Zitat
Nächster Post wird dann vermutlich der finale werden.
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Und so ist es nun auch.
Spiel 11: Tales of Berseria
Spielstart: 06. September 2018 // Spielabschluss: 26. September 2018
Bevor das Semester wieder beginnt, habe ich noch intensiv Tales of Berseria gespielt und heute mittag dann auch abgeschlossen.Das Spiel habe ich im Kern mit 100% abgeschlossen. Alle Bosse besiegt, alle Sidequests erledigt, etc. Nur so willkürliche Sachen wie 20 Millionen Gald sammeln habe ich nicht gemacht, da das eh nur für Achievements ist und keinen direkten Beitrag zum Spiel leistet.
[Story]
Ich hab mir letztens ein Video angesehen über die verschiedenen, zugegeben eigenartigen, Namen der Tales of Reihe. Das Video kam heraus bevor Berseria released wurde und dementsprechend hatte der Videoersteller noch keine Erklärung für den Namen. (Die meisten Erklärungen sind aber auch ziemlich doof, wenn ich ehrlich bin...
) Meines Erachtens nach kommt Berseria von Berserker + der Tales of üblichen Endung -ria. Berseria startet recht klischeehaft in einem idyllischen langweiligen Dorf, wo man von MInute 1 ein bereits weiß, dass dieses angegriffen und/oder zerstört wird. Finde ich jetzt aber auch gar nicht so schlimm, tatsächlich fand ich den Anfang erstaunlich interessant mit der Scarlet Night, Arthurs Verhalten und dem allgemeinen Feeling, welches dank der tollen Animesequenzen gut rüber kam. Erinnerte mich vom Gefühl ein bisschen an Higurashi No Koro Ni: Mysteriös und düster.
Was die Mitstreiter betrifft war ich allerdings längste Zeit über etwas verwirrt, wieso diese denn überhaupt dabei sind. Rokurou möchte seine Schuld begleichen und nutzt jede Gelegenheit aus, um den Spieler zu erinnern, dass er deswegen mit von der Partie ist. Laphicet kann ich durchaus nachvollziehen, der hat ja sonst nicht viele Plätze, wo er hin könnte und ist auch in Velvets Bann gezogen worden.
Eizen sucht Aifread und sieht Velvets Rachefeldzug als Möglichkeit an etwas über jenen herauszufinden, allerdings ist der Abschluss dieses Arcs etwas dünn meiner Meinung nach? Jetzt findet er ihn endlich und dann... wars das. Huh. Magilou hat zudem mMn etwas ZU lange gebraucht mit ihrem Storyreveal. Man kann vom Spieler nicht erwarten, dass nach 40 Stunden immer noch das Interesse an dem Charakter bezüglich der Story noch so hoch ist. Und das sagen ich, obwohl Magilou so ziemlich mein liebster Charakter ist. Aber auch ihr Arc und ihre Beziehung zu Melchior fällt etwas dünn aus. Zudem thematisiert keiner ihre spitzen Ohren, wo ich davon ausgehe, dass diese grundsätzlich eine Bedeutung haben. (Dafür kenn ich mich in Tales of zu wenig aus, aber sie ist der einzige Charakter mit spitzen Ohren und scheint kein normaler Mensch zu sein?)
Eigenartig finde ich auch dieses Gamedesign, dass man Sidequests ab Stunde 20 starten kann, die dann aber On Hold sind für weitere 40 Stunden bis man dann den letzten Dungeon freigeschalten hat. Ab dem Punkt sollte es mir auch schon egal sein, ob Videl sein Omega Elixier bekommt oder nicht, da es wichtigere Dinge zu erledigen gibt.
Die Skits fand ich aber in diesem Spiel sehr gelungen, die mochte ich in Symphonia schon sehr. Zumal sie dieses Mal ja auch animiert waren. Zusammenfassend finde ich die Story von Berseria aber wirklich gelungen, da die Devs es geschafft haben eine für mich interessante Welt zu entwickeln, die einen meiner Meinung nach unüblichen Konflikt hatte. Ich fühlte mich meiste Zeit eigentlich nie wie der Held, nicht mal als Antiheld, sondern wirklich als Antagonist.
Ist zwar gegen Ende wieder in diese typische Animeschiene a la "The Power of Friendship!" gefallen, aber war trotzdem unterhaltsam und hatte ein paar sehr starke Momente und Twists!
