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Auserwählter

Bisherige Spielzeit: 5 Stunden und 23 Minuten
Ich hätte wirklich nicht erwartet dass ich es heute 3 1/2 Stunden am Stück(!) lang spiele. Ich hatte es ja in dem dazugehörigen RPG² Thread schon geschildert, der Anfang ist absolut meine Kragenweite, es fängt quasi damit an zu zeigen wie Zelda/Alundra mäßig es ist, bietet aber obendrein auch noch eine spannende Geschichte, Rollenspielflair und eine frische Wurfmechanik.
Nachdem man den Prolog abgeschlossen hat und das erste Mal in Rookie Harbor landet macht das Spiel aber wirklich einen unglaublichen Paradigmenwechsel durch. Es wird wirklich zu einem waschechten Hack'n'Slay Actionrollenspiel ala YS, sogar mit Gruppenmitgliedern. Anfangs war ich nicht sicher was ich von dieser Wendung halten soll, schließlich wurde ich zu Beginn mit Quests und Handelsmenüsnur so vollgeballert. (und außerdem lagt es auf meinen schwachen Rechner in Rookie Harbor leider ein bisschen stark D: )
Doch als ich erst mal das erste Mal in die Wildnis entlassen wurde, ging das süchtig machende Hack'n'Slay Prinzip voll auf.

Dass das Spiel sich unglaublich flüssig spielt ist einen ja vorher schon bewusst gewesen, nur in so einem offenen Gebiet zu kämpfen mit verschiedenen Gegnertypen, zusammen mit einem System was einem einen EXP Multiplikator verschafft ,wenn man sich in einen Kampfrausch begibt und dabei auf seine Lebensregneration zwischen Kämpfen verzichtet, hat etwas unglaublich magnetisches.
Man flitzt einfach so durch die Gegner haut seine Skills raus die man nach und nach weiterentwickelt und sieht einfach wie die Schadenszahlen explodieren. Das hat zwar irgendwo was primitives, aber in dem Fall stimmt auch einfach der "Wumms-Faktor" mit jeden Angriff, da ist es auch gut zu sehen dass die KI-Partner wirklich gleichwertig stark und nützlich sind, mit eigenen Skills und eigener Ausrüstung. Das lässt bei mir die Frage aufkommen ob man später weitere Charaktere spielen kann, schließlich steht ja bereits alles dafür im Spiel bereit.
Die Umgebung ist vollgestopft mit zerschneidbaren Gras und unterschiedlichsten Sammelgegenständen, die man wiederum auf den Marktplatz eintauschen kann, gegen mal mehr und weniger sinnvolle Angebote. Ich mochte dieses System schon in Velsarbor und hier hat man es von der Quantität noch mal etwas weiter getrieben, was es einerseits unübersichtlich macht, aber dem suchen und schätzen nach der besten Ausrüstung ein bisschen eine strategische Komponente verleiht.
Das finde ich weitaus interessanter als stinknormale Läden. Man wägt eben seinen Bestand genau ab und klappert lieber erst mal alle Angebote durch bevor man sich vorschnell entscheidet. Dadurch entsteht für so manchen Gegenstand eine Sturkturliste, wenn man Metallnägel einlöst um sich kaputte Headsets zu beschaffen, welche man wiederum gegen Altmetall austauscht usw.

