG-Challenge schreiben und erwarte darauf dann eine muntere Diskussion.

    Be prepared!

  15. #15
    Wenn man den alten Standard von "20% längere Texte" nimmt, und die durchschnittliche Länge englischer Wörter berücksichtigt (6.08), dann haben wir für Cold Stee 2 ca. 735.000 Wörter (wenn man sagt "OK, aber da sind Leerzeichen nicht berücksichtigt" und auf 7.08 aufstockt immer noch 631.000 Wörter). Zum Vergleich: Order of the Phoenix (längstes Harry-Potter-Buch) hatte 257.000 Wörter. Nun kann man sich natürlich drum streiten, wie viel zur Main Story gehört, und wie viel NPC-Fluff ist, aber das gehört dann schon eher in die Kategorie "Individuelles Spielerlebnis" - bei einem Buch hat man in der Regel nicht die Wahl, Teile des Skripts zu überspringen.
    Gründer der JRPG-Challenge
    JRPG-Challenge 2018 - You'll never see it coming!



  16. #16
    Das Abschlussfazit für 2018 kommt sehr sehr bald. Ich schreibe schon fleißig daran. Bin auch gerade dabei, die Challenge für das aktuelle Jahr zusammenzustellen. War nur mega viel los jetzt zwischen den Jahren bei mir inklusive ne vielversprechende CD-Produktion (Anfrage kam sehr plötzlich). Aber ab morgen bin ich auch wieder für da.

  17. #17

    MAKE JRPG Great again? – ein Essay

    MAKE JRPG Great again? – ein Essay zur Platzierung des japanischen Rollenspiels in der aktuellen Videospiellandschaft

    Endlich ist es soweit. Aufgrund momentanem Bewerbungschaos und damit verbundener Planungsunsicherheit, kann ich meine Abhandlung mit Schlussfazit nach der JRPG Challenge 2018 erst jetzt stellen. Ich bitte dies zu entschuldigen und hoffe nach wie vor auf eine angeregte Diskussion in diesem Thread, da es einige Schlussfolgerungen gibt, die ich nun nach der Challenge und den Erfahrungen der letzten Jahre zu Papier bringen kann. Ich versuche hierbei auch, mich kurz zu halten – also in etwa 3500 Wörtern Essay.


    1. Das japanische Rollenspiel – ein Auslaufmodell?

    Noch zur Playstation-2-Zeit konnte ich das japanische Rollenspiel als mein Lieblings-Genre betrachten. Das lag wahrscheinlich auch daran, dass ich viel jünger war, aber auch daran, dass ich gut erzählte Geschichten in Videospielen bevorzuge – damals vor allem in Fantasy Genre. Und da konnten europäische Rollenspiele den Japanern bei weitem nicht das Wasser reichen. Entweder waren diese Spiele sehr auf Action (Diablo-Reihe) oder ausladende Welten (Gothic) bedacht. Aber das größte Problem war das Storytelling – bedingt durch ein nicht vorhandenes Charakterdesign. Die Rahmenhandlung war sehr spärlich und das Quest-Design repetitiv (= „Da sind ein paar Räuber, die überfallen immer die Dorfbewohner., Räuchere sie aus!“ – über „Kaufe mir im nächsten Dorf einen Bogen und bring ihn mir!“ – bis hin zu „Suche meine verlorene Ziege!“). Es gibt keine Geschichte hinter den Quest-NPCs, auch keine Persönlichkeiten und die Figuren sahen auch meistens alle gleich aus. Zwar hat man die Dialoge meistens mit sehr blumiger Sprache eingefärbt, um eine Atmosphäre zu schaffen. Aber erzählerisch haben die zwischenmenschlichen Konflikte als Triebfeder zur Handlung gefehlt.

    Nicht so die japanischen Rollenspiele. Sie hatten zwar in der Regel keinen frei erstellbaren Helden, dafür erzählen sie seit ihrer Zeit auf dem Super Nintendo abwechslungsreiche und mitreißende Geschichten und das im Rahmen ihrer Möglichkeiten sehr gekonnt: Kefkas Verrat am Kaiser und die neue Weltordnung und ganze Espersache in Final Fantasy VI; Maxims und Selans Selbstopfer in Lufia 2, um die Todesfestung kontrolliert abstürzen zu lassen oder als Ark in Terranigma herausfindet, dass er nur eine Kopie des Lichtkriegers ist... Da hat man in Rollenspielen aus Europa und Amerika als emotionalen Höhepunkt noch den Stall ausgemistet - vorzugsweise durch Kampfhandlungen.