[Gameplay]
Mein aller erster Eindruck vom Kampfsystem war "Was ist dass denn für eine Button Mash Hölle?", aber je mehr Artes und Features ich freigeschalten hatte, desto geiler wurde es. Das Spiel hat unglaublich viele Möglichkeiten auf die man im Kampf Einfluss nehmen kann. Man kann seine Combos nach Elementen, Animationszeit oder Alternativskills (wenn man die Taste gedrückt hält) wählen. Das schöne an dem Kampfsystem ist außerdem, dass man wirklich besser wird je länger man spielt und man sich mit der Zeit auch mehr und mehr persönliche Fähigkeiten aneignet. Bin z.B. stolz darauf, dass ich selbst rausgefunden habe, dass die Break Souls genutzt werden können um i-Frames zu generieren. Man bekommt zwar Schaden, aber die eigene Animation und damit einhergehend die Combo wird nicht unterbrochen. Richtig gut! Teilweise kam es mir auch so vor, als würde ich ein Devil May Cry oder Bayonetta spielen, statt ein JRPG. Hab auch wirklich jeden einzelnen Charakter, außer Laphicet, ausgiebig gespielt, da jeder was anderes zu bieten hatte. Im Endeffekt waren aber Velvet und Eleanor meine Lieblinge.
Das Expeditionsminispiel fand ich auch irgendwie motivierend und hab das regelmäßig verfolgt, weil ich alle Schätze haben wollte, die ich dann im Endeffekt auch bekommen habe.
Ist insofern geschickt platziert, da ich mich so schon irgendwie danach gesehnt habe das Spiel wieder zu starten. Glaube die Devs wussten, was die da implementiert haben! Die anderen Minispiele fand ich im Kern okay aber nicht zwingend spaßig. Das Bienfu Wasserplanschspiel war okay für 5 Minuten. Coin Collector war teilweise mühsam und das Flaggenspiel war viel zu leicht. Einzig das Kartenspiel hat mich echt gut unterhalten, weswegen ich mich damit auch ein bisschen mehr auseinandergesetzt habe. An dieser Stelle sei gleich erwähnt, dass es eine gute Idee war das Geoboard einzubauen, aber sowohl die Laufgeschwindigkeit (ich hatte alle Ventites, die die Geschwindigkeit erhöhen) und die Geoboardgeschwindigkeit viel zu langsam waren. Das Geoboard hätte eine Boostfunktion bekommen sollen. (Technisch war das ja da, sieht man ja an den Geoboardspielen.) Ab einem gewissen Punkt im Spiel habe ich daher fast ausschließlich die Schnellreisefunktion verwendet und mich richtig geärgert, wenn ich in neuen Gebieten das Geoboard nicht zur Verfügung gehabt hatte. Durch die langen Laufwege wirkte das Spiel daher teilweise sehr schlauchig - schade.
Weiß nicht, ob das früher schon geändert wurde, aber ich bin mir sicher, dass man in Symphonia nur nach jedem Kampf kochen konnte, da die Charaktere noch satt waren. Hier kann man das Kochen quasi spammen. Auch eine gute Neuerung! Gameplaytechnisch hat mich Berseria im Großen und Ganzen also sehr überzeugt.
[Grafik, Sound und Technik]
Grafisch ist das jetzt nicht das A und O, aber hässlich ist es auch nicht. Die Charakterdesigns finde ich teilweise etwas ZU überzeichnet. Velvets Underboob hätte nicht sein müssen. Laphicets Engelslocke sieht auch albern aus und die ganzen Klonkrieger bei der Abbey fand ich auch eher langweilig. Soundtechnisch hat mich das Spiel aber überzeugt. Die ganzen rockigen und abenteuerlichen Themes haben sich gut in das Spiel eingebracht, einzig das Inn-Theme finde ich irgendwie eigenartig, aber zum Glück muss man nie im Gasthaus übernachten, außer man will optionale Skits ansehen...
Technisch habe ich nur zu bemängeln, dass die Untertitel teilweise nicht mit dem Gesprochenen übereinstimmten und ich auch schwören konnte, dass teilweise einzelne Stellen einfach abgeschnitten wurden. Kam aber nur ganz selten vor und hat den Gesamteindruck nicht getrübt.
[Fazit]
Berseria hat mich sehr sehr gut unterhalten, sowohl vom Story- als auch vom Gameplayaspekt her. Für Neueinsteiger in die Serie (wie mich) kann ich es definitiv empfehlen!
Wertung: 8/10
Spielzeit: 67 Stunden.
Schwierigkeitsgrad: Moderate