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  1. #1

    Ich bin so wütend, ich glaub ich spende nach Afrika.

    Nun es geht um diesen 8 Minutenbeitrag:



    Die ersten zwei Minuten (genau! 2min!!) reichen eigentlich schon aus. Später wird es dann nur noch schlimmer.

    Worum geht es?

    HEEEY
    Yeaah, wir müssen ma sozial sein. Hu ughh. Und deshalb gehen wir für voll die wertvolle Lebenserfahrung in die dritte Welt zu den armen, schwarzen Kindern.
    Leider haben wir keine Zeit, weil wir sind schon 18 und haben grad unser Abi und müssen jetzt ganz schnell, irgendwas, studieren. Ich mein ehy, voll der Bättschlär hier. Deshalb gehen wir einfach nur zwei Wochen zu den Armen und geben denen Geld vier Stunden unserer Anwesenheit, bevor wir uns in die Sonne knallen und dafür lässt unser Geizkragen von Vater, der uns außer unserem Leben und vermutlich unserem Führerschein und Auto und allem anderen was wir wollten, noch nie gekauft hat, über 3000 Eier springen, wovon 17,5€ in der Blackshooool ankommen (ehrlich, das kommt so bei 6 Minuten) während die 3000€ für 30.000 Schulesssen ~ 1200 Kinder für ein Jahr gereicht hätten. Dann nach dieser langen Zeit, erhalten wir das Sozialzertifikat, solchen herzlosen, selbst geldverdienenden Realisten wie noRkia zeigen zu können, das wir megasozial uhuuuu sind und dadurch einfach auch nochmal die soziale Komponente in unseren Lebenslauf reinbringen können. Weil das ist dann bei der Bewerbung bestimmt gut.... in 5,6 Jahren nach dem Studium... falls wirs packen.
    Kindergärtnerin: "Und neben der Marienkäfergruppe gibt es auch noch die Elefantengruppe."
    Ich:"Sind da die dicken Kinder drin?"

  2. #2
    …und wie viel Geld schickt der selbst geldverdienende noRkia nach Afrika?


  3. #3
    Ich steigere mich gerade, aber srsly was sollen diese "Sozialeinsätze" für die man 1000de bezahlt und die den Betroffenen quasi 0 helfen. Es ist ja nicht so, dass die Kinder in dieser Schule am notwendigsten eine 19 Jährige brauchen die ihnen vom ihrem Flug für 1000€ erzählt.

    Wenn die Abiturientin in dem Video so gerne mit Kranken und Behinderten zu tun haben will, dann muss sie dafür doch nicht Afrika fliegen.
    Kindergärtnerin: "Und neben der Marienkäfergruppe gibt es auch noch die Elefantengruppe."
    Ich:"Sind da die dicken Kinder drin?"

  4. #4
    Auch wenn du den Ton der "irgendwie ist es ja auch ganz cool so sozial und so zu sein, weils einfach voll wichtig ist und so"-Leute gut getroffen hast, sehe ich das Problem eher bei denen, die jungen Menschen ein kurzes soziales Engagement als Karrierehelfer nahelegen und verkaufen.
    Wer sozial sein will, braucht wahrscheinlich nichtmal den Landkreis zu verlassen um eine Einrichtung zu finden, wo ehrenamtliche Hilfe willkommen und notwendig ist, und wer damit punkten möchte, irgendeine Form von "internationaler Kompetenz" vorweisen zu können, könnte auch da mit etwas Überzeugenderem aufwarten als sich 14 Tage in der Sonne von Ghana zu aalen. Den Malle-Urlaub schreibt auch keiner in den Lebenslauf. Aber es gibt eben auch kein Zertifikat dafür.

    Wenn Praktika, ehrenamtlicher Dienst und Auslandsaufenthalte als reiner Selbstzweck verstanden werden, werden die gewonnen Erfahrungen ähnlich oberflächlich bleiben. Aber jemand verkauft es dir als wichtig, gar notwendig, und wer zielstrebig ist, arbeitet seine Checkpoint-Liste ab. Abi check, Ausland check, Soziales check, Englisch check, Studium check. Man kann nur hoffen, dass diese Menschen irgendwo auf diesem Weg wenigstens zufällig auch wirklich eine eigene Persönlichkeit, ein soziales Bewusstsein, ein Interesse an anderen Kulturen, eine akademische Seriösität und solide Sprachkenntnisse erwerben.

  5. #5
    Ich gebe dir durchaus recht, dass vermutlich einige Leute in dem Alter noch zu unreflektiert sind, um überhaupt das "Problem" zu verstehen. Diese Blonde aus Bayern, die ihrem Flug erzählt ist augenscheinlich noch ein halbes Kind.
    Aber: Die bezahlen das ja vermutlich alle nicht selbst, sondern es zahlen die Eltern. Und das diese das Geld bereitstellen finde ich so furchtbar. Nach dem Motto: "Wir kaufen uns einfach das was noch für die Karriere fehlt."
    Kindergärtnerin: "Und neben der Marienkäfergruppe gibt es auch noch die Elefantengruppe."
    Ich:"Sind da die dicken Kinder drin?"