    Mitte bis Ende der 90er entwickelte sich das japanische Rollenspiel zum narrativen Spielegenre Nummer 1. JRPGs entwachsen der Nische und Spiele wie die Final Fantasy Reihe werden das erste Mal in Europa auf den Markt geworfen. Gerade Final Fantasy VII schaffte es, auch die Europäer in seinen Bann zu ziehen und das Genre zählte dann auch zum Mainstream. Klar, die Playstation 1 und der PC ermöglichten es erstmals, dass Spiele eine cineastische Erfahrung boten und die Handlung im Umfang eines Buchs wurde fast wie im Film in Szene gesetzt. Es gab zwar immer noch Entscheidungen bestimmte Titel nicht in Europa zu veröffentlichen, aber die USA bekamen beinahe jedes Rollenspiel aus Fernost. Viele bedeutende Serien entstanden damals – wie Grandia, Wild Arms oder Suikoden. Auch die Tales Serie – noch ein Ausläufer des SNES-Zeitalters – ist bis heute vor allem eine wirtschaftlich rentable Serie und elf der 17 (!) Ableger schafften es sogar nach Europa – zehn davon sogar mit deutschen Texten.

    Jedes Spiel hatte eine besondere Geschichte zu erzählen. Zwar gab es hie und da schon Gemeinsamkeiten, doch die meisten Spiele hatten noch einen kreativen Umgang. Und eine glaubwürdige Spielewelt: Bei Final Fantasy VII, VIII und IX machten die Entwickler sich sogar die Mühe den Alltag der Spielewelten zu beleuchten. So gibt es in FF VII einen riesigen Vergnügungspark bei denen sich die Charaktere in verschiedenen Situationen näher kommen – als Abwechslung zur Action oder der schwerverdaulichen Lebensstrom-Philosophie. Apropos Philosophie: So galt es zwar in jedem Final Fantasy oder Tales-Of die Welt zu retten, aber andere Spiele wie Shadow Hearts beschränkten sich auf die eher persönlichen Themen ihrer Protagonisten oder experimentierten mit neuen Erzählansätzen...

    Doch mit dem Ruhm war es auch irgendwann mal vorbei. Zwar rettete sich dieses Genre noch in der PS2-Zeit sehr erfolgreich. Die meisten Spiele wurden sogar ins Deutsche lokalisiert, ein paar erhielten sogar deutsche Sprecher wie Ark – Twilight of the Spirits oder die ersten beiden Kingdom Hearts-Ableger. Doch spätestens mit PS3, Xbox 360 und Wii verschwand das Genre natürlich abseits der großen Spieleserien wie Final Fantasy wieder in der Nische. Diese Schlussfolgerung ziehe ich vor allem daraus, dass abseits der bereits etablierten Spieleserien wie eben Final Fantasy fast keine neuen IPs mehr erscheinen (Sakaguchis Xbox- und Wii-Spiele mal ausgenommen), was während der PS2-Ära ständig der Fall war. Was war passiert? Und sollte es so weiter gehen?

    In den letzten drei Jahren erscheinen wieder verstärkt JRPGs – mit dem kleinen Unterschied, dass ein Groß meist ziemlich nischige Titel sind (wie diese „Atelier Kulleraugen-Übertrieben-Blow-Up-The-House-Because-Of-Being-An-Alchemist“ oder Shounen-Waifu-Zicke-Zacke-Hühnerkacke) und diese von hauptsächlich kleinen Publishern wie Nippon Ichi Software America unlokalisiert dem europäischen Markt überlassen werden. Die Verkaufszahlen gelten dabei als solide. „Man kann davon leben“. Aber reich wird man damit nicht. Dann gibt es Spiele die wie ein Paukenschlag – tung! – 5 Millionen Verkäufe erzielen, z.B. Final Fantasy XV wegen des Namens. Oder Remakes früherer Spiele wie Secret of Mana über dessen Qualität ich hier keine Worte verlieren möchte. Und es gibt als Ausnahme wieder ganz wenige unabhängige Millionenseller wie Xenoblade Chronicles 2. Der Markt scheint sich wieder etwas zu erholen. Doch trotzdem ist das gemeine JRPG gegenüber dem Mainstream etwas abgehängt. Und zwar nicht nur in den Verkaufszahlen, sondern auch in spielerischen Aspekten.


    2. Storytelling und erzählerische Immersion in West-Rollenspielen

    Welche Rollenspiele sind am besten erzählt? In welchen finden sich die stärksten Charaktere und spannendsten Handlungen. Ich würde diese Frage aktuell mit „The Witcher 3“ beantworten, aber auch mit „Kingdom Come: Deliverance“ (wo man das sich gedachte Spiel vom tatsächlichen Ergebnis trennen muss), der Bioshock- als auch der Dishonored- als auch der Mass-Effect-Reihe und natürlich Biowares One-Hit-Wonder „Dragon Age: Origins“. Was fällt auf?