Die Umgebung selbst erinnert mich ebenfalls an Lachsens früheren Werken, zumindest verbinde ich damit immer relativ gleich aussehende unübersichtliche Umgebungen in denen man mit vielen interagieren und haufenweise Zeug finden kann.
Man fühlt sich tatsächlich schnell verloren in den Gebieten, gäbe es da nicht die Übersichtskarte und es sieht tatsächlich alles recht ähnlich aus, das wäre jetzt ein Negativpunkt, könnte man nicht so unglaublich viel in dem Spiel entdecken. Dadurch dass es eben wirklich nicht überschaubar ist, wo man nun alles lang springen kann und man häufig mehrmals den Bildschirm noch mal überprüft, entdeckt man beim mehrmaligen Begehen der Karte häufig neue Sachen und vielleicht sogar kleine Geheimnisse. Das zusammen mit Events und Gesprächen die man unterwegs entdeckt verleihen dem Erkunden eine echt schöne Dynamik, man hockt eben nicht auf einen Kartenabschnitt herum und bearbeitet einen nach dem nächsten, sondern man ist immer in Bewegung, befindet sich mal da und mal dort und tut nicht alles auf diese langweilige Art und Weise abgrasen wie es bei vielen anderen offenen Spielen so ist.
Ich weiß zwar nicht ob die Entwickler das im Hinterkopf hatten beim Design der Karten (also ob das ihre Motivation war), aber für mich ist es auf jeden Fall ein dickes Plus. Ich fand es lediglich schade dass es hier und da schwer erreichbare NPC's gab, mit denen man überhaupt nicht interagieren konnte, außer deren Namen durch den Such-Modus zu sehen. (ob das wohl Premium-Backer waren?)

Das Spiel habe ich dann nach dem ersten PVP-Kampf erst einmal beendet und auch hier war ich echt beeindruckend. Statt einfach nur einen handelsüblichen Kampf auszufechten gegen einen typischen NPC's. Wird der Kampf hier in bis zu 9 kleinen Runden unterteilt. Keine davon dauert länger als eine Minute und man liefert sich ein schnelles Scharmützel, was sich von typischen Kampfbegegnungen unterscheidet.
Ich war eigentlich hoffnungslos unterlevelt und trotzdem wurde ich nicht gleich zerstört, weil man durch diese Kopf-an-Kopf Mechanik die Möglichkeit hatte sich Fehler zu leisten und durch Erfahrung an seinen Gegner zu wachsen. Besonders toll fand ich es da auch dass mit zunehmender Anzahl an Runden, der Gegner auch neue Tricks dazu gerlernt hat. Es war schnell, treibend, evtl jetzt noch nicht allzu anspruchsvoll, wurde aber nie monoton.
Ich bin bisher auf jeden Fall äußerst gefesselt, ich musste mich regelrecht zwingen aufzuhören. Dieses Spiel hat für die Dungeons und die Oberwelt 2 unterschiedliche Spielstrukturen und beide machen unglaublich viel Spaß, ich dachte erst dass ich jetzt mit diesem Open-World gequeste wieder gelangweilt werde, wie bei so vielen Spielen. Doch ganz im Gegenteil ich hatte sogar noch mal ein bisschen mehr Spaß als im bereits wirklich sehr gut gestalteten Prolog. Ich freue mich schon auf den ersten Dungeon und das erste Element. (die sollen hier ja wirklich lang werden, habe ich gelesen)
Bisher habe ich eigentlich echt wenig auszusetzen, eben nur Sachen die ich persönlich anders gestaltet hätte, dem aber trotz allem kein Abbruch tun. Ich z.B hätte es wohl lieber gehabt, wenn man nach einem Ableben nicht einfach wieder am Anfang des letztens Bildschirm startet, sondern lieber vom letzten Wegpunkt und dass sich die Energie zwischendurch nicht wieder auflädt (man mehr auf Essen angewiesen ist)
Ich mag es eben am meisten wenn es richtig Survial-mäßig wird, so dass man sich freut jeden nächsten Ruheort zu finden und man sich langsam immer weiter und weiter durch die gefährliche Spielwelt wagt und sie erschließt.
Da aber jetzt zumindest Autumn Fall noch keine agressiven Gegner besitzt, wäre das wohl ohnehin keine Große Sache gewesen. So ist es auch ok, wenn das Spiel weiterhin so gut bleibt würde ich das alle Fälle noch ein 2. Mal in dem angepriesenen Challenge Modus spielen, der hoffentlich zumindest Teile dieser Spielerfahrung bietet. Der Herausfoderungsgrad liegt hier eher auf die Rätsel und einzelne Konfrontationen mit Gegnergruppen.
Geändert von Klunky (22.09.2018 um 20:06 Uhr)
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