  6. #6
    Das ist an und für sich verständlich. Die Eltern wollen natürlich, dass ihr Kind die besten Chancen hat, und auch diejenigen, die es nicht ganz so dicke haben, werden vermutlich denken, dass so eine Reise, wenn auch nicht billig, dennoch was ganz sinnvolles ist und die Investition sich lohnt. Fairerweise muss man sagen, die in dem Beitrag gezeigten Teilnehmer (oder eine zumindest) haben sich das Ganze ja auch ein bisschen anders vorgestellt und hofften auf eine intensivere Erfahrung.

    Schön finde ich es auch nicht, dass es offenbar schon normal ist, auf diesem Wege seinen Lebenslauf zu frisieren. Wobei mich wirklich daran stören würde, wenn das ganze am Ende auch noch funktioniert und dieser Dünnpfiff wirklich der Karriere auf die Sprünge hilft. Wahrscheinlich tut es das in manchen Fällen sogar. Ich mag die Vorstellung einfach nicht, dass eine so oberflächliche und rein effizienzorientierte Lebensplanung und Gestaltung am Ende dem gesellschaftlichen Ideal entspricht und belohnt wird.
    Dass man zu diesem Zweck auch noch das Elend am anderen Ende der Welt quasi für die eigenen Ziele missbraucht, macht das ganze natürlich erst recht pervers. Aber den Teilnehmern oder deren Eltern kann man wahrscheinlich keinen Vorwurf machen. Vielleicht nichtmal den Anbietern. Wenn alle den Eindruck haben, dass dieser Mist für eine berufliche Perspektive notwendig ist, liegt das Problem woanders. Das macht es nicht besser, aber zumindest kann ich die Beweggründe dieser Leute nachvollziehen.

  7. #7
    Es muss doch den Eltern klar sein, dass ein paar Wochen in Afrika nicht wirklich dem Kind und seiner Entwicklung DEN super großen Schub nach vorne geben.
    Da würd ich sagen:" So du machst jetzt ma drei Jahre ne Ausbildung als Fliesenleger und knüppelst dir Knie, Knochen, Hüfte und Rücken für 500€/Monat ab. Danach weißt du mehr übers Leben als jeder andere mit dem du danach vielleicht noch studierst."
    Kindergärtnerin: "Und neben der Marienkäfergruppe gibt es auch noch die Elefantengruppe."
    Ich:"Sind da die dicken Kinder drin?"

  8. #8
    Zitat Zitat von Diomedes Beitrag anzeigen
    Wer sozial sein will, braucht wahrscheinlich nichtmal den Landkreis zu verlassen um eine Einrichtung zu finden, wo ehrenamtliche Hilfe willkommen und notwendig ist
    Exakt, siehe Tierheim, weißer Ring, Kinderschutzbund, Seniorenresidenz, THW, freiwillige Feuerwehr...

    Und noRkia,wie hoch wird deine Spende nun? Hab noch keine konkrete Zahl gesehen...

  9. #9
    Zitat Zitat von Auratus Beitrag anzeigen
    Exakt, siehe Tierheim, weißer Ring, Kinderschutzbund, Seniorenresidenz, THW, freiwillige Feuerwehr...

    Und noRkia,wie hoch wird deine Spende nun? Hab noch keine konkrete Zahl gesehen...
    Naja meine Wut bereits etwas abgenommen :P
    Kindergärtnerin: "Und neben der Marienkäfergruppe gibt es auch noch die Elefantengruppe."
    Ich:"Sind da die dicken Kinder drin?"

  10. #10
    Zitat Zitat von noRkia Beitrag anzeigen
    Da würd ich sagen:" So du machst jetzt ma drei Jahre ne Ausbildung als Fliesenleger und knüppelst dir Knie, Knochen, Hüfte und Rücken für 500€/Monat ab. Danach weißt du mehr übers Leben als jeder andere mit dem du danach vielleicht noch studierst."
    Harte, körperliche und unterbezahlte Arbeit würde vielleicht, wie manche gerne sagen, "den Charakter bilden", allerdings halte ich das nicht für nachhaltig und in keinster Weise für erstrebenswert. Hat etwas von Erziehung mit körperlicher Misshandlung, die manche noch verharmlosen oder als notwendig darstellen wollen. Man lernt auch nichts "über das Leben", wenn man sich in an den Rand der eigenen Belastbarkeit treibt. Im schlimmsten Fall entwickelt man daraus eine Perspektive, in der schwarzmalerischer, konspirativer, bitterer Zynismus für "die Wahrheit" gehalten wird, und die einen für ein gesellschaftliches Leben zunehmend untauglich macht.

    Davon abgesehen, die Eltern, die ihren Kindern solche Reisen bezahlen, wissen wohl selbst nicht, was das genau ist und was man sich davon versprechen darf. Eigentlich schon etwas blöd, dass in dem Beitrag keine Eltern vorkamen, wenn man bedenkt, dass die Teilnehmer alle noch so jung sind. Der Anbieter wird es ganz sicher als eine sinnvolle Sache darstellen, und egal wie dumm ein Werbeversprechen klingen mag, findet sich immer jemand, der aus welchen Gründen auch immer sich davon überzeugen lässt. Aber wie gesagt, mich stört es eher, dass es als so etwas angeboten wird, als dass jemand sich darauf einlässt.

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