    Ja, es sind alles Spiele aus dem Westen. Die die Stärken von japanischen Rollenspielen aufgegriffen haben und konsequent weiter entwickelt haben. Beispiel Witcher 3: Ich habe eine ziemlich unique Story mit sehr persönlichen Schicksalen und tragfähigen Persönlichkeiten in einer glaubwürdigen Spielewelt. Zudem ist jede Quest mit einer tiefgründigen Hintergrundgeschichte ausgestattet und die NPCs kehren teilweise wieder und bestimmte Quests wirken sich auch auf den Handlungsverlauf aus. Dazu kommt, dass man nicht mehr durch Zufallskämpfe aus dem Geschehen gerissen wird und auch die Kämpfe nicht rundenweise in eigenen Kampfarenen bestritten werden müssen. Man läuft durch das Spiel in Echtzeit und Bedrohungen und Kämpfe laufen „nebenbei“ ab – alles verschmilzt zu einem gesamten Spielerlebnis. Und das ist natürlich nicht nur im Witcher so, sondern auch in anderen Spielen.

    Nicht umsonst ist mein Lieblingsspiel der kompletten Konsolengeneration bisher Uncharted 4. Klar, die Story ist jetzt dort nicht so philosophisch wie sie beispielsweise in einem Lost Sphear gemeint war. Aber Uncharted 4 ist durch seine Charaktere, spannende Handlung und die spielerische Abwechslung und seinen zugegeben echten Charme einfach unschlagbar – für mich und für viele andere westliche Spieler. Wieso Uncharted 4? Das hängt damit zusammen, dass ich ein glühender Verfechter des Abenteuer-Genres bin. Genauso könnte hier auch Red Dead Redemption 2 oder Horizon – Zero Dawn stehen. Je nachdem, welches Genre man präferiert. Aber mit dem Vergleich genau dieser (nicht Rollen-)Spiele offenbaren sich die Schwächen des JRPG-Genres am meisten. Dabei stehen die PS1-JRPGs den heutigen westlichen AAA-Produktionen gar nicht in so vielen Dingen nach.

    Um wieder ein Beispiel für ein Spiel zu bringen, das einen echt abholen kann, wäre Final Fantasy VII zu nennen. Die spielerische Abwechslung ist hier nach wie vor enorm und die auch Story, Charaktere und Handlung tragen. Im ersten Drittel befindet man sich hauptsächlich in den Marginalbezirken der Metropole Midgar. Dort gibt es verschiedene Sektoren, die je nach Wohlstand entweder aus verklinkerten Altbauten oder zusammengenagelten Bretterbuden besteht. Man lernt in einem relativ gemächlichen Tempo die Situation der Protagonisten und auch der Bevölkerung kennen, schleicht sich in ein Bordell, um den Besitzer zu erpressen oder jagt mit seiner Umweltschutzorganisation Avalanche die umstrittenen Mako-Reaktoren in die Luft, um die Welt zu retten.
    Im Hintergrund entwickelt sich langsam die Rahmenhandlung und man erfährt einiges übewr die Schicksale der Protagonisten. Im Grunde hat man aber – trotz linearem Spielprinzip – immer das Gefühl, die Handlung durch die Spielfiguren selbst mitzutragen. Am Ende steht eine spektakuläre Flucht aus der Stadt und die Spielewelt öffnet sich. Immer wieder gibt es handlungstechnische Verschnaufpausen wie den Vergnügungspark und erst gegen Ende offenbart sich das wahre Ziel des Spiels.
    Das ist auch im Nachfolger so und im Nachfolger des Nachfolgers erst recht – dabei aber noch zusätzlich in „schön“. Diese drei Spiele holen den Spieler ab. Kämpfe betrachte ich dabei als notwendiges Übel, aber diese bieten aufgrund der dominanten Story einerseits ein strategisches Gegengewicht und kommen andererseits auch nicht ununterbrochen vor.

    Teil 10 konnte dann den hohen Erwartungen nach Teil IX nicht mehr ganz gerecht werden – ist aber auch noch meilenweit davon entfernt ein schlechtes Spiel zu sein. Allerdings zeichnen sich hier schon erste Probleme des Genres ab. Anstelle eines nicht vorhersehbaren Spielzieles, vielen Verschnaufpausen und dem Spielaufbau wie ein Buch wurden die japanischen Rollenspiele ab der sechsten Konsolengeneration (Playstation 2 und Konsorten) mehr zu einem Filmerlebnis. Das eigentliche Ziel war relativ schnell festgelegt (Sin aufhalten), es ist alles ein langer Weg ohne großartige Verschnaufpausen (die Städte sind Durchgangsstation und nicht mehr handlungsrelevant) und das ganze Spielerlebnis wird dadurch spürbar linear. Die Charaktere und ihr Handeln hat keinen direkten Einfluss mehr auf die Handlung.

