Die Randdiskussion lasse ich mal außen vor, das eigentliche Thema ist schwierig genug. ^^

Zitat Zitat von Cooper
Wie groß ist der Stellwert des JRPGs noch bei euch? Spielt ihr immer noch alles, was euch vorgesetzt wird? Selektiert ihr stärker? Oder ist es wie bei mir, dass kaum noch was aktuelles in den Konsole rotiert und ihr höchstens alte Titel konsumiert oder auf Jahre wie 2018 wartet, wo man auch mal mit klassischen Titeln bedient wird, die man auch in höherem Alter noch spielen kann, ohne Rot zu werden? Und gibt es nun vielleicht auch andere Genres, die ihr mittlerweile bevorzugt?
Gute Frage... Die einfache Antwort wäre, dass ich so gut wie keine "neueren" JRPGs mehr spiele, die man so bezeichnen kann. Schon seit langem nicht mehr. Allerdings kann ich auch nicht sagen, dass mich JRPGs gar nicht mehr interessieren.

Für mich war es von PS1 bis PS2 mehr oder weniger das Genre schlechthin, für das ich mich beinahe ausschließlich interessiert habe, von ein paar Ausnahmen abgesehen. Allerdings habe ich auch nicht "alles" gespielt. Wild Arms hatte ich z.B. auf den ersten Eindruck hin etwas öde gefunden und es nie ausprobiert, wobei ich dem Spiel auch nicht wirklich eine faire Chance gegeben habe. Die größte Begeisterung hatte ich für die FF Reihe von VII bis X und XII, und irgendwie kam ich dann auch zu Sachen wie Star Ocean 2 und 3, Kingdom Hearts, Dragon Quest VIII und SMT: DDS. Später hatte ich aus Interesse auch diverse SNES Klassiker wie Chrono Trigger, Secret of Mana, Seiken Densetsu 3 und ein paar weitere gespielt. Ich denke, der Name "Squaresoft" hatte das Interesse irgendwie immer geweckt. Ich hatte sogar den Quest-Mode von Ehrgeiz durchgespielt.

Und auch wenn ich wirklich neues schon lange nicht mehr angerührt hatte (Ni No Kuni nur kurz angespielt), habe ich über die letzten paar Jahre denoch einige alte Sachen zum ersten Mal durchgespielt. Weil mir Dragon Quest VIII so gut gefiel, habe ich inzwischen die Teile V bis VII nachgeholt und auch IX ausgiebig gespielt. Weil ich FF Tactics mochte, habe ich die SNES-Version von Tactics Ogre bis zum Erbrechen gezockt. Und erst letzten Winter habe ich zum ersten Mal Persona 4 gespielt und es so gemocht, dass ich sehr wahrscheinlich auch Persona 3 und vielleicht auch noch Persona 5 mal ausprobieren werde.

Neulich hatte ich mal wieder Lust auf FFIX und habe mich an nem "perfect run" versucht. Und es kam auch ein paar Male vor, dass ich nochmal Chrono Trigger oder Secret of Mana angefangen habe.

Dabei finde ich eigentlich, dass JRPGs mitunter relativ schlecht gealtert sind. Ich habe eigentlich mittlerweile mehr Interesse an Level-Systemen und generell Spielen, bei denen man vieles ausprobieren kann, anstatt an "guten Stories", zumal ich da auch sehr viel kritischer geworden bin.
Trotzdem, irgendwie bin ich doch noch nicht ganz losgelassen von JRPGs oder allgemein Story-driven RPGs. Auch wenn das Gameplay zumeist relativ simpel ist und man sich manchmal nur durch die Dialoge klickt, irgendwie hat es manchmal noch was. Es hat für mich sicher nicht mehr den Stellenwert von damals, und ich kann auch Cuzco gut nachvollziehen darin, dass mit FFXIII auch vieles irgendwie verloren ging. FFXV habe ich bisher nicht angerührt und ehrlich gesagt auch kein wirkliches Interesse mehr daran. Aber an Dragon Quest XI wäre ich irgendwie schon noch interessiert und schließe es auch nicht aus, dass ich mir mal Persona 5 zulege, und vielleicht werde ich auch Ni No Kuni nochmal weiterspielen, und es womöglich so mögen, dass ich die Fortsetzung auch spielen wollen würde.

Und das ist wohl auch mein Standing zur Frage, wie gut oder schlecht JRPGs heute sind (davon mal abgesehen, dass ich an sich nichts gegen Boobs habe... wtf, man?): Wenn ich ganz kritisch bin, würde ich sagen, dass JRPGs etwas zu "einfach" sind und kein besonders anspruchsvolles Gameplay bieten können und in der Hinsicht etwas zu altbacken wirken. Würde ich selbst ein JRPG planen, hätte es sicher sehr viele "westliche" Einflüsse. Andererseits: Wenn die Spiele einfach nur "gut" sind, und unterhalten und Spaß machen, würde ich deswegen wohl auch nicht meckern. Insofern denke ich, dass JRPGs durchaus heute noch ihren Platz haben, wenn die Qualität stimmt. Allerdings ist das ein so beliebiges und unspezifisches Statement, dass man damit auch nicht wirklich was anfangen kann. Zumal JRPGs trotz all ihrer Konventionen gerade durch ihre unkonventionellen Elemente bestechen wie ausgefallenes Art Design, komische Charaktere und abgefahrene Stories. Insofern fällt es mir auch schwer, zu sagen, was ein "gutes" JRPG wirklich ausmacht, denn im besten Fall ist es irgendein komischer Mix aus verschiedenen Sachen, der trotzdem irgendwie funktioniert und etwas einmaliges bieten kann.