Ja, objektiv ist Teil 2 auch deeeefinitiv besser, keine Frage. Teil 1 allerdings hat so eine ganz besondere Faszination, die ich schwer erklären kann. Vielleicht liegt es auch daran, dass die ganzen Sachen, die das Witcher-Franchise so "eigen" machen (slavisch angehauchtes Setting, total ungewöhnliche Erzählstruktur, das World Buildung der Bücher und die selbstverständliche Fortsetzung derselbigen, "wertungsfreie" Dark Fantasy, präsente Sexualität, Fokus auf einem tatsächlichen Charakter), in Teil 2 einfach nicht mehr so überraschen können, weil man schon weiß, was kommt. Vielleicht sind es auch ganz generell die Erwartungen, die mich bei Teil 1 total umgehauen haben, während Teil 2 praktisch genauso gut ist, wie ich erwartet habe. ^^
Und es macht halt immer noch ernsthaft Spaß, es zieht mich nur nicht mehr so krass ins Spiel wie Teil 1. Bin sehr gespannt, wie das dann mit Teil 3 wird.
Zu Butterfly Soup:
He, freut mich sehr! ^__^ Ist (leider) ein absoluter Geheimtipp.
In dem Sinne, immer rein mit den Kommentaren, wir müssen ja nicht zwei Threads mit diesem Dialog füllen.
Zitat
Was mich ein wenig stutzig gemacht hat - soll das eigentlich irgendwie ne fiktive Wohnsiedlung sein? Das Gespräch beim gesagt wird, dass da anscheinend nur Asiaten in der Umgebung leben und sie dem Jungen nicht abkaufen, dass nur 4% der US Amerikaner asiatische Wurzeln haben - das konnte ich nicht so ganz nachvollziehen. Aber auch auf der Schule wird ja der Eindruck erweckt, dass da kaum nicht Asiaten unterwegs sind bzw. gibts sogar ne ziemliche Skepsis gegenüber Weißen. Aber vielleicht war das auch einfach ein Gag, bei dem einfach mal die Minderheiten umgedreht wurde?
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Es spielt afaik tatsächlich in der San Francisco Bay Area, wo es je nach Region schon mal so aussehen kann (Wikipedia zur Demographie). Krass, ne? Hätte ich auch nicht gedacht. In der Polygon Show haben sie mal darüber geredet und Ashley, die koreanische Wurzeln hat, meinte auch, dass sie das Gefühl kennt. Ich musste tatsächlich ein bisschen an meine Jugend im Osten denken, wo wir wortwörtlich immer genau NULL oder EINEN Schüler mit Migrationshintergrund in der Klasse hatten, was hier in Bremen eine völlig undenkbare Vorstellung ist. Cooler Perspektivwechsel also.
Das Writing der Charaktere ist imho auch die absolut entscheidende Stärke des Spiels. Bei Akarsha hatte ich erstmal eine krasse Anti-Reaktion, aber das Spiel hat es recht schnell geschafft, sie sympathisch und dann absolut großartig zu machen. Und ich LIEBE, dass es sich dabei angenehm mit den sonst so üblichen Kompromissen zurückhält, ohne aber einseitig zu werden: Noelle ist da das krasse Beispiel, weil sie trotz aller Charakterentwicklung am Ende immer noch der grundlegende gleiche Charakter ist, weil sie sich selbst in dieser Romance-Visual-Novel genauso verhält, wie es jemand mit ihrem Charakter so tun würde. Sonst wirft das Genre ja gern mal alle Konsistenz über Bord, sobald es auch nur eine Chance auf etwas Fan Service wittert. Trotzdem gut, dass sie mit Diya aus Diyas Perspektive angefangen haben, denn sie ist nun mal der einzige Charakter, der auf den ersten Blick richtig sympathisch ist.
Die Szene im Locker Room verarbeite ich immer noch. xD Wahnsinn, wie viele grundlegend unterschiedliche und eigentlich widersprüchliche Sachen da passieren, und wie es irgendwie trotzdem klappt. Diese Szene hätte in Flammen aufgehen sollen, nach allen Regeln der Kunst.
Ein klassisches Rollenspiel, reduziert auf den Zauber des alten Genres: Wortgewaltige Sprache. Fordernde Kämpfe. Drei, die einen Drachen töten – und was sie dazu führen mag ... Jetzt für 2€ auf Steam, werft mal einen Blick drauf! =D