    Das ist nicht nur das Problem von Final Fantasy, sondern von vielen Spielen wie bei den Xenosaga-Spielen, wenngleich nicht allen – (Tales of the Abyss ist da z.B. eine rühmliche Ausnahme.) Perfektioniert hat diese ruhelose aneinandergereihte Acttion dann aber Final Fantasy XIII. Auch wenn es immer wieder Enthüllungen und Geheimnisse zu lüften gibt, aber das Spiel gibt einem das Gefühl, dass man es in einem Zuge durchspielen soll. Bei Final Fantasy VII war man mal im Cosmo Canyon und konnte nach der Episode – die einen etwas von der Hauptgeschichte abgelenkt hat – wieder entspannt in die eigentliche Hatz auf Sepiroth zurückkehren. Bei XIII hängt man eigentlich ständig in der Luft. Und das wird bei den meisten Spielen heutzutage eigentlich nicht besser.

    Rühmliche Ausnahmen: Ni No Kuni Eins hatte noch die Möglichkeit während der Reise immer mal wieder nach Motorville zurückzukehren oder bei den Trails of Cold Steel-Spielen darf man neben Heimatbasis (Akademie, Courageos) auch noch richtig nachforschen darf, wer denn eigentlich jetzt was vorhat, was im Grunde die Spannung trotz peinlich übertriebener Mecha-Action trägt. Aber genauso hat man oft genug belanglose Heldenreisen, vor allem in Lost Sphear, Tales of Xillia 2 oder Grandia 2 und selbst im ersten Teil von Dragon Quest XI – wobei das Spiel ab der zweiten Hälfte so richtig einen Zahn zulegt und die klassische, immer gleich aufgebaute Formel, abschüttelt.


    3. Spielerisches Abstellgleis

    Neben einer oft immer gleich aufgebauten Handlung und einer langen Reise kranken JRPGs – vor allem neuere Vertreter – aber vor allem an einem: Spielerische Abwechslung. Das fehlt einigen Vertretern komplett. Den größten Nachteil macht mangelndes Leveldesign aus:

    Während Witcher 3 und Kingdom Come vor allem in realistischen Umgebungen spielen und somit wesentlich intuitiver und spontaner in der Abenteuergestaltung sind, da sie keinen Wert auf die Unterscheidung zwischen Verließ und Oberwelt legen, macht beinahe jedes JRPG den gleichen Fehler.

    Schlimmstes Beispiel, welches mir gerade einfällt: Grandia 2. Man kommt in ein Dorf, muss dort das Problem lösen und spielt ein nebenan liegendes Labyrinth. Zwar gibt es auch hier einen Plottwist am Ende, aber naja... Dazu kommt, dass die Dungeons alle ähnlich aufgebaut sind. Man läuft durch – metzelt einen Obermotz und kommt dann als Retter wieder heraus und darf dann weiter in das nächste Dorf ziehen. Allerdings sind die Probleme der Dörfer meist ohne Bewandtnis für die Helden oder die Handlung. Dieses Problem haben deutlich mehr Spiele. Dragon Quest 11 zum Beispiel.

    Doch das Schlimmste daran ist, dass die Dungeons alle ohne Abwechslung sind. Man muss einfach ein Ziel in dem Dungeon erreichen und sich durchkämpfen. Und das immer und immer wieder. Es gibt keine Rätsel, keine Begleiter, keine unvorhergesehenen Überraschungen. Die Dungeons sind nicht in die Story eingebunden. Und das Design stinklangweilig. Man läuft nur durch und kämpft. Gelegentlich gibt es vielleicht mal ein Schalterrätsel. Bei Dragon Quest 11 hat man – gerade wegen der langweiligen Dungeons – verschiedene Reittiere eingesetzt, die man benutzen kann, um andere Etagen zu erreichen oder Wassergräben zu überwinden. Doch auch hier: Immer das gleiche. Vom ersten Dungeon bis zum Schloss von Mordegan. Nur an ganz wenigen Stellen gibt es Abwechslung: Und zwar, wenn man mit seinem stummen Helden Siegfried und Erik aus dem Schloss flüchtet und sich dann vor Rittern und einem schießwütigen Drachen in Acht nehmen muss. Oder bei Ni No Kuni 2, wo man auf Rätsel vollkommen verzichtet – nur in dem Mechbaum-Dungeon nicht – wobei das Rätsel eher richtiggehend nervt. Und selbst das storytechnisch abwechslungsreiche Trail of Cold Steel hat immer den gleichen Dungeonaufbau mit minimalen Variationen in Schalterrätseln für Dumme. Nicht nur im alten Schulhaus.

    Witzigerweise waren die Dungeons früher deutlich besser in die Handlung integriert und boten spielerische Abwechslung. Um wieder einmal die PS1-Final Fantasies zu nennen: Man hatte immer irgendwelche zusätzlichen Bedingungen, als einfach ein Ziel zu erreichen und einen Endgegner zu besiegen. So stürmte man in FF VIII eine Raketenbasis mit ungewissem Ausgang, muss in FF VII an einer Militärparade teilnehmen, musste in Final Fantasy IX aus einem verhexten Wald entkommen... Alle Dungeons waren in die Handlung eingebaut und es geschahen handlungsrelevante Dinge. Man musste nicht nur ein Ziel erreichen und gegen einen Endgegner kämpfen, sondern bestimmte Aufgaben erfüllen. Teilweise änderten sich ständig die Rätsel und man kam in bestimmten Räumen ein paar Mal vorbei oder man teilte die Gruppe und untersuchte zwei unterschiedliche Teile. Oder man wusste gar nicht was jetzt los war – wie im Zinnengebirge in FF IX. In FF X wurde das ganze Konzept dann mehr oder weniger über den Haufen geworfen, in Teil XII lief man sich nur noch kämpfend durch. FF XIII war dann ein einziges Dungeon – also das ganze Spiel.

