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  1. #11
    ♪ Encore ♫

    Ys 4: Mask of the Sun




    Encore #: 11
    System: SNES [NTSC-J] (Fanpatch / Emulator)
    Version: T+Eng2.10_AGTP / snes9x_1.53


    Vorwort
    Mit Ys 4: Memories of Celceta auf der Playstation Vita hatte ich Anfang 2014 die Ys Serie für mich wiederentdeckt, nachdem ich bereits 2005 von dem mir bis dato komplett unbekannten Ys 6: The Ark of Napishtim begeistert war und es sogar andere RPGs wie Final Fantasy 10, Xenosaga 2 oder Suikoden 4, die ich zur gleichen Zeit gespielt hatte, alt aussehen ließ.
    Daraufhin hatte ich sogar die Remakes der ersten beiden Teile auf der Playstation Portable nachgeholt, welche ich ursprünglich aufgrund des (nicht vorhandenen^^) Kampfsystems links liegen gelassen habe.
    Doch Ys 4 hat eine eigentümliche Vergangenheit. Damals wurden das Storyskript sowie die Kompositionen des Soundtracks von Falcom an zwei verschiedene Unternehmen lizenziert. Auf der einen Seite Tonkin House, welche daraus Ys 4: Mask of the Sun für das SNES entwickelten und auf der anderen Seite Hudson Soft, welche es unter dem Namen Ys 4: The Dawn of Ys auf ihrer eigenen Konsole, der PC-Engine, veröffentlichten.
    Welche dieser beiden, fast parallel erschienenen, Interpretationen nun die bessere ist und wie sich beide im Vergleich zur "definitiven" Version auf der Playstation Vita schlagen, möchte ich nun herausfinden.


    Das Spiel
    Adol sinniert gerade über die Geschehnisse in Esteria und Ys, als er am Strand eine Flaschenpost mit einem anonymen Hilferuf aus dem Land Celceta findet. Natürlich kann er so etwas, ritterlich wie er ist, nicht einfach ignorieren und macht sich auf den Weg zur Grenzstadt Casnan. Dort ist bereits das romunische Imperium eingetroffen und hält die Stadt unter dem Vorwand, die Bürger vor einer Monsterplage zu schützen, besetzt. Nach anfänglichem Ärger mit der unerwünschten Autorität begibt er sich immer tiefer in den celcetischen Wald und findet schließlich den Absender des Briefs. Dieses Mädchen, Leeza, ist aber gar nicht mehr so scharf auf seine Hilfe und bittet ihn höflich darum, die Sache zu vergessen. Doch ist Adol bereits zu tief in ein mögliches Komplott eines Magiertrios unter der Führung eines maskierten, geflügelten Mannes verwickelt, als dass er sich so einfach würde abwimmeln lassen.




    Das Spiel fühlt sich gleich vertraut an, da dass allgemeine Thema der Handlung noch immer ähnlich zu Memories of Celceta ist, wenn auch in einer oberflächlicheren Variante. So sind hier einige der wichtigen Storycharaktere reine NPCs, während sie sich in der Playstation Vita Fassung nicht nur der Party anschließen, sondern auch eine viel tragendere Rolle für die Handlung spielen. Die auffälligsten Unterschiede sind aber, dass man hier zum einen sieht wie Adol sich von Esteria aus auf die Reise nach Celceta macht, während er im Remake unter Amnesie leidet und erst nach und nach seine Erinnerungen zurück erlangt. Zum anderen gibt es eine Zwischenepisode in der sich Adol zurück nach Esteria begibt und die dortigen Städte erneut besucht sowie altbekannte Charaktere wiedertrifft. Da einem viele Referenzen entgehen würden empfehle ich daher, Mask of the Sun erst nach Ys 1 und 2 zu spielen. Für Memories of Celceta gilt das nicht, da dort nur noch wenig auf die Vorgänger eingegangen wird.

