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Auserwählter
Jetzt so nach ein paar Missionen weiß das Spiel doch echt ordentlich zu unterhalten. Es ist das perfekte Spiel um am Abend mal eine Sessions einzulegen dafür ist es in der Hinsicht echt gut strukturiert.
Mein Ablauf:
Beim Beginn gibt es erst mal die jüngst freigeschaltete Filler-Nebenmission (die zum Glück scheinbar bewusst kürzer als die Hauptmissionen angelegt sind, heißen ja "Scharmützel"', eher Scharmützelchen)
danach tech't man erst mal alles hoch und schaut sich einfach alles neues an was das Lager zu bieten hat (hier ist mein Problem dass es teilweise doch ein bisschen zu viel ist, das navigieren bis man erst mal alles vorbereitet hat kann, wenn man zusätzlich noch die Glossareinträge liest, ein bisschen zu laaange gehen. Und danach macht man sich dran die Haufen an Cutscenes anzuschauen bis es dann zu der nächsten großen Hauptmission kommt.
Abschließend kommen in der Regel noch ein paar Epilog Cutscenes und sobald das nächste Kapitel beginnt, kann ich meine Session zufrieden beenden. Das hat ein bisschen was von einem Samstag-Abend Spielfilm.
Ist also bisher ganz cool, ich mag das Gameplay doch mitlerweile mehr als ich erwartet hätte, durch allgemein abwechslungsreiche- und vor allem im Spielverlauf wechselnde Missionsziele besitzt jedes Kapitel seine eigene Note, die sich durchaus auch dramaturgisch zu einem Höhepunkt steigert.
Was ich auch interessant finde ist, dass das Spiel es eigenartigerweise schafft all die spielmechanischen Dinge, die mich an solchen rundenbasierten Taktik-Rollenspielen normalerweise stören gekonnt zu umschiffen:
- Kein individuelles Leveln: es wäre der Horror für mich wenn ich von den unzähligen dazustoßenden Truppenmitgliedern jedes einzelne persönlich aufleveln müsste, aber nope, man levelt immer nur die gesamte Klasse mit, die Erfahrung wird dabei auch am Ende einer Mission kumuliert ausgeschüttet und lässt sich frei nach belieben investieren. Dadurch hat man sehr viel mehr Freiheit bei der Teamgestaltung und es ist völlig egal wer jetzt wen abknallt, da im Endeffekt es einfach nur darum geht diese verdammte Mission zu Ende zu bringen. So muss Krieg sein!
- Freie Tokens zum bewegen der Truppe statt vorgegebene Züge pro Einheit: man könntee meinen es wäre nur eine Kleinigkeit, aber das macht es soooooooo viel dynamischer, wenn ich dann schon mit meinen Aufklärungstrupp voranpresche und gleich mehrere Gelegenheiten zum ausschalten von Truppen erspähe... kann ich das auch tun! Durch den Malus auf die Bewegungspunkte, eine Begrenzung der mitführbaren Munition und Feindesfeuer in Echtzeit, kann man auch nicht einfach frei nach Geronimo mit einem Soldaten alles zerlegen. Man bekommt einfach gesagt: "Ok so viele Züge haste jetzt, mach damit was du willst..." und das ist einfach sooooo erfrischend, gerade weil man diese Tokens zusätzlich auch noch für Verstärkung oder besondere Kampfbefehle nutzen kann, was einem zusätzliche Möglichkeiten an die Hand gibt.
- Die Chance erledigte Truppenmitglieder "wiederzubeleben": Auch hier wieder - das Spiel hat permadeath für alle nicht storyrelevanten Charaktere (bei einigen ist die Mission einfach direkt vorbei) wenn man jetzt irgendwo mitten im Kampf sich mal einen groben Patzer leistet und einer der geschätzen Leute über den Haufen geballert wird, muss das noch nicht das Ende bedeuten. Man hat dann noch für einen Zug Zeit unter Einsatz des Risikos noch weitere Gruppenmitglieder zu risiken, dieses Squadmitglied zu retten. Dieses steht dann aber auch nicht einfach wieder auf und läuft in Gefahr erneut niedergeschossen zu werden, bzw lässt sich unendlich oft beleben um das Spiel zu leicht zu machen. Nein, es wird einfach für den Rest der Mission "nach Hause" geschickt und das reicht eigentlich schon um gleichermaßen einen Verlust darzustellen, aber nicht völlig zu frustrieren. Wie oft habe ich bei einem Fire Emblem völlig aus dem Spielfluss kommend, neugeladen und die Quicksave-Taste malträtriert einfach weil zufällig mal meine individuell gelevelte Einheit 1 Feld zu nah am Gegner stand. (dass dort der RNG-Faktor auch noch ungleich höher ist macht das ganze nur noch ungleich erschwerender)
Da ich jetzt auch noch nicht so wahnsinnig viel Ahnung von dem Spiel habe, können auch durchaus noch in anderen Bereichen irgendwelche Schnitzer auftreten die mir bislang einfach nicht aufgefallen sind, doch so wie es jetzt ist, gefällt mir das überraschend gut. Bleibe ich mal gespannt was noch so auf mich zukommt. Das Design der Karten muss ich an der Stelle auch noch mal loben, es gibt ja doch immer eine umständliche und eine praktische Lösung zum erreichen der Ziele, wo man für letztere aber durchaus Aufmerksam sein muss.
Achja und die Story ist... naja immer noch nicht das Gelbe vom Ei, sehr vohersehbar, aber wie ich schon sagte, es unterhält, mehr muss es da nicht unbedingt tun. Lieber diesen ungehemmten Spaß als jetzt irgendwelche vorgeheuchelten Pazifismus Aussagen. So eine Kriegs-Dramatik muss da schon sehr dezent genug umgesetzt sein um zu zünden und nicht beleidigend zu wirken. Die Autoren sind dem lieber ausgewichen, was durchaus eine legitime Entscheidung ist. So kann man sich freiwillig einfach besser in seinen Animu-Wars versteifen. Wobei das größte Geheimnis bislang für mich darstellt, ob sich nun Kai einer Geschlechts-OP unterzogen hat und ich zur Aufklärung dieser Frage ohnehin nicht gewollt wäre den Ball fallen zu lassen.
Geändert von Klunky (23.12.2018 um 23:20 Uhr)
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