    Auch bei Retro-Stil-Spielen wie Octopath Traveler oder Lost Sphear sind die Dungeons ein schlechter Witz. Einfach ein paar verzweigte Gänge mit Kämpfen – ohne Abwechslung und Handlungsrelevanz. Wie die Nebenaufgaben in früheren West-RPGs der Machart Gothic. Langweilig. Ununterhaltsam. Da sind Spiele, die einen hanldungstechnisch durch das Konstrukt führen, schon von Vorteil. Wie die Assassins Creed-Reihe, die neben ihrer gut erzählten Story Abwechslung in die Missionen bringt. Zwar gibt es hier nicht unbedingt eine Heldenparty mit der man sich auf lange Sicht „unterhalten“ kann und teilweise ist die Handlung schon arg konstruiert, aber moderne JRPGs wirken vom Stil her schon wesentlich altbackener. Und weniger dynamisch.


    4. Final Fantasy XV – Fast ein Schritt in die richtige Richtung

    Während sich sehr viele JRPGs auf diesen altbackenen Mechaniken ausruhen (Tales-Of *hust), gibt es immer wieder Bestrebungen, JRPGs zeitgemäßer werden zu lassen. Und somit dynamischer. Ein Spiel, dass sich sehr ambitioniert an das herangewagt hat, ist Final Fantasy XV. Und ja, es hätte diesen Schritt schaffen können – zumindest mit den Ideen, die es mitgebracht hat. Die Story wäre nicht schlecht gewesen – auch wenn es sich hier wieder um einen langen linearen Weg gehandelt hat. Aber man hätte die ganzen Hintergründe aus Film und Anime ins Spiel integrieren müssen PLUS einfach mehr Handlung schreiben. So hätte es in Altissia und Tenebrae deutlich mehr Nebenereignis bedurft. Und Luna und Noctis hätten zusammen was erleben müssen – vielleicht hätte Noctis sie sogar vor Ravus in Altissia retten sollen, was dann zu einer Verfolgungsjagd durch die Grachten und Kanäle der wunderhübschen aber bumsleeren Lagunenstadt geführt hätte... So unfassbar viel verschenktes Potenzial, vor allem sind die Gebiete ja fertig. Und die Figuren und das Writing sind – bis auf die Nebenaufgaben, die man sich besser komplett gespart hätte – exzellent. Dialoge sind spitze und die Protagonisten nahbar, nachvollziehbar und liebenswert.

    Das Kampfsystem wäre auch nicht schlecht – wenn man sich die Mühe gemacht hätte und den Spieler anders da herangeführt hätte – nicht über ein Kampftutorium während der Installation, das einfach durch Textboxen alles erklärt. Gut gewesen wäre so was wie in Kingdom Come, wo man mit verschiedenen Figuren trainiert z.B. und somit jede Finte und Möglichkeit nach und nach erarbeitet.
    Vor allem gelungen sind die Dungeons in Final Fantasy XV: Jeder Dungeon hat eine andere Thematik, die Jungs sind ständig am Quasseln und man hat das Gefühl einer richtigen Herausforderung. Am Anfang muss man mit Taschenlampen ein altes Königsgrab mit Kasematten erkunden und hat teilweise das Gefühl eines angenehmen Horror-Adventures der Marke Resident Evil.

    Außerdem bricht nach einem Plottwist im letzten Viertel des Spiels die postapokalyptische Epoche der ewigen Nacht an und man geht mit gealterten Protagonisten in das belagerte Insomnia... So viele – wirklich geniale Ideen. Richtig gute Dialog-Regie, tolle Figuren, eine sehr eigene, da an den mittleren Westen des USA angelehnte Spielewelt. So unfassbar viel Potenzial... Und dann sooooo verkackt. Nicht falsch verstehen: FF XV ist beileibe kein schlechtes Spiel und spielt immer noch ein paar Ligen über Lost Sphear oder FF XIII, aber es gibt so viele Dinge, die einfach mal... fehlen. Dazu kommt auch noch, dass sie die einzigen für mich relevanten Story-DLCs gecancelt wurden, namentlich die Episode Lunafreya und Episode Noctis. Diese hätten mich halt wirklich interessiert. Aber nein, nach den eher actionlastigen DLCs der drei Mitstreiter und Ardyn zieht man den Stecker! Wieso gerade jetzt?


