Sooo, Freunde des gepflegten Spiels der Rollen des Landes in dem die Sonne aufgeht!
Mal eben ein Catchup machen und dann eine abschließende Bewertung. ^^

Das Ende und das große Finale bei Tales spielt sich super, zieht sich aber auch ein bisschen hin. Eine der wichtigsten Erkenntnisse des Endgames ist die große Enthüllung darüber, dass Kratos der Vater von Lloyd ist – und holy shit, das habe ich nicht kommen sehen. Leider aber finde ich persönlich den Gedanken nicht zu Ende gedacht, bzw. durch die Tatsache, dass Kratos nach der Enthüllung sooo wenig Screentime hat, geht meiner Meinung nach viel vom Effekt verloren. (ein Vater aus FF10 ist als Endbösewicht ja immer präsent, daher wirkt das deutlich besser) Was mir von der Enthüllung am meisten und nachhaltigsten im Gedächtnis geblieben ist war das klassische Kratos-Theme in Metal!
Ich glaube, ich habe eine überraschende Interpretation nicht mehr so gefeiert seit dem Tantalos-Theme aus Secret of Mana. Man hört das Kratos-Theme deutlich raus – da wär ich vor Begeisterung fast vom Stepper gefallen.



Das waren gute Szenen mit Gänsehautgarantie – aber eben viel verschenkt. Trotzdem und grade durch die Screentime wirkte der Verrat von Zelos deutlich krasser und war für mich eindeutig der größere Schockeffekt, umso genialer, als dann im Spiel deutlich wurde, dass es – so habe ich es interpretiert – von Anfang an sein Plan war, den Verräter zu mimen, während es im Anime deutlich wird, dass er tatsächlich die Seiten gewechselt hat. Aber auch hier einfach großartige Szenen.
Was mir besonders gut gefallen hat, waren die wirklich süßen Romance-Szenen, in meinem Fall mit Sheena, die ich wirklich klasse fand, auch wenn Lloyd sich hier wirklich äußerst ungeschickt anstellt.

Was ich persönlich super fand, war der Aufbau von Luin weg von den Ruin…s…
Ich habe einfach immer das Maximum an Gald gegeben (Grinding sei Dank!) das sich auswählen ließ und es sehr genossenm, wie die Stadt immer schöner wird. Schade jedoch war, dass nicht jeder eine Statue bekommen hat. Und das wiedererwachte Luin bot noch ein anderes Problem. Die albernen Waffen haben viel von der Immersion rausgenommen und sind zudem die stärksten Waffen im Spiel – damit wurde auch die Szene von Feuer und Eis, also den beiden Schwertern, die Lloyd von Dirrrrk bekommt, ad absurdum geführt, denn die große Storywaffe war schwächer als die dämlichen Papierfächer.
Schlimmer noch: Den Entwicklern war dies wohl klar, denn sie haben in diversen Cutscenes mal eben heimlich die Waffenskins ausgetauscht damit Lloyd nicht ganz so dämlich dasteht. Hier überlistet sich das Spiel leider selbst.
Das passiert auch im Enddungeon in dem sich die liebgewonnenen Freunde „opfern“ während man alle paar Truhen lang eindeutig Ausrüstung für die „Gestorbenen“ findet. Mir war schon klar, dass man nun nicht aaaalle Chars verliert, aber damn, ein FF4 hat mich ein paar Mal so RICHTIG dranbekommen. ^^ Aber ich will mich nicht beschweren, den Fehler habe ich auch im eigenen Spiel gemacht. Genau wie ein Ende, in dem viel verschenkt wird…

Stimmung und Kämpfe machen Spaß und werden gut eingefangen, aber es fehlt irgendwie der Bombast. Ähnliche Schwierigkeiten sehe ich bei den Endszenen… der plötzliche Wechsel zwischen Grafikstilen wirkt irritierend (wobei ich es sogar gut gefunden hätte, wenn mehr vom Anime in Cutscenes gekommen wäre) und irgendwie wirkt es gehetzt und gedrungen, so erfährt man beispielsweise nicht wie Lloyd nun eigentlich den Baum nennt. (oder war das nur bei mir so?).
Bei der dann folgenden Szene bin ich mir auch unsicher – ist die Frau Tabetha, der weibliche Roboter und Martel nimmt ihren Körper? ToS hat immer wieder das Problem (für mich), dass die Story recht kompliziert und verworren wirkt, wenn man eben nur alle paar Tage eine Stunde spielen kann.
Auch fand ich einige ergänzende Szenen im Anime besser, beispielsweise als klar wird, dass einige nun wieder zusammen reisen, beispielsweise Zelos, Sheena, Lloyd und Colette – für mich megawichtig, denn im Spiel kann ich ja meinen LoveInterest aussuchen. Daher wäre es für mich sehr wichtig gewesen, zu sehen das Sheena an Lloyds Seite bleibt (auch wenn sie in Heimdall drüber sprechen.)
Bestimmt habe ich nun noch so viele Kleinigkeiten vergessen, die dieses Spiel so großartig gemacht haben, wenn sie mir in den Sinn kommen, liefere ich sie auf jeden Fall nach.
Und damit kommen wir zum Abschluss. ^^


Spiel 1: Tales of Symphonia (PC)

Dauer: 58 Stunden Begeisterung
Endlevel meiner Helden: 77

Warum gerade dieses Spiel?
Man sagte mir, ich soll es spielen. ^^ Und der Tipp war Gold!