    Wie in Ys 1 und 2 gibt es auch hier keine Angriffsaktion. Vielmehr rennt man in die Gegner hinein und das Spiel berechnet dann, ob man selbst oder der Kontrahent Schaden nimmt. Läuft man frontal in den Gegner geht das meist schlecht für einen selbst aus, es sei denn man hat bereits ein höheres Level oder bessere Rüstung. Das Geheimnis des Erfolgs liegt darin, den Gegner leicht versetzt anzurempeln oder zu flankieren. Leider kann man sich nicht diagonal bewegen und die Steuerung ist auch etwas fummelig. Im Gegensatz zu den Playstation Portable Remakes von Ys 1 und 2 hatte ich nie das Gefühl der hundertprozentigen Kontrolle. Ich habe aber herausgefunden dass es bei stärkeren Gegnern hilft, einfach das Steuerkreuz um Kreis zu drücken, so dass sich Adol ebenfalls, fast auf der Stelle stehend, im Kreis dreht und man so alles weghauen kann. Nach einiger Zeit entsteht ein entspannender Spielfluss und man zischt mit Hochgeschwindigkeit durch jeden auftauchenden Gegner.
    Anfangs schlendert man noch relativ entspannt durch das Spiel, bis man die Eishöhle erreicht und erst mal zum Grinden gezwungen wird. Ab hier habe ich in jedem neuen Abschnitt auch erst einmal gegrindet bis die Gegner keine Erfahrung mehr abgeworfen haben und so eigentlich nie größere Probleme gehabt. Das ist recht kurzweilig und geht glücklicherweise mit fünf bis zehn Minuten pro Level relativ schnell. Ein Levelaufstiegt kann im Kampf, in alter Ys-Tradition, dabei bereits einen Unterschied wie Tag und Nacht ausmachen. Später kann man auch Schwerter ausrüsten mit denen man magische Projektile abfeuern kann. Davon habe ich aber praktisch nie Gebrauch gemacht, denn bis man sich ausgerichtet hat um zu feuern kann man genauso gut in die Gegner hineinrennen. Außerdem sind viele so schnell dass man sie sowieso kaum trifft. Lediglich die Heilmagie habe ich das ein oder andere Mal eingesetzt.




    Die Bosskämpfe sind der Aspekt der mir am wenigsten Spaß gemacht hat, denn entweder sind sie komplett trivial oder die reinste Hölle, bei der bereits der kleinste Fehler hart bestraft wird. So brauchte ich z.B. beim ersten Boss ziemlich lange, bis ich mit ihm zurecht kam und selbst als ich herausgefunden hatte wie man ihm Schaden zufügt war es noch immer schwer, zwischen den ganzen Feuerprojektilen und Feuersäulen das kurze Zeitfenster in dem er verwundbar ist zu treffen. Beim zweiten Boss hingegen hatte ich mich zuerst geärgert dass ich bereits nach wenigen Sekunden gestorben bin, bis ich reallisiert hatte dass nicht ich das Zeitliche gesegnet habe sondern der Gegner.

    Das Spieltempo ist recht hoch und Adol fliegt förmlich durch die Dungeons. Das ist auch gut so, denn bis auf einige labyrinthartige Strukturen haben diese wenig zu bieten. Außerdem kommt man so schneller zwischen den diversen Städten voran. Letztere sind weitläufig und warten mit einer Vielzahl betretbarer Häuser und NPCs auf, die jedoch im Gegensatz zu modernen Ys-Ablegern nicht nach jedem Ereignis etwas Neues zu erzählen haben. Zumindest einige von ihnen reagieren aber durchaus auf lokale Gegebenheiten. Interessant ist, dass Adol in den Zwischensequenzen spricht und nicht einfach nur ein Sprecher erzählt was er gerade sagen würde. Der Spielfluss wird, mal abgesehen von obligatorischen Grindsessions, kaum gestört und man wird von einem Ereignis zum nächsten bugsiert. Es fühlt sich praktisch nie nach Leerlauf an. Sobald sich Adol ein Hindernis in den Weg stellt finden entweder er selbst oder ein befreundeter NPC sofort den benötigten Gegenstand um voranzukommen. Lediglich an einer Stelle benötigte ich einen Gegenstand den ich ohne Lösungshilfe wohl nur gefunden hätte wenn ich mit allen NPCs gesprochen hätte - und selbst dann wäre der entsprechende NPC wohl der letzte gewesen zu dem ich gegangen wäre.

    Grafisch präsentiert sich das Spiel eher spartanisch, kein Vergleich zu dem später erschienenen Ys 5 auf dem SNES, aber immer noch ansprechend. Natürlich besitzt es auch den vertrauten "Falcom-Rahmen". Die Musik ist gut und deutlich Ys-typischer als im fünften Teil. Mein Problem ist aber, dass ich die Qualität von Memories of Celceta gewohnt bin und mit dieser kann Mask of the Sun einfach nicht mithalten. Außerdem gibt es einige Lieder die ziemlich schief klingen, vor allem einige der Stadt-Themen.






    Fazit
    Ys 4: Mask of the Sun ist ein kurzweiliges Spiel mit hohem Spieltempo, welches fast ohne Leerlauf auskommt. Die Geschichte ist interessant, wenn auch nichts Besonderes, punktet aber mit ihrer Verzahnung und den vielen Referenzen zu Ys 1 und 2. Insgesamt hat es mir sogar noch mehr Spaß gemacht als das technisch überlegene Ys 5. Trotzdem sehe ich es eher als Kuriosum an und würde heutzutage zum inhaltlich und spielerisch stark aufgebohrten Memories of Celceta raten.



    Wertung: ★★★☆☆ (3/5) "Positiv"





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    Geändert von Nayuta (26.12.2018 um 20:15 Uhr)
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