    5. Sind JRPGs jetzt „Great Again“?

    Im Moment sind JRPGs in meinen Augen noch weit davon entfernt, um ihren früheren Stellenwert als Triple-A-Narrations-Genre zurückzuerobern. Das liegt an den erörterten Unzulänglichkeiten. Wenn man das Genre mit Spielen wie einem „Witcher 3“ vergleicht, dann sind JRPG-Spiele zu altbacken und zu undynamisch. Es gibt zwar Bestrebungen, das zu ändern und tatsächlich wenige Titel, die ich sogar als zeitgemäß erachten würde. Xenoblade 2 ist so ein Ausreißer. Es bringt zwar ein sehr klischeehaftes Shounen-Animekostüm mit, aber es modernisiert behutsam einiges Altbackenes wie das Missions-Design, hat eine glaubwürdige Spielwelt, sehr gute Charaktere und Dialoge und erfüllt den Tatbestand eines kleinen Meisterwerks. Einzig und alleine das letzte Drittel des Spiels (ab dem Baum) läuft wieder linear und der Schluss erweist sich stellenweise als vorhersehbar. So wie die letzten zwei Drittel in FF X. Dennoch ist die Charakterzeichnung so gut und das spielerische Design bringt einiges an Abwechslung mit (Nebenaufgaben größtenteils nicht) sowie die toll erzählte Geschichte und die erstklassige Spielwelt... Für mich der beste Vertreter des Genres der letzten Jahre und zusammen mit Zelda mein Lieblingsspiel für die Switch.

    Doch andere moderne Titel haben nicht ganz diese Qualitäten. Zu FF XV habe ich mich ja schon ausgelassen. Bei den angefangenen Spielen wie Star Ocean 4 und 5 muss ich leider sagen, dass ich sie sehr langweilig finde. Dragon Quest VII auf dem 3DS motiviert mich auch kaum zum Weiterspielen. Und dann bin ich doch in meiner Challenge bei den abgeschlossenen Spielen öfter mal enttäuscht worden. Gerade wenn man dann noch Spiele wie Read Dead Redemption 2 oder Horizon Zero Dawn oder Kingdom Come spielen kann, merkt man, dass japanische Rollenspiele meistens einfach nicht die Strahlkraft entfachen wie westliche narrative Spiele. Auch die beiden Southpark-Spiele sorgten für durchweg super Unterhaltung und hatten einfach spielerisch viel mehr Abwechslung zu bieten.

    Es ist aber nicht alles schlecht. Bei Dragon Quest XI konnte mich der starke Anfang sowie der Plottwist ab der zweiten Hälfte und die wirklich guten Charaktere sowie das konsequent klassische Zeichentrick-Setting in seinen Bann ziehen. Den Inception-mäßigen Ansatz des White Chronicle in Radiant Historia empfand ich als spannende Spielerei, der die mittelmäßige Handlung ganz gut umrahmt. Ni No Kuni 2 war für mich in erster Linie kein Rollenspiel, aber bot dafür Befriedigung für den Sammeltrieb. Octopath Traveler lässt sich immer mal wieder kurz spielen, auch wenn es komplett zusammenhangslos und teilweise unmotivierend vor sich hinplätschert. Und Trails of Cold Steel ist der Auftakt zu einer sehr interessanten Spielereihe, die mich tatsächlich – vor allem aufgrund der vielen nahegehenden Charaktere – dazu bringt, das Spiel weiterzuverfolgen und den zweiten Teil immer besser zu finden. Dialoge und Figuren sind exzellent und der zweite Teil bügelt bereits vieles, was mir am Vorgänger noch missfallen hat, aus.


    6. Ausblick

    Ich werde auch 2019 wieder in eine Challenge starten, da es doch noch einige Spiele im JRPG-Genre gibt, die mich interessieren und über die ich mir meinen Überblick über das Genre erweitern kann. So habe ich noch nie ein Kingdom Hearts gespielt. Auch noch nie ein Persona, obwohl ich die CD von Teil 5 für die PS4 besitze. Ich werde in den nächsten Wochen meinen 2019er-Thread eröffnen. Bis dahin hoffe ich auf angeregte Diskussionen über das Genre und mein Essay in diesem Thread. Ich denke, dass ich zumindest genug Einblick in die Materie gesammelt habe, um das Genre größtenteils als solches beurteilen zu können. Außerdem habe ich mich über viele Dinge erkundigt und recherchiert unter anderem auch die Verkaufszahlen.

