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  1. #8




    System:
    PS3
    Gestartet:
    24.12.2017
    Beendet:
    21.01.2018
    Spielzeit:
    39:38:14
    Erwartung:
    ★★☆☆
    Bewertung:
    ★★☆☆☆



    Ach, Tales of. Ein Franchise, zu dem ich eine recht seltsame Beziehung habe – bei jedem Spiel missfallen mir viele Sachen, oft sogar jedes Mal dieselben, und trotzdem spiele ich einen Teil nach dem anderen und zähle Abyss zu meinen absoluten Lieblingsspielen. Daher war es keine große Überraschung, dass irgendwann auch Zestiria den Weg in meinen Besitz gefunden hat, wenngleich auch erst über ein Jahr nach Release. Was mich davon abgehalten hat, es sofort zu kaufen? Kann ich nicht beantworten. Wenigstens habe ich auf die Weise nur 20€ bezahlt (Spoiler: Ich bin froh, es nicht zum Vollpreis geholt zu haben)

    Story:

    In der Welt von Tales of Zestiria bedroht Malevolence das Leben der Menschen: Von negativen Gedanken erschaffen verwandelt sie Menschen in sogenannte hellions, grässliche Monster, die keinen Funken Menschheit mehr in sich tragen. Wann immer die Gefahr zu groß wurde, tauchte ein Shepherd auf – der Held, der Messias, der in der Lage ist, hellions von der malevolence zu reinigen. Dazu gebraucht er die Kräfte der Seraphim, übernatürliche Wesen, die von normalen Menschen in der Regel nicht gesehen werden können.
    Schnitt zur Gegenwart: Sorey ist ein junger Mensch, der zusammen mit dem Wasserseraph Mikleo in Elysia, einem Dorf voller Seraphime aufgewachsen ist. Bei einer Erkundungstour in die örtlichen Ruinen (beide sind begeisterte Hobbyarchäologen) treffen sie auf eine seltsame Frau, die sich als Alisha, Prinzessin von Hyland, herausstellt. Aus Gründen, die ich hier nicht weiter erläutern werde, folgen ihr die beiden in die Hauptstadt von Hyland, Ladylake, wo etwas super Überraschendes passt: Megaspoiler, Sorey wird zum nächsten Avatar Jesus Shepard! Denn die Welt wird durch den Lord of Calamity wieder von malevolence bedroht, und nur der Shepard kann alle retten. Dazu muss Sorey Pakte mit Seraphimen der vier Elemente eingehen und die Welt bereisen.


    Gameplay:

    Wenn ich Tales of mit zwei Worten beschreiben müsste, dann scheiße kompliziert: Sowohl bei Story als auch beim Kampfsystem muss alles immer so kompliziert wie möglich sein, irgendwann kommt (zumindest bei mir) immer der Punkt, an dem ich irgendwas dazu googlen muss, weil die ingame Erklärungen schlichtweg nicht ausreichen. Ich würde gerne versuchen, das Kampfsystem hier genauer zu erklären, aber alleine bei dem Gedanken daran, bekomme ich wieder Kopfschmerzen. Drei verschiedene Arten von artes, armatization, blast gauges, das Ausrüstungssystem mit dem völlig komplizierten Skills fusionieren (gibt insgesamt 50 Skills, jeweils zehn pro Element), SC (Spirit Chain; jede Aktion im Kampf kostet SC) und ich weiß nicht was alles. Bitte nicht.


    Sonstiges zum Spiel:

    Die ersten 6-7 Stunden des Spiels sind katastrophal. Langweilig, voller Cutscenes, ohne wirkliche Freiheit. Ich saß teilweise echt da und dachte mir „Hört endlich auf zu labern und lasst mich verdammt nochmal kämpfen oder die Gegend erkunden!" Ich kann nachvollziehen, warum Leute das Spiel in diesen ersten Stunden aufgeben, schließlich habe ich mich nur meines Backlogs wegen weitergezwungen.
    Danach wird die Story tatsächlich interessanter, bis sie ungefähr bei der Mitte des Spiels einfach mal komplett pausiert, während Sorey den vier Shepherd Trials nachgeht. Ernsthaft, der Lord of Calamity macht in der Zeit praktischerweise einfach mal gar nichts! Leider kommt die Geschichte danach nie wieder richtig in Fahrt, selbst zum Ende nicht. Wegen der Geschichte sollte man Zestiria besser nicht spielen.

