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Drachentöter
Auch wenn du den Ton der "irgendwie ist es ja auch ganz cool so sozial und so zu sein, weils einfach voll wichtig ist und so"-Leute gut getroffen hast, sehe ich das Problem eher bei denen, die jungen Menschen ein kurzes soziales Engagement als Karrierehelfer nahelegen und verkaufen.
Wer sozial sein will, braucht wahrscheinlich nichtmal den Landkreis zu verlassen um eine Einrichtung zu finden, wo ehrenamtliche Hilfe willkommen und notwendig ist, und wer damit punkten möchte, irgendeine Form von "internationaler Kompetenz" vorweisen zu können, könnte auch da mit etwas Überzeugenderem aufwarten als sich 14 Tage in der Sonne von Ghana zu aalen. Den Malle-Urlaub schreibt auch keiner in den Lebenslauf. Aber es gibt eben auch kein Zertifikat dafür.
Wenn Praktika, ehrenamtlicher Dienst und Auslandsaufenthalte als reiner Selbstzweck verstanden werden, werden die gewonnen Erfahrungen ähnlich oberflächlich bleiben. Aber jemand verkauft es dir als wichtig, gar notwendig, und wer zielstrebig ist, arbeitet seine Checkpoint-Liste ab. Abi check, Ausland check, Soziales check, Englisch check, Studium check. Man kann nur hoffen, dass diese Menschen irgendwo auf diesem Weg wenigstens zufällig auch wirklich eine eigene Persönlichkeit, ein soziales Bewusstsein, ein Interesse an anderen Kulturen, eine akademische Seriösität und solide Sprachkenntnisse erwerben.
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