    Ich glaube daher nicht, dass ich mit meiner Meinung alleine dastehe. Ich hätte wahrscheinlich gar kein JRPG angerührt, wenn ich dieses Genre nicht seit dem Super Nintendo kennen würde. Aufgrund seiner angestaubten Natur. Außerhalb Japans sieht man das auch an den Verkaufszahlen, dass das Genre bis auf einige Leuchttürme wie Final Fantasy in einer Nische sein Dasein fristet. Natürlich gibt es immer wieder Anstalten das zu ändern. Ich zocke gerade fleißig Vesperia (welches mich nach 12 Stunden im Moment noch maßlos enttäuscht und nicht das laut Werbung „Tales mit der besten Story“ erhoffte geniale neue Switch-JRPG ist) und Cold Steel 2 (das ich nach abgeschlossenem Intermission Chapter nun wirklich sehr mitreißend finde – trotz übertrieben japanischer Mecha-Action und Dragonball-Z-artigen Drohgebärden vor jedem Bossfight). Und Kingdom Hearts und Persona 5 sind auch vorgemerkt. Damit sollte mein Überblick wachsen. Mein Bewertungssystem werde ich erhalten und zudem noch einige Titel aus 2018 in 2019 mitnehmen.
    Schließen möchte ich mit einigen Bewertungen von JRPG-Spielen, die ich in den letzten Jahren durchgespielt habe – inklusive denen aus der aktuellen Challenge.



    Die Referenz:

    Final Fantasy IX (2000) – PS1, iOS, PS4, PC, Android, Switch ➊➋➌➍➎➏➐➑➒➓ legendär:
    Einfach unbeschreiblich schönes Spielerlebnis mit enormer Spieltiefe, starken Figuren und einer der liebevollsten Spielewelten überhaupt.

    Die neuen JRPGs:

    Eigene Erwartungen in etwa erfüllt:

    Tales of Zestiria (2015) – PS4 ➊➋➌➍➎➏➐➇➈➉ gut:
    Solides Abenteuer mit überdurchschnittlicher Story, die sich sehr viel Zeit lässt, bis sie in Fahrt kommt und einer Geschichte über Freundschaft mit guten Charakteren.

    Tales of Berseria (2017) – PS4 ➊➋➌➍➎➏➐➑➈➉ sehr gut:
    Kurzweiliger als Zestiria, etwas spannendere Haupthandlung und endlich mal abwechlsungsreichere Dungeons. Starke Protagonistin, Rache als Motiv ().

    Tales of Xillia (2013) – PS3 ➊➋➌➍➎➏➐➇➈➉+ gut, Tendenz sehr gut:
    Kein weltbewegender Plot, dennoch für einige Überraschungen und spannende Geheimnisse gut unterhalten. Spielerisch eher fade, relativ kurz.

    Miitopia (2017) – 3DS ➊➋➌➍➎➅➆➇➈➉+ durchwachsen, Tendenz okay:
    Zu erwartendes Ergebnis. Das Spiel lief oft einfach nur so nebenbei und war immer mal wieder für einen Lacher gut. Es spielte sich fast von alleine und war sehr seicht. Aber für das was es ist ganz nett. Macht in der U-Bahn Spaß.

    Xenoblade Chronicles 2 (2017) – Switch ➊➋➌➍➎➏➐➑➒➉ hervorragend:
    Mitreißendes Meisterwerk mit kleinen Schwächen, einem gigantischen Umfang und einem grandiosen Soundtrack.

    Lost Sphear (2018) – Switch, PS4 ➊➋➌➍➎➏➆➇➈➉+ okay, Tendenz gut:
    Unbeholfenes Storytelling, rudimentäres Level-Design. Dennoch relativ verträglich, da abwechslungsreich in Handlung und flott spielbar – abwechslungsreiches Kampfsystem. Die pseudo-philosophische total verunglückte Story und die schlecht geschriebenen Dialoge gewinnen aber keinen Blumentopf.

    Radiant Historia_ Perfect Chronology (2018) – 3DS ➊➋➌➍➎➏➐➇➈➉+ gut, Tendenz sehr gut:
    Nicht das erhoffte perfekte RPG, aber eine unglaublich motivierende und raffinierte Zeitreise.

    Dragon Quest XI – Streiter des Schicksals (2018) – PS4, PC ➊➋➌➍➎➏➐➑➈➉ sehr gut:
    Ein charmantes Spiel wie alte schöne Fantasy-Animes. Für die konservative Rahmenhandlung wurde hier handlungs- und figurentechnisch alles Machbare herausgeholt. Dungeons sind in der Regel stinklangweilig. Und die Musik kann man wegschmeißen. Dies führt schließlich zur deutlichsten Abwertung dieses Fast-Meisterwerkes.

    Bravely Default (2012) – 3DS ➊➋➌➍➎➏➆➇➈➉+ okay, Tendenz gut:
    Zähes Spiel, etwas langweilige Figuren, aber sehr schöne Spielwelt. Sehr konservatives an die alten FF-Teile erinnerndes Spiel. Nichts besonders.

    Bravely Second: End Layer (2016) – 3DS ➊➋➌➍➎➏➆➇➈➉+ okay, Tendenz gut:
    Zähes Spiel, bessere Figuren als im Vorgänger, sehr schöne Spielwelt. Immer noch sehr konservatives an die alten FF-Teile erinnerndes Spiel. Nichts besonders.

