Das Spiel
Hoch oben, auf dem Gipfel des Berges Illusia, steht der Mana-Baum. Man sagt, dass demjenigen der ihn berührt, enorme Kräfte zuteil werden sollen. Aus diesem Grund wurde der Zugang versiegelt und nur ein Mitglied der Mana-Familie, welche sich im Besitz eines magischen Amuletts befindet, kann den Zugang öffnen. Sumo ist ein Sklave des Herzogtums Glaive. Im Kolosseum muss er als Gladiator zur Belustigung der Zuschauer Tag ein Tag aus gegen gefährliche Monster kämpfen. Eines Tages erhält er von seinem im Sterben liegenden Waffenbruder Will den Auftrag, den Ritter Bogard aufzusuchen, da sich der Mana-Baum in Gefahr befinden soll. Um die Flucht zu ergreifen bedient er sich eines raffinierten Plans: er rennt durch das offene Tor. Unterwegs belauscht er eine Unterhaltung zwischen dem Dark Lord und dessen Hofmagier Julius. Diese wollen sich die Macht des Mana-Baums zu Eigen machen. Doch wird Sumo vom Dark Lord bemerkt und eine Klippe hinabgestoßen. Wie durch ein Wunder überlebt er den Sturz und trifft auf dem Weg zu Sir Bogard das junge Mädchen Fuji, die bei einem Monsterangriff ihren Begleiter verloren hat. Da sie sich ebenfalls auf einer Reise zu besagtem Ritter befindet, beschließt Sumo, Fuji fortan als Beschützer zur Seite zu stehen.
Somit wird auch gleich eine Spielmechanik eingeführt, denn Sumo ist nie lange alleine unterwegs sondern erhält öfter Unterstützung von diversen NPCs. Diese begleiten ihn teilweise auf der Oberwelt, teilweise auf Dungeons beschränkt. Normalerweise rennen sie eigenständig aber unkoordiniert auf dem Bildschirm umher und führen alle Jubeljahre mal einen Angriff ins Nirwana aus. Eine wirkliche KI haben sie nämlich nicht. Man kann ihnen allerdings jederzeit und beliebig oft den Befehl geben, ihre Spezialfähigkeit einzusetzen. Dass können recht hilfreiche Dinge wie die Regeneration der HP/MP oder das Heilen von Zustandsveränderungen sein. Andere bieten einen Shop an oder ändern die Hintergrundmusik. Diese Gefährten folgen Sumo über Map-Wechsel hinweg automatisch, man muss sich also nicht mit verkanteten NPCs herumärgern.
Die Kämpfe selbst sind recht anspruchslos und selbst Bosskämpfe sind schneller vorbei als die Musik an Fahrt aufnehmen kann. Dafür haben die Gegner aber verschiedene Resistenzen und können teilweise nur von bestimmten Waffen oder Elementen Schaden nehmen. Trotzdem macht das Gameplay Spaß, da es sich schön flott spielt. Dumm ist lediglich, dass die Gegner erst kurz nach dem Map-Wechsel erscheinen und so die Wahrscheinlichkeit hoch ist, dass man in sie hineinrennt. Manchmal tauchen sie auch direkt vor einem auf und man nimmt sofort Schaden. Das ist zwar ärgerlich, aufgrund des niedrigen Schwierigkeitsgrades aber verschmerzbar. Witzigerweise kann man sogar aus den meisten Bosskämpfen flüchten um es später erneut zu versuchen.
Greift man nicht an, so lädt sich nach und nach eine Extraleiste auf und wenn diese gefüllt ist wird der nächste Angriff zu einer Spezialattacke. Zunächst dauert dieser Vorgang noch recht lange, mit höherem Level geht es aber immer schneller, so dass man Bossen eine Spezialattacke nach der anderen um die Ohren hauen kann.
Die Waffen haben alle noch zusätzliche Fähigkeiten. So kann man mit der Axt z.B. Bäume fällen, mit der Schlinge Abgründe überwinden oder mit dem Morgenstern Wände zertrümmern. Diese kommen in den labyrinthartigen Dungeons stetig zur Anwendung, um versteckte Passagen finden oder Puzzles zu lösen.
Für ein Gameboy Spiel ist es recht umfangreich. Als ich dachte, dass es eigentlich bald vorbei sein müsste, kam immer wieder ein weiterer Dungeon. Die Oberwelt entspricht in ungefähr der aus Link's Awakening. Man erhält später sogar einen Chocobo, mit dem man sich schneller und vor gegnerischen Attacken geschützt, durch die Welt bewegen kann.
Die Grafik ist zweckmäßig. Sie ist zwar recht blockig, allerdings auch eine ordentliche und willkommene Verbesserung zum Gameboy Original. Die Charakter- und Gegnermodelle, besonders die Bosse, sehen sogar richtig gut aus.
Fazit
Da es sich um ein Remake eines Gameboy Spiels handelt habe ich von Anfang an nicht sonderlich viel von dem Spiel erwartet. Und tatsächlich, wenn man mit dieser Einstellung an das Spiel herangeht wird man sogar recht positiv überrascht. Man darf nur nicht erwarten, hier eine story- oder gameplaytechnische Offenbarung präsentiert zu bekommen. Die Geschichte wird recht oberflächlich und in wenigen, kurzen Dialogen erzählt, hat aber immerhin noch eine kleine Wendung zu bieten. Das Spiel ist nett für die paar Stunden die es dauert und punktet durch das sympathische Mana-Universum.