[9/12]

... was gut ist, denn ich hab ab Montag nen Job. .__.'' Mal schauen, ob ich die restlichen drei Spiele tatsächlich bis zum Jahresende schaffe. Na ja, der Brecher hier ist jedenfalls erstmal durch.

Yakuza 5



Und holy fuck, WAS für ein Brecher das doch geworden ist.
Die letzten Teile hatten jeweils eine neue Stadt zum Erkunden (zusätzlich zu den Städten der Vorgänger), Yakuza 5 hat DREI davon. Die Vorgänger konnten Zeit fressen, Yakuza 5 ist, äh, LANG. Der mit Abstand längste Teil bisher, und ich habe so die vage Vermutung, dass das auch so bleiben wird. Obwohl ich die letzten zwei Abschnitte von fünf ziemlich gerusht und auch davor nur meine gefühlten 80% gemacht habe, waren es am Ende an die 60 Stunden.
Und das ist erstmal grundlegend beeindruckend, denn wer weiß, wie gigantisch und abwechslungsreich sich die Yakuza-Spiele anfühlen ... Das hier ist praktisch die Luxus-Variante davon. Ein Studio, das laut lachend mit fetten Geldscheinen um sich wirft, um an allen Stellen noch mehr Spiel ins Spiel zu stecken, ohne dass die einzelnen Elemente qualitativ darunter leiden würden. Yakuza 5 enthält alleine vier grundlegend verschiedene Rhythm-Game-Systeme.
Mannomann.

Was aber darunter leidet, ist das Gesamtbild. Die ersten drei Abschnitte habe ich komplett genossen, obwohl die Einbindung der Hauptstory freundlich ausgedrückt subtil ist, aber spätestens in Nagoya mit dem komplett neuen Charakter war dann langsam die Luft raus. Zwar sind alle fünf Abschnitte großartig gemacht, auch der vierte, aber irgendwie fiel er doch raus – einmal, weil der bloße Umfang, den das Spielkonzept stützen kann, hier langsam seine Grenzen erreicht (subjektiver Eindruck), und zum anderen, weil die Story hier nicht nur etwas rausfällt, in ihrer Randomness, sondern weil man sie komplett hätte rausschneiden können, ohne dass sich viel am Finale verändert hätte. Und genau das hätte man imho tun sollen. Zwei neue Städte und Haruka als ENDLICH spielbarer Charakter mit komplett neuem "Kampfsystem" wären definitiv genug gewesen. Die – wie üblich – vollkommen twist- und charakterüberladene Story hätte davon auch nur profitiert.
Insofern freut es mich, dass Zero und 6 den Umfang an gut gewählten Stellen drücken (bei Zero alleine schon durch die Anzahl der Hauptfiguren); die Serie hat sich mit der Zeit einfach irgendwo überladen, so sehr es auch dazugehört.

Und oh, gehört es dazu. Yakuza 5 ist peak Yakuza, Yakuza in Reinform, zu viel des guten Yakuza. Ein Spoiler, weil ich sehr zu schätzen weiß, wie mich die Eskalation der Serie dann doch immer wieder überraschen kann: Faustkämpfe gegen legendäre Bären, ein weiterer Gefängnisausbruch, Jagdgeschichten und Isolation in den Bergen Hokkaidos, Straßenrennen, Idol-Tanzkämpfe, Baseball-Brodom, hunderte vollkommen wahnsinnige NSCs, mehr nackte Männeroberkörper als ich zählen möchte und überhaupt soviel Definitely-no-homo-at-all-Männlichkeit und Kitsch, dass die Falten und Muskeln regelrecht explodieren. Und das Ganze wie üblich traditionalistisch-fragwürdig as fuck, denn alles andere wäre kein Yakuza. Selbst Harukas Abschnitt (mit dem ersten weiblichen Hauptcharakter der Reihe) ist praktisch das japanische Frauenbild als Videospiel, vollkommen und endlos faszinierend. Also ja, Wahnsinn, wahnsinnig japanisch. Yakuza eben.
Ich könnte tatsächlich über vieles schwärmen und mich wundern, was die Reihe auch hier wieder tut. Wenn ein Spiel seinen legendären Hauptcharaktere in ein komplexes Taxi-Minispiel inkls. Haruka-Fan-Lackierungsoption für das Taxi stecken kann, ohne darunter zu leiden, macht sie seltsame Dinge richtig. Und bringt einem dabei mehr über Japan bei als jeder Uni-Kurs, behaupte ich mal.

Zitat Zitat von Erwartungen
Nachdem ich Teil IV (und voraussichtlich Dead Souls) eher gerusht habe, wird es hier wieder Zeit für die volle Yakuza-Erfahrung. *__* Könnte aber sein, dass ich das auf spät im Jahr oder sogar ins nächste schiebe, wenn ich noch nicht wieder voll Bock habe. Ich erwarte ... Yakuza, und das werde ich auch kriegen, period. Die Story wird wieder dumm, aber gut inszeniert sein.
Genau das.

Der wahrscheinlich beste Teil der Reihe, zumindest für drei Fünftel, danach leidet er etwas unter seinen absurden Ambitionen. Trotzdem phänomenal. Yakuza eben, ne?