    The Legend of Heroes – Trails of Cold Steel (2015) – PS3, VITA ➊➋➌➍➎➏➐➇➈➉ gut:
    Insgesamt ein sehr textlastiger spielbarer Animefilm mit überzeugendem Kampfsystem, redundantem Dungeon Design, einem außergewöhnlichen Fokus auf die Charaktere und dem etwas anderen Schulalltag.


    Eigene Erwartungen nicht erfüllt:

    Final Fantasy XV (2016) – PS4, XBoxOne, PC ➊➋➌➍➎➏➐➇➈➉ gut:
    Sympathischer Roadtrip, bei dem einfach mal die Hälfte fehlt. Und das nach über 10 Jahren Entwicklungsdauer!

    Xenoblade Chronicles X (2015) – Wii U ➊➋➌➍➎➏➆➇➈➉+ okay, Tendenz gut:
    Viel zu wenig Story auf viel zu viel Spiel. Viel viel zu schwierig.

    Pandora’s Tower (2012) – Wii ➊➋➌➍➎➏➆➇➈➉ okay:
    Untypisches JRPG. Insgesamt eher durch sein Level-Design und durch minimale Abwechslung in den verschiedenen Türmen ein fast reiner Dungeon Crawler. Die Rahmenhandlung entwickelt sich frei zum Verhalten des Protagonisten.

    Secret of Mana Remake (2018) – VITA, PS4, PC ➊➋➌➍➎➅➆➇➈➉ durchwachsen:
    Ausgesprochen schlampiges Remake des zeitlosen Klassikers.

    Adventure of Mana (2016) – VITA ➊➋➌➍➎➅➆➇➈➉ durchwachsen:
    Annähernde 1:1-Umsetzung von Mystic Quest für den Gameboy. Leider kaum verändert und um einige spielerische Unzulänglichkeiten ergänzt. Grafik wie von einem Billig-Smartphone-Spiel.

    Ni No Kuni 2 (2018) – PS4 ➊➋➌➍➎➏➐➇➈➉+ gut, Tendenz sehr gut:
    Leider kein Paradebeispiel für mitreißendes Story-Telling, aber für abwechslungsreiches Gameplay. (Meine Enttäuschung des Jahres)



    Eigene Erwartungen übertroffen:

    Tales of the Abyss (2006, 2013) – 3DS ➊➋➌➍➎➏➐➑➈➉+ sehr gut, Tendenz hervorragend:
    Richtig gut erzählte und abwechslungsreiche, wenn auch an den Haaren herbeigezogene Geschichte. Mit Abstand das beste Tales-Of. Geniale Charaktere, schon alleine Colonel Jade Curtiss ().

    Xenoblade Chronicles (2010) – Wii ➊➋➌➍➎➏➐➑➒➉ hervorragend:
    Total interessantes Spiel mit faszinierender Spielwelt und wendungsreicher Handlung. Musik und Level-Design vom Feinsten.

    The Last Story (2011) – Wii ➊➋➌➍➎➏➐➑➒➉+ hervorragend, Tendenz legendär:
    Abwechslungsreiches und sehr atmosphärisches Meisterwerk aus der Feder von Hironobu Sakaguchi. Mitreißende Charaktere und beste Unterhaltung bis zum Schluss des etwas zu kurz geratenen Abenteuers.

    Ni No Kuni (2013) – PS3 ➊➋➌➍➎➏➐➑➒➉ hervorragend:
    Unfassbar schönes und mitreißendes sowie sehr trauriges Meisterwerk mit interessanter Sammelmechanik, sehr detaillierter Spielewelt und schön anzuschauendem Almanach.



    Spiele für die JRPG-Challenge 2019:

    Neue Titel:

    Tales of Vesperia: Definitive Edition (SWI)
    Tales of Hearts R (VITA)
    Trails of the Cold Steel 2 (VITA)
    Town (SWI) – Gamefreak
    Pokemon Switch (SWI)
    Persona 5 (PS4)
    The Last Remnant Remastered (PS4)
    Kingdom Hearts 3 (PS4)
    FF Crystal Chronicles (SWI)


    Nicht gespielte Titel aus 2018:

    Rogue Galaxy (PS4)
    Dark Chronicle (PS4)
    Dragon Quest 5 – Hand der Himmelsbraut (DS)


    Noch nicht abgeschlossene Titel aus 2018:

    Star Ocean – The Last Hope 4k// 6:41 – vsl. Noch ca. 32 Stunden (PS4)
    Dragon Quest VII – Fragmente der Vergangenheit// 20:58 – vsl. Noch ca. 70 Stunden (3DS)
    Octopath Traveler // 21:36 – vsl. Noch 25 Stunden (SWI)
    Geändert von Cuzco (27.03.2019 um 18:36 Uhr)

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