Worum gehts?
Gruppe zieht aus, um die Welt zu retten.


Gameplay
Grundsolide bugfreie Kost. Alles geht leicht von der Hand, vieles lässt sich konfigurieren, Backtracking wird vermieden und das Design der Dungeons ist voller cleverer Rätsel die unglaublich Laune machen! Die Kämpfe gehen gut von der Hand, sind aber taktisch komplett ohne Anspruch. Das Spiel lässt sich exzellent grinden, aber nur bis zu einem gewissen Punkt... danach bekommt man seltsamerweise weniger XP ^^


Wie durchgespielt?
Entspannte Grinding-Sessions zu meiner Sportplaylist und dann wieder große Storystrecken. Die insgesamt 56 Stunden waren großartig investiert, man kann mit diesem Spiel fast nichts verkehrt machen. Eine ganz klare Spielempfehlung, auch zusammen mit dem Anime als Unterstützung. Im Übrigen der ERSTE Serienanime meines Lebens und der zweite Anime meiner Geburt (nach mononoke hime)


Was ich euch sagen will:

Ich denke, ich mache das Wichtigste mit meiner aktualisierten Top3-Liste klar:

Platz 1: FF9
Platz 2: FF10
Platz 3: ToS

Wie jetzt? Genau. Das von mir häufig gescholtene FF10 ist vor ToS das von mir fast nur Lob bekommt?

Ja, und lasst mich erklären warum:
ToS ist ein gutes Spiel. Ein richtig gutes Spiel. Es macht alles verdammt richtig – aber „mehr auch nicht.“
FF9 und FF10 brillieren einfach in ihren guten Momenten dermaßen, dass ToS dort nicht mithalten kann – leider.

So ist ein Blitzball als Minigame eben ein ganz anderes Kaliber als „Onkels raten“.
Zwischensequenzen aus FF10 reißen komplett mit und werfen dich mit Wucht vom Stepper, während ToS gleichbleibend gut erzählt und aus manchen großartigen Ideen (Kratos als Vater, Zelos als Verräter) zu wenig macht, fast ein wenig zu zahm bleibt. Auch ein Levelsystem eines FF10 und die taktische Tiefe wird nicht mal ansatzweise erreicht, trotz Gemmen und vielerlei Attacken, die sich allesamt gleich spielen. FF9 überzeugt dafür zweifelsohne in Sachen Musik und Charakteren. Die Sturheit eines Steiners werde ich auch in hundert Jahren noch feiern.
Persönlich finde ich auch das für mich wichtige Thema „Romanzen“ in den beiden FFs besser umgesetzt.

Ja, ToS ist ein Erlebnis, es ist einfach rundum gut gemacht, ohne eben herausragend zu sein.

Es ist ein Spiel, das ich jedem nur empfehlen kann und das ich mit Sicherheit nochmal spielen werde, diesmal aber mit Komplettlösung, damit ich alle dunklen Waffen finde und hoffentlich auch alle Titel unserer Helden, denn diese Sequenzen waren köstlich und genial! (Der Ball mit Sheena, am Strand mit den Damen, die traurige Geschichte von Katz und Katz-Forscher, Presea als Firmenmaskottchen – wunderschön, allesamt!)

Was mich an der Erzählung ein klein wenig stört ist, wie häufig und grundlos auf Lloyd rumgehackt wird. Nur weil mir das Game sagt, dass Lloyd „dumm“ ist, glaube ich das nicht automatisch.
Ganz im Gegenteil – ich finde Lloyd hält bei dieser komplexen Geschichte richtig gut mit und sein moralischer Kompass ist über jeden Zweifel erhaben. Er bekommt viel zu viel Schelte, für mich ein etwas befremdlicher Punkt der die Heldengruppe ein klein wenig runtergezogen hat. Und mir das perfekte Stichwort liefert:

Lieblingsheld? Ganz klar Zelos. Nicht nur dass er gefühlt die meisten Animationen spendiert bekommen hat, er ist auf jeden Fall der vielschichtigste und komplexeste Charakter. Ob nun Überläufer und im Stile eine Boromirs geläutert (wofür ich auf jeden Fall einen Softspot habe) oder ob als hochcharismatischer Trickster (gemessen daran, dass angedeutet wird, dass er es mit Lloyd abgesprochen haben könnte) – ich finde seinen Arc und seine nonchalante Art sehr unterhaltsam.

Ihm dicht auf den Fersen ist Regal, der vor allem mit seiner massiv beeindruckend herzergreifenden Hintergrundgeschichte besticht. Leider kann Presea da nicht mithalten, im Gegenteil, sie ist anstrengend in ihrer Verbitterung obschon klar ist, dass Regal aus Liebe handelte. Immerhin erleben die Helden es mehrfach mit, was mit Menschen passiert, die dieser Macht ausgesetzt worden waren. Als Ruhepol, Erwachsener und Büßer legt Regal einen ganz starken Auftritt hin.

Sheena und Lloyd sind für mich zwei wunderbare Chars für eine Liebesgeschichte, gerne hätte ich mehr von den Beiden gesehen. Gerade Sheena und ihr Dilemma mit Volt und Mizuho und den beiden Ninjabrüdern ist sehr interessant zu verfolgen.

Alles in allem ein Spiel, das mit einer durchgehend genialen 2+ punktet und mich zu begeistern wusste.