Spiel 6: LiEat (Steam, Blind)
Spielstart: 17. März 2018 // Spielabschluss: 22. März 2018
Puh, hab es doch noch hinbekommen ein Spiel im März durchzuspielen. Wie erwähnt handelt es sich dabei um LiEat von Miwashiba. Damit ich die geringe Zahl der durchgespielten Spiele im März ein bisschen rechtfertige, habe ich auch dieses Spiel auf 100% durchgespielt...


[Story]

Die Story in LiEat ist unterteilt in drei Episoden, die alle jeweils so eine Stunde dauern - vielleicht sogar weniger. Man spielt einen Con Artist namens Theo, der allerdings in jeder Episode eine andere Persona annimmt, sich anders nennt und neu verkleidet. Begleitet wird er von Efina, einem jungen Drachenmädchen, welches in der Lage ist Lügen zu entdecken, diese zu manifestieren und sie letztendlich zu essen. Denn davon ernährt sie sich. In jeder Episode gibt es eine eigene Hauptstory, die ein gewisses Mysterium aufgreift. In Episode 1 ist man in einer Stadt wo ein vermeintlicher Werwolf sein Unwesen treibt. In Episode 2 besucht man eine Art Resort, wo die Leute auf mysteriöse Art und Weise ihr Gedächtnis verlieren und in Episode 3 soll der berüchtigte Phantomdieb ein besonderes Relikt stehlen wollen.

Ich finde alle drei Geschichten recht nett geschrieben und auch die Charaktere kommen gut zur Geltung. Es wird zudem in jeder Episode ein bisschen Worldbuilding betrieben und sogar Verbindungen zwischen den Episoden hergestellt. Z.B. wird erklärt wie Drachen geboren werden, welche Wesen es sonst in dieser Welt so gibt und was für eine Vergangenheit Theo hatte. Die Dialoge im Englischen sind sehr gut geschrieben und haben genau die richtige Menge Humor um mich zu unterhalten. Ich denke, dass die Story und Charaktere die größte Stärke von LiEat sind.

[Gameplay]

Hier gibt es eigentlich nicht viel zu sagen. Das Spiel spielt sich wie ein typisches RPG-Maker RPG. Meiste Zeit läuft man nur herum und redet mit Leuten. Ab und zu muss man gegen kleine Monster genannt "Little Lies" kämpfen. Diese Kämpfe sind aber absolut anspruchslos - ich mein's ernst. Man kann echt vom Bildschirm wegsehen und einfach den Action Button spammen. Hat mich aber ehrlich gesagt überhaupt nicht gestört, weil ich das Spiel nicht für das Gameplay gespielt habe, sondern eben wegen der interessanten Prämisse. Oft gibt es Stellen (in allen drei Episoden) wo man mehrmals zwischen zwei NPCs hin und herlaufen muss um ihre Dialoge durchzuarbeiten. Das wirkt etwas billig, hat mich persönlich aber nicht so gestört, da die Dialoge ja gut sind.

Das Gameplay ist so simpel, dass es manche langweilen wird. Mich persönlich hat es allerdings positiv gestimmt, da ich etwas wirklich entspanntes zur Abwechslung spielen wollte.



[Grafik, Sound und Technik]

Auch hier punktet das Spiel. Die Maps sind zwar alle relativ leer und simplistisch, aber die Menüs, die Charakterportraits und der allgemeine Stil des Spiels sind wunderschön. Es hat was von The World Ends With You gepaart mit einer Prise Vocaloid. Was kein Wunder ist, da Miwashiba ein/e KünstlerIn ist für Vocaloid. Auch die Musik ist sehr gut und stimmig. Ich fand es hier beispielsweise eine mutige Entscheidung eine eher ruhige melancholische Melodie als Bossfight Theme zu verwenden. Es wirkt... unüblich, aber passend. Technisch kann ich eigentlich auch nicht wirklich was sagen. Das Spiel läuft rund, ist aber so anspruchslos, dass ich mich frage was da großartig schieflaufen könnte.



[Fazit]

LiEat ist ein spezieller Fall. Objektiv gesehen müsste ich sagen, dass es ganz nett, aber nichts besonderes ist. Aber irgendwie hab ich das Spiel doch sehr ins Herz geschlossen und war so begeistert, dass ich die anderen Spiele Miwashibas mir schon auf die Wishlist gepackt habe. Irgendwas an LiEat hat den richtigen Nerv bei mir getroffen. Ich sag aber auch klar, dass das Spiel vermutlich nicht für jedermann ist. Aber für einen so kleinen Preis kann man auch nicht viel falsch machen. Wer also einen Nachmittag nett unterhalten werden möchte kann hier ruhig zupacken.

Spielzeit: 3 Stunden
Wertung: 7.5/10