    Kommen wir zu den Dungeons: Wie eigentlich jedes RPG, hat Zestiria natürlich einiges an Dungeons zu bieten. Positiv ist dabei die nette Anzahl an optionalen Ruinen, die es zu erforschen gilt – passend, da ja sowohl Sorey als auch Mikleo begeisterte Hobby-Archäologen sind.
    Leider haben alle Dungeons eins gemeinsam: Sie sind relativ weitläufig und leer. Rätsel sind Mangelware, man läuft durch Räume, die durch enge Gängen verbunden sind, trifft in selbigen Räumen auf Gegnern und findet ab und an Schatztruhen. Mehr nicht. Manchmal muss man die vier Map Actions einsetzen, die man im Laufe des Spiels lernt; man kann sich bspw. Mit Water Cloak für eine kurze Zeit unsichtbar machen oder mit Windrush über kleine Abgründe bewegen.
    Es gibt lediglich vier Ausnahmen: In der Mitte des Spiels muss Sorey vier Shepherd Trials bestehen, eins für jedes Element. Diese Dungeons beinhalten dann richtige Rätsel (!!), die es zu lösen gilt, und ziemlich coole Musik. (Wer auch immer den Water Trial entworfen hat, verdient trotzdem einen Tritt ins Gesicht. An den Wänden befinden sich Augen, die einen zum Anfang zurückteleportieren, wenn man gesehen wird. Natürlich sind die auch gerne mal schön arschig direkt im Eingang eines Raumes platziert Gehste unvorsichtig in einen Raum rein und BÄM zurück zum Anfang.)

    Positiv überrascht war ich jedoch vom Cast des Spiels; ich glaube, es ist das erste Mal, dass ich wirklich jeden Charakter irgendwie mochte. Selbst in meinem Liebling – Abyss – liefen Natalia und Anise unter „mir relativ egal“, hier war es eben anders. Ganz viel Liebe geht dabei an die Damen des Spiels: Alisha, Lailah, Edna und Rose – ich liebe euch alle Selbst Sorey aka 0815 JRPG-Hauptcharakter und sein Klischeekindheitsfreund Mikleo waren mir symphatisch.
    Dafür bleiben die Antagonisten des Spiels relativ farblos. Der Lord of Calamity aka Kittybeard bekommt zwar einiges an Hintergrundgeschichte, doch gerade Lunarre und Symmone könnte man problemlos aus der Story streichen und es würde nichts ändern.

    Alisha, Rose, Lailah und Edna

    Leider hat mir die Musik so gar nicht gefallen. Motoi Sakuraba suckt. Hart. Es tut mir leid, aber er hat es in keinem Tales of geschafft auch nur ansatzweise etwas zu komponieren, das mir im Gedächtnis bleibt. Klingt alles während des Spiels ganz nett, ist aber sofort vergessen – genauso ist es auch bei Zestiria. Einzig und allein das Opening gefällt mir dieses Mal richtig gut. Die japanische Version mit Vocals und dann auf volle Lautstärke! Ich hatte ungelogen einen einwöchigen Ohrwurm davon.


    Fazit:

    Tales of Zestiria lässt mich in einem echten Zwiespalt zurück. Ich liebe die Charaktere über alles, aber verachte den Rest des Spiels. Wenn ich mir jetzt vorstelle, dass andere Spieler mit den Charakteren nichts anfangen können, dann weiß ich wirklich nicht, ob ich das irgendjemandem empfehlen könnte. Definitiv nicht zum Vollpreis; holts euch im Sale, falls es euch tatsächlich interessiert. Oder ihr – so wie ich – halt alle Tales of Spiele unbedingt durchhaben wollt.
    Eine kleine Sache, die ich dem Spiel zu Gute halte: Es gibt keine klischeehafte Romanze zwischen dem MC und einem weiblichen Teammitglied. Und es werden nicht ständig Witze und Anspielungen auf die großen Brüste eines weiblichen Charakters gemacht. Kann das bitte immer so sein?!
    Geändert von Jeidist (22.01.2018 um 16:27 Uhr)

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