In den letzten zwei bis drei Wochen habe ich immer mal wieder einen kleinen Teil des Seinen Densetsu Remakes "Adventures of Mana" gespielt und habe heute früh nach dem Aufstehen pünktlich zum Erscheinen vom Secret of Mana Remake 2018 das Spiel abgeschlossen. Auch wenn es wahrscheinlich jeder der Anwesenden hier weiß: "Adventures of Mana" ist das Remake des ersten Teils der Seiken Densetsu Reihe. Ursprünglich war das 1991 für den alten Gameboy erschienene Seiken Densetsu als Spin-Off zu Final Fantasy entwickelt, sollte im gleichen Universum spielen - nur das Kampfsystem war nicht rundenbasiert, sondern in Echtzeit ausgefertigt wie bei Zelda. Anders als die Final Fantasy Legend-Spiele für den Gameboy, die eben nichts mit Final Fantasy gemein hatten als den Namen aufgrund eines besseren Marketings in den USA, gibt es in der Welt von Seiken Densetsu auch Chocobos, Potions und Äther. Zumindest noch in diesem Ableger. Der Nachfolger ist des uns allen bekannte Secret of Mana, das ein komplett eigenständiges Universum etablierte, allerdings mit einigen Parallelen zum Vorgänger. Die wichtigste Parallele ist dabei der Mana-Baum, der in allen acht bis heute erschienenen Hauptteilen der Seiken-Densetsu-Serie die wichtigste Rolle spielt. Er, auch bekannt als Weltenbaum, als Yggdrasil, ist der Ursprung allen Lebens in der jeweiligen Spielewelten, die wie bei Final Fantasy nur lose mit den anderen Ablegern zu tun haben.
Neben diesem Remake gibt es die klassische Schwarz-Weiß-Version für den Gameboy, die ich immer noch besitze, aber bestimmt schon seit Mitte der 90er nicht mehr angerührt habe. Sie hatte als einige der wenigen Spiele von damals einen komplett deutschen Bildschirmtext. Witzigerweise ist das Remake, obwohl erschienen für Android, iOS und VITA, nur in Englisch. Dann gab es noch ein Reboot für den Gameboy Advance, das ich mir gebraucht geholt hatte. "Sword of Mana" erzählt die gleiche Geschichte wie das Original, hat jedoch deutlich mehr Charaktere, eine etwas andere Handlung und eine wunderschöne Zeichentrick-Grafik, während das Original nur eine Figur bietet, die zwar an einigen Stellen begleitet wird, aber bei der sich die komplette Geschichte in der Schwarz-Weiß-Welt auf das Wesentlichste beschränkt. Dialoge sind in wenigen Sätzen abgehandelt, es gibt keine Nebenaufgaben und es ist ziemlich straight forward. Genauso wie dieses Remake. Adventures of Mana ist eine nahezu Eins-zu-Eins-Umsetzung des alten Gameboy-Spiels, featured exakt dieselbe Spielwelt, dieselben Dialoge, dieselben Gegner und dasselbe Kampfsystem wie das Gameboy-Original. Ist also (fast) quasi das gleiche Spiel, sieht nur anders aus und hört sich anders an, sofern man nicht den Retro-Sound auswählt.
WERTUNG:
Handlung, Charaktere und Dialoge: ➊➋➌➍➎➅➆➇➈➉ durchwachsen: Handlung abwechslungsreich, Writing quasi nicht vorhanden - Charaktere wären gar nicht mal so schlecht.
Gameplay und Kampfsystem: ➊➋➌➍➎➅➆➇➈➉ durchwachsen: Vom Remake ausgebremster Spielfluss, Kampfsystem simpel, immer wieder und wieder die gleichen Zimmer in den teils ausschweifenden Dungeons
Spielwelt und Atmosphäre: ➊➋➌➍➄➅➆➇➈➉ mit Mängeln: Dadurch, dass das Spiel so alt ist, hätte man etwas mehr bringen müssen, als nur eine generische Überholung. Zumindest ist die Spielwelt relativ in Ordnung. Und es gibt einen Chocobo.
Technik und Präsentation: ➊➋➌➍➄➅➆➇➈➉ mit Mängeln: Durch das Spawnen der Gegner bei Betreten des Bildschirms und das langsame Tempo des Ablebens derselben ist der Spielfluss gestört. Technisch insgesamt ordentlich, aber sieht aus wie RPG-Baukasten-Grafik.
Musik: ➊➋➌➍➎➏➐➇➈➉+ gut, Tendenz sehr gut: Erstaunlich schön. Gute Arrangements mit einem Ensemble eingespielt - macht an sich alles richtig. Ist mit rund 18 Tracks für ein RPG nur